Wesley King - Sara auf der Suche nach Normal / Sara and the Search for Normal

  • Ein Buch, das einen wichtigen Beitrag leistet



    Klappentext


    „Wie wird man normal? Indem man sich an strikte Regeln hält, davon ist Sara fest überzeugt. Also keine Mayonnaise mehr auf Erdnussbutter-Gelee-Sandwiches schmieren und vor allem: sich mit jemandem anfreunden. Das ist allerdings nicht so leicht, wenn man selbst kaum spricht. Aber als Sara die aufgeschlossene, redselige Erin kennenlernt, die davon überzeugt ist, dass es gar kein „normal” gibt, ändert sich das. Auf einmal geht Sara ins Kino, auf Geburtstagspartys und hat jemanden, dem sie von ihrem Schwarm erzählen kann. Doch hinter Erins fröhlicher Fassade verbirgt sich ein dunkles Geheimnis. Wie kann Sara Erin helfen, ohne ihre neu gewonnene Freundschaft aufs Spiel zu setzen?“



    Gestaltung


    Ich liebe die Gestaltung des Covers. Der schwarze Hintergrund wirkt einerseits schlicht, andererseits lässt er das Buch hervorstechen. Die Zeichnungen auf diesem Hintergrund wirken wie Kratzbilder, die in die Schwärze gezeichnet wurden und durch den dann zum Vorschein kommenden, farbigen Hintergrund leuchten. Der Wal sieht klasse aus, aber besonders gefällt mir die Umgebung, in die er versetzt wurde: der Sternenhimmel mit Halbmond, Wolken und vielen leuchtenden Sternen.



    Meine Meinung


    Nach „Daniel is different“ erscheint nun ein weiteres Buch aus der Feder von Wesley King, das sich mit einer Figur aus seinem vorherigen Werk befasst: Sara. Da ich „Daniel is different“ schon total toll fand, musste ich mir auch Saras Geschichte durchlesen. In „Sara auf der Suche nach normal“ geht es um Sara, die mit Panikattacken, Ängsten, Depressionen und Mobbing zu kämpfen hat. So sucht sie das „Normale“, in der Hoffnung, besser akzeptiert zu werden. Dabei trifft sie auf Erin, die quirlig und redselig ist und die die feste Überzeugung vertritt, dass es kein „normal“ gibt, da jeder einzigartig ist…



    Wie man vielleicht schon aus meiner Zusammenfassung des Buchinhalts herauslesen kann, thematisiert dieses Buch unter anderem auch psychische Störungen, die unter Umständen manche Leser triggern könnten. Der Umgang mit dieser ernsten Thematik ist dem Buch meiner Meinung nach aber unfassbar gut gelungen, denn „Sara auf der Suche nach normal“ zeigt auf eindringliche Weise, wie es ist mit verschiedenen mentalen Störungen zu leben. Welche Einschränkungen es gibt, wie schwer das Leben den Betroffenen fällt und dass viel mehr dahintersteckt. Ich finde, der Autor hat hier eine Geschichte geschaffen, die es Außenstehenden ermöglicht, einen Einblick in eine solch tief verstrickte Welt zu erhalten und mit diesem Einblick vielleicht auch etwas mehr Verständnis.



    Ich fand die Darstellung jedenfalls sehr authentisch, realistisch und absolut nachvollziehbar. Mehrmals wurde mein Herz schwer, weil ich Saras Alltag so glaubwürdig, real und nachvollziehbar empfand. Außerdem gefiel mir die Botschaft des Buches unbeschreiblich gut. „Sara auf der Suche nach normal“ vermittelt dem Leser nämlich, dass jeder Mensch anders, auf seine Weise besonders ist und dass wir uns nicht verbiegen sollten, um uns im sozialen Kontext der Gesellschaft einzufügen. Zudem ist diese Suche nach dem, was „normal“ ist, etwas, das in meinen Augen für viele Jugendliche und junge Menschen nachvollziehbar ist, da es eine Thematik ist, mit der man sich in der Pubertät und darüber hinaus selber beschäftigt.



    Die Geschichte befasst sich nicht nur mit Saras Alltag und ihrem täglichen Kampf, sondern auch mit der Freundschaft zu Erin. Erin ist ziemlich konträr zu Sara, aber die beiden ergänzen sich gut. Außerdem hat Erin ein Geheimnis, das mich neugierig machte und das für Spannung sorgte. Die Beziehung der beiden fand ich schön gestaltet und ein tolles Bonbon in der Geschichte. Zudem zeigte es nochmal, dass Sara eine Person ist, die ich sehr bewundernswert finde. Sie hat eine innere Stärke und auch wenn sie selbst diese nicht sieht, konnte ich als Leserin diese wahrnehmen.



    Fazit


    Mit „Sara auf der Suche nach Normal“ hat Wesley King nach „Daniel is different“ nun Saras Geschichte erzählt und damit meiner Meinung nach die Augen der Leser für psychische Störungen geöffnet. Ich finde, dass diese Geschichte dazu beiträgt, dass man das Leben und den Alltag dieser Menschen und was es bedeutet, unter dieser Erkrankung zu leiden, besser verstehen kann. Die Botschaft, die das Buch vermittelt ist bedeutsam und ging mir unter die Haut: jeder Mensch ist einzigartig und sollte sich nicht verbiegen müssen. Das Buch befasst sich zudem aber auch mit dem Thema Freundschaft und sorgt durch Erins Geheimnis für Spannung.


    5 von 5 Sternen!



    Reihen-Infos


    Einzelband (eine Art Vorgeschichte zu „Daniel is different“)

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Wesley King - Sara auf der Suche nach Normal“ zu „Wesley King - Sara auf der Suche nach Normal / Sara and the Search for Normal“ geändert.