Robin Stevens - Der Tod setzt Segel / Death Sets Sail

  • Klappentext


    Daisy und Hazel sind zusammen mit ihren Freunden George und Alexander in Ägypten auf einer Nil-Kreuzfahrt unterwegs. Sie freuen sich darauf, antike Tempel zu sehen und die eine oder andere Mumie. Doch stattdessen bekommen sie es mit einem Mord zu tun.

    Mit an Bord der Hatschepsut ist eine mysteriöse Gesellschaft, die sich „Der Atem des Lebens“ nennt und aus einer Gruppe vornehmer englischer Damen und Herren besteht, die sich für Reinkarnationen der alten Pharaonen halten. Am dritten Tag der Kreuzfahrt wird die Anführerin der Gruppe erstochen in ihrer Kabine aufgefunden. Den Detektivinnen ist schnell klar, dass die schüchterne Tochter des Opfers, die zum Schlafwandeln neigt, als Täterin herhalten soll. Doch innerhalb der verschrobenen Gesellschaft hätte jeder einen Grund gehabt, die Anführerin umzubringen.
    Ständig von Gefahr umgeben, beginnen Daisy und Hazel in ihrem bisher schwierigsten Fall zu ermitteln…


    Meine Meinung


    Schon seit dem ersten Band ich ein Fan des Ermittlerduos der beiden Mädels Daisy Wells und Hazel Wong. Die Autoren hat mit den Heldinnen hier eine tolle Reihe geschaffen, die bei den jungen Lesern nicht nur Interesse an Krimis wecken dürfte, sondern auch immer wieder viel auf die Probleme eingeht, die für Mädels in dem Alter typisch sind.


    Aber im Laufe der Reihe kommen auch George und Alexander dazu, die ebenfalls eine Detektei gegründet haben, und die sich mit der Detektei Wells und Wong erst zusammenraufen müssen.


    Natürlich ermitteln sie dieses Mal - zum letzten Mal - gemeinsam und haben noch eine hilfsbereite Schülerin aus der Deepdean Mädchenschule mit dabei: Amina, die bei Daisy aber immer auf schnippische Gegenwehr stößt, doch auch das hat seine Gründe...

    Eine wunderschöne Hommage ist Robin Stevens hier gelungen an "Der Tod auf dem Nil" von Agatha Christie, dessen Verfilmung mit Sir Peter Ustinov die Autorin sehr begeistert und geprägt hat, wie sie im Nachwort schreibt. Auch ich liebe den Film, ich mag Poirot als Ermittler, wie auch Sherlock Holmes, die hier eine Vorbildfunktion für Daisy haben - wie auch den Schriftführer Dr. Watson (oder den Gehilfen Hastings), der sich in der schüchternen Hazel wiederfindet.


    Beide Mädchen haben aber im Laufe ihrer Zusammenarbeit eine mehr oder weniger große Entwicklung durchgemacht. Während Daisy kalkulierend und selbstbewusst ist, tritt Hazel immer mehr aus ihrem Schatten und zeigt sich mittlerweile ebenfalls von sich überzeugt. Ihre zarte Liebe zu Alexander scheint sich auch zu erfüllen - und es bleibt nicht die einzige Verliebtheit, die sich anbahnt. Robin Hobb versteht es sehr gut, auf zartfühlende Art diese Gefühle zu beschreiben, ohne sie zu sehr in den Vordergrund zu drängen.


    Der Mord ist natürlich anders gestrickt als der in Christie´s Werk, allerdings gibt es kleine Details, die Poirot-Fans wiedererkennen werden, was für mich immer ganz besonders schöne Momente waren.


    Gleich zu Beginn gibt es eine bittere Überraschung, über die ich natürlich nicht näher eingehen werde, die aber die ganze Zeit wie ein Damoklesschwert über der Handlung hängt. Das schürt auch während der ganzen Ermittlungen zusätzlich die Spannung!

    Sehr lebendig wird die Ankunft in Ägypten beschrieben, man lernt auch ein bisschen was nebenbei über die Geschichte und Kultur und auch wenn es etwas dauert, bis der Mord geschieht, fliegen die Seiten nur so dahin!

    Interessant ist, dass es dieses Mal ein Geständnis zur Tat gibt, was unsere Detektiv-Gemeinschaft aber keinesfalls überzeugt. Zu viele Indizien sprechen dagegen und es startet eine aufregende Ermittlung die viel Abwechlsung bereit hält und zu einem überraschenden Ergebnis führt.


    In Poirot´s Manier wird die Aufklärung auch sehr schön inszeniert vor dem Kreis der Verdächtigen und eine dramatische Wendung führt zu einem bitteren Ende - Holmes lässt grüßen :)


    Sehr schade, dass die Reihe hiermit zu Ende geht, aber der Abschlussband hat mich wirklich sehr begeistert! Auch hab ich gehört, dass die Autorin neues plant, vielleicht sogar an die Deepdean zurückkehrt, man wird sehen ...


    Mein Fazit: 5 Sterne


    Weltenwanderer