Inhalt:
Adam ist Tildas erster Kuss. Ihr erstes Mal. Ihre erste große Liebe. Für Adam würde sie alles tun, was in ihrer Vorstellungskraft liegt. Doch er verlangt noch mehr als das.
„Weißt du, was ein Loverboy ist, Adam?“ Der Polizist lehnt sich in seinem Stuhl zurück und sieht mich abwartend an.
Ich senke den Blick auf meine Hände, die bereits feuchte Abdrücke auf der Tischplatte hinterlassen haben. Er scheint mein Schweigen als „nein“ zu verstehen, denn er beugt sich wieder vor und sagt: „Ein Loverboy ist ein Kerl, der seine Freundin an andere Männer verkauft. Also einer wie du, Adam. Du bist ein Loverboy.“
Hinweis: "Die Farbe von Verrat" spielt zeitlich gesehen nach "Die Farbe von Schmerz", kann aber unabhängig davon gelesen werden. Solltest du allerdings noch vorhaben "Die Farbe von Schmerz" zu lesen, solltest du das zuerst tun, um nicht gespoilert zu werden. (Quelle: Amazon.de)
Meine Meinung:
Für die unscheinbare Tilda ist es die erste große Liebe. Für Adam ist es der Preis, um aus der Hölle zu entkommen ...
"Die Farbe von Schmerz" war für mich schon emotional sehr aufwühlend, doch mit dieser Geschichte setzt A. L. Kahnau noch einen drauf. Ich kann meinen Schrecken und meine gleichzeitige Begeisterung gar nicht in Worte fassen, die diesem Buch gerecht werden.
Auch wenn es unfassbar ist, was Adam tut, muss ich zugeben, dass ich ihn in keiner einzigen Sekunde gehasst habe. Ich konnte ihn verstehen und sogar auch mit ihm mitfühlen. Was seine Tat aber keinesfalls beschönigt. Es verdeutlicht, dass nichts nur Schwarz oder Weiß ist. Tildas Kapitel fand ich so schlimm zu lesen. Weil sie so lieb und gutherzig ist und ich genau wusste, was mit ihr passieren wird. Ihre Entwicklung ist so schön mitzuerleben, sie ist unfassbar stark. Das Ende ist meiner Meinung nach genau richtig. Auf eine gewisse Art ein happy end, aber nicht beschönigt, sondern realistisch.
Ein absolutes Lesehighlight und ein Lese-Muss. Da es ein Thema anspricht, über das noch viel zu wenig Aufklärung herrscht.
"Die Farbe von Schmerz" und "Die Farbe von Verrat" würde ich mir als Pflichtlektüre im Deutschunterricht wünschen, da sie sehr wichtige Themen ansprechen und zur Aufklärung beitragen.