S.J. Bennet - Das Windsor-Komplott: Die Queen ermittelt / The Windsor Knot

  • Kurzmeinung

    Lavendel
    Amüsanter, spannender Reihenauftakt, ich habe viel gelacht und wurde sehr gut unterhalten. Sympathische Protas.
  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Ein toller Reihenauftakt, der neugierig auf die Fortsetzung(en) macht.
  • Originaltitel: The Windsor Knot


    Über die Autorin (Amazon)

    SJ Bennett hat bislang neun Jugendbücher geschrieben, einige davon preisgekrönt. Aufgewachsen ist sie mit den Büchern von Dorothy L Sayers, P. D. James, Ellery Queen und Rex Stout. Sie lebt in London und hatte schon immer ein intensives Interesse am britischen Königshaus. Betonen möchte sie jedoch, dass dies ein Roman ist - nach ihren Informationen hat die Queen noch nie heimlich ein Verbrechen aufgedeckt...


    Produktinformation (Amazon)

    Herausgeber : Knaur HC; 2. Edition (12. Januar 2021)

    Sprache: : Deutsch

    Gebundene Ausgabe : 320 Seiten

    ISBN-10 : 3426227401

    ISBN-13 : 978-3426227404

    Originaltitel: The Windsor Knot


    Amüsant und spannend

    Queen Elisabeth hat eine heimliche Passion: Sie löst gerne Kriminalfälle. Natürlich unerkannt, den Ruhm ernten andere. Auf Schloss Windsor kommt während einer Feier ein russischer Künstler unter peinlichen Umständen ums Leben. Natürlich wittert der MI5 sofort ein Komplott Putins. Elisabeth II. ist ‘not amused‘ über so viel Übereifer. Sie greift diskret ein. Ihre neue nigerianische Privatsekretärin Rozie wird ins Vertrauen gezogen und überschreitet bald beherzt und diskret ihre Kompetenzen. Anders geht es nicht. Wird es diesem Gespann gelingen den wahren Mörder zu finden bevor der MI5 diplomatische Verwicklungen auslöst?

    Das Windsor Komplott ist der erste Fall für die heimliche Detektivin. Es ist der erste Band einer Cosy-Crime-Reihe aus England, und ein königliches Krimivergnügen.


    Meine Meinung

    Schon die Vorstellung, dass die Queen in einem Kriminalfall ermittel, erheitert mich. Was ja in Wahrheit ein Ding der Unmöglichkeit sein dürfte. Doch die Autorin dieses Buches hat es möglich gemacht. Da der Mord recht früh geschah, war es auch gleich spannend. Ich kam sehr gut und schnell in die Geschichte hinein und konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. Zum einen in die Queen, der es doch sehr unangenehm sein musste, dass Personen verdächtigt wurden, die - nach ihrer Ansicht – mit diesem Mord nichts, aber auch gar nichts zu tun hatten. Und sie konnte nichts dagegen tun! In Rozie, die diese Passion der Queen noch nicht kannte und natürlich zunächst dementsprechend überrascht war. Das Buch ließ sich auch durch den angenehm unkomplizierten Schreibstil leicht und flüssig lesen, es gab keine Unklarheiten im Text. Oft brachte es mich auch zum Lachen, hat mich köstlich amüsiert. Ich habe mich sehr gefreut, dieses Buch lesen zu dürfen. Es hat mich gefesselt, denn wie die beiden Ermittlerinnen war ich gespannt, wer denn wohl der Mörder war und was das Motiv. Es hat mir sehr gut gefallen und mich genauso gut unterhalten. Von mir eine Leseempfehlung und die volle Bewertungszahl,

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „S.J. Bennet - Das Windsor-Komplott: Die Queen ermittelt“ zu „S.J. Bennet - Das Windsor-Komplott: Die Queen ermittelt / The Windsor Knot“ geändert.
  • Fiktiv ? Fiktiv !


    Queen Elisabeth ist not amused! Nach einem Fest auf Windsor Castle wird am nächsten Morgen der russische Pianist tot aufgefunden. Der junge Mann wird in einer kompromittierenden Situation gefunden und das königliche Polizeicorps, das M15, beginnt zu ermitteln. Sehr schnell sind sie sicher, dass Putin verantwortlich für den Tod des jungen Mannes ist. Die Queen ist damit nicht einverstanden und nimmt die Ermittlungen in die Hand.


    Ich bin ja normalerweise kein Coverkäufer oder jemand, der dem Cover nur eine Zeile in der Rezension widmet. Ich breche für „Das Windsor Komplott“ mit meiner Regel. Denn das pinke Cover widerspiegelt für mich die Queen, die knallige Farben mag, was man vor allem in ihrer Kleidungswahl sieht. Dieses Cover ist wirklich sehr gelungen und springt einen regelrecht an.


    Klar ist, dass dieser Krimi keine realen Bezüge hat. Weder zu den Personen, die auf Windsor Castle leben und arbeiten, noch zu Geschehnissen. Rein fiktiv sind der Plot, die Figuren und die Handlung. Es ist jedoch genauso, wie ich mir ein Leben auf einem königlichen Schloss vorstelle. Mit vielen Bediensteten, regnerischem Wetter, Ausritten mit Pony und Hunden, die nebenher trotten und eine Queen mit ganz viel Witz und Schalk. Ich konnte mir nicht helfen, aber ich hatte die Queen das ganze Buch über als Miss Marple in der Rolle von Margaret Rutherford vor Augen. Schrullig, zäh und pfiffig. Die Queen ist in dieser Geschichte, wie im realen Leben 90 Jahre alt, ihr Gemahl Philip 94-jährig. Ich hoffe, dass sie genauso agil sind wie in diesem Buch. Denn sie reitet auf ihrem Pony, gibt Feste und findet noch Zeit zu ermitteln. Auch wenn sie für viele Ermittlungen aus Diskretionsgründen ihre Privatsekretärin Rozie losschickt. Der königliche Gemahl Philip geht auf Reisen, fährt noch selbst Auto und damit abends zu einem Essen in die Stadt und ist sehr sarkastisch. Kleine eingebaute Spitzen wie "Man hatte genug Aerger mit der eigenen Familie“ (Seite 10) sorgen für Schmunzeln.


    Das Entsetzen ist also gross, als nach der grossen Party zum Easter Court der Pianist tot ist. Die Gespräche über die Art des Todes fand ich sehr erfrischend. Denn …ich sage es mal so… der junge Mann starb keinen konventionellen Tod.


    Leider waren am Fest ungefähr 50 Personen anwesend und so gestalten sich die Ermittlungen nicht nur für die Queen verwirrend. Auch für den Leser sind die vielen Namen, Figuren, Beziehungen und Ränge eine etwas irritierende Angelegenheit. Hier hätte ruhig gestrafft werden dürfen. Ueberhaupt empfand ich den Schreibstil, als ermüdend zu lesen. Die Autorin verliert sich immer wieder in Nebenerzählungen, die die Handlung zerstückeln. Die Sätze sind zum grossen Teil sehr lange gehalten und verschachtelt, was es schwer macht, den Fokus auf das Wesentliche nicht zu verlieren. Leider fand ich nur in den Szenen, in denen die Queen und / oder Philip im Geschehen integriert waren den erhofften englischen und trockenen Humor. Hier hätte ich liebend gerne mehr davon genommen.


    Es geht um Mord. Ein Mord, der bei der Einführung nur nebenbei erwähnt wird, um die Ermittlungen, aber auch um Pferderennen, die geliebten Corgies und Politik. Putin wird als grosser Anstifter zum Mord gehandelt, die Obamas sind sehnsüchtig erwartete und sympathische Gäste. Die Loyalität der Bediensteten ist sehr gross und „Nestbeschmutzer“ werden zur Raison gebracht. Wie gesagt, eine rein fiktive Geschichte?


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ein Toter in Windsor und die Ermittler scheinen auf der falschen Spur – da bleibt Queen Elizabeth ja gar nichts anderes übrig, als selbst Ermittlungen anzustellen. Wie gut, dass ihre neue stellvertretende Privatsekretärin Rozie Oshodi ihr patent zur Seite steht.


    So langsam werde ich ein echter Fan der literarischen Queen, mittlerweile habe ich doch so einige Bücher gelesen, in denen sie Protagonistin ist – und manchmal hoffe ich, gerade hier bei diesem Roman, dass die echte Elizabeth diesen literarischen Figuren ähnlicher ist, als ich vermute.


    Tatsächlich macht sie hier in diesem Roman eine, in meinen Augen, gute Figur, sie weiß ihre Leute zu handeln und ist sehr augenzwinkerisch. Wo sie selbst nicht kann, handelt Rozie für sich, die, wie sich herausstellt, nicht die erste ist, die das für Elizabeth tut, anscheinend ermittelt die Queen schon seit sie ein junges Mädchen ist – und auch dieser Fall wird nicht der ihr letzter gewesen sein, ist er doch der Beginn einer Reihe.


    Die Handlung spielt rund um Elizabeth 90. Geburtstag im Jahr 2016. Manchmal kommt der Roman etwas behäbig daher, Spannung ist auch nicht eher weniger im Spiel, aber mich fasziniert einfach die Tatsache, wer hier versucht einen Fall aufzuklären, und mit welchen Tricks sie die echten Ermittler in die richtigen Bahnen zu bringen versucht. Dabei ist auch Humor und (Selbst)Ironie im Spiel und auch das mag ich.


    Gut gefällt mir auch Rozie, von der man schon einiges erfährt. Die richtigen Ermittler sind eher wenig kompetent gezeichnet, aber sonst hätte die Queen ja auch gar keinen Grund, selbst zu ermitteln, ich bin sehr gespannt, welche persönlichen Entwicklungen es in den weiteren Bänden vielleicht gibt.


    Der Fall ist nicht gerade einfach gestrickt, und als Leser tut man sich doch etwas schwer, mitzurätseln, auch, weil man nicht jeden Gedankengang der Queen erfährt, gestört hat mich das nicht, dies ist einfach kein „normaler“ Krimi, und so darf er das.


    Am Schluss ging nochmal mein Herz auf für die Queen und im Anhang gibt es eine Leseprobe für Band 2, die mir Lust auf diesen gemacht hat, aber lesen wollte ich ihn auch schon vorher.


    Die Queen als Ermittlerin in Mordfällen, alleine die Vorstellung hat etwas, und auch der Roman hat mir gefallen und mich unterhalten. Action wird man hier kaum finden, aber dezenten Humor und zwei sehr sympathische Protagonistinnen. Ich freue mich auf weitere Bände und vergebe gerne 4 Sterne sowie eine Leseempfehlung.

  • God save the Queen of Crime

    In diesem Buch lernen wir die Queen in einer neuen Rolle kennen: als heimliche Ermittlerin in einem Mord, der sich in Schloss Windsor ereignete. Sie recherchiert nicht direkt, sondern dirigiert aus dem Hintergrund ihre Leute, insbesondere ihre Privatsekretärin Rozie, die aus Nigeria stammt. Die beiden sind ein perfektes Team und verstehen sich auf Detektivarbeit. Es handelt sich um einen äußerst brisanten Mord, dessen nähere Umstände nicht ans Licht der Öffentlichkeit dringen sollen, das wäre ein Skandal für die Royals!

    Was ich erhofft hatte trat ein: das Buch ist durchdrungen von feinem britischen Humor, skurril und voller Ironie, sowie auch von bedeutungsträchtigen Anspielungen auf andere bekannte Royals. Das war ganz nach meinem Geschmack. Außerdem hat die Autorin augenscheinlich gut recherchiert, denn man erfährt so einiges über die Gewohnheiten und Vorlieben der Queen, die ich teilweise auch bereits aus anderen Büchern oder Zeitschriften kannte und die dadurch ergänzt wurden. Für mich sehr interessant! Auch über die Kindheit Lilibets erfährt man Details, so z.B. über ihre Gouvernante, über die ich gerade ein anderes Buch gelesen habe.

    Der historische Hintergrund wird auch gestreift, so z.B. politisch wichtige Besuche oder Vereinbarungen. Aber auch rückblickend wird so einiges erwähnt, was bedeutend ist, so z.B. wie die Royals den 2. Weltkrieg erlebt haben.

    Sehr schön ist die Interaktion zwischen Elizabeth II und ihrem langjährigen Ehemann Philip beschrieben. Letzterer ist bekannt für seine humorvollen, teils spöttischen Äußerungen, und dies tritt auch hier zu Tage, aber man spürt auch, dass die beiden gemeinsam durch dick und dünn gegangen sind und einander voll vertrauen.

    Allerdings gab es auch bisweilen langatmige Kapitel, die vom eigentlichen Thema abwichen, so z.B. Rozies Besuch der Hochzeit ihrer Schwester in Nigeria, die ausführlich beschrieben wird oder die intensive Betrachtung der Gäste der Soirée.

    Auch brauchte ich Zeit, um mich an den Schreibstil der Autorin zu gewöhnen, etliche Sätze musste ich anfangs mehrfach lesen, da mir die Bedeutung nicht sofort klar war. Leider fehlte mir auch das Wissen zum politischen Hintergrund, um die vermuteten Verschwörungstheorien zu verstehen.

    Diese Nachteile überwiegen nicht die Vorteile, doch die Autorin sollte die Queen-bezogenen Passagen in den Folgebänden erweitern und dafür 'Abweichungen' unterlassen. Die Queen of Crime hat sich in meinen Augen bewährt und sollte weitermachen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Das Windsor Komplott von S.J. Bennett ist der Reihenauftakt zur Reihe "Die Fälle ihrer Majestät und im Januar 2021 im Knaur Verlag erschienen.


    Zur Autorin (lt. Verlag):

    SJ Bennett hat bislang neun Jugendbücher geschrieben, einige davon preisgekrönt. Aufgewachsen ist sie mit den Büchern von Dorothy L Sayers, P. D. James, Ellery Queen und Rex Stout. Sie lebt in London und hatte schon immer ein intensives Interesse am britischen Königshaus. Betonen möchte sie jedoch, dass dies ein Roman ist - nach ihren Informationen hat die Queen noch nie heimlich ein Verbrechen aufgedeckt ...


    Zum Buch (lt. Verlag):

    Wer hätte das geahnt: Queen Elizabeth hat eine heimliche Passion – sie löst für ihr Leben gern Kriminalfälle! Unerkannt, versteht sich, den Ruhm müssen andere ernten

    Als während einer Feier auf Schloss Windsor ein russischer Pianist unter ausgesprochen peinlichen Umständen ums Leben kommt, wittert der MI5 sofort ein Komplott Wladimir Putins. Die Queen ist not amused über so viel politisch brisanten Übereifer. Da muss eingegriffen werden, aber diskret, versteht sich.

    Queen Elizabeth zieht ihre neue nigerianische Privatsekretärin Rozie ins Vertrauen, die bald ebenso diskret wie beherzt ihre Kompetenzen überschreiten muss. Wird es den beiden Frauen gemeinsam gelingen, dem wahren Mörder auf die Spur zu kommen, bevor der MI5 größere diplomatische Verwicklungen auslöst?


    Allgemeines:

    Band 1 der Reihe "Die Fälle ihrer MajestätErschienen am 12.01.2021 als HC mit 320 Seiten für 18,00 €
    Die englische Originalausgabe erschien 2020 unter dem Titel: The Windor Knot.
    Übersetzt von: Werner Löcher-Lawrence


    Mein Leseeindruck:

    Von außen betrachtet vermittelt das rote Cover eine gewisse Schwere. Jedoch ist die Darstellung der Queen und ihres Corgie so witzig, dass das Cover schon wieder ansprechend wirkt.


    Aber kommen wir zum Inhalt und damit zum ersten bzw. dem Einleitungssatz: Es war ein fast perfekter Frühlingstag."


    Das Buch gliedert sich nun in vier Teile. Im ersten Teil erfährt man vom Toten, wie er starb und seine Beziehung zum russischen Staatschef Putin. Ich hatte zeitweilig den Eindruck, als wolle die Autorin ihren Unmut über die sowjetische Regierungsführung in ihrem Werk verarbeiten. Teilweise war es mir schon zu politisch und zu einseitig. Von den Ermittlungen der Queen, war leider noch nichts zu spüren.


    Im zweiten Teil fängt nun auch die Queen an zu ermitteln. Deutlich ist ihre Neugier zwischen den Zeilen spürbar. Jedoch ist die Queen sein, eben auch ein Job, so dass Rozie, ihre Privatsekretärin, zumeist die Ermittlungsarbeit übernimmt. Mir hat es aber gut gefallen, wie sich die beiden Damen abgesprochen und abgestimmt haben. Auch Prinz Philipp, in seiner nüchternen Art, kommt nicht zu kurz. Auch da hat die Autorin ein gutes Gespür für Worte bewiesen. Ein einer Satz, und schon laufen die Ermittlungen wieder.


    Auch im dritten Teil durfte ich interessante Details über die Queen kennenlernen. Nicht nur Einblicke in das private Leben, sondern auch ihr Umgang mit Staatsgästen, hier z.B. Barack Obama mit Frau. Dennoch habe ich immer wieder den Eindruck, dass die Autorin nicht gut auf Putin zu sprechen ist. Es schwingt immer so ein leichter Unterton mit, der mir etwas zuviel ist.


    In Teil vier nun die Zusammenfügung der Erkenntnisse und alles nacjt auch irgendwie Sinn. Was ich jedoch etwas befremdlich fand, dass die Asche des Verstorbenen nun auf Windsor bleibt.


    Sehr interessant fand ich am Ende des Buches auch die Leseprobe auf den Nachfolgeband, den ich auch unbedingt lesen möchte, da mir die Ermittlungen mit der Queen gut gefallen haben.


    Fazit:

    Das Windsor Komplott von S.J.Bennett ist ein royaler Reihenauftakt mit vielen Hintergrundinformationen über das Leben der Queen. Auf über 320 Seiten schafft die Autorin eine heimelige Atmosphäre, die mit Anekdoten über Staatschefs und der königlichen Familie gespickt ist. Die Protagonisten harmonieren sehr gut miteinander und auch die einzelnen Szenen und Situationen wirken royal, britisch und nachvollziehbar. Ich fühlte mich gut unterhalten und freue mich schon auf den Nachfolgeband.


    Meine Bewertung: ⭐⭐⭐⭐

  • Geschichten über Klatsch und Tratsch aus den europäischen Königshäusern war eigentlich nie so recht mein Fall, so dass ich zu Beginn sehr skeptisch war, ob dieses Buch ansatzweise etwas für mich sein könnte. Und nach Beendigung des Buches darf ich dann doch sagen, das ich positiv überrascht wurde.

    Inhaltlich geht es im ersten Band der hier vorliegenden Buchreihe um einen ermordeten russischen Pianisten, einen arroganten Polizeiermittler, viel höfische Etikette und Queen Elisabeth, die sich mit Hilfe ihrer Privatsekretärin Rozie daran macht, den Fall zu lösen, um weitere politische Spannungen zu verhindern. Dabei wechseln sich spannende und humorige Momente regelmäßig ab und mensch bleibt gerne dabei um mehr zu erfahren.
    Die Schreibweise der Autorin S. J. Bennett ist locker und leicht, so dass es leicht fällt, der Geschichte zu folgen.

    Für Liebhaber_innen von Adelsgeschichten und Krimis ist das Buch bestimmt etwas, mir persönlich fehlte aber etwas die Tiefe, was ich dann doch schade fand.

  • Im Auftrag ihrer Majestät

    Das Windsor Komplott: Die Queen ermittelt, Cosy-Crime von SJ Bennett, 320 Seiten, erschienen bei Droemer Knaur.


    Die Queen auf Mörder-Suche – ein königliches Krimi-Vergnügen


    Nach einer Feier auf Schloss Windsor wird ein junger russischer Pianist tot aufgefunden, in einer peinlichen Situation, die auf einen unglücklichen autoerotischen Unfall hindeutet. Der MI6 ermittelt auf Hochtouren und verdächtigt sofort Wladimir Putin, jedoch die Queen ist not amused. Was keiner weiß Elizabeth II., hat ein heimliches Hobby sie löst für ihr Leben gerne Kriminalfälle. Äußerst diskret natürlich und weil die Queen nicht ermittelnd in der Gegend herumspazieren und brisante Fragen stellen kann, hat sie ihre nigerianische Privatsekretärin Rozie, die im „Außendienst“ ermitteln muss. Bald schon gibt es eine heiße Spur.


    Es handelt sich in diesem Buch nicht um spannungsgeladene Aktionen oder um einen spektakulären wendungsreichen Plot, dafür besticht dieser Krimi, mit viel britischem Humor. Ihre Majestät, die Königin wird hier als kleine, clevere und durchaus fitte alte Dame dargestellt ihre Dialoge mit ihrem Ehemann Prinz Philip haben mich wirklich schmunzeln lassen. Die Personen sind gut charakterisiert und handelten nachvollziehbar. Die Queen war mir sehr sympathisch, sie ist hier wirklich absolut charmant dargestellt, ihre Cleverness hat mir Freude gemacht. Lustig fand ich auch, wenn ihr ihr Privatsekretär irgendwelche unangenehmen oder peinlichen Mitteilungen machen musste, meist war die clevere Königin sowieso schon darüber informiert und sie genoss es sichtlich wie Sir Simon sich um eine möglichst schonende Version bemühte, nach dem Motto: Wie sag ichs meiner Königin? Meine Lieblingsperson Rozie, sympathisch und sehr klug, zusammen mit ihrer Chefin ein unschlagbares Team sie erledigt für ihre Chefin die außerhäusliche Ermittlungsarbeit mit Köpfchen und wenn nötig auch mit Selbstverteidigung.
    Diese Szenen, aber auch die Innenansichten und Gedankengänge der Queen fand ich nett, wie sie über Putin oder Angela Merkel denkt hat mich köstlich amüsiert. Mit dabei auf Schritt und Tritt die Wadenbeißer der Königin ihre Corgis.
    Eine insgesamt nett gemachte, kurzweilige Geschichte mit mäßiger Spannung, trotzdem möchte ich das Buch weiterempfehlen, ich würde eine weitere Folge lesen.

    Von mir 3 Sterne :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Eigenzitat aus amazon.de


    Es war ein sehr zwiespältiges Gefühl dieses Buch ausgerechnet am Tag der Verkündung des Todes des Dukes of Edinburgh zuende zu lesen, den in dieser Geschichte ist er noch überaus lebendig - und seiner königlichen Gemahlin eine wertvolle emotionale Stütze.


    Die Idee, die Königin von England und das Oberhaupt des Commonwealth, das Großbritannien durch sieben Jahrzehnte einer sehr bewegten Geschichte vorgestanden hat, ohne dabei allzu politisch wirken zu dürfen ist interessant - insbesondere, da sie auch als Detektivin Rücksicht auf die offiziell Zuständigen nehmen muss, auch, wenn sie mit deren Ideen nicht unbedingt übereinstimmen könnte.


    Und so leben diese Ermittlungen - stark unterstützt von ihrer neuen Privatsekretärin Rozie - vom indirekten Handeln und von deutlich nicht ausgesprochenen Vereinbarungen, die das reibungsreduzierte Funktionieren der königlichen Haushalte im Buckingham Palast und in Windsor Castle, sowie die Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung fast wie Magie erscheinen lässt. Dass Rozie eine junge nigeria-stämmige Frau mit Finanz- und Militärhintergrund ist, ist vor den aktuellen Rassismusdebatten in Großbritannien - gerade auch mit Bezug auf 'die Firma' - überaus treffend und die außenpolitischen Verknüpfungen des Mordfalls genauso. Nicht nur mit Bezug auf die königliche Familie, sondern auch darauf erscheint dieser Roman ausnehmend gut recherchiert. Bin gespannt auf den zweiten Teil. :thumleft: