Johannes Maria Stangl - Eiskaltes Blut

  • Kurzmeinung

    Tine13
    Unterhaltsamer Krimi der im Fußball-Milieu spielt
  • Vereins Sumpf par excellence


    Der 21-jährige Profispieler Yannik Luzendorf des SFC Westheim kommt bei einem tragischen Autounfall ums Leben. Der große Hoffnungsträger des Vereins fährt ungebremst gegen einen Baum und verbrennt in seinem Auto. War es wirklich ein Unfall, Selbstmord oder gar Mord? Es gibt Gerüchte über Mobbing, Drohbriefe und einen Vereinswechsel. Da das öffentliche Interesse groß ist übernehmen Sonderermittler Dr. Emil Gusenberg und Maryanne Schröder von der Mordkommission die Ermittlungen. Die beiden beginnen im Sumpf zu wühlen, über dem eine Decke des Schweigens liegt....


    Der Krimi “Eiskaltes Blut: Ein Fall für Gusenberg und Schröder” von Autor Johannes Maria Stangl, spielt im Fußball-Milieu und fährt dabei alles auf, was es an Skandalträchtigen zu bieten gibt! Die Rede ist von absoluter Kontrolle, Erpressung, Mobbing, Doping bis zu mafiösen Strukturen.

    Die Ermittler fischen in sehr trüben Gewässern und würde nicht gleichzeitig ein ehemaliger Profi den Tod von Yannik als Auslöser für seine Rachepläne nutzen, wären sie wohl auch schon bald am Ende. Aber so laufen die Rachepläne und Ermittlungen parallel und sorgen für gelungene Spannung. Der Handlungsort “Westheim” ist fiktiv, was mich anfangs etwas irritiert hat, soll aber die Geschichte wohl nicht auf einen bestimmten Verein projizieren! Ein paar Fehler sind leider noch im Text enthalten, doch der Schreibstil ist angenehm und die Protagonisten sympathisch.

    Mein Fazit: Ein wirklich unterhaltsamer Krimi mit einigen Überraschungen und Wendungen. Auch für Leute die nicht die größten Fußballfans sind (wie ich;) durchaus interessant.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: :)

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Eiskaltes Blut: Ein Fall für Gusenberg und Schröder - Johannes Maria Stangl“ zu „Johannes Maria Stangl - Eiskaltes Blut“ geändert.
  • Die Fußballwelt in Westheim ist lange nicht so glänzend wie sie scheint


    Johannes Maria Stangls erster Krimi ist wirklich gelungen und hat mir sehr gut gefallen. Im Mittelpunkt der Handlung stehen Dr. Emil Gusenberg und Maryanne Schröder, deren Charakter schöne Tiefe besitzen und die nicht nur schon einiges durchgemacht, sondern auch im Verlauf der Handlung ziemlich hart drangenommen werden. Dabei beginnt es relativ harmlos, als die beiden nicht an ein Unglück glauben wollen, als ein junger, für seine Depression bekannter Fußballspieler mit seinem Auto verunglückt. Schnell stellen sie fest, dass in dem Verein, der für die erfolgreiche Förderung seines Nachwuchses bekannt ist, einiges im Argen ist. Eine rasante Jagd zur Aufdeckung der Hintergründe beginnt, bei denen die Bösewichter den Ermittlern immer einen Schritt voraus zu sein scheinen.


    Eine packende Handlung, die mich mitgerissen hat. Ein Schreibstil, der mir mit seiner klaren Darstellung und den wechselnden Perspektiven sehr gut gefallen hat und ein logisches Netz, dass sich langsam um die Täter zusammenzieht. Schade fand ich nur, dass das auslösende Moment nicht richtig geklärt werden konnte. Aber so muss der Leser halt selbst ein bisschen spekulieren.


    Ein Debut, dass ich den Krimilesern empfehlen kann, die Charaktere voller Altlasten lieben und eine Geschichte miterleben müssen, die mit ihrer Fußballthematik immer aktuell sein wird. Die Entscheidung, die Handlung in der fiktiven Stadt Westheim spielen zu lassen ist dank der Thematik nachvollziehbar, nimmt dem Krimi aber die Chance zu einem der doch so beliebten Regionalkrimi zu werden. Ich bin gespannt, wie es mit Gusenberg und Schröder weitergehen wird.