Newton Thornburg - Schwarze Herde / Black Angus

Der Autor (Quelle: Wikipedia): Newton Kendall Thornburg (geboren am 13. Mai 1929 in Harvey, Illinois, gestorben am 9. Mai 2011 in Bothell, Washington, war ein US-amerikanischer Schriftsteller und Drehbuchautor. […] Wie Ross Macdonald schrieb auch Thornburg düstere Krimiballaden aus dem sonnigen Kalifornien. Neben bissigen Dialogen verstand er es, der Tragödie immer wieder auch komödiantische Züge abzuringen. Er wurde als „the only living American still looking for The Lost Generation“ bezeichnet. Eine Ehre, die außer ihm Scott F. Fitzgerald, Hemingway oder Dos Passos zuteil wurde. Die „Lost Generation“, die verlorene Generation vom Krieg Entwurzelter …

Klappentext (Q: Polar Verlag): Ex-Werbefachmann Bob Blanchard ist vor Jahren mit seiner Familie in die Missouri Ozarks aufs Land gezogen, um Rinder zu züchten. Seine Frau fühlt sich dort nicht wohl und schottet den Sohn wegen einer chronischen Erkrankung von der Umwelt ab. Als sie ihn wegen der drohenden Zwangsversteigerung verlässt und zurück nach St Louis zieht, kommt Blanchards Leben ins Rutschen. Ein Veterinär stellt bei einer Stichprobe fest, dass Blanchards Black Angus Herde unter dem Verdacht vom Brucellose steht. Der Herde droht die Zwangsschlachtung und Blanchard der Verkauf der Farm.

Der Roman „Black Angus“ erschien im amerikanischen Original zunächst im Jahr 1978 bei Little, Brown & Co. in Boston und 1979 bei Heinemann in London. Die deutsche Übersetzung aus dem Amerikanischen besorgte Susanna Mende. Sie erschien unter dem Titel „Schwarze Herde“ im Oktober 2016 als Klappbroschur im Polar Verlag, Hamburg. Umfang: 288 Seiten.

Newton Thornburg ist schlichtweg einer der besten. Er schreibt auf literarischer Augenhöhe in Nachbarschaft zu Richard Ford oder meinetwegen John Updike, aber da Thornburg als Krimiautor vermarktet wird, bleibt ihm der große literarische Ruhm wohl auf ewig versagt. Wie wenige andere kann er die Einsamkeit entwurzelter Charaktere und das Zerplatzen ihrer aussichtslosen Suche nach dem Glück in Worte kleiden. Auch in diesem Roman sind sie aufmarschiert: Lauter Charaktere, die einem alle am Herzen liegen, die alle nachvollziehbar sind, auch wenn sie offenen Auges in die Katastrophe rennen. Als würden sie es drauf anlegen, verprügelt zu werden. Der Krimiaspekt rückt, kaum taucht er auf, immer stärker an den Rand. Dafür steigen in den Ring: Verzweiflung, letzte Auswege, enttäuschtes Vertrauen, Entwurzelung, Scheitern!

„Schwarze Herde“ ist ein deprimierender Noir-Western bevölkert von toxischer Männlichkeit, die ihre Irrwege nicht wahrhaben will. Mit brutaler Ehrlichkeit werden dem Zuschauer Vorhaben, Auswege und Hoffnungsschimmer um die Ohren gehauen, denen auch der größte Optimist keine Chancen einräumen würde. Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um - auf Romanlänge gestreckt. Und die größte Gefahr für den Menschen ist die Großsprecherei, die Unehrlichkeit, das Ausblenden von Problemen und die aufgesetzte Selbstsicherheit der zum Scheitern Verurteilten. Neu anfangen, um nur wieder abzustürzen: Der moderne Alltag ist eine Kette aus ständigen Frustrationen.

Der Roman „Black Angus“ erschien im amerikanischen Original zunächst im Jahr 1978 bei Little, Brown & Co. in Boston und 1979 bei Heinemann in London. Angehängt ist eine englischsprachige Kindle-Ausgabe von Diversion Books vom April 2015.

Kurzbeschreibung (Q: Amazon): Bob Blanchard spent his entire inheritance on a cattle ranch in the Missouri Ozarks—but it hasn’t turned out the way he’d hoped, and he’s now being threatened with foreclosure. The cattle are sick, and the herd can’t survive, so Blanchard agrees to a reckless scheme to sell the cattle before their illness is widely known. But when a faked cattle rustling and an insurance scam goes wrong, the plan begins to crumble from the inside out.

“A commanding writer of unusual delicacy and power.” —The New Yorker
“A born storyteller.” —St. Louis Post-Dispatch