John Katzenbach - Der Bruder / Book # 1

  • Kurzmeinung

    LACK OF LIES
    - komplexer und obsessiver Psychothriller -
  • Kurzmeinung

    Annabell95
    Trotz etwas in die Länge gezogenen Szenen sehr interessant und wendungsreich.
  • Ein Denkmal erschaffen

    Die junge angehende Architektin Sloane Conolly trifft der Schlag, als ihre exzentrische Mutter auf einmal spurlos verschwunden ist. Alles deutet darauf hin, dass sie sich selbst umgebracht hat. Vorher hat sie Sloane noch einen merkwürdigen Brief geschrieben und ihr Geld und Dokumente als Geburtstagsgeschenk hinterlassen. Zur selben Zeit wird sie von einen anonymen Auftraggeber angeheuert. Er möchte, dass Sloane für ihn ein Denkmal für sechs, ihm wichtige, Personen erschafft. Ihre Aufgabe dabei: herauszufinden welche Rolle diese Personen im Leben des Auftraggebers gespielt haben. Um sich von der Sorge um ihrer Mutter abzulenken, nimmt Sloane den Auftrag an. Sie stellt fest, dass alle sechs Personen bereits verstorben sind und dass nicht an Altersschwäche. Sie ahnt gar nicht auf welch perfides Spiel sie sich eingelassen hat...

    Anfangs habe ich den Psychothriller gesucht aber nicht wirklich gefunden. Es dreht sich alles um die sechs Personen, die eine wichtige Rolle im Leben des Auftraggebers gespielt haben. Sloane recherchiert jede Person ausgiebig. Die ein oder andere Szene kann dann schon mal etwas länger werden, aber es bleibt trotzdem interessant.

    Ungefähr ab Seite 200 wird das Ganze dann etwas spannender und der Leser bekommt hier eine unerwartete Wendung, die die Handlung in eine ganz andere Richtung führt. Man wird als Leser quasi an der Nase herumgeführt.

    Sloane war mir von Anfang an sympatisch und ich habe eine Verbindung zu ihr aufbauen können. Auch wenn mir vielleicht manche Handlungen von ihr nicht gefallen haben oder ich sie nicht ganz nachvollziehen konnte, habe ich dennoch mit ihr mitfühlen können.

    Katzenbachs Schreibstil ist schön flüssig und lässt sich angenehm lesen. So waren auch die etwas in die Länge gezogenenen Szenen gut lesbar.

    Mein Fazit:

    Unerwartete Wendungen haben es doch noch zu einem guten Psychothriller gemacht, nur leider ist das Finale etwas zu kurz gekommen. Trotzdem ist es empfehlenswert zu lesen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „John Katzenbach - Der Bruder“ zu „John Katzenbach - Der Bruder / Book # 1“ geändert.
  • K.-G. Beck-Ewe und Annabell95 Könntet ihr mir bitte sagen wie der Originaltitel lautet, Book # 1 kann es doch nicht sein :scratch:

    Es ist nirgends ein Titel zu finden. Evtl. ist erst die Übersetzung erschienen und das Original noch nicht? :scratch:

    Wenn im deutschen Impressum nichts steht und die DB nichts katalogisiert hat, spricht sehr viel für diese Idee ...

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Arnott - Limberlost

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Evtl. ist erst die Übersetzung erschienen und das Original noch nicht?

    Es ist zwar seltsam, aber bei Katzenbach kam das tatsächlich schon vor.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • "Book #1" ist lediglich ein Platzhalter bei Omazon ;-) Der Originaltitel steht am Ende meiner Rezi...hab ich aus der Presseinformation des Verlags...



    John Katzenbach - Der Bruder

    (Droemer Knaur)


    - komplexer und obsessiver Psychothriller -


    Die Architekturstudentin Sloane Connolly erhält einen merkwürdigen, einzeiligen Brief ihrer Mutter Maeve. Als sie sich nach ihr erkundigen will, verlaufen sämtliche Versuche Klarheit über den Verbleib ihrer Mutter zu erlangen, in einer Sackgasse. Außer dass das Haus verlassen scheint, können die Nachbarn nichts Ungewöhnliches entdecken. Auch eine Vermisstenanzeige bei der Polizei verläuft im Sande. Maeve O'Connor ist und bleibt verschwunden. Genervt von der ungewissen Situation und ihrem fremdgehenden, jähzornigen, lügenden Freund Roger, beendet die Architekturstudentin ihre Beziehung zu selbigem kurzerhand per Nachricht auf sein Handy und lenkt sich von den schlimmsten Gedanken an ihre Mutter mit ihrem Studienprojekt ab. Als die Polizei kurze Zeit später Maeves verlassenen Wagen und ihre Schuhe in der Nähe, sowie deren Mantel im Connecticut River findet, bestehen für die junge Studentin keine Zweifel mehr. Ihre Mutter hat sich das Leben genommen. Schockiert fährt Sloane zu ihrem alten Zuhause, welches penibel aufgeräumt und sauber ist, auch wenn ihre Mutter Maeve eigentlich nicht als sonderlich ordentlich galt. Auch Sloanes Zimmer ist noch genau in demselben Zustand wie vor sechs Jahren, als sie von zu Hause ausgezogen ist. Lediglich das, auf ihrem Bett befindliche und als Geschenk verpackte Päckchen, samt dem braunen Umschlag mit ihrem Namen darauf, erkennt sie als Veränderungen gegenüber damals.


    Auf dem Rückweg zu ihrem Appartement erhält Sloane einen mysteriösen Anruf. Ein Anwalt namens Patrick Tempter unterbreitet ihr ein äußerst lukratives Angebot, das die Architekturstudentin unmöglich ablehnen kann. Sein Klient, ein reicher Mäzen, der vorerst im Hintergrund bleiben möchte, beauftragt Sloane Denkmäler zu Ehren von sechs Personen für ihn zu entwerfen. Der Auftraggeber scheint selbigen gegenüber eine gewisse Verpflichtung in Bezug auf sein eigenes Leben und seine Karriere zu hegen. Sloane erbittet sich ein wenig Bedenkzeit und öffnet, zu Hause angekommen, zuerst einmal den Umschlag ihrer Mutter. Sie traut ihren Augen kaum und die Annahme, dass Maeve O’Connor nicht mehr am Leben ist, bekommt weiteren Nährstoff. Als die junge Studentin schließlich noch in das Päckchen schaut, wird ihr auf eindrucksvolle Weise bewusst, dass sie sich unmittelbar in Gefahr befindet. Da sich Sloane jedoch nicht vom Tod ihrer stets mental angeschlagenen und depressiven Mutter herunterziehen lassen will, nimmt sie den durch Mr. Tempter vermittelten Auftrag dankend an. Bei ihren intensiven Recherchen, die sie quer durch die USA schicken, trifft Sloane auf etliche Angehörige der sechs Personen. Hierbei wird ihr recht schnell bewusst, dass kein einziger des zu ehrende Personenkreises noch am Leben ist oder auf natürliche Weise selbiges hinter sich gelassen hat. Ein verworrenes, heimtückisches und niederträchtiges Katz und Maus Spiel um Leben und Tod beginnt.


    John Katzenbachs neuester Psychothriller "Der Bruder" spielt hauptsächlich in einem nicht näher bezeichneten Landstrich im US-Bundesstaat Massachusetts, zu einer unbestimmten Zeit in der Gegenwart. Die komplexe Geschichte baut sich langsam auf, wird durch intensive, ausladende Charakterstudien genährt und birgt einen leicht melancholischen Unterton voller Tristesse und Resignation. Ganz allmählich zieht der, 1950 in Princeton, New Jersey geborene US-amerikanische Schriftsteller John Katzenbach seine Leserschaft in einen fiesen Strudel aus Fehlinformationen, Familientragödien, Intrigen, Lebenslügen, Rätseln und noch mehr Leichen. Stein für Stein wird umgedreht, bis die erschreckende Wahrheit um das Verschwinden von Maeve O'Connor und die Hintergründe zu den "sechs toten Namen" ans Licht kommt. Der ehemalige Gerichtsreporter des "Miami Herald" und der "Miami News" bedient sich hierbei einer gehobenen, niveauvollen Sprache, die der Geschichte jedoch zuträglich ist und angemessen erscheint. "Der Bruder" ist, wie bei John Katzenbachs Romanen üblich, mysteriös und anspruchsvoll, aber beinhaltet auch die ein oder anderen unnötigen Längen.


    Die Recherchen führen Sloane alsbald an ihre mentalen Grenzen. Auch Roger, ihr Ex versetzt sie immer wieder in Angst und Schrecken und macht ihr die Hölle heiß. Doch es sind vor allen Dingen die krankhaften Obsessionen, die der Auftraggeber in die Vollendung seiner Visionen setzt, die für Sloane und ihr Umfeld zur tödlichen Gefahr werden.


    "Der Bruder" ist eine intelligent aufgebaute, komplexe und geheimnisvolle, gleichwohl aber auch merkwürdige und arg konstruiert wirkende Story. Das ist auch einer der Gründe, warum sich "Der Bruder" alles andere als leicht lesen lässt. Es ist auch nicht immer ganz einfach dem Autor durch die unzähligen Recherchen, Erkenntnisse, Lügen und Wahrheiten der verschiedenen verstorbenen Menschen zu folgen. Es herrscht ein permanentes auf und ab der Spannung und Gefühle, wie bei einem starken Wellengang auf See. John Katzenbach hat seinen neuesten Psychothriller zwar durchaus packend verfasst, dennoch würde ich ungeduldigen Lesern eher von der Lektüre des 624 Seiten umfassenden Erzählung "Der Bruder" abraten, denn leider kommt der Roman aufgrund seiner Langatmigkeit und seiner konstruierten Handlung nicht an den genialen Psychothriller "Die Anstalt" aus dem Jahre 2006 heran. Wenn man jedoch auf spannende, intelligent aufgebaute Geschichten mit Tiefgang steht und kein Problem mit ausufernden Erzählsträngen hat, könnte sich die investierte Zeit durchaus als lohnenswert erweisen. Nicht umsonst gilt John Katzenbach, der mit der Journalistik-Professorin und Pulitzer-Preisträgerin Madeleine Blais verheiratet ist, zwei erwachsene Kinder hat und heute in Amherst, Massachusetts lebt, als einer der bedeutendsten US-amerikanischen Schriftsteller der Gegenwartsliteratur.


    (Janko)


    http://www.johnkatzenbach.com/

    www.john-katzenbach.de

    https://www.facebook.com/authorjohnkatzenbach


    Brutalität: 26/100

    Spannung: 75/100

    Action: 21/100

    Unterhaltung: 75/100

    Anspruch: 69/100

    Humor: 4/100

    Sex/Obszönität: 5/100


    LACK OF LIES - Wertung: 74/100


    Link zur Buchseite des Verlags: https://www.droemer-knaur.de/b…-der-bruder-9783426306765


    John Katzenbach - Der Bruder

    Genre: Psychothriller

    Verlag: Droemer Knaur

    Originaltitel: By Persons Unknown

    ISBN-13: 978-3426306765

    624 Seiten

    14,99 € Broschiert

    Ebook ISBN: 978-3426453643

    Erscheinungsdatum: 01.12.2020


    Leseprobe: https://www.book2look.com/book/9783426306765

  • Originaltitel: By Persons Unknown

    Wenn ich bei Amazon nach diesem Titel suche, werde ich zu diesem Buch von Katzenbach geleitet. Beim Blick im Buch sowie bei den Buchinformationen ist dort auch der Originaltitel so vermerkt. Also passt das etwas nicht.

  • Hmm..., wenn es der Verlag schon nicht weiß...


    Aber hier steht das auch mit "See what a love can do?"


    https://bibliotheken.kivbf.de/…acheSuche.aspx?id=0177591

    Das ist aber eine Quellenangabe und kein Originaltitel, :wink: vermutlich hat jemand irrtümlich angenommen, kursiv Gedrucktes wäre immer der Originaltitel.


    Maßgeblich ist zuerst, was im Impressum steht - nichts

    an 2. Stelle, was die Deutsche Bibliothek anhand des physischen Buchs katalogisiert - bisher nichts

    Erst wenn die DB einen Originaltitel nachträgt, ist der für Datenbanken relevant.

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Arnott - Limberlost

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow