Kurzbeschreibung:
London 1894. Zwei Jahre nach der Hochzeit liegt ein Schatten über dem Glück von Charlotte und Tom Ashdown. Durch ihre Kinderlosigkeit steht vieles unausgesprochen zwischen ihnen. Ein spannendes Buchprojekt über die magischen Orte Londons bringt die beiden einander unverhofft wieder näher. Doch ohne es zu ahnen, geraten Charlotte und Tom nach einem Leichenfund an der Themse in tödliche Gefahr … (Quelle: Verlagswebsite)
Autor:
Susanne Goga wurde 1967 in Mönchengladbach geboren und lebt dort bis heute. Die renommierte Literaturübersetzerin und Autorin reist gern – mit Vorliebe auch in die Vergangenheit. Das spiegelt sich in ihren überaus erfolgreichen historischen Romanen wider. Für die Kriminalreihe um Leo Wechsler taucht sie ein ins Berlin der 1920er-Jahre, für den Diana Verlag begibt sie sich immer wieder auf die geschichtsträchtigen Spuren der englischen Gesellschaft. So spielt der Spiegel-Bestseller »Der verbotene Fluss« im viktorianischen Zeitalter, und hier schließt auch Susanne Gogas neuer Roman »Das Geheimnis der Themse« an. (Quelle: Verlagswebsite)
Allgemeines:
- Erschienen als Taschenbuch und eBook im Diana Verlag im Februar 2021
- 448 Seiten in 58 Kapiteln, Prolog und Epilog
- Im Nachwort, das auch ein recht umfangreiches Literaturverzeichnis enthält, weist die Autorin auf Wahrheit und Fiktion hin.
- „Das Geheimnis der Themse“ ist der zweite Roman um das Paar Charlotte und Tom, ob weitere geplant sind, ist mir nicht bekannt.
- Handlungsort und -zeit: London am Ende des 19. Jahrhunderts
Meine Meinung:
Susanne Goga serviert dem Leser eine unterhaltsame Mischung aus Geheimbünden und Kulten, ägyptischer Mythologie, gesellschaftlichem Leben im London ausgangs des 19. Jahrhunderts und natürlich Leben am Fluss. Natürlich wird auch der beim Thema Mystik unvermeidliche John Dee erwähnt, aber der spielt nur eine untergeordnete Rolle.
Charlotte und Tom sind ein interessantes Paar, aufgeschlossen, gebildet, neugierig und ihrer Zeit voraus in der Sicht auf die Rolle der Frau. Allerdings ist ihre Ehe vom Makel der Kinderlosigkeit überschattet. Die Gründe hierfür klären sich zwar auf, aber die Art, wie die beiden damit umgehen, war ein wenig nervig und das einzige, das mich in der unterhaltsamen Geschichte gestört hat. Da sind die beiden so emanzipiert und gehen sehr offen und liebevoll miteinander um, aber da versagt die Konversation auf der ganzen Linie? Zum Glück nimmt dieser Teil der Handlung aber nicht zu viel Raum ein und tritt auch immer wieder in den Hintergrund, so dass man ihn zeitweise auch mal vergessen kann.
Wie die beiden den Geheimnissen um ein totes junges Mädchen, das am Themseufer gefunden wurde, auf die Spur kommen und den Hinweisen nachgehen, hat mir gut gefallen und ist in meinen Augen auch einigermaßen realistisch. Die Charaktere sind bunt gemischt und auch wenn die Auflösung keine allzu große Überraschung birgt, hat die Autorin doch einige Wendungen eingebaut, die so nicht zu erwarten waren. Mir hätten ein paar Zeilen mehr über die Geheimbünde und den Isis-Kult gut gefallen, aber das ist Geschmackssache.
Ich finde es schade, dass ich mich in London nicht so gut auskenne, wie z.B. in Edinburgh, wo ich beim Lesen sofort die passenden Orte vor Augen habe. So musste ich sie mir eben selbst vorstellen. Aber einige Orte habe ich mir notiert, die ich (be)suchen werde, wenn ich mal wieder an die Themse komme.
Für London-Fans sicher ein Lesevergnügen und auch die Geschichte an sich sorgt für gute Unterhaltung. Ich kann das Buch guten Gewissens empfehlen. von mir.
Fazit:
Unterhaltsame, spannende Geschichte um Geheimbünde, alte Kulte und die Themse.
Noch eine Anmerkung: da ich das Buch freundlicherweise vom Diana-Verlag vorab als Rezensionsexemplar erhalten habe, hoffe ich, dass die teilweise fehlenden Absätze im eBook bis zur Veröffentlichung noch ergänzt werden. Die haben das Lesen schon hin und wieder erschwert, wenn der Sprung in der Handlung sich nicht gleich erschlossen hat, weil eine optische Trennung der Absätze fehlte.