Fine Sturm - Auf sieben Beinen

  • Kurzmeinung

    claudi-1963
    Ergreifende Liebesgeschichte, bei der die Thematik Behinderung, Ängste, Trauma und die damit ausgehenden Probleme.
  • eine bewegende Geschichte mit ganz viel Herz

    Franzi ist eine junge Frau, die als Jugendliche durch einen tragischen Unfall mit einem Hund ein Bein verlor. Seit dem beisst sie sich verbissen durchs Leben. Schule und Studium hat sie mit besten Ergebnissen abgeschlossen. Da sie nach jenem Vorfall jedoch nie eine Therapie in Anspruch genommen hat, hat sie nicht nur eine Phobie gegen Hunde entwickelt sondern hat mit der Zeit einen ganzen Sack voll Komplexe angehäuft. Die Prothese an ihrem Bein hält sie stets gut verborgen. Selbst der Eisdielenbesitzer hat keine Ahnung das Franzi „behindert“ ist. Denn genau das will Franzi nicht sie will unter keinen Umständen auf eine Prothese reduziert werden. Bei einem Vorstellungsgespräch kommt es dann für Franzi zum Supergau. Der Agenturinhaber hat einen Hund der auf sie zustürmt und Franzi gerät in Panik und stürzt. Der Sturz hinterlässt jedoch Folgen auf ihren bereits stark angegriffenen Stumpf. Doch Hansi so heißt der Hund von Jan hat einen Narren an ihr gefressen. Und so kommt es unverhofft zu weiteren ebenso ungünstigen Zusammentreffen zwischen Jan und Franzi. Obwohl Franzi Jan rein optisch ganz nett findet braucht es noch eine ganze Weile bis Franzi mit Hansi warm wird, der sie regelrecht vergöttert. Als Franzi an einer Ausschreibung teilnimmt läuft sie Jan wieder über den Weg. Und dann bekommt die einmalige Chance auf eine neue moderne Prothese in einer Rehaklinik und das genau zu dem Zeitpunkt als es zwischen ihr und Jan etwas ernster wird. Und Jan weis noch immer nichts von Franzis Geheimnis. Als dann ihre Patentochter auf der Intensivstation landet eilt Franzi zu ihrer besten Freundin jedoch auf Krücken und ohne Prothese und läuft prompt Jan über den Weg. Er steckt es erstaunlich gut weg. Gerade als alles so gut läuft wird Jan in einen schweren Unfall verwickelt und trägt schwere Verletzungen davon. Waren Jans Eltern erst begeistert von ihr, stößt sie plötzlich auf eine Mauer von Ablehnung. Was beide nicht Ahnen ihre beiden Familien verbindet ein schicksalhaftes Ereignis.



    Die Autorin hat einen wirklich netten romantischen Liebesroman verfasst. Der Erzähler berichtet ausschließlich aus der Ich – Perspektive und zwar aus der von Franzis. Was auf die Dauer jedoch recht anstrengend ist, nicht nur weil durch eben diese Perspektive eine gehörige Portion Wahrnehmungsverzerrung mit schwingt. An der einen oder andren Stelle wäre ein Perspektivwechsel sehr angenehm gewesen. Zudem ist für Brillenträger doch sehr anstrengend diesen wirklich guten Roman zu lesen, weil die Schrift wirklich ein wenig zu klein ist.



    Die Autorin schafft es den Leser durch verschiedene Handlungsbögen an die Geschichte zu fesseln. Ganz zu schweigen von einer gehörigen Portion von komischen Elementen, wo man sich ein kichern wirklich nicht verkneifen kann. Aber wer kann schon einen Herzensbrecher wie Hansi widerstehen. Das Thema Behinderung bzw. den Umgang mit Behinderungen hat die Autorin lebhaft dargestellt, ohne dabei zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken. Sie zeigt wie eine starke junge Frau ihren Weg macht mit ihren körperlichen und seelischen Problemen. Und auch wie sie mit Hilfe aus einer ganz unerwarteten Richtung aus ihren Mikrokosmuss ausbricht und nicht nur ihre große Liebe findet sondern auch einen ganz neuen Weg einschlägt.



    Die Protagonisten allen voran Franzi, die anfangs doch sehr zickig und wütend auf die ganze Welt ist mausert sich zu einer ganz netten lieben jungen Frau, die endlich auch ihrem Schneckenhaus herauskommt. Und Jan da würde wohl jeder schwach werden, so ein einfühlsamer und netter Kerl. Und Hansi, der Hund ist einfach nur knuffig und hat sich seine Familie mal eben selbst neu zusammengestellt.



    Fazit: Ein wirklich gelungener romantischer Liebesroman, mit ein paar Längen, aber sonst bezaubernd. Ein wenig Erotik aber auch eine schöne Handlung. Bis auf wenige Kritikpunkte kann ich diesen Roman guten Herzens weiter empfehlen.

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  • Rezension: „Auf sieben Beinen“ von Fine Sturm


    Autor/in: Fine Sturm

    Titel: Auf sieben Beinen

    Genre: Liebesroman

    Erschienen: Dezember 2020

    ISBN: 978-3-9696-6693-7


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise für eine Werbekampagne von der Agentur Mainwunder und der Autorin zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    Franzis Angst vor Hunden ist riesengroß, hat sie doch vor über zehn Jahren durch einen Hundebiss ihren Unterschenkel verloren. Seither quält sie ihre Unsicherheit und sie hat sich der Liebe verschlossen. Zu groß ist die Angst vor Zurückweisung.

    Als dann der lebensfrohe Jan in ihr Leben platzt, spürt sie, wie sehr sie sich bereits in ihr Schneckenhaus zurückgezogen hat. Dabei ist er genau das, wonach sich Franzi schon so lange sehnt…

    Es gibt nur zwei Probleme, die zwischen ihr und ihrem Liebesglück stehen: Er darf auf keinen Fall von ihrer Behinderung erfahren! Und – Jans bester Freund hat nicht nur seidenweiches Fell, sondern hat auch ganz schön scharfe Zähne…


    Buchtitel und Coverdesign

    Das Cover ist einfach wow! So wunderschön, dass mir kurzzeitig die Worte fehlten. Die Farben des Himmels in der Abenddämmerung in einer Mischung aus lilafarbenen Tönen in Kombination mit der Silhouette eines Pärchens, was aneinander gelehnt auf einer Parkbank sitzt, versprüht unglaublich viel Romantik. Es ist eine ruhige Szene, die Links der Darstellung mit einem Baum neben der Bank abgerundet wird, während rechts daneben ein kleiner Hund zum Paar hochblickt. Es macht einen sehr gemütlichen und innigen Eindruck und mit den verschiedenen Farben ist das Cover ein absoluter Blickfang!

    Der Titel „Auf sieben Beinen“ lässt, in Kombination mit dem Klappentext, auf eine äußerst intensive Geschichte schließen, die voll von schwierigen Situationen und von verschiedensten Angstüberwindungsprozessen geprägt sein müsste. Ich war sehr gespannt, was aus der versprochenen inhaltlichen Vielfalt gemacht worden ist.


    Charaktere

    Franziska Weger ist Ende zwanzig, studierte Architektin und arbeitet aktuell in einer kleinen Eisdiele. Sie trägt seit mehr als zehn Jahren eine Beinprothese, da sie durch einen Hundebiss einen ihrer Unterschenkel verloren hat. Seit diesem schrecklichen Tag vor vielen Jahren hat sie unglaubliche Angst vor Hunden und leider haben sich auch nach und nach, bis auf ihre beste Freundin Kicki, viele Menschen aus ihrem Umfeld von ihr abgewandt. Franzi ist auch heute noch unsicher und frustriert über ihre körperliche Situation. Ihre Eltern neigen dazu, sie übermäßig behüten zu wollen und sie selbst muss immer mehr berufliche Rückschläge einstecken. Außerdem hatte Franzi in ihrem Leben noch nie eine Beziehung, was natürlich noch zusätzlich zu ihrer unglücklichen Situation beiträgt.

    Jan Zeder ist, genau wie sein Vater, ebenfalls Architekt. Er lebt mit seinem Hund Hansi zusammen und ist vom Typ her ein absoluter Familienmensch. Jan kann man nur gernhaben, denn er ist jemand, der sich für die Dinge einsetzt, die ihm etwas bedeutet. Auch wenn es mal Rückschläge gibt oder er Dinge nicht versteht, gibt es nicht auf und bringt den Menschen um sich herum sehr viel Vertrauen entgegen.


    Schreibstil und Handlung

    Fines Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig, sodass ich für das Lesen von „Auf sieben Beinen“ gar nicht mal so lange gebraucht habe. Schon der Einstieg, der Franzis Unfall schilderte, war unglaublich emotional und mitreißend gestaltet, sodass man gar nicht anders konnte, als weiter zu lesen. Auch die verschiedenen Gefühlsbeschreibungen in den einzelnen Situationen waren zu Beginn des Buches sehr authentisch und nachvollziehbar dargestellt. Allerdings konnte dieser Zustand leider nicht über die ganze Bandbreite der Geschichte aufrechterhalten werden. Nach und nach wirkten viele Emotionen auf mich sehr überspitzt und teilweise auch unpassend für die geschilderten Szenen, weshalb ich immer mal wieder Probleme hatte, einzelne Szenen in ihrem ganzen Ausmaß überhaupt fassen zu können. Auch ist mir vermehrt aufgefallen, dass vereinzelte Wörter nicht so gut zu einigen beschriebenen Situationen gepasst haben oder gar zu oft verwendet worden sind. Dies führte z. B. auch dazu, dass Franzis Charakter auf mich nicht sonderlich sympathisch wirkte, sondern eher in Richtung unausstehlich und nervig abdriftete. Besonders hervorheben muss ich aber auch, dass die Autorin es sehr gut schafft, ernste Szenen mit ein wenig Humor aufzulockern. Meistens bezog sich dieser auch auf Hund Hansi, sodass man selbst als Leser und auch Protagonistin Franzi nach und nach sehen konnte, dass Hunde nicht immer nur böse sind oder ein Problem bedeuten.

    Inhaltlich gesehen war ich unglaublich neugierig auf die Geschichte aufgrund der Themenwahl. Es ist nicht einfach über Behinderungen und Ängste zu schreiben und ich wollte unbedingt wissen, wie diese beiden Bereich vereint werden und mit ihnen umgegangen wird. Letztendlich blieb es sogar nicht bei nur diesen Themen, sondern es kamen noch ein beruflicher Wettbewerb und ein kleines Familiendrama mit hinzu. Für meinen Geschmack muss ich sagen, dass das Buch dadurch auf mich etwas überladen wirkte. Die Auseinandersetzung mit Ängsten und Behinderungen ist schon so schwer genug, dass die Geschichte nicht noch zusätzliche Dramen gebraucht hätte.

    Die Bedingungen, unter denen sich Franzi und Jan kennengelernt haben, waren grundsätzlich realistisch dargestellt, aber ab einem gewissen Punkt, als sich ihre zufälligen Treffen immer weiter anhäuften, obwohl sie überhaupt nichts miteinander zu tun hatten, wirkte es mir etwas zu gewollt, als müssten gerade diese beiden unbedingt zueinanderfinden. Das hatte mit Zufall nichts mehr zu tun. Klar, für das Buch war es genau so geplant, aber man hätte es vielleicht etwas dezenter verpacken müssen.

    Der Umgang mit den Themenbereichen Angst und Behinderung war an sich nicht verkehrt. Franzis Ängste, seien es nun die vor Hunden oder die vor den Reaktionen anderer Menschen, waren für mich von Anfang an sehr gut zu verstehen und nachzuvollziehen. Ich konnte mich auch sehr gut in sie hineinversetzen, aber ab einem gewissen Teil wurden mir ihre Gedanken und Reaktionen auf die verschiedenen Gegebenheiten einfach zu extrem. Ja, sie hat ein schwieriges Erlebnis durchgemacht, dass sie für den Rest ihres Lebens beeinträchtigen und prägen wird, aber trotz all der langen vergangenen Zeit hat sie ihre Situation noch immer nicht akzeptiert. Sie nimmt oft keine Rücksicht auf ihren Körper, auch wenn dieser dringend Ruhe braucht, und versucht unbedingt ein ‚normales Leben‘ wie jeder andere auch zu führen. Immer wieder sagt sie sich, dass es schon gehen wird, statt auf die Signale zu achten oder gar die Ratschläge ihres behandelnden Arztes anzunehmen. Das alles nur, weil sie nicht schwach wirken will oder andere Leute ihre Behinderung sehen sollen, da dies früher in der Schule wohl nicht so gut aufgenommen worden ist. Sie verurteilt sich permanent selbst und ist unglaublich festgefahren in ihrer Denkweise, was ich so für mich überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Wenn es mir doch nicht gut geht und es Möglichkeiten gibt, wie ich meinen Zustand verbessern kann, dann ziehe ich diese doch zumindest in Betracht, oder etwa nicht? Dann lehne ich doch nicht alles rundheraus ab und stoße damit den Menschen in meinem Umfeld immer und immer wieder vor dem Kopf oder verbanne sie gar komplett aus meinem Leben? Das ist zumindest meine Einstellung dazu und leider wirkte Franzi aufgrund all dieser Gegebenheiten auf mich ziemlich kindisch und absolut nicht ihrem Alter entsprechend. Sie legte ein sehr ruppiges Verhalten an den Tag und war meist unfreundlich, weshalb ich mich mit ihrem Charakter fast gar nicht anfreunden konnte. Ich bestreite nicht, dass das Auseinandersetzen mit solch einer Situation nicht einfach ist, aber man selbst ist derjenige, der am ehesten etwas an der eigenen Situation ändern kann. In diesen Bereichen ticke ich einfach total anders, weshalb es mir schwer viel, ihr Verhalten so zu akzeptieren.

    Wenn ich nun zu Protagonist Jan umschwenke, war auch er mir nicht direkt von Beginn an sympathisch. Er hat sich auch einiges geleistet vom Verhalten her, wo ich zunächst nur mit dem Kopf schütteln konnte. Allerdings entwickelte er sich, mit steigendem Interesse für Franzi, sehr gut weiter und brachte ihr z.B. Vertrauen entgegen, was sie meiner Meinung nach überhaupt nicht verdient hatte. Im direkten Vergleich zu ihr muss ich allerdings sagen, dass er auf mich ziemlich blass wirkte. Ich kann kaum etwas zu ihm oder seinem Charakter sagen, außer welchen Beruf er ausübt und dass er einen Hund besitzt… sein Charakter hätte eindeutig mehr ausgefeilt werden müssen, damit er einen richtigen Platz in der Geschichte hat.

    Zum Ende der Geschichte hin geriet der besagte Wettbewerb nochmal etwas mehr in den Fokus und dadurch wurde sogar ein kleines Familiendrama heraufbeschworen. Tja, was soll ich sagen – ich fand die Darstellung des vermeintlichen Problems unrealistisch und die Verhaltensweisen der Involvierten absolut nicht angebracht. Es war für mich einfach zu viel und hat nicht wirklich zum Rest der Geschichte gepasst. Wenn ich die letzten Seiten mit der Message der restlichen Geschichte vergleiche, dann waren diese einfach komplett gegensätzlich und haben für mich inhaltlich nicht harmoniert. Ein anderes Ende ohne nochmal eine Runde zusätzliches Drama hätten mir besser gefallen, auch wenn ich grundsätzlich mit der Entwicklung der Geschichte und auch der Entwicklung zwischen den einzelnen Charakteren recht zufrieden gewesen bin. Diese Geschichte hat Mut gemacht. Man kann seine Ängste durchaus überwinden und nur weil man eine Behinderung hat, wird man noch lange nicht von der Welt verstoßen. Erwartet hatte ich ein wenig etwas anderes, aber ich verstehe durchaus die Intention hinter der Geschichte.


    Bewertung: 3 YYY von 5 Sternen

  • "Angst ist die größte Behinderung von allen. Es wird dich mehr lähmen, als wenn du im Rollstuhl sitzt." (Nick Vujici)

    Ein verheerender Schicksalsschlag verändert von heute auf morgen für immer Franzis junges Leben. Seither muss sie mit einer Behinderung leben und kann ihre Angst vor Hunden einfach nicht ablegen. Inzwischen ist sie eine erwachsene Frau und lernt bei einem Bewerbungsgespräch den gut aussehenden Architekten Jan kennen. Dieser zeigt sich jedoch zuerst von seiner arroganten Seite, doch mit der Zeit entwickelt er sich zu einem sympathischen Mann. Leider nur hat Franzi zwei Probleme. Ihre Angst vor Hunden, den Hansi Jan Hund fährt leidenschaftlich auf Franzi ab. Außerdem hatte sie bisher noch keinen Freund, geschweige den, dass sie jemandem von ihrer Behinderung erzählt hat. Ein Buch über die ganz realen Ängste einer traumatisierten Frau, die sich noch immer nicht mit ihrem Schicksal auseinandergesetzt hat.


    Meine Meinung:

    Das verträumte Cover und der Klappentext haben mich neugierig auf dieses Buch gemacht. Da ich selbst ein Bein verloren habe, war ich auf Franzis Geschichte sehr gespannt. Der schwere Schicksalsschlag am Anfang des Buchs hat mich tief getroffen. Ein Bein durch so eine Hundeattacke zu verlieren, das ist wahrlich heftig. So kann ich von daher Franzis Hundetrauma sehr gut nachvollziehen. Besonders wenn man körperlich attackiert wird, wie von Hansi und wenn er es nur aus Liebe getan hat. Allerdings hatte ich Franzi zum Zeitpunkt der Hundeattacke deutlich jünger eingeschätzt. Für mich las es sich eher, als wenn sie damals 12-14 Jahre alt und nicht wie eine 17-jährige. Selbst der eigene Umgang mit ihrer Behinderung konnte ich größtenteils nicht ganz nachvollziehen. Franzi steht sich da in manchen Szenen und vor allem bei ihrer Zukunft oft selbst im Weg. Solche Betroffene kenne ich eher nicht, zwar kommen manche nicht mit der Prothese zurecht, doch so extrem wie bei Franzi habe ich das bisher nicht erlebt. Vor allem junge Menschen kommen oft mit solchen Handicaps besser zurecht als Ältere. Ebenso habe ich das Gefühl, das die Autorin über das Thema Amputation und Prothese zu wenig Bescheid wusste. Den normalerweise geht man wegen einer neuen Prothese oder Problemen zu seinem Techniker, bzw. Prothesenbauer. Hausärzte kennen sich hier meist viel wenig oder gar nicht damit aus. Genauso gab es noch weitere Ungereimtheiten, die ich persönlich nicht nachvollziehen konnte. Allerdings, was die Liebesgeschichte und ihre spätere Wendung anbelangt, die hat mir hier sehr gut gefallen. Dabei bewahrheitet sich mal wieder, dass man Menschen nie nach dem ersten Eindruck beurteilen sollte. Den trotz des unsympathischen Auftritts von Jan entwickelt sich dieser zu einem wirklich liebevollen, herzensguten und verständnisvollen Menschen. Dass er und sein Hund Hansi Franzi allmählich aus ihrem Schneckenhaus holen, fand ich wirklich gelungen. Den der knuddelige, behäbige Hund kann wirklich keiner Fliege etwas zuleide tun. Im Gegenteil, er verteidigt sogar Franzi und bringt sich dabei selbst in größte Gefahr. Die Autorin zeigt hier dabei gut, wie viel Überwindung ein traumatisierter Mensch wie Franzi braucht, um so eine Erfahrung zu verarbeiten. Manche einer bekommt wahrscheinlich seine Ängste sogar niemals richtig mehr in den Griff und raubt sich so ein Stück seines Lebens und der Zukunft. Besonders wenn man dafür sogar die Liebe hinten anstellt aus lauter Angst vor Hohn, Verachtung oder gar Ablehnung. Sympathisch fand ich außerdem ihre Freundin Kicki und Jans Schwester Judit. Vielleicht hätten es ein paar Schicksalsschläge weniger auch getan. Die große Überraschung allerdings kam zum Ende, mit der ich gar nicht gerechnet hatte. Nur gut, dass sie alles vernünftig klären konnten. Darum gebe ich dem Buch 4 von 5 Sterne. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :applause: :thumleft: