Christoph Ransmayr - Die Schrecken des Eises und der Finsternis (ab 09.04.2021)

  • je länger ich drüber nachdenke, umso mehr passt für mich das Ende. Ob es mir gefällt, weiß ich noch nicht, aber es ist passend. Und das ist doch wichtig.

    Es passt, aber es macht auch ein bisschen trübsinnig. Die Frage ist doch: Was bleibt?

    Und was bleibt hier: die Namen von Kaps und Riffen etc., die keinerlei Bedeutung haben.

    Das Vaterland, zu dessen Nutz und Frommen das alles geschah (zumindest nach außen hin), befindet sich in Auflösung, und inzwischen hat es kaum eine Bedeutung, vom Tourismus abgesehen.

    Und die persönliche Ehre? Da ist auch nicht viel geblieben. Die Leistung der Expeditionsteilnehmer wird demontiert. Ja, Weyprecht wird dem Leser als aufrechter und moralisch integrer Mensch in Erinnerung bleiben. Aber vielleicht ist es so, dass er seiner Demontage nur durch seinen frühen Tod zuvorgekommen ist?

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Unsere MLR ist wohl beendet, denke ich?

    Dann danke ich Euch sehr für vielerlei Hinweise, Meinungen und Anregungen

    und verabschiede mich!

    :winken:

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Die Frage ist doch: Was bleibt?

    Nicht viel, genau so wie Du es beschreibst. Wofür dann diese Leiden? Im Nachhinein so unnötig.


    Ich danke Euch auch für diese Leserunde :D

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Es war eines der wenigen Bücher, durch dass ich mich durchgekämpft habe. Ohne die Leserunde hätte ich möglicherweise trotz der Kürze abgebrochen. Aber durch die anregenden Gedanken, die hier ausgetauscht wurden, habe ich immer wieder - trotz des Mazzini Handlungsstranges - die positiven Seiten des Buches erkannt und weitergelesen.


    Die Sprache von Ransmayr beispielsweise fand ich immer wieder überwältigend, die hat mich völlig überzeugt. Der Expeditionshandlungsstrang war wirklich gut und hat mir sehr gefallen. Vielleicht brauchte er einen Gegenpart, damit er selber umso mehr strahlen konnte. :wink:


    In der Leserunde bin ich immer wieder erstaunt, welche Querverweise, Paralellen, Interpretationen und Zusatzinformationen auftauchen, auf die ich alleine niemals gekommen wäre. Daher bedanke auch ich mich bei euch allen, es war mal wieder eine sehr interessante und bereichernde Leseerfahrung. :thumleft:


    Irgendwann werde ich bestimmt nochmal einen Ransmayr versuchen ... ich liebäugele ja ein wenig mit Cox.

    "Imagination, rather than mere intelligence, is the truly human quality."


    "Chaos is found in greatest abundance wherever order is being sought. It always defeats order, because it is better organized."

    Terry Pratchett

    "The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid."

    Jane Austen


    :study:

    Alex Haley - Roots

    Andrew Jefford - Whisky Island

    Randale Munroe - What if 2


    :bewertung1von5: 2024: 5 :bewertung1von5:

  • ich liebäugele ja ein wenig mit Cox.

    Gönne Dir das Vergnügen!!

    Und wenn Du Dich besonders verwöhnen lassen willst: lass es Dir von ihm selbst vorlesen.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).