Florian Knöppler - Kronsnest (ab 02.03.2021) (mit Autor)

  • Reportagen. Was für Reportagen? Warst du viel unterwegs? Für eine Zeitung, Online? Ich habe "Den Nazi an der Wand" gefunden.


    In der Geschichte geht es um das Jahr 1920. Die Recherchen waren bestimmt interessant. Bin gespannt, ob du einiges im Buch erwähnst, was es in Kronsnest mal gab. Warum Kronsnest Kronsnest heißt. Das finde ich bei den historischen Romanen immer so spannend.

    Ich hab am meisten fürs Radio geschrieben, 25-Min-Reportagen. Oft SWR. Aber eine Zeitlang auch für Zeitungen. Auf meiner Website findet man ein paar. Oft über das Dritte Reich. Diese Zeiten der Umwälzungen und extremen Verhaltensweisen der Menschen haben mich schon lange interessiert. Wie ist es möglich, dass die Leute so und so gehandelt haben?


    Ja, die Recherchen waren auch interessant. Manchmal reichlich aufwendig, wenn man nur irgendein Detail wissen will und sich durch Papiermengen fressen muss. Aber trotzdem. Auch die geschichtlichen Zusammenhänge sind spannend. Darüber findet man auch was auf meiner Seite. Wenn ihr Lust und Zeit habt, guckt mal rein.


    Kronsnest hat seinen Namen nach Kranichnestern, das habe ich jedenfalls in einer Chronik gelesen.

  • 1. Kapitel (S. 16-23)

    Hannes ist sehr fleißig, weil er Anerkennung sucht. Mich wundert ein wenig, dass er nicht enttäuschter ist, für den Hecht nicht gelobt zu werden. Oder ist er diese Gleichgültigkeit schon so gewohnt?

    2. Kapitel (S. 24-39)

    Wie grausam: Der Vater bricht dem Hofhund ein Bein.

    Mir fällt auf, dass Vater und Mutter namenlos bleiben, wenn ich nichts überlesen habe.

    Im Gespräch mit Thies wirkt der Vater lockerer, lacht und redet mehr. Warum ist das bei Hannes anders? Vielleicht erfahre ich darüber noch mehr.

  • 3. Bis 4. Kapitel Seite 40 bis 82

    Hannes verändert sich. Seit er weiß, das sein Vater mehr von Thies hält, hat er keine Lust auf Boxtraining. Ich glaube, Hannes ist eifersüchtig auf Thies. Trotzdem fängt er mit dem Training an. Werner, der Trainer, hält viel von Hannes. Seilspringen, Deckung, Schlag. Detlev, der auch dort trainiert, bekommt gleich einen Hieb wegen seiner großen Klappe.

    Der Vater merkt auch, das sein Sohn sich verändert. Ich glaube, er ist ein klein wenig stolz auf ihn. Aber Hannes kämpft mit sich. Der Junge ist unglücklich. Er zieht sich langsam zurück. Er möchte seinem Vater gefallen.

    Hannes bekommt einen neuen Lehrer. Er spricht so komisch. Irgendwie musste ich da an Hans Moser denken. Der sprach auch so und schnell. Hannes mag den Lehrer. Dieser leiht ihm sogar Bücher, als er eine Lungenentzündung hatte.

    Hannes spielt mit Mara, ihrem Bruder Jakob und einer Freundin Ilka Eishockey. Sie haben viel Spaß. Hannes ist wohl ein bisschen verliebt in Mara.

    Hannes glänzt mit seinem Wissen in der Schule. Was bei einigen Mitschülern nicht so gut ankommt. Bei der Szene mit Eggert musste ich lachen. Hannes kann sich verbal als auch körperlich wehren. Gewalt ist keine Lösung. Aber Schadenfreude. Irgendwie habe ich es Eggert gegönnt.

    Traurig, die Sache mit Rüpel. Für den Bauern halt Nutztiere.

  • Zu Kapitel 1:

    Hannes tut mir leid. Er scheint schon sehr abgestumpft zu sein. Jegliche Gefühlsregung ist ihm fremd. Ich bin gespannt, ob man mehr davon erfahren wird, ob und was da in der Vergangenheit war.

    Hannes ist fleißig und auch intelligent, dennoch scheint er gefühlsmäßig zu verkümmern.

    Über die Mutter bin ich auch etwas ratlos. Mal kann sie ein bisschen Emotion zeigen, dann scheint sie mir, als würde sie sich in ihre Scheinwelt zurückziehen.

    Irgendwie seltsam und momentan, für mich zumindest, noch nicht der Brüller.

  • 1. Kapitel (S. 16-23)

    Hannes ist sehr fleißig, weil er Anerkennung sucht. Mich wundert ein wenig, dass er nicht enttäuschter ist, für den Hecht nicht gelobt zu werden. Oder ist er diese Gleichgültigkeit schon so

    Ich hatte auch gedacht, dass er ein Lob oder so haben möchte. Schließlich hat er den Beutel extra nach vorne getan, damit die Mutter ihn sieht. Ich hätte wahrscheinlich einfach drauflos geplappert: "Guck mal, was ich gefangen habe...".

  • 1. Kapitel (S. 5 - 23)

    Die Gewalt gegenüber Tieren, die eingesetzt wird finde ich schon im ersten Kapitel schrecklich.

    Hm...von welcher Gewalt im ersten Kapitel sprichst du? Die Geburtshilfe? Oder, dass er den Kater verscheucht hat?

  • Zu Kapitel 1:

    Hannes tut mir leid. Er scheint schon sehr abgestumpft zu sein. Jegliche Gefühlsregung ist ihm fremd.

    Das finde ich nicht. Hannes ist ein Träumer. Hat einen Draht zu Tieren. Sympathisiert mit der Mutter. Möchte aber auch, daß sein Vater auf ihn stolz ist.

    Vielleicht hast du recht, aber weshalb hatte er dann diese Schlinge vor seinem Vater versteckt?

    Das passt für mich irgendwie nicht so richtig.

  • Vielleicht hast du recht, aber weshalb hatte er dann diese Schlinge vor seinem Vater versteckt?

    Das passt für mich irgendwie nicht so richtig.

    In meiner Vorstellung kann Hannes sich eine Zeitlang nicht entscheiden, ob er die Anerkennung des Vaters will oder ob er ihn bekämpfen will. Er ist einfach nicht aus einem Guss. Sind wir ja vermutlich alle nicht. Überzeugt dich das?

  • Vielleicht hast du recht, aber weshalb hatte er dann diese Schlinge vor seinem Vater versteckt?

    Das passt für mich irgendwie nicht so richtig.

    In meiner Vorstellung kann Hannes sich eine Zeitlang nicht entscheiden, ob er die Anerkennung des Vaters will oder ob er ihn bekämpfen will. Er ist einfach nicht aus einem Guss. Sind wir ja vermutlich alle nicht. Überzeugt dich das?

    Na ja, es geht ja weniger darum mich zu überzeugen, als eher darum, wie die Story bei mir ankommt.

    Für mich passt da alles nicht so richtig.

    Ehrlich gesagt, finde ich das Buch auch nicht gerade unterhaltsam. Ich habe eher den Eindruck, dass es Depressionen hervorruft.

  • 3. Kapitel (S. 40-62)

    Hannes verändert sich. Seit er weiß, das sein Vater mehr von Thies hält, hat er keine Lust auf Boxtraining. Ich glaube, Hannes ist eifersüchtig auf Thies.

    Das war auch mein erster Gedanke, als ich den Anfang des Kapitels gelesen habe.

    Eher nebenbei erfahren wir, dass der Vater im 1. Weltkrieg in Flandern war. Dabei denke ich sofort an die riesigen Friedhöfe; er hat bestimmt Schlimmes gesehen und miterlebt. Ist er (auch) deshalb so schweigsam? Ist er traumatisiert?

    Mara scheint sich für Hannes zu interessieren.

    Hannes trainiert intensiv für das Boxen und wird von seinem Trainer gelobt, aber über das Lob freut er sich nicht so recht. Möglicherweise hängt das damit zusammen, dass die anderen sich viel freundlicher und offener Thies gegenüber verhalten.

    Zum ersten Mal habe ich das Gefühl, dass der Vater Hannes etwas zutraut und sich normal mit ihm unterhält.

    Der Vater merkt auch, das sein Sohn sich verändert. Ich glaube, er ist ein klein wenig stolz auf ihn.

    Vielleicht ist das der Grund für das veränderte Verhalten des Vaters Hannes gegenüber.

    Spätestens in diesem Kapitel erfahre ich auch, dass Kronsnest der Name eines Ortes ist.

  • Ehrlich gesagt, finde ich das Buch auch nicht gerade unterhaltsam. Ich habe eher den Eindruck, dass es Depressionen hervorruft.

    Da geht es mir anders: Ich finde den Anfang bisher sehr fesselnd, weil eine intensive Atmosphäre geschaffen wird, und hätte gerne schon mehr als nur die ersten zwei Kapitel geschafft. :study:

    Dann bist du wohl eher die richtige Zielgruppe und ich habe mich vom Klappentext fehlleiten lassen. Schade!

  • 5.-7. Kapitel Seite 83-129

    Die Situation wird für Hannes immer unerträglicher. Sein Vater tyrannisiert die Familie. Körperlich gebrochen und dem Alkohol verfallen, ruiniert der Vater den Hof. Die Mutter versucht noch zu vermitteln. Sie stellt sich auf beide Seiten. Wirkt somit neutral. Hannes ist sauer. Er fühlt sich nur noch bei Mara wohl oder in seinen Büchern. Trotzdem versucht er, den Hof zu halten. Arbeitet nach der Schule. Ruhe findet Hannes auch bei Jörn. Er lauscht seinen Geschichten. Dieser schenkt ihm ein Bienenvolk. Vater und Sohn attackieren sich gegenseitig. Der eine körperlich, der andere verbal. Ich verstehe nicht, warum die Mutter nicht einschreitet. Wenn's brenzlich wird, fährt sie zu ihrer Schwester. Kann sie nicht einmal auf den Tisch hauen und sagen: "Jetzt ist Schluss."

    Ich stelle mir die Frage, was ist, wenn Hannes die Nase komplett voll hat von seiner Familie? Geht er oder schlägt er zurück? Wann ist seine Hemmschwelle überschritten?

  • 4. Kapitel (S. 63-82)

    Hannes und sein Vater arbeiten ständig an einem neuen Schweinestall; Hannes hat kaum noch Zeit für Hausaufgaben und trifft sich nicht mehr mit Gleichaltrigen. Eine normale Jugend sieht - zumindest aus heutiger Sicht - sicherlich anders aus.

    Als Rüpel stirbt, gibt Hannes seinem Vater die Schuld daran, weil er dem Pferd schlechtes Futter gegeben habe. Hannes' Gedanke an einen Jungen, der wegen des Mordes an seinem Vater verurteilt wurde, könnte darauf hindeuten, wie sehr er in diesem Moment seinen Vater verabscheut.

    Thies bemüht sich um die Freundschaft mit Hannes, als dieser nach der Nacht in der Kälte krank im Bett liegt, doch Hannes reagiert traurigerweise überhaupt nicht.

    Nur mit Mara versteht er sich nach seiner Genesung sehr gut, als er sie endlich einmal besucht.

  • 4. Kapitel (S. 63-82)


    Thies bemüht sich um die Freundschaft mit Hannes, als dieser nach der Nacht in der Kälte krank im Bett liegt, doch Hannes reagiert traurigerweise überhaupt nicht.

    Nur mit Mara versteht er sich nach seiner Genesung sehr gut, als er sie endlich einmal besucht.

    Schade mit Thies. Der kann ja eigentlich nix dafür. Da verstehe ich Hannes nicht.

    Mara scheint irgendwie ein Puffer aus seiner Misere zu sein. Hannes glaubt, die Familie ist anders.