Kate Mosse - Die Stadt der Tränen / The City of Tears

  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Eine tolle, interessante, historische Fortsetzung auf über 590 Seiten.
  • Kurzmeinung

    Annabell95
    Gelungener historischer Roman mit Höhen und Tiefen der Familie Reydon - Joubert.
  • Eine Familie mitten in den Glaubenskriegen

    In "Die Stadt der Tränen" wird man um das Jahr 1572 nach Frankreich geführt. Zu der Zeit ist das Land geprägt durch die damaligen Religionskriegen zwischen den Hugenotten und den Katholiken, die viele Tote fordern. Es besteht Hoffnung auf Frieden, denn die anstehende Hochzeit zwischen dem Hugenottenkönig Heinrich von Navarra und der Katholikin Margarete von Valois sollen die Wogen geglättet werden. Fern im Süden, in Puivert bekommt Minou Reydon und ihre Familie eine Einladung zu diesem großen Fest. Sie machen sich auf den Weg nach Paris. Doch sie weiß nicht, dass auch ihr Erzfeind Vidal dort sein wird und sie ahnt auch nicht, dass es in der Bartholomäusnacht zu blutigen Kämpfen und einem tragischen Schicksal kommt, welches ihre Familie brutal auseinader reißen wird...

    "Die Stadt der Tränen" ist derzweite Band um die Familie Reydon-Joubert. Ich kannte den Vorgängerband "Die brennenden Kammern" nicht und deswegen habe ich etwas gebraucht um in die Handlung richtig reinzukommen. Mit den Protagonisten musste ich mich erst vertraut machen, um zuordnen zu können wer welche Beziehung zu wem hatte. Daher würde ich empfehlen den ersten Band vorweg zu lesen, wer ihn noch nicht kennt.

    Super gefallen hat mir der bildliche Schreibstil. Der Erzählstil war der Zeit angemessen, doch trotzdem ließ es sich angenehm und flüssig lesen. Durch die Beschreibungen konnte ich mir meine ganz eigenen Bilder im Kopf aufbauen und in die vergangene Welt versinken. Und ganz nebenbei erfährt man noch Neues über die damalige Zeit. Der Autorin ist es gut gelungen historische Fakten mit Fiktion zu verbinden.

    Auch gefallen haben mir die unterschiedlichen Handlungsorte sowie die unterschiedlichen Protagonisten zwischen deren Handlungsstränge immer wieder gewechselt wurde. Das hat für Abwechslung und Spannung gesorgt.

    Die Protagonisten wurden alle sehr gut beschrieben. Jede Figur wurde ausgeschmückt, sodass der Leser Sympathie und Mitgefühl zur Figur entwickeln konnte und natürlich auch gerne ihre Weiterentwicklung wissen möchte.

    Leider gab es recht viele Zeitsprünge. Auf der einen Seite fand ich sie nicht schlecht, weil man durch die tragischen Ereignisse zuvor passiert sind, dann die Gefühlslage der betroffenen Protagonisten selbst nachempfinden konnte, doch leider wurde man nie wirklich rückwirkend darüber aufgeklärt was in der Zwischenzeit passiert ist. Grade zum Schluss, bei dem letzten Zeitsprung, wirkte das Ende dadurch etwas abgehackt, wie als wenn sie zum Schluss kommen musste um ihre Seitenzahl einzuhalten.

    Mein Fazit:

    Bis auf die Zeitsprünge fand ich das ein rundum gelungener historischen Roman, der einen die Hugenottenkriege verbunden mit Fiktion näher bringt. Ich freue mich bereits jetzt schon auf die Nachfolgebände, die ich auch unbedingt lesen möchte.


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  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Kate Mosse - Die Stadt der Tränen“ zu „Kate Mosse - Die Stadt der Tränen / The City of Tears“ geändert.
  • Die Stadt der Tränen von Kate Mosse ist der 2. Band der Die brennenden Kammern Reihe und ist im März 2021 im Bastei Lübbe Verlag erschienen.



    Zur Autorin (lt. Verlag):
    Die britische Bestsellerautorin Kate Mosse lebt in Chichester (West Sussex) sowie in Carcassonne (Südfrankreich), wo auch ihr neuster Roman spielt. Ihre Bücher werden in 37 Sprachen übersetzt und erscheinen in 40 Ländern. Weltbekannt wurde sie mit dem internationalen Bestseller „Das verlorene Labyrinth“. Neben dem Schreiben ist sie in Rundfunk und Fernsehen aktiv und hat eine Gastprofessur and der University of Chichester inne. Außerdem ist sie die Gründerin des Women’s Prize for Fiction, dem wichtigsten Literaturpreis für Frauen im englischsprachigen Raum.



    Zum Buch (lt. Verlag):

    Juni 1572. Die Religionskriege machten aus Nachbarn Feinde und forderten zahllose Tote. Aber nun gibt es Hoffnung auf Frieden, denn die Hochzeit zwischen dem Hugenottenkönig Heinrich von Navarra und der Katholikin Margarete von Valois soll die Lager versöhnen. Im fernen Puivert erhalten Minou Reydon und ihre Familie die Einladung zum großen Fest nach Paris. Was Minou nicht weiß: Auch ihr Erzfeind Vidal wird anwesend sein. Und sie ahnt nicht, dass es nur kurz nach der Hochzeit, in der Nacht auf den Bartholomäustag, zu blutigen Kämpfen kommen wird, die Minous Familie brutal auseinanderreißen werden ... Band 2 des farbenprächtigen Epos rund um das Schicksal der Hugenotten



    Allgemeines:

    Band 2 der "Die brennenden Kammern" ReiheErschienen am 26.03.2021 als gebundene Ausgabe mit 592 Seiten für 22,00 €
    und als ebook für 14,99 €

    Originaltitel: The City of tears
    Übersetzt von: Dietmar Schmidt




    Mein Leseeindruck / Fazit:


    Die Stadt der Tränen von Kate Mosse ist der zweite Band der "Die brennenden Kammern" Reihe und knüpft nahtlos an den Vorgänger an. Es wäre hier also ratsam, den ersten Band gelesen zu haben. Die Autorin beschreibt auf über 590 Seiten das Leben während der Religionskriege in Frankreich. Die Menschen sind verunsichert und die Kömpfe toben, noch immer. Jedoch gibt es ein kleines bisschen Hoffnung, da sich der Hugenottenkönig Heinrich von Navarra mit der Katholikin Margarete von Valois vermählen möchte.
    Die, durch den ersten Band bekannten, Protagonisten wurden weiterhin sehr bildhaft charakterisiert und glaubhaft in Szene gesetzt. Hier möchte ich speziell Marta erwähnen, die mir sehr gut gefallen hat. Die einzelnen Geschichten und Abschnitte wirken sehr gut recherchiert und mit historischen Fakten belegt.
    Das Setting wurde gut gewählt, so dass ich mich schnell in das Geschehen einfinden konnte und die vielen Seiten wie im Fluge gelesen wurden.
    Dieser zweite Band hat mir noch besser als der Vorgänger gefallen, so dass ich schon voller Vorfreude auf Band drei warte.




    Meine Bewertung: ⭐⭐⭐⭐

  • Die Geschichte um Minou und Piet-Band 2


    Minou Reydon und ihre Familie leben zurückgezogen in Puivert. Nach einer Einladung zur großen hoffnungsvollen Hochzeit zwischen dem Hugenottenkönig Heinrich von Navarra und der Katholikin Margarete von Valois machen sie sich mit gemischten Gefühlen auf den Weg nach Paris. Noch ahnen sie nicht, dass das Schicksal kurz nach der Hochzeit grausam zuschlagen wird und ihrer Familie großen Kummer bereiten wird.

    "Die Stadt der Tränen" ist der zweite Teil der Familiensaga mit großem historischen Hintergrund. Anfangs hatte ich leichte Schwierigkeiten mit den Protagonisten, doch ein Personenverzeichnis zu Beginn des Romans hat mir weitergeholfen. Trotzdem bereue ich ein bisschen, den ersten Band "Die brennenden Kammern" noch nicht zu kennen.

    Die unterschiedlichen Charaktere wurden von der Autorin bildhaft beschrieben, sodass ich zu jedem Protagonisten ein Bild vor Augen hatte.

    Der Schreibnstil ist fesselnd und durch die historischen Informationen konnte ich tief in die Geschichte um das Schicksal der Familie Reydon-Joubert eintauchen. Die teilweise grausamen und blutigen Kämpfe sowie der Fanatismus zwischen Hugenotten und Katholiken waren spannend beschrieben und zogen mich in ihren Bann.

    Durch die teilweise großen Sprünge in der Zeit blieben noch Fragen offen, auch die Geschichte aus dem Prolog aus dem Jahre 1862 konnte bisher nicht geklärt werden, und so bin ich sehr gespannt wie es in Band drei weitergeht.

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  • „Die Stadt der Tränen“ von Kate Mosse ist der zweite Band einer Serie rund um die französischen Hugenottenkriege des 16.Jahrhunderts und somit die Fortsetzung zu „Die brennenden Kammern“. Minou und Piet Joubert-Reydon sind, nach anstrengendem Kampf in Band 1, mittlerweile mit ihrer Familie, die mit Marta und Jean-Jaques Zuwachs bekommen hat, in Puivert als Adel und Burgherren seit zehn Jahren fest etabliert. Als solche werden sie zusammen mit Minous inzwischen erwachsenen Geschwistern Alis und Aimeric sowie Tante Salvadora und Minous Vater Bernard zur Hochzeit des protestantischen Königs Heinrich III. von Navarra mit der katholischen Margarete von Valois, Schwester des Königs Karl IX. von Frankreich und Tochter von Caterina de’ Medici, nach Paris eingeladen. Bereits im Vorfeld vor der Vermählung wird Vidal, ursprünglich ein enger Freund von Piet, der sich inzwischen aber einerseits zum intriganten Kardinal und andererseits zum absoluten Todfeind von Minou und Piet entwickelt hat, dafür sorgen, dass auf tragische Weise nicht alle Familienmitglieder nach Paris reisen können.

    In Paris angekommen wohnt der Leser zusammen mit Minou und ihrer Familie dieser historischen Hochzeit bei, ehe die Familie dann in der darauf folgenden Bartholomäusnacht auseinander gesprengt wird und die einzelnen Familienmitglieder recht unterschiedliche Schicksale im Verlauf des Romans erleiden.

    Ein Personenregister über die Protagonisten gleich zu Beginn des Buches sowie ein historischer Abrisses über die wichtigsten geschichtlichen Ereignisse dieser Zeitspanne vermitteln dem Leser das für das Buch nötige Hintergrundwissen.


    Wie etabliert im Genre des historischen Romans, werden geschichtlich verbürgte Ereignisse mit einer fiktiven Rahmenhandlung, die vor der geschichtlichen Kulisse spielt - in diesem Falle rund um die Familie von Minou und Piet – verwoben. In „Die Stadt der Tränen“ stellt Kate Mosse allerdings, wie bereits im Vorgängerband, das Schicksal der Familie Joubert-Reydon eindeutig vor die tatsächliche historische Komponente. Die sogenannte Bluthochzeit wird auf nur wenigen Seiten abgehandelt und auch die Geschehnisse um die Bartholomäusnacht geraten deutlich zu knapp, der Königshof und wichtige historische Personen bleiben weitestgehend außen vor, die einzelnen Hugenottenkriege werden manchmal in nur einem Satz erwähnt. Ähnlich verhält es sich mit den Auseinandersetzungen der Niederländer um Willem I. van Oranje mit den Habsburgern. Obwohl die Familie Joubert-Reydon aus religiösen Gründen nach Amsterdam umsiedeln muss und große Teile des Buchs in den Niederlanden spielen, bleiben diese Aspekte größtenteils unerwähnt – folgerichtig wird auch die Ermordung von Willem I. in einem Nebensatz abgehakt. Darüber hinaus erinnert der Epilog, welcher knapp 300 Jahre später spielt, gleichsam dem Showdown im letzten Drittel des Buches, ein wenig an die Abläufe der entsprechenden Textpassagen des Vorgängerbandes.


    Für all jene Anhänger des historischen Romans, die vorzugsweise Geschichte aufarbeiten wollen und betont die historische Komponente im Vordergrund sehen möchten, kann ich diesen Roman nur bedingt empfehlen. Diesen kann beispielsweise „Die Bartholomäusnacht“ von Alexandre Dumas nahegelegt werden. Leider geraten in diesem Zusammenhang auch die von Kate Mosse entwickelten Charaktere ein wenig zu modern für die damalige Zeit, wodurch der Leser auch nicht allzu viel über das Leben der Menschen in dieser Epoche erfährt.


    Haben wir nun also einen schlechten Roman vor uns? - Keineswegs. All jenen, die einen spannenden, unterhaltsamen, emotionsgeladenen, abwechslungs- und temporeichen Roman mit hier und da eingestreuten geschichtlichen Ereignissen bevorzugen, kann ich dieses Buch nur wärmstens ans Herz legen. Da liegt meines Erachtens auch die große Stärke des Schreibstils von Kate Mosse. Sehr flüssig und sehr bildhaft ruft sie in der ihr unverkennbaren Art die einzelnen, wirklich starken Charaktere ins und aus dem Leben und schildert in einer für jedermann begreifbaren Sprache eine emotional ergreifende Familiengeschichte, deren Mitgliedern teils auch harte Schicksalsschläge widerfahren. Sehr geschickt nimmt sie den Leser an die Hand und führt ihn an eine zunächst nahezu immer deutlicher vorhersehbare Handlung heran bis dann urplötzlich eine völlig unerwartete und nicht vorhersagbare Wendung eintritt, wodurch sich die gleichen starken Emotionen der Protagonisten des Romans beim Leser widerspiegeln und auf ihn übertragen. Zur Verstärkung der emotionalen Hilflosigkeit der Protagonisten greift sie eindrucksvoll darüber hinaus auf das Stilmittel von Zeitsprüngen (jeweils um einige Jahre weiter) zurück, wodurch der Leser staunend, teils sogar schockiert, die Hilflosigkeit der Protagonisten reflektiert und gewissermaßen am eigenen Leib zu verspüren vermag.


    Ganz am Ende darf der Leser dann auch noch die, wiederum etwas zu knapp geratene, Krönung von Henri Quatre zum König von Frankreich in der Kathedrale Notre-Dame von Chartres miterleben, begleitet von einem beeindruckenden Cliffhanger im Hinblick auf Band 3.


    Fazit: Die historischen Aspekte des Romans halten sich leider in Grenzen, die spannende, emotionale Komponente hingegen sticht dafür aber umso deutlicher hervor. All jenen, die in einem Roman Freude und Genuss an letzterem finden, kann ich eine eindeutige Leseempfehlung aussprechen. Ich persönlich freue mich auf Band 3 und fiebere ihm entgegen. Die Kenntnis von Band 1 ist für das Verständnis von Band 2 nicht essentiell notwendig, vermittelt dem Leser aber das Gefühl die Familiengeschichte der Joubert-Reydons über Generationen hinweg mitverfolgt zu haben und weiterhin mitverfolgen zu dürfen.