Audrey Carlan - Verfallen /Angel Falling

  • Unterhaltsamer Auftakt – allerdings mit Luft nach oben – 3,5 Sterne

    Zum Buch
    Hank Jensen erhält den Zuschlag für ein Bauprojekt in New York und auf der Baustelle fällt ihm eine wunderschöne sexy junge Frau auf, die er fortan aus der Ferne anschmachtet. Seine Chance ergreift er, als er sie bei einem Baustellenunfall im wahrsten Sinne des Wortes rettet. Aspen Reynold ist die Gerettete, super attraktiv und noch erfolgreicher. Sie ist direkt hin und weg von ihrem Retter und sie will alles machen, damit er wieder gesund wird. Aber er will nur eins: SIE!


    Cover
    Das Cover ist ein richtiger eyecatcher. Die wunderbare Farbe und die Glitzerschrift lassen es sinnlich aussehen. Es ist schlicht und edel und wirkt dadurch „besonders“. In einem Meer anderer und ständig gleich aussehender Titelbilder fällt es wirklich positiv auf. Es wäre für mich auch ein Kaufkriterium gewesen.


    Meine Meinung
    Vorab
    Finding us – verfallen ist der Auftakt zu einer neuen Trilogie der Autorin. Da ich alle Reihen von Audrey Carlan gelesen habe, war ich natürlich super neugierig auf das Buch. Und es ist mir bei jedem ihrer Auftaktbücher so ergangen, sie haben mir nicht so sehr gefallen, erst die Folgebände konnten mich überzeugen. So auch hier....


    Schreibstil und Erzählperspektive
    Die Autorin verfügt über einen wunderbaren und ausdrucksstarken Schreibstil. Dadurch lässt sich das Buch leicht und flüssig lesen. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, zwar nur subtil und wohldosiert – aber treffend. Ein verständlicher Wortschatz und kurze Kapitel lassen einen nur so durch die Seiten fliegen.

    Daher an dieser Stelle auch ein Dankeschön an die Übersetzerin Nicole Hölsken, die den außergewöhnlichen Sprachstil der Autorin eingefangen und entsprechend ins Deutsche übersetzt hat.

    Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive von Hank und Aspen und zwar in der Ich-Form. Dieser Erzählstil ist mir der liebste. Denn man ist sofort im Geschehen und weiß immer um ihre Gefühle, Gedanken und Handlungen.

    Der Plot ist nicht wirklich neu, aber teilweise unterhaltsam. Leider liegt der Fokus in diesem 1. Teil hauptsächlich auf der sexuelle Anziehungskraft der beiden.

    Bekanntermaßen geht es in den Büchern der Autorin sehr schnell und sehr heiß zur Sache. So auch hier: die Spannung zwischen Aspen und Hank ist von Beginn an wild und leidenschaftlich und zwar so sehr, dass man beim Lesen das Knistern zwischen ihnen fühlen kann. Aus diesem heißen Flirten wird sehr schnell noch heißerer und aufregender Sex.
    Ihre sexuelle Anziehungskraft steht kontinuierlich im Vordergrund - wer damit nichts anfangen kann, der sollte lieber nach einem anderen Buch greifen. Ich hatte das Gefühl, dass ungefähr alle 5 Seiten irgendeine sexuelle erotische Handlung passiert. Es ist schon fast zu viel! Weniger ist oft mehr.
    Wobei ich leider sagen muss, an Handlungen mangelt es auch etwas. Da hätte ich mir ein wenig „MEHR“ gewünscht, mehr Tiefgang, mehr Spannung, mehr Drama und mehr überraschende Wendungen.
    Daher ist die Geschichte für mich leider sehr vorhersehbar.


    Charaktere und Handlungen
    Aspen kommt aus der New Yorker Oberschicht, und hat sich aus eigener Kraft zur milliardenschweren Unternehmerin entwickelt. Sie ist ein Workaholic und absolut kein Familienmensch. Ihre letzte Beziehung ging in die Brüche und sie kennt tatsächlich nur ihre Arbeit.Trotz all ihrem Reichtum ist sie bodenständig geblieben. Sie fühlt sich in dieser ganzen Schicki-Micki-Umgebung nicht wohl und passt auch nicht dorthin. Sie ist mir sehr sympathisch.

    Hank ist das genaue Gegenteil. Er ist ein Familienmensch mit entsprechend liebevollen Familie und einer Ranch in Texas, auf der er glücklich ist. Sein kleines Bauunternehmen floriert und ein Bauprojekt bringt ihn nach New York, wo ihm Aspen sofort aufgefallen ist. Er ist ihr von Anfang an verfallen. Ja – hier passt auch mal der Buchtitel!

    Die Beziehung der Beiden basiert von Anfang an überwiegend auf erotischer Ebene, sie können die Finger nicht voneinander lassen. Ob das authentisch ist – sei mal dahingestellt. Mir persönlich ist es zu schnell gegangen.

    Mit Hank bin ich nicht „warm geworden“. Er ist mir too much und zu archaisch dargestellt. Er hat sehr viel von einem Höhlenmenschen an sich. Allerdings hat er auch super süße Seiten.

    Da passt natürlich Butch hervorragend ins Bild, so ein knuffiger Vierbeiner. Aber auch die anderen Charaktere sind wunderbar dargestellt, allen voran Oliver und sein Lebensgefährte, der sexy Feuerwehrmann Dean. Aber auch London ist klasse und ich freue mich auf ihre Geschichte.
    Alle Nebencharaktere sind mit viel Liebe zum Detail herausgearbeitet, mit Ecken und Kanten und herrlich „schrullig“ Ehrlich gesagt, gefallen sie mir alle besser als die eigentlichen Hauptakteure.

    Einige weitere Nebencharaktere bereichern ebenfalls die Geschichte und gehören einfach dazu. Hoffentlich wird man von dem einen oder anderen noch lesen.

    Natürlich ist nicht alles Friede, Freude – Eierkuchen, ihre Beziehung erfährt auch eine Belastungsprobe und Überraschung, alles wird wieder mit Sex geregelt.


    Fazit
    Wer einfach mal abschalten und einen sorglosen und sexy Roman lesen möchte, der ist hier gut beraten. Man wird überhäuft mit erotischen Szenen und vielen interessanten Nebencharaktere. Man wird wunderbar unterhalten, wenn man darüber hinweg sehen kann, dass der Roman hauptsächlich aus Sex, Sex und nochmals Sex besteht und es eine tiefgründige Handlung nicht gibt. Natürlich werden hier auch viele Klischees bedient, es macht aber dennoch Spaß sie zu lesen. Überzeugen konnte mich die Autorin durch ihren hervorragenden leichten und lockeren Schreibstil sowie einem toll illustrierten Setting.

    Ich werde auf jeden Fall den 2. Teil lesen und denke mal, dass er besser sein wird.
    Daher kann ich gerne eine eingeschränkte Lese-Empfehlung geben und vergebe lieb gedachte 3,5 Sterne (hier nur 3, da halbe Sterne an dieser Stelle nicht möglich sind.

    Ferner möchte ich mich bei Netgalley sowie beim Mira TB Verlag sehr herzlich für das kostenlose Rezensionsexemplar bedanken. Meine ehrliche Meinung wurde dadurch aber nicht beeinflusst. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Audrey Carlan - Verfallen - Angel Falling“ zu „Audrey Carlan - Verfallen /Angel Falling“ geändert.
  • Rezension: „Finding us: Verfallen“ von Audrey Carlan


    Autor/in: Audrey Carlan

    Titel: Verfallen

    Reihe/Band: Finding us, Band 1

    Genre: Erotikroman

    Erschienen: November 2020

    ISBN: 978-3-7457-0110-4


    Transparenz

    Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über das Harper Collins Bloggerportal zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


    Klappentext

    Sie ist stark, selbstbewusst – aber gegen das Verlagen ist sie machtlos …

    Aspen Reynolds hat alles, wovon viele träumen. Sie ist reich, attraktiv und steht auf der Forbes-Liste der erfolgreichsten Frauen. Doch sie gehört nicht zu den typischen Park-Avenue-Prinzessinnen. Aus eigener Kraft hat sie ihr Unternehmen zu dem gemacht, was es heute ist. Sie befindet sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, und dennoch fehlt ihr etwas im Leben. Etwas, von dem sie glaubt, es nicht zu vermissen. Bis der markante Hank Jensen sie aus einer tödlichen Gefahr rettet. In seinen Armen erlebt sie ungezügelte Leidenschaft und Stunden voller Lust. Er übt eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf sie aus, aber Hank kommt nicht aus der High-Society-Welt. Kann ihre Liebe dennoch bestehen?


    Buch-/Reihentitel und Coverdesign

    Das Cover ist gänzlich in grün gehalten, während der Buchtitel in golden glitzernder Farbe geschrieben steht. Der Reihentitel ist am oberen Rand in weiß abgedruckt, während der Name der Autorin am unteren Rand in hellgrün entgegenleuchtet. Der gesamte Untergrund der Worte wirkt wie eine Blume oder vielleicht auch Stoffbahnen (?), verrät allerdings absolut überhaupt nichts über den Inhalt der Geschichte.

    „Finding us – Verfallen“ klingt als Titel recht geheimnisvoll mit einer Prise Erotik. Der Titel erzählt vom zusammentreffen verschiedener Personen und könnte auch romantisch ausgelegt werden. Da ich allerdings schon einige Bücher der Autorin kenne, vermute ich, dass auch hier der Fokus wieder mehr auf Erotik liegt.


    Charaktere

    Aspen Reynolds ist jung, erfolgreich, wunderschön und hat sich ganz allein ein millionenschweres Business aufgebaut. Sie ist reich, hat einen persönlichen Assistenten, Oliver, der gleichzeitig ihr bester Freund ist und hat vor lauter Arbeit gefühlt kein Privatleben. Sie scheint keine weiteren Freunde zu haben und außer zu ihrer Schwester Landon scheint zu ihrer Familie ein recht angespanntes Verhältnis zu herrschen. Sie verfügt über ein starkes Durchsetzungsvermögen und lebt sehr unabhängig – bis sie auf Hank trifft. Denn sobald er auf der Bildfläche auftritt, scheint sich ihr Verstand nahezu vollkommen abzuschalten …

    Hank Jensen ist stark, gutaussehend und besitzt eine eigene Baufirma. Zu seiner Familie hat er ein sehr gutes Verhältnis – der Zusammenhalt ist groß und auch seinen engsten Freunden kann er immer vertrauen und auf sie zählen. Vom Typ her scheint er sehr besitzergreifend zu sein und zu Eifersuchtsanfällen zu neigen, weshalb er in einer Beziehung dazu neigt, ein hohes Maß an Dominanz an den Tag zu legen.


    Schreibstil und Handlung

    Audrey Carlan erzählt die Geschichte von Aspen und Hank in der ersten Person aus abwechselnden Sichtweisen der Kapitel. Ihr Schreibstil war wieder einmal sehr locker, leicht und flüssig und außerdem formuliert sie ihre Szenen zusätzlich unglaublich detailliert und bildhaft, was grundsätzlich dafür sorgen würde, dass die Seiten nur so dahinfliegen, wenn es da nicht doch das ein oder andere ‚Problem‘ gegeben hätte. Teilweise wurden Vergleiche gezogen zwischen sexuellen Handlungen und normalen alltäglichen Tätigkeiten, dass es einfach nur verstörend gewesen ist. In den betreffenden Szenen wurde dadurch mehrfach die Intimität zerstört und sollte es lustig gemeint sein – das war es einfach nicht. Größtenteils fand ich die Vergleiche, und ich bin ein sehr aufgeschlossener Mensch, einfach nur eklig und unpassend.

    Wie man vielleicht schon an meiner Charakterbeschreibung erkennen kann, konnte ich den Protagonisten nur äußerst begrenzt Eigenschaften zuordnen. Auf mich wirkten sie durchweg leider sehr oberflächlich, was auch durch die Erzählperspektive, in der ich ihre Gedanken und Gefühle jeweils mitbekommen habe, leider nicht behoben werden konnte. Ich konnte keinerlei Bindung zu Aspen oder Hank aufbauen, denn die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, dass die beiden nur auf ihre jeweiligen Körper reduziert wurden. Vor allem Hank, der, sobald er sie gesehen hat, die ganze Zeit schon nur noch an Sex gedacht hat und sie damit in meinen Augen ziemlich zum Objekt gemacht hat – aber dazu mehr beim Inhalt.

    Die Handlung war für mich insgesamt etwas absurd und vom Tempo her auch ziemlich unrealistisch. Im einen Moment passiert ein schrecklicher, fast tödlicher, Unfall und im nächsten wird auf einmal im Krankenhaus miteinander rumgemacht, obwohl man sich überhaupt nicht kennt. Auch wenn man auf Schmerzmitteln ist, ist glaube ich Sex nicht das erste, woran man denkt, wenn man im Krankenhaus aufwacht. Es war weder erotisch, noch hat es zum Ernst der Situation gepasst.

    Ab diesem Punkt passierte aber eigentlich kaum mehr etwas anderes. Ständig und gefühlt auch überall hatten die Protagonisten Sex miteinander und dieser wurde nicht mal sonderlich abwechslungsreich geschildert. Es passiert dauernd, elendig lange und hat ziemlich schnell nur noch genervt. Auch verpassten sich die Aspen und Hank gegenseitig noch einen Spitznamen. Während er sie ständig „Engel“ nennt, betitelt sie ihn einfach als „Hengst“ – sorry, aber noch niveauloser geht doch eigentlich kaum, oder? Letztendlich hat sie ihn auf jeden Fall mit diesem Spitznamen nur auf seine Ausdauer beim Sex reduziert und darauf, wie scharf er sie die ganze Zeit macht. Und genau das meine ich, warum die Charaktere für mich zu oberflächlich geblieben sind. Es gab nur Sex zwischen ihnen. Ich konnte nicht mal spüren, dass sich da wirklich Gefühle zwischen ihnen entwickelten – die natürlich auf einmal auch da waren und sie in einer Beziehung gewesen sind. Währenddessen kamen immer mal wieder ein paar Unterhaltungen auf, die inhaltlich aber komplett für die Tonne gewesen sind, denn mehr als Small-Talk ist auch das nicht wirklich gewesen.

    Der Anfang mit dem gemeinsamen Unfall war wirklich fesselnd, hat Spannung aufgebaut und man wollte mehr lesen, aber alles was danach kam war einfach ziemlich einseitig, von Sex dominiert und absolut vorhersehbar.


    Fazit

    Immer und immer wieder gebe ich Audrey Carlan eine Chance und werde aufs Neue enttäuscht. Sie schafft es leider immer noch nicht Erotik mit einer sinnvollen, realistischen und authentischen Handlung zu kombinieren. So haben wir auch hier wieder mehr Sex als Handlung.


    Bewertung: 2 YY von 5 Sternen