"Black-History-Month"-Challenge im Februar

  • Die Lektüre von Bernardine Evaristos grandiosem Roman "Mädchen, Frau etc." hat mich daran erinnert, dass in den USA und in Kanada im Februar wieder der Black History Month gefeiert wird. (In den Niederlanden, Großbritannien und Irland im Oktober, habe ich gerade gelernt.) Im letzten Jahr hatte ich mir zu diesem Anlass gezielt ein paar mehr Bücher Schwarzer Auto*innen als sonst vom SuB bzw. von der Onleihe-Merkliste gegriffen und möchte das diesen Februar auch wieder verstärkt machen.


    Ich fasse das Thema allerdings etwas weiter und lese nicht nur afroamerikanische, sondern auch afrikanische, afrodeutsche, afrobritische usw. Autor*innen. Auch weiße afrikanische Autor*innen, die sich z.B. mit Rassismus, Apartheid oder anderen gesellschaftlichen Themen in Afrika kompetent auseinandersetzen (Nadine Gordimer, Alexander McCall Smith, Marlene van Niekerk u.a.), zähle ich dazu.


    Hat jemand Lust, das in diesem Monat auch zu machen und sich hier im Thread über die angepeilten und gelesenen Werke auszutauschen? :winken:

    :study: Han Kang - Griechischstunden

    :study: Nadia Murad - Ich bin eure Stimme

    :study: I. L. Callis - Doch das Messer sieht man nicht

    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

    :montag: Deb Olin Unferth - Happy Green Family (Reread)





  • Mein aktuelles Buch passt schon dazu, obwohl das in diesem Fall Zufall ist; ich hätte es ohnehin als nächstes gelesen:


    "Unter den Augen des Löwen" erzählt am Beispiel einer Familie die blutigen Umbrüche im Äthiopien der 1970er Jahre.

    Während Hungersnöte den Norden des Landes heimsuchen, wächst in der Landeshauptstadt Addis Abeba der Widerstand gegen den alten Kaiser Haile Selassie. Dawit, der Sohn des bekannten Arztes Hailu, schließt sich gegen den Willen des Vaters einer revolutionären Studentengruppe an. Als der Kaiser 1974 tatsächlich gestürzt und die jahrhundertealte Monarchie gewaltsam abgeschafft wird, kommt eine kommunistische Gruppierung an die Macht, die das Land in einen verheerenden Bürgerkrieg führt. In den Kriegswirren gerät Hailu in Schwierigkeiten, als er einer jungen Frau, die gefoltert wurde, hilft zu sterben. Dawit geht erneut in den Untergrund. Inzwischen ist sein enger Kindheitsfreund Mickey zu einem hochrangigen Polizisten aufgestiegen. Familienbande und Freundschaften sehen sich brutalen Prüfungen ausgesetzt.

    Quelle: amazon.de

    :study: Han Kang - Griechischstunden

    :study: Nadia Murad - Ich bin eure Stimme

    :study: I. L. Callis - Doch das Messer sieht man nicht

    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

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  • Ich habe das Buch hier schon ganz, ganz lange auf meinem Reader. Vielleicht würde ich das einfach im Februar mal beginnen :)


    Südafrika in den 90er Jahren: Milla Redelinghuys wartet auf den Tod. Durch ein Nervenleiden am ganzen Körper gelähmt, fällt es ihr schwer sich mitzuteilen. Ihre schwarze Haushälterin Agaat ist bemüht, ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Doch Agaat lässt die zum Schweigen verdammte Milla auch ihre neu erworbene Macht über sie spüren. Und hat eine diebische Freude daran. Denn da ist der alte Groll über jene Frau, deren Sohn sie großzog, die ihr aber den Zugang zur Familie verwehrte. Und deren Ehemann alle drangsalierte. Zumindest darin sind sich die zwei Frauen einig. Und während Milla die letzten fünfzig Jahre Revue passieren lässt, loten die beiden die Grenzen ihrer Beziehung aus. Und nähern sich dabei Stück für Stück einander an.

  • Außerdem habe ich mir vor kurzem noch dieses Buch hier gekauft, das ich auch ganz bald lesen möchte:


    Dieses Meisterwerk der Weltliteratur des 20. Jahrhunderts erzählt von einem Jungen aus den Südstaaten, den es nach New York verschlägt. Er arbeitet zunächst in einer Lackfabrik, bis er als Demagoge einer marxistischen Organisation in Erscheinung tritt – und sich am Ende als Nobody in einer weißen Gesellschaft für „unsichtbar“ erklärt. „Ellison hat die Geschichte der schwarzen Amerikaner zur Biografie eines einzelnen Mannes verdichtet. Dessen Leben gleicht einer Odyssee, die alle wichtigen Stationen und Erfahrungen seines Volkes erfasst, von der Sklaverei in die „Freiheit“, vom feudalistischen Süden in den gelobten Norden.

  • Ich habe das Buch hier schon ganz, ganz lange auf meinem Reader. Vielleicht würde ich das einfach im Februar mal beginnen :)


    Südafrika in den 90er Jahren: Milla Redelinghuys wartet auf den Tod. Durch ein Nervenleiden am ganzen Körper gelähmt, fällt es ihr schwer sich mitzuteilen. Ihre schwarze Haushälterin Agaat ist bemüht, ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Doch Agaat lässt die zum Schweigen verdammte Milla auch ihre neu erworbene Macht über sie spüren. Und hat eine diebische Freude daran. Denn da ist der alte Groll über jene Frau, deren Sohn sie großzog, die ihr aber den Zugang zur Familie verwehrte. Und deren Ehemann alle drangsalierte. Zumindest darin sind sich die zwei Frauen einig. Und während Milla die letzten fünfzig Jahre Revue passieren lässt, loten die beiden die Grenzen ihrer Beziehung aus. Und nähern sich dabei Stück für Stück einander an.

    Dieses Buch habe ich mir auch vorgenommen. :D

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  • In diesem Kinderbuch von Kirsten Boie geht es um Thabo, der bei seinem Onkel im Safaripark Lion Lodge wohnt, und Emma, deren Mutter der Park gehört. Boie geht auf das Thema "Rassismus" nicht direkt ein, sondern der schwarze Thabo und die weiße Emma sind einfach eng miteinander befreundet und erleben gemeinsam die spannendsten Abenteuer. Themen wie zwischenmenschliche Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft oder auch falsche Verdächtigungen (es sind ja Kinderkrimis!) werden losgelöst von der Hautfarbe der Beteiligten behandelt. Ganz prima! Und meine Kinder lieben die Reihe. :love:

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  • Auch dieses Buch ist ein spannender Kinderkrimi, in dem einer der fünf Freund*innen der Sohn einer ägyptischen Sklavin ist und man nebenbei einiges über die oft bedrückende Situation dunkelhäutiger Sklav*innen und Gladiatoren im Alten Rom erfährt. Leider benutzt Andrea Schacht das N-Wort. :roll:

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  • Vielleicht gefällt das Deinen Kindern, Sarange . Meine Tochter mochte es damals ganz gern.


    Die Mutter der neunjährigen Sisanda trainiert für einen Marathon, um eine Herz - OP für ihre Tochter zu finanzieren.

    Das ist ein toller Tipp, danke! :friends:

    Allerdings warte ich damit noch 1-2 Jahre, dann passt es vom Alter her besser. (Wahrscheinlich bestelle ich es trotzdem demnächst und lege es in die "Kisten der irgendwann an die Kinder zu verschenkenden Bücher". :lol: )

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  • dann passt es vom Alter her besser

    Für jüngere Kinder ist dieses hier gedacht. Ein kleines Mädchen büxt von zu Hause aus und landet auf der Suche nach echten Elefanten bei einer afrikanischen Frau in deren Laden.

    Wurde auch gern gelesen.

    Danke für den Tipp! Auch dieses Buch schaue ich mir gerne näher an, auch wenn ich bei dem Titel erstmal zusammengezuckt bin: Das "kleine" Afrika erinnert mich an Menschen, die meinen, Afrika sei ein Land, oder die schwarze Menschen bitten, doch mal etwas "auf Afrikanisch" zu sagen... :roll:

    Zu einem Afroshop passt "Little Africa" natürlich bestens. :lol:

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  • Ich habe "Unter den Augen des Löwen" beendet. Ein Buch, das einem die Sprache verschlagen kann. :-?

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  • Da ich momentan nur wenig Lesezeit habe, verschiebe ich den dicken Wälzer "Agaat" auf einen späteren Zeitpunkt und lese erstmal ein kürzeres, aber sicher nicht weniger spannendes Werk:


    „Als ich herkam“, sagt Florens, die Erzählerin dieses Romans, „war ich, nach meinen Zähnen zu urteilen, sieben oder acht. Seither haben wir achtmal Pflaumenmarmelade gekocht. Also muss ich sechzehn sein.“ Milton, Delaware, 1682: Den Sklavenhandel gibt es noch nicht lange. Jacob Vaark, Farmer und Geldverleiher, nimmt Florens gegen seine Überzeugung von einem Pflanzer in Zahlung für eine nicht einbringbare Schuld. Doch bald stirbt er an den Blattern. Neben Florens bleiben drei Frauen zurück und bilden eine kuriose Familie: Rebekka, Jacobs in England gekaufte Frau, nur nominell die Gutsherrin; Lina, ihre indianische Dienerin und heimliche Drahtzieherin; und das kranke Waisenkind Sorrow, das ein Schiffbruch dorthin verschlagen hat. Zusammen kämpfen sie gegen die Rückkehr der Wildnis auf die Farm. Alle vier haben ihre eigene Geschichte, und alle werden verfolgt von den Geistern ihrer Vergangenheit...

    Verschiedene Formen von Abhängigkeit und Unterdrückung, aber auch von Liebe und gesellschaftlichem Zusammenhalt werden hier in einer Sprache beleuchtet, die reine Poesie ist. Und über allem glänzt das Erbarmen der Autorin mit den Menschen in diesem großen Roman, der von der US-Kritik neben ihren Welterfolg „Menschenkind“ gestellt wurde.

    Quelle: amazon.de

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  • Auch an dieser Stelle nochmal: Eben beendet und ich vergebe 4,5 Sterne. An die vielen Perspektivwechsel und assoziativen Innensichten musste ich mich erst gewöhnen, aber dann hat dieser Stil einen richtigen Sog entwickelt. Bewegende Sklavenschicksale und am Ende noch eine Überraschung lassen mich aufgewühlt zurück.

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  • Nach einer Geschichte um den Beginn des Sklavenhandels zwischen Afrika und Nordamerika geht es in meinem nächsten Buch um dessen (zumindest offizielles) Ende:


    „Barracoon“ ist der einmalige Zeitzeugenbericht des letzten Überlebenden des Sklavenhandels, der 2018 in den USA erstveröffentlicht wurde und dort wegen seiner berührenden, ungeschminkten Erzählung und authentischen Sprache Aufsehen erregte und zum Bestseller wurde. „Barracoon“ erzählt die wahre Geschichte von Oluale Kossola, auch Cudjo Lewis genannt, der 1860 auf dem letzten Sklavenschiff nach Nordamerika verschleppt wurde. Die große afroamerikanische Autorin Zora Neale Hurston befragte 1927 den damals 86-Jährigen über sein Leben: seine Jugend im heutigen Benin, die Gefangennahme und Unterbringung in den sogenannten „Barracoons“, den Baracken, in die zu verkaufende Sklaven eingesperrt wurden, über seine Zeit als Sklave in Alabama, seine Freilassung und seine anschließende Suche nach den eigenen Wurzeln und einer Identität in den rassistisch geprägten USA.

    Quelle: amazon.de

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  • Leider habe ich diesen Thread erst heute entdeckt (durch Link von Sarange ). Danke dafür.

    Momentan bin ich mit den Büchern für eine andere Challenge voll ausgelastet (Büchereibücher mit Rückgabefrist) diesen Monat.

    Solltest du jedoch im nächsten Jahr wieder einen entsprechende Challenge durchführen, wäre ich dir sehr verbunden, wenn du mich eventuell nochmals darauf hinweisen könntest. Würde da gerne mitmachen.

    Agaat liegt bereits auf meinem SUB.

    Aber auch manche der hier genannten Bücher interessieren mich von der Thematik her immens.

    :study: Audre Lorde: Sister Outsider (eBook)

    :study: Joseph Roth: Hiob (eBook) - MLR

    :study: Thomas Chatterton Williams: Selbstportrait in Schwarz und Weiss - Unlearning Race



    „An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert.“

    Erich Kästner

    "Das fliegende Klassenzimmer"


    Warnhinweis:
    Lesen gefährdet die Dummheit

    :study:

  • Leider habe ich diesen Thread erst heute entdeckt (durch Link von Sarange ). Danke dafür.

    Momentan bin ich mit den Büchern für eine andere Challenge voll ausgelastet (Büchereibücher mit Rückgabefrist) diesen Monat.

    Solltest du jedoch im nächsten Jahr wieder einen entsprechende Challenge durchführen, wäre ich dir sehr verbunden, wenn du mich eventuell nochmals darauf hinweisen könntest. Würde da gerne mitmachen.

    Agaat liegt bereits auf meinem SUB.

    Aber auch manche der hier genannten Bücher interessieren mich von der Thematik her immens.

    Ich habe mir fest vorgenommen, das jedes Jahr zu machen, und werde dich dann gern daran erinnern. Eine entsprechende Notiz ist schon in meiner Leseliste hinterlegt. Freue mich auf deine Beiträge nächstes Jahr! :D

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  • "Barracoon" hat mich nicht vom Hocker gerissen. Das lag teilweise sicher an falschen Erwartungen - mir war nicht klar, dass es sich um ein wissenschaftliches Werk handelt. Die eigentlichen Aufzeichnungen von Oluale Kossolas Lebenserinnerungen verschwinden fast in einem m.E. ziemlich aufgeblähten Apparat von mehreren Vorworten, Nachworten, Anmerkungen, Glossar und was weiß ich. Weniger wäre hier mehr gewesen. Den Zeitzeugenbericht selbst fand ich durchaus interessant. Vor allem wird hier eine wichtige Stimme eines der Betroffenen eingefangen.

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  • Zu "Gnade" von Toni Morrison habe ich mittlerweile eine Rezi verfasst - aber sie ist, wie angekündigt, kurz geworden!

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