Peter Hunt - Die Erfindung von Alice im Wunderland / The Making of Lewis Carroll's Alice and the Invention of Wonderland

  • Ein Blick hinter die Kulissen der Entstehung von Alice im Wunderland


    Alice im Wunderland ist eines der bekanntesten Kinderbücher aller Zeiten. Doch wie ist diese phantasievolle Welt entstanden? Peter Hunt beleuchtet in „Die Erfindung von Alice im Wunderland“ genau diese Frage. Das Sachbuch enthält viele Abbildungen von original Illustrationen und Entwürfen, Fotos und spannende Zeitdokumente und ist damit fast wie ein kleiner Ausflug ins Museum.


    Das Buch lässt sich grob in drei Teile einteilen und bespricht sowohl die Zeit vor der Entstehung von Alice, als auch die Entstehung an sich und den Nachklang. Warum und wie sich das Buch von allen bisher bekannten Kinderbüchern unterscheidet, fand ich sehr spannend zu lesen. Auch die vielen Verbindungen von Alice in die Realität zu echten Schauplätzen und Personen, die die Inhalte geprägt haben, sind sehr interessant.


    Alle Fans von Alice werden hier bestimmt auf ihre Kosten kommen. Allerdings ist das Buch ein echtes Sachbuch und bei den vielen Namen, Zitaten und Verweisen braucht man schon ein wenig Ruhe und Zeit für die Lektüre. Man sollte also kein simples Unterhaltungsbuch erwarten, sondern eine fundierte und tiefgehende Analyse. Mir persönlich ging das Buch manchmal zu weit bzw. mich haben zu diesem Zeitpunkt nicht alle Aspekte interessiert.

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Peter Hunt - Die Erfindung von Alice im Wunderland“ zu „Peter Hunt - Die Erfindung von Alice im Wunderland / The Making of Lewis Carroll's Alice and the Invention of Wonderland“ geändert.
  • Hinter dem Vorhang - Was und wer stecken hinter Alice?


    Wie wurde aus einer "Flussgeschichte" ein weltweit erfolgreiches Kinderbuch? Dieser Frage hat sich Peter Hunt angenommen, der die Alice-Bücher bestmöglich zu entschlüsseln versucht.

    In sechs Kapiteln legt Hunt die verschiedenen Schichten von Ideen dar, die in die Entstehung der Alice-Bücher eingeflossen sind.

    Charles Dodgson, Mathematikdozent aus Oxford, veröffentlichte 1865 unter dem Pseudonym Lewis Carroll das Kinderbuch "Alice's Adventures in Wonderland". Grundlage war eine handschriftliche Version ("Alice's Adventures Under Ground"), die der Autor für seine kindliche Freundin Alice Liddell anfertigte. Daher sind die Bücher mit privaten Scherzen und Anspielungen für die reale Alice und ihre Geschwister gefüllt. Darüber hinaus spielen die Umgebung von Oxford mit ihrem Universitätsbetrieb, die Politik und natürlich die private Welt von Dodgson eine wichtige Rolle.

    Im ersten Kapitel wird der eigentlichen Entstehung auf den Zahn gefühlt. Hunt räumt mit dem Mythos auf, dass die Geschichte während einer einzigen Bootsfahrt auf der Themse nahe Oxford entstanden sein soll. Das zweite Kapitel umfasst die Kinderliteratur, die vor Dodgsons Veröffentlichung die Kinder mehr oder weniger unterhielt, waren es doch in der Hauptsache sogenannte "Schreckenswarnungen", die jeweils mit einer Moral daherkamen. Die nächsten drei Kapitel untersuchen die Einflüsse aus Charles Dodgsons Umgebung und schließlich, wie "Alice" den Siegeszug um die Welt antrat.

    Hunt kommt zu einem offenen Ergebnis. "Alice" ist sowohl ein "autobiographisches Sammelsurium" ohne verborgene Geheimnisse oder Symbole und gleichzeitig ein Nonsenswerk mit derart vielen Symbole, dass sie kaum alle zu erkennen sind. Dies entspricht den beiden Forschungsrichtungen zum Werk.

    Letztlich fand alles Aufnahme in dieses Kinderbuch, was Hunt zuvor in seinem vorliegenden Buch untersucht hat. Einiges bleibt jedoch Spekulation, wie er selbst zugibt. So kann letztlich jeder für sich entscheiden und interpretieren, was schlüssig erscheint. Aber das macht "Alice" ja auch spannend.

    Das Buch besticht zunächst durch die großzügige und großflächige Bebilderung. Dies ist auch dem Illustrator der ersten Ausgabe, John Tenniel, geschuldet, der eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Alice-Bücher inne hatte. Dass Hunt ein akademischer Spezialist auf dem Gebiet der Kinderbuchliteraturforschung ist, wird sehr deutlich. Der emeritierte Professor bewegt sich auf für ihn vertrautem Terrain und spricht eher das wohlinformierte Publikum als den durchschnittlichen Leser an. Womöglich wird das Buch in Großbritannien anders gelesen, wo die Hintergründe zur Entstehung und die zahlreichen Persönlichkeiten aus Oxford etc. bekannter sind. Hunt kann auf eine beachtliche Veröffentlichungliste zum Thema Kinderbuch zurückblicken. Wer sich für die Entstehung anderer Werke interessiert, wird fündig werden.

    Ich kann das Buch allen empfehlen, die sich einen kurzen, anspruchsvollen Überblick über die Hintergründe machen wollen. Eine erschöpfende Abhandlung kann auf den 122 Seiten nicht dargelegt werden. Die Gestaltung des Bandes ist äußerst liebevoll: Kräftiges Papier, große Schrift und zahlreiche ganzseitige Abbildungen; neben den farbigen Illustrationen von Tenniel u.a. auch Fotografien der realen Alice, Oxforder Persönlichkeiten und wichtiger Orte. Ich vergebe vier Sterne.

  • Wie lange ist für immer? Manchmal nur für eine Sekunde.



    Die Erfindung von Alice im Wunderland von Peter Hunt wirft auf 128 Seiten einen Blick hinter die Kulissen der Entstehung des bekannten Kinderbuches von Lewis Carrols.

    Peter Hunt ist mit seinem Buch der Erfindung von Alice nachgegangen. Wie kam es zu dieser Geschichte? Das vorliegende Sachbuch zeigt anhand zahlreicher Abbildungen von original Illustrationen, Fotos und Zeitdokumenten wie es zu dieser tollen und allseits bekannten Geschichte kam.

    Man sollte nun nicht erwarten, dass dieses Buch sehr viel mit der Kindergeschichte gemein hat. Es ist eher ein solides Sachbuch mit zahlreichen Fakten, was meinen Lesegenuss zeitweise schon etwas gehemmt hat.

    Es war dennoch interessant die Entstehungsgeschichte mal gelesen zu haben, wird jedoch wohl nicht allzulange in meinem Kopf bleiben, da mir diese Abhandlung etwas zu nüchtern und somit nicht unterhaltsam genug war.

    Ich denke, dass der Autor Peter Hunt hier wirklich sehr gute Recherche betrieben hat, allerdings sollte man bedenken, dass das vorliegende Buch wirklich nur ein Sachbuch ist.