Konrad Krumbachner - Verschenkte Tage

  • Simon Trepper, Anfang 20 war damals begeistert in den 2.Weltkrieg eingetreten um wie sein Vater ein Held zu werden. Ein Lungendurchschuss macht aus dem Eisernen Kreuz Träger, jedoch einen Leutnant ,der nach Bayern geschickt wird um mit den vorhandenen Ersatztruppen den Vormarsch der Amerikaner aufzuhalten. Der Krieg gilt als verloren, doch es werden immer noch mehr Menschen in den Tod gehetzt.

    Der Einsatzort neben dem Niederbayrischen Gräfhausen ist für die knapp 85 Mann starke Besatzung der vermutliche letzte Einsatzort. Als im Dorf jedoch der Müller und dessen Tochter, sowie das neugeborene Kind umgebracht werden, ist niemand mehr da , der den Mord untersuchen könnte und der Bürgermeister bitter Simon Treppner, als einzige höhere Instanz den Mordfall zu untersuchen. Doch dieser hat eigentlich schon genug Probleme, seinen neuen Posten anzutreten und so viele wie möglich am Leben zu behalten....

    Mit knapp 100 Seiten ist das gelungen, was vielen bei 300 bis 400 Seiten nicht gelingt. Von Beginn an eine wunderbare Atmosphäre zu erschaffen, die durch den Schreibstil noch einiges drauflegen kann. Die Seiten verschwinden und der Schreibstil ist großartig und lässt keine Kritik zu. Erinnert hat mich das alles an die Kurzgeschichten von Heinrich Böll, die ebenfalls kurz und knackig meine Gefühle getroffen haben. Treppner ist sympathisch und denkt an seine Mitmenschen. Die Euphorie ist ihm vergangen und der Krieg hat ihn schneller altern lassen, als die meisten sich vorstellen können.

    Er verurteilt nicht, sondern hört zu und will verstehen. Gerade in einer Zeit in der nichts normal ist und Tote an jeder Ecke zu finden sind. Jedes Schicksal ist unbedeutend und zeigt nur die Zerrissenheit der Menschen. Für mich ganz großes Kino und eine Empfehlung an jeden Krimifreund, der historische Erzählungen zu würdigen weiß. Für mich volle 5 Sterne !:bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: