Cornelia Franz - Calypsos Irrfahrt

  • Es ist nicht immer leicht Kindern schwierige Themen näherzubringen und auch Erwachsene verzweifeln oft an Regeln, Vorgaben, politischen Entscheidungen, die jeglichem gesunden Moralempfinden widersprechen.

    Eines dieser Themen ist der Umgang mit Menschen, die vor Krieg, Verfolgung oder Hunger fliehen und nun auch in Europa aufs übelste drangsaliert werden.

    Genau darum geht es in diesem Kinderbuch von Cornelia Franz. Der kleine Oscar, seine Eltern und die Hündin Lucy Gabeln mitten im Meer die erschöpften Kinder Nala und Moh auf, Freunden sich mit ihnen an und müssen nun um eine Perspektive für beide kämpfen.

    Was dabei alles passiert schildert die Autorin berührend und kindgerecht und kann dabei die Leser_innen auf jeden Fall gut erreichen. Sie schildert die Ereignisse so, dass Kinder sie gut aufnehmen können, aber auch berechtigte Fragen auftreten.

    So kann ein Gespräch zwischen Kindern und Erwachsenen möglich werden, eine Sensibilität für die Erfahrungen von Menschen aus Fluchtländern entstehen und ein gemeinsames Miteinander gestärkt werden.

  • Der langweiligste Urlaub aller Zeiten oder etwa doch nicht?


    Inhalt:

    Oscar und seine Eltern machen für 4 Wochen Urlaub im Mittelmeer mit dem Schiff
    Calypso. Doch Oscar hat sogar keine Lust nur mit seinen Eltern Urlaub zu machen , deshalb

    überredet er sie Lucy, ihren Hund mitzunehmen. Doch trotzdem ist es ihm sehr sehr langweilig. Doch plötzlich sehen sie zwei erschöpfte Kinder im Wasser und es ändert sich so vieles.


    Meinung:

    Das Cover sieht schon richtig unheimlich mit der kleinen Hand aus und als ich
    es zum ersten Mal gesehen habe dachte ich nicht, dass es sich um ein Kinderbuch handelt. Die Handlung und generell die Geschichte finde ich etwas besonderes, denn das die Flüchtlingsthematik behandelt wird, finde ich gut. Dieses schwierige Thema wurde aber trotzdem sehr kindgerecht umgesetzt. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen. Was mir echt gut gefällt, sind die Fortschritte von Nala und Moh und außerdem finde ich es sehr stark, wie sich Oscars Eltern für sie einsetzten.


    Fazit:

    Ein interessantes Kinderbuch mit aktuellem Thema. Das Buch bekommt 5 von 5 Sterne von mir.

  • Aktuelles Thema kindgerecht aufgearbeitet



    Oskar muss mit seinen Eltern in den Sommerferien einen Segeltörn über das Mittelmeer machen, statt mit seinem Freund in das Fußballcamp zu fahren. Er findet es sehr langweilig. Doch dann retten sie 2 Kinder aus dem Meer, die beinahe ertrunken sind. Und plötzlich ist alles spannend. Die Kinder sind von einem Flüchtlingsboot gefallen. Sie haben viel durchgemacht, können ihre Retter nicht verstehen. Doch sie schaffen es alle sich irgendwie zu verständigen und aneinander zu gewöhnen. Das ist auch wichtig. Denn nirgendwo wo Oskars Eltern anlegen, will die Kinder niemand haben. Keiner kann/will sich um sie kümmern. Aber ist denn so ein Flüchtlingslager überhaupt der richtige Ort für 2 Kinder?



    Calypsos Irrfahrt hat mich positiv überrascht. Ich denke es ist nicht leicht, das Thema Flucht/Flüchtlinge kindgerecht aufzuarbeiten. Der Autorin ist dies hier aber gut gelungen. Ihr Schreibstil ist (auch für Erwachsene) angenehm zu lesen. Einfach gehalten ohne plump herüber zu kommen. Auch wenn sie manchmal Wörter benutzt hat, von denen ich mich gefragt habe ob Kinder damit was anfangen können. (z.B. Grübchen) Es ist schön das die Geschichte aus Sicht des 10-jährigen Oscars geschrieben ist. So können die Kinder die Erlebnisse sicherlich besser nachempfinden. Die Geschichte setzt sich kritisch mit dem Thema Flüchtlinge auseinander. Es ist eine Geschichte über Vorurteile, Überforderung der Gesellschaft aber auch über Menschlichkeit und Nächstenliebe.