Ruth Ware - Hinter diesen Türen / The Turn of the Key

  • Kurzmeinung

    Murphy12
    Ich mochte den Schreibstil und die Hauptperson. Spannendes und mitreißendes Buch
  • Kurzmeinung

    Marie
    Simpel geschrieben, haarsträubende Figuren, durchsichtig konstruiert, fragwürdiges Ende
  • Die Autorin beginnt die Erzählung auf außergewöhnliche Weise und führt die Leser so geschickt in die Situation ein.


    Die 27-jährige Rowan Cain steht unter Mordverdacht und schreibt aus der Untersuchungshaft einem Anwalt auf der Suche nach Hilfe. Sie schreibt, dass sie unschuldig ist, aber sie wurde öffentlich schon vorverurteilt und kann so kaum auf einen fairen Prozess hoffen. In ihrem ersten Verhör hat sie sich, als die Polizei sie bedrängte, selbst belastet. Sie ist geschwätziger als ihr gut tut und schweift zu gerne ab.


    Sie war zwar das Kindermädchen, habe das Kind aber nicht getötet. Als der Anwalt nicht antwortet, beschließt sie die ganze Geschichte niederzuschreiben und im zu senden. So nimmt das Buch seinen Lauf und beginnt mit dem Inserat für die Anstellung, die sie dann angenommen hat.


    Hinter der Anzeige steckt eine sechsköpfige Familie aus den schottischen Highlands. Die Eheleute betreiben ein kleines Architekturbüro und in der Regel ist mindestens ein Elternteil zu Hause. Dieses Angebot passt für Rowan perfekt, obwohl sie gar nicht auf Jobsuche war. Sie arbeitet seit zehn Jahren in der Kinderbetreuung in Kitas.


    In der Antwort und Einladung weisen die Eheleute vorsorglich auf die Spukgeschichten hin, die es in der Gegend um das Haus gibt. Diese haben bereits vier Nannys vertrieben. Daher soll der Vertrag nun auch eine Laufzeit von einem Jahr haben, mit einem großen Bonus zum Ende des Jahres. Rowan lässt sich nicht abschrecken und reist zum Vorstellungsgespräch.


    Abgeholt wird sie am Bahnhof von Jack mit einem Tesla. Er ist das Mädchen für alle. Der Ehemann Bill ist ein Technikfreak. Als sie dann noch das Haus sieht wird ihr klar wie reich das Paar wohl ist. Die Familie hat vier Kinder und zwei Labradore. Maddie 8, Ellie 5, Baby Petra 18 Monate. Rhiannon ist 14 und geht aufs Internat aber kommt fast jedes Wochenende.


    Schon bald gibt es die ersten seltsamen Begebenheiten. Schnell stellt sich heraus, dass es sich um ein für Anfänger schwer bedienbares, kompliziertes Smart Home handelt. Zunächst tauchen überwiegend klassische Schauerelemente auf, aber es gibt auch ganz neumodische Ideen. Der Stresslevel für Rowan und somit die Spannung für die Leser steigen stetig.


    Das Buch ist fesselnd und bietet guten Lesefluss. Gegen Ende kommt es zu überraschenden, bedeutenden Enthüllungen. Abzüge gibt es von mir für ein etwas abruptes Ende, das Fragen aufwirft.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Ruth Ware - Hinter diesen Türen“ zu „Ruth Ware - Hinter diesen Türen / The Turn of the Key“ geändert.
  • Dieses Buch hat mich gleich gepackt, von der ersten Seite an. Es ist recht ungewöhnlich geschrieben, die Protagonistin Rowan schreibt aus der Ich – Perspektive in Briefform (Aus der rückblickenden Perspektive) und dies finde ich toll, da es ungewöhnlich ist. Ein cleverer Schachzug die Spannung hochzuhalten und natürlich um die Sprache lebendig zu gestalten, da Rowan ja alle Vorkommnisse live erlebt hat. All ihre Ängste , Erklärungen und Beteuerungen fließen in dem Text ineinander und machen das Buch absolut spannend. Manchmal ein wenig langatmig aufgrund der technischen und inhaltlichen Beschreibungen des Hauses, aber niemals langweilig. Und da sie über schon Erlebtes berichtet fand ich den Text wahnsinnig fließend zu lesen. Ich wollte immer nur wissen, wie es weitergeht und was tatsächlich passiert sein könnte. Die Familie ist krass. Eltern die ihre Kinder aus beruflichen Gründen extrem oft mit einer Nanny alleine lassen und wirklich alles überwachen per Smart – Home...

    Die Geschichte kommt mit sehr wenigen Protagonisten aus, genaugenommen zwei... Rowan und Jack und vier Kinder, von denen eins auf ein Internat geht und fast nie daheim ist. Und eine mysteriöse Haushälterin, die aber auch sehr selten in Erscheinung tritt. In diesem spartanischen Setting mitten in Schottland, im Nirgendwo, schafft es die Autorin unglaublich viele falsche Fährten zu legen . Jeder ist verdächtig und irgendwie doch nicht. Zu Beginn wirkt alles noch ein wenig befremdlich aufgrund der spukähnlichen Erfahrungen die Rowan macht, doch zum Ende hin bekommt der Leser mehr und mehr Klarheit darüber , was passiert sein könnte und auch Rowan hat so ihre Geheimnisse.....

    Diese Wendungen haben mich wirklich mitgerissen und mir hat es gut gefallen, dass alles erst so spät im Buch aufgelöst wurde. Dadurch ist das Ende ein wenig sehr gestaucht und abrupt, aber es hält den Spannungsbogen sehr hoch.


    Fazit: Zu empfehlen für Menschen die gerne kluge Thriller mit minimalem Setting lieben !

  • Wow!


    Mal wieder ein Buch, das ich in kürzester Zeit durch hatte, weil ich es einfach nicht weglegen konnte. Und immer weiterlesen MUSSTE, um zu erfahren, was passiert ist. Der Plot ist raffiniert aufgebaut, spannend und für mich unvorhersehbar. Die Hinweise sind gut in die Handlung eingestreut, ich stellte Vermutungen an, lag aber trotzdem daneben. Denn die Autorin hält eine Wendung und Überraschungen parat, die ich niemals so erwartet hätte. Das Ende ist brillant gemacht, emotional und das i-Tüpfelchen auf der Geschichte.


    Eine weitere Besonderheit ist die Erzählform des Buches. Denn das Buch sind Briefe von der Nanny Rowan an einen erfolgreichen Strafverteidiger. Sie erzählt ihm ausführlich von ihrem Job als Nanny bei der Familie, um ihn für ihren Fall zu gewinnen. Beginnend bei dem Finden der Anzeige für die Stelle bis hin zum Tod einer Person kann der Leser die Geschichte verfolgen und nähert sich Seite um Seite der Wahrheit über den Tod und die unerklärlichen Dinge, die im Haus vor sich gingen. Der Schreibstil der Autorin ist packend, man kann das Buch nur schwer zur Seite legen.


    Fazit:


    Ruth Ware liefert eine fesselnde Geschichte voller Überraschungen, mit einer unerwarteten Auflösung voller Emotion am Ende. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich dieses Highlight beendet. Vollste Leseempfehlung von mir!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Die Autorin hat einen ungewöhnlichen Stil für das Buch gewählt. Eine junge Frau sitzt im Gefängnis, weil sie ein Kind ermordet haben soll. Sie erzählt in einen Brief an einen Anwalt ihre Geschichte. Anfangs plätschert die Geschichte vor sich hin. Aber im laufe der Geschichte werden die Ereignisse immer mysteriöser. Schon das Setting bringt eine gewisse Spannung, denn es vereint eine alte Villa, in der es spuken soll, mit einen modernen Smart Home mit totaler Überwachung. Es geschehen immer mehr unerklärliche Dinge mit denen Rowan in den Wahnsinn getrieben werden soll. Es stellt sich die Frage, wer steckt dahinter und dem Warum. Die Auflösung hat mich überrascht. Der Autorin gelingt es eine subtile Spannung aufzubauen ohne Brutalität.

    Das Buch vereint Elemente einer Schauergeschichte mit einen spannenden Psychothriller. Einen Stern Abzug gibt es für den lahmen Beginn.

    Sub: 5539:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 10

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Rafik Schami - Wenn du erzählst erblüht die Wüste

    :montag: Eva Almstädt - Akte Nordsee- Der Teufelshof


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • Ein verzweifelter Brief an einen Anwalt – Rowan Caine steht unter Anklage, ein Kind getötet zu haben. Sie sitzt im Frauengefängnis und steht in der Hierarchie ganz weit unten. Doch sie schwört, unschuldig zu sein. Dabei hatte alles so gut begonnen. Als die wohlhabenden Eltern Sandra und Bill Elincourt für ihre vier Kinder ein Nanny suchen, scheint es Rowan wie ein Geschenk des Himmels, denn mit ihrem Job als Erzieherin ist sie nicht mehr zufrieden und ihre Mitbewohnerin befindet sich gerade auf Weltreise. Eine sehr gut bezahlte Arbeit in einem hochmodernen Haushalt, inklusive Unterkunft. Das abseits gelegene High-Tech-Haus im schottischen Hochland ist ein gelungener Mix aus Moderne und Tradition. Doch bei den Kindern stößt die neue Nanny auf Abneigung und es geschehen merkwürdige Dinge in dem Haus. Rowan hört nachts Schritte und Stimmen. Auch die permanente Überwachung durch Smart-Home-Apps und Kameras lässt Rowans Nervenkostüm immer dünner werden.


    Meine Meinung


    Der neue Thriller “Hinter diesen Türen” von Ruth Ware ist als Brief an einen Anwalt formuliert, was jedoch nur zu Anfang auffällt. Sehr schnell ist man so tief Rowans rückblickende Erzählung hineingesogen, dass man es einfach vergisst. Zwar nimmt der Anfang das Ende vorweg, doch ist es aufregend zu ergründen, wie es zum Tod des kleinen Mädchens kommen konnte. Auf jeden Fall fand ich die Brief-Form sehr toll und gelungen.

    Ruth Ware schreibt sehr atmosphärisch und so stellt sich schnell eine Beklemmung ein, die die Spannung stetig steigert. Der Mix aus moderner Überwachung, Aberglaube und einer alten Sage um das alte Anwesen erzeugen große Spannung. Kleinere Schwächen übersieht man da gern, beispielsweise der Umstand, dass die Eltern unmittelbar abreisen und ihre kleinen Kinder nach einem Tag einer neuen Angestellten überlassen.

    Insgesamt hat mich “Hinter diesen Türen” sehr gefesselt. Für alle die es spannend aber nicht brutal mögen, ist das die perfekte Unterhaltung. Ich habe das Buch an einem Mittag weggelesen und konnte nicht mehr aufhören. Volle Punktzahl

  • Meine Meinung:


    Sehr guter, flüssiger, angenehmer Schreibstil, es ist unterhaltsam und ein Pageturner. Erzählt wird das Ganze von Rowan rückblickend in Briefform, ich fand die Geschichte an sich gut entwickelt und aufgebaut.


    Rowan fängt als Nanny für die 4 Töchter eines sehr gut situierten Ehepaars an zu arbeiten. Einige Nannys waren nach kurzer Zeit wieder weg (warum genau, wird leider nicht erklärt); Geister der Vergangenheit sollen dort ihr Unwesen treiben.

    Leider tut sich über viele, viele, viele Seiten nichts, außer dass Rowan versucht, ihren Job zu machen, dabei heillos überfordert ist und teilweise unprofessionell dargestellt wird.


    Im Endeffekt fand ich alles nur mäßig spannend und gruselig schon mal gar nicht. Es gab zwar auf den letzten 80 Seiten ein paar Überraschungen, aber nach der Auflösung dachte ich: Wie, DAS war es jetzt, was ist das denn für ein Schluss? - weshalb mich das Buch etwas unzufrieden und enttäuscht zurückließ.


    Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)


  • Im Endeffekt fand ich alles nur mäßig spannend und gruselig schon mal gar nicht. Es gab zwar auf den letzten 80 Seiten ein paar Überraschungen, aber nach der Auflösung dachte ich: Wie, DAS war es jetzt, was ist das denn für ein Schluss? - weshalb mich das Buch etwas unzufrieden und enttäuscht zurückließ.

    Das war auch mein Eindruck. Mir hat der Schluss und die Auflösung eigentlich gefallen. Aber auf mich wirkten die letzten Kapitel wie hingeklatscht, als wäre der Autorin die Luft ausgegangen. Schade..., weil ich das Buch ansonsten sehr gerne gelesen habe.

  • Ich habe das Buch auch gerade gelesen und ich glaube, ich habe das Ende nicht kapiert. Bitte nur weiterlesen, wenn Du das Buch bereits kennst oder es nicht lesen willst!


    I will take with me the emptiness of my hands. What you do not have you find everywhere. (W. S. Merwin)


  • Hallo,


  • Regenmann,


    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

  • Irrlicht


    I will take with me the emptiness of my hands. What you do not have you find everywhere. (W. S. Merwin)


  • Sub: 5539:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 10

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Rafik Schami - Wenn du erzählst erblüht die Wüste

    :montag: Eva Almstädt - Akte Nordsee- Der Teufelshof


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • Ein großartiges Buch. :applause: Ausgesprochen spannend von der ersten Seite an und für mich bis ans Ende. Zu dem Ende sage ich noch was in dem Spoiler, da es wirklich wichtig ist, für diejenigen, die das Buch noch lesen wollen, nichts davon zu wissen. :wink: Sonst ist die ganze Spannung weg. Die Charaktere wurden in dem Roman hervorragend gezeichnet, keine schwarz - weiß Malerei, die haben alle ihre Ecken und Kanten, so wie die Menschen halt sich, unvollkommen. So auch in diesem Roman, vor allem das Kindermädchen Rowan, da sie die Hauptrolle spielt. Hervorragend fand ich auch, dass der Roman leicht gruselig war. 8-[ Ich ängstige mich bei Büchern nicht allzu schnell, aber bei dieser Geschichte wurde es mir stellenweise schon mulmig. Spricht für das Können der Autorin die unheilvolle Atmosphäre zu verbreiten. :thumleft: Ich grübelte schon sehr während des Lesens, welche Erklärungen die seltsamen Vorkommnisse in dieser Familie haben könnten. Deswegen was das Lesen auch so fesselnd, ich wollte erfahren um was es da geht. Es gab für mich überraschende Wendungen, das Ende kam jedoch nicht ganz überraschend, da ich so etwas schon vermutet habe. Dennoch hervorragend gemacht. Ein absoluter Pageturner, den ich gerne weiterempfehlen würde. :thumleft:


    Bitte nicht lesen, wenn man den Roman noch lesen möchte. Es geht um das Ende :!: :!: :!:


    2024: Bücher: 74/Seiten: 32 651

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Morris, Brandon Q. - Tachyon. Der Planet

  • Schaurig spannend


    Rowan Caine hat ihren Job in der Kita gehörig satt und stößt beim Surfen zufällig auf eine Stellenanzeige: Nanny für 3 Kinder, überdurchschnittliche Bezahlung, Kost und Logis inklusive - ein Traumjob, den sie unbedingt haben muss. Doch als sie die Stelle tatsächlich bekommt, wandelt sich ihr Traum schnell in einen Alptraum. Sie fühlt sich in diesem einsamen Haus seltsam beklommen, hört nachts gruslige Geräusche und das undurchsichtige Smart-Home trägt auch noch dazu bei, dass sie sich ständig beobachtet vorkommt. Auch die Kinder verhalten sich zunehmend merkwürdiger. Als schließlich jemand ums Leben kommt, gerät Rowan unter Mordverdacht.


    Das Cover zieht den Blick auf sich. Es passt gut zur Geschichte, dass man durch ein Schlüsselloch auf ein großes Herrenhaus blickt und die Farben sind stimmig.


    Der Einstieg in die Geschichte mit den angefangenen und wieder verworfenen Briefen ist sehr gelungen. Die Beschreibung des Hightech-Hauses ist irgendwie gruslig und lässt ein beklommenens Gefühl zurück, dieser ganze Schnickschnack kann ja ganz praktisch sein, wenn man selbst die Kontrolle über die Videokameras etc. hat, doch als Nanny gar nicht zu wissen, ob man gerade beobachtet oder belauscht wird, finde ich sehr unangenehm. Rowan scheint sympathisch zu sein, auch wenn sie nicht ganz die ist, die sie vorgibt zu sein. Sandra und Bill finde ich dagegen unsympathisch, besonders Bill. Auch dass Sandra einfach über das Smart-Home mit Rowan anfängt zu reden, statt einfach anzurufen, finde ich sehr befremdlich - und Kinder sind sowieso nicht so meins. Die beklemmende Atmosphäre ist eindringlich beschrieben und man kann Rowan gut verstehen, dass sie langsam, aber sicher keine Lust mehr auf dieses Haus hat. Das Ende ist sehr überraschend, in sich jedoch stimmig.


    Ich gebe dem Buch 5 Sterne.

  • 🌟Ein gut durchdachter Schauerroman mit einer dichten und beklemmenden Atmosphäre!🌟



    Wenn ein Traumhaus in den Highlands zum Albtraum wird!


    Rowan Caine nimmt eine Stelle als Kindermädchen in einem einsam gelegenen Haus in Schottland an, bei einer scheinbar perfekten Familie mit vier Töchtern. Doch ihr Traumjob wird für Rowan zum Albtraum. Die Atmosphäre im Haus ist extrem unheimlich. Sie fühlt sich ständig beobachtet – nicht nur von den Überwachungskameras, die in jedem Zimmer hängen. Dann findet sie die ominöse Warnung eines früheren Kindermädchens an die unbekannte Nachfolgerin und es geschehen immer mehr beängstigende, unerklärliche Dinge. Auch das Verhalten der Kinder wird immer seltsamer – bis es schließlich einen tragischen Todesfall gibt. Und Rowan gerät unter Mordverdacht. Um ihre Unschuld zu beweisen, greift sie zu einem verzweifelten Mittel.



    "Hinter diesen Türen" von Ruth Ware ist ein Thriller, der in der dtv-Verlagsgesellschaft erschienen ist. Die komplette Geschichte ist aus der Perspektive von Rowan Caine, der Hauptprotagonistin geschrieben. Da sie zu Beginn im Gefängnis sitzt, verfasst sie die Geschehnisse aus ihrer Zeit als Kindermädchen in Heatherbrae detailliert in einem Brief zusammen. Dieser ist an einen Anwalt namens Mr Wrexham gerichtet, der ihre letzte Hoffnung zu sein scheint. In diesem Brief beteuert sie nicht nur ihre Unschuld, nach und nach schildert sie auch die genauen Gründe, warum sie sich hauptsächlich auf die Anzeige "Familie sucht erfahrene Kinderfrau" gemeldet hat. Deshalb konnte ich ihre Gedanken und Handlungen super verstehen und vor allem nachvollziehen. Rowan beschreibt einige mysteriöse Erlebnisse, die in Heatherbrae stattgefunden haben und wie sie den Alltag dort alleine mit drei, später vier nicht einfachen Kindern meistert. Sie möchte unbedingt ein Teil einer quirligen, sechsköpfigen Familie sein, die in einem wunderschönen, aber sehr abgelegenen Haus im schottischen Hochland wohnt. Die Arbeitgeber betreiben gemeinsam ein kleines Architekturbüro und sind mit ihrer Arbeit komplett beschäftigt. Eine Kinderfrau soll den Kindern endlich einen geregelten Alltag bieten, denn die vorherigen Nannys haben es dort nicht lange ausgehalten. Warum, das wurde gegen Ende aufgeklärt. Mein Verdacht der Gründe hat sich jedoch nicht bestätigt, weshalb ich mit einer Wendung überrascht wurde, die ich in keinster Weise vorhergesehen habe.


    Viele Fragen haben sich mit der Zeit angesammelt, die mir bis zum Ende hin alle zufrieden stellend beantwortet wurden. Der angepriesene Mordfall hatte in der Geschichte überhaupt keinen großen Anteil, da er erst ganz am Ende vorgekommen ist. Da Rowan aber kurz danach verhaftet wurde, gab es die Auflösung ganz zum Schluss. Durch ein weiteres Geständnis einer anderen Person, ebenfalls in Briefform, wurde ich auch in diesem Punkt überrascht, da mir so weitere Fragen aus der Geschichte beantwortet wurden. Die Handlung beinhaltet auf jeden Fall eine beklemmende Atmosphäre, die zu jeder Zeit vorhanden war. Der bildliche, lebendige und flüssige Schreibstil der Autorin hat nicht nur für ein rasantes Lesetempo gesorgt, durch bildliche und detailreiche Beschreibungen konnte ich den Verlauf schon quasi vor mir sehen. Denn ich hatte während des Lesens unheimlich klare Bilder im Kopf, was mir unheimlich gut gefallen hat. Besonders das anschauliche Anwesen Heatherbrae der Familie Elincourt stach super hervor.


    Das abgelegene Haus ist von außen zwar älter, jedoch sehr gepflegt und lädt zum Wohlfühlen ein. Dieses Haus, welches auf der Vorderseite seinen nostalgischen Charme spielen lässt, verblüfft das neue Kindermädchen auf den ersten Blick. Die Mischung aus alt und neu kommt hier super rüber, denn das Haus besitzt zwei Hälften, dessen Hinterseite nur aus modernsten Möbeln, Hightech und vor allem der großen Smart Home -Anlage "Happy" besteht, welches teilweise für eine unheimliche Komplettüberwachung sorgt. Der moderne Kühlschrank spricht mit den Bewohnern und setzt die Milch automatisch auf die Einkaufsliste, was auf den ersten Blick angesagt, hilfreich und bequem erscheint. Doch dass Rowan sich erst an ein großes Display gewöhnen muss, damit überhaupt Licht angeht, sie duschen kann und wie selbstverständlich keine Vorhänge mehr zuziehen muss, damit hat sie überhaupt nicht mit gerechnet. Sie lernt nicht nur die Vorteile, sondern auch sehr deutlich die Nachteile der modernen Technik kennen. Dabei rätselt sie um allerlei abergläubische Vorstellungen, die sich um das Haus und seine Geschichte ranken. Zwar haben sich dort nicht mehr Todesfälle und Tragödien ereignet als in jedem anderen alten Gebäude auch, doch aus irgendeinem Grund waren die Ereignisse in diesem Haus ein großer Nährboden für so manche Spukgeschichte in der Gegend. Dies hat die bisherigen Nannys derart beunruhigt, dass in den letzten vierzehn Monaten vier von ihnen gekündigt haben, sodass die Familie Elincourt voll und ganz auf die Musternanny Rowan setzt. Sie möchten ihr nicht von vornherein diese Misslichkeit verschweigen, außerdem bieten sie ihr ein großzügiges Gehalt an, in der Hoffnung eine Person zu finden, die sich verbindlich auf eine langfristige Zusammenarbeit von mindestens einem Jahr einlassen möchte. Rowan gefallen diese Vereinbarungen, doch es dauert nicht lange, bis sie merkt, dass das hohe Gehalt und der Luxus nicht alles sind.


    Obwohl ich besonders von Rowan ein gutes Bild hatte, welches im Nachhinein immer klarer wurde, fand ich auch die Nebenprotagonisten gut dargestellt. Sie brauchten nicht ständig präsent zu sein, damit ich sie besser einschätzen konnte. Besonders die mittleren Mädchen der Eheleute Elincourt haben mir einige Fragezeichen ins Gesicht gezaubert. Die Geschichte ist auf jeden Fall sehr beklemmend und sie besitzt eine dichte Atmosphäre. Leichte Gruselmomente haben mir zwar keinen Schauer über den Rücken gejagt, auch hätte ich das Buch nicht in die Kategorie Thriller zugeordnet. Für mich war dies ein sehr bildlicher Spannungsroman mit einigen unheimlichen Handlungen, der einen geschickt durchdachten Plot enthält und besonders am Ende einige Überraschungen parat hatte. Rowans' Art gefiel mir auch, denn sie ist nicht wie angegeben die perfekte Supernanny. Ihr wahrer Charakter kommt langsam ans Licht und ihre teilweise humorvolle Art hat sie sehr sympathisch und authentisch wirken lassen. Wie sie mit dem modernen Haus und dessen ultramoderne Technik umgeht, fand ich oft klasse beschrieben. In "Hinter diesen Türen“ spielen die Themen Technik und Smart Home Technologie eine ziemlich große Rolle, die wirklich gut eingearbeitet wurden. Ich habe den Inhalt ziemlich schnell durchgelesen, da mir das Gesamtpaket super gefallen hat. Einen konstanten, bzw. hohen Spannungsbogen konnte ich für mich persönlich jedoch nicht feststellen. Dies fand ich aber im Nachhinein nicht tragisch, denn dieser Schauerroman hat mir trotzdem unheimlich tolle Lesestunden beschert. Von mir 4,5 Sterne.

    🌟🌟🌟🌟,5

  • Das Buch bekam :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: von mir.


    Abzug gab es für die manchmal zu Stereotyp gezeichneten Figuren und die kleinen Längen zwischendurch. ABer der Plot an sich war super und die Briefform ist auch etwas besonderes.


    Zum Ende, zu offenen Fragen:

  • Bei diesem Buch handelt es sich um einen leicht schaurig angehauchten Thriller, der seine Spannung aus dem Zusammenspiel der Ereignisse und der Hintergrundgeschichte des Hauses zieht. Dabei wurden interessante Charaktere gezeichnet, die nach und nach immer mehr Kanten und Ecken bekamen und so glaubhaft rüberkamen. Die Geschichte entwickelte sich im weiteren Verlauf immer mehr zum Pageturner, bei dem ich unbedingt wissen wollte wie es weitergeht. Hinweise auf die Lösung wurden gut im Buch platziert, so dass sie nicht gleich auffielen und zum spekulieren angeregt haben. Dennoch gelang es der Autorin im letzten Drittel einige überraschende Wendungen einzubauen. Zum Schluss wurde meiner Meinung nach auch alles logisch aufgelöst und es blieben keine Fragen mehr offen. Dazu etwas mehr im Spoiler, um nicht den Schluss zu verraten.

  • Kommentar zum Buch:


    Ich habe mich ein wenig über das Buch geärgert, denn eigentlich hätte ich es gerne gemocht.

    Über weite Strecken traf es den genau richtigen Thriller Ton, mit wohl dosierter Beigabe mystischer Elemente.

    Keine wahnsinnig große Literatur aber gute Unterhaltung, auf die ich mich gerne eingelassen habe. Ich habe zwar immer wieder kleinere Logik Lücken bemerkt, konnte aber großzügig darüber hinwegsehen. Bis zu dem Punkt an dem das große Geheimnis enthüllt wurde, und zwar das der Rowan Caine.


    In dem Moment kam ein inzwischen geläufiger Gedanke:

    Genau deshalb lese ich kaum noch Thriller!

    Ich nenne es den Horrorfilm Effekt, weil ich diese Filme auch nur solange ernst nehmen kann, bis ich das Monster gesehen habe. Das zündet bei mir einfach nicht, und genauso verhält es sich, wenn Autoren plötzlich Lösungen aus dem Ärmel zaubern, auf die sich im ganzen Buch kein Hinweis findet.

    Das ärgert mich dann derart, dass es mir den gesamten Plot vermiest. Ganz so schlimm war es hier nicht, weil ich nie sonderlich investiert gewesen bin. Die Charaktere haben nicht gerade Tiefe - jedenfalls keine, die über die üblichen Klischees hinausgehen würde.

    Trotzdem war es schade, weil ich den Schluss wieder gut fand.


    Nicht unbedingt die Auflösung selbst, aber die Form hat mir sehr gut gefallen.

    Überhaupt mochte ich diesen Pseudo Briefwechsel, dass war eine schöne Idee.

    Anzusprechen wäre auch noch, wie viel potentiell interessanten Plot die Autorin hat liegen lassen, allein bei der Figur der J. McKenzie.


    Rückblickend die einzige Person über die ich gern mehr erfahren hätte, abgesehen von Maddie vielleicht. Leider bleibt auch dieser Charakter seltsam schemenhaft, obwohl sie im Plot doch einigen Raum einnimmt. Schade, dass manche Autoren so wenig Interesse an ihren Figuren haben, die sie lediglich als Plot Vehikel benötigen.


    Was bleibt ist ein Buch, welches irgendwie ganz nett ist und das ich nächste Woche vergessen habe.

    Drei Sterne, mit viel Goodwill. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Ich bin eitel, hochmütig, tyrannisch, blasphemisch, stolz, undankbar, herablassend - bewahre aber das Aussehen einer Rose" Pita Amor