Eine spannende Road-Story und Berlin in einem ganz neuen Licht
Ich beurteile Bücher gerne nach dem Umschlag und das Cover ist echt ein Blickfang. Für meinen Geschmack vielleicht zu düster für ein Kinderbuch, aber wenn ich das Bücherregal von dem Junior so anschaue, liegen dunkle Farben und Schwarz bei Kindern ganz hoch im Trend.:) Das Buch an sich liest sich sehr fließend und leicht. Man schließt die Hauptheldin, die 10-jährige Freya Weiden, mit den ersten Zeilen ins Herz - sie vertritt die Interessen von jedem von uns Leseratten und Bücherwürmern, sie ist zart, verträumt und eben einsam. Ihr Leben und die Geschichte ihrer Familie ist sehr realistisch dargestellt - man liest mit einem verschmitzten Lächeln und erkennt sich selber. Aber das Interessante für mich war, dass das Buch an sich selber nicht so vollgestopft mit der Magie ist, alles ist sehr real und nachvollziehbar, trotzdem lauert da fast immer etwas Unerklärbares und Bedrohliches zwischen den Zeilen. Man denkt jedes Mal, ne, dafür gibt es eine logische Erklärung, aber da ist man schon gefangen, gepackt von der Geschichte, man muss immer weiter lesen, um zu verstehen und wenn am Ende alle Puzzle-Stücke sich (für mich wirklich mit Karacho) zusammenfügen, dann erkennt man - Donnerwetter, das hätte ich mir doch denken können! Und im Nachhinein merkt man, dass die Autorin mehrere Hinweise wie Fallen im Text ausgelegt hat, man hat sie nur zu spät gedeutet und liess sich täuschen. Also für mich - Spannung bis zum allerletzten Satz und - Achtung! Spoiler!- ein HappyEnd, gaaanz wichtig für die Kinder....:) Und Berlin - ich kenne die Stadt wie meine eigene Hosentasche, dachte ich. Fehlanzeige. Jetzt schaue ich auf die vertrauten Orte mit ganz anderen Augen und... ich muss es zugeben - ich sehe Waschbären an jeder Ecke.