Julie Johnson - Golden Throne / Torrid Throne

  • Zum Buch
    Gerade noch ist sie Studentin ohne Familie und im nächsten Moment schon Kronprinzessin. Was als Märchen erscheint, entwickelt sich in Emilias Leben so langsam zum Albtraum. Von Freunden verraten, von Gegnern der Monarchie bedroht und vom neugewonnenen Vater verlassen, erscheint ihr Leben als Tragödie. Der einzige Mann, den sie lieben möchte, kann sie nicht haben und eine Bedrohung scheint sie fast zu bezwingen. Und trotzdem geht sie ihren Weg, denn sie hat begriffen, dass sie nicht nur eine Schachfigur in diesem neuen Leben ist....


    Cover
    Das Cover ist genauso schön und stilvoll, wie der Vorgängerband. Es überzeugt durch seine Schlichtheit und wirkt somit vornehm, ja fast schon königlich. Im Buchladen hätte ich sofort nach diesem Buch gegriffen, da es vom Titelbild wirklich aus dem Meer der immer gleichen Cover herausragt.


    Meine Meinung
    Es handelt sich hier um den 2. Teil der Forbidden Royals Trilogie. Ich empfehle wirklich, den 1. Teil vorher zu lesen, da ansonsten zu sehr gespoilert wird, da die Geschichte aufeinander aufbaut.

    Schreibstil und Erzählperspektive
    Wie auch im 1. Teil erfreut sich die Story eines absolut fantastischen Schreibstils. Die Autorin schreibt extrem ausdrucksstark und mit viel Empathie. Ein gelungenes Setting und wirklich viel Spannung bringen ungemein Dynamik in den Ablauf der Handlung. Dieser Spannungsbogen zieht sich von Anfang an bis hin zum Schluss in einem atemberaubendem Tempo durch die ganze Geschichte. Es bleibt kaum Zeit zum Luftholen und man mag einfach nur noch lesen lesen und lesen.
    Abgerundet wird das Ganze mit vielen unvorhersehbaren Wendungen und daher ist es keine Sekunde langweilig.

    Ein herzliches Dankeschön daher auch an die Übersetzerin Anika Kluever, die den wunderbaren Schreibstil der Autorin bestens eingefangen und entsprechend ins Deutsche übertragen hat.

    Erzählt wird die Geschichte wieder nur aus Sicht von Emilia. Das ist auf der einen Seite sehr interessant, da man alles über ihre Gefühle, Ängste, Entscheidungen und Emotionen erfährt, aber leider bleibt der 2. Hauptcharakter dabei etwas blass zurück. Da Carter hier eh nur kurze Auftritte hat, wäre es umso besser gewesen, auch seine Gedankengänge zu wissen.


    Charaktere und Handlungen
    Der Einstieg in die Geschichte fällt super leicht, es geht ungefähr da weiter, wo der erste Teil aufhört, und man wird praktisch sofort in die Handlung hineingezogen, ach was - hinein geschmissen.

    Emilia ist anfangs noch etwas zickig und schnippisch und fühlt sich als Gefangene in all dem Luxus aber dann erkennt sie, dass sie ihr neues Leben als Kronprinzessin annehmen muss um überhaupt weiter leben zu können. Sie begreift, dass sie Mauern um sich errichtet hat um jeden auf Abstand zu halten. Das soll sich nun ändern. Sie möchte auf die Menschen zu gehen, sich öffnen und Gefühle zulassen.

    Leider hat sie seit dem Attentat auf ihren Vater schlimme Albträume, und der Einzige der ihr da hilft ist Carter. Man erlebt ihn hier auch auf sehr liebevolle Weise, aber natürlich kommt immer wieder sein Temperament zum Vorschein und seine Eifersucht.
    Nicht nur mit ihm hat Emilia Probleme, auch mit ihrer Stiefmutter Octavia. Diese erlebt man wieder von ihrer schlimmsten Seite. Aber Emilia bietet ihr die Stirn und weiß sich zu wehren. Allerdings muss sie einen hohen Preis dafür bezahlen. Denn Octavia hat ein Druckmittel gegen sie in der Hand. Es ist kaum zu fassen, was Emilia alles ertragen muss. Kaum hat sie sich von einem Schicksalsschlag erholt, folgt auch schon der nächste. Allerdings wächst sie auch an diesen schlimmen Ereignissen. Verrat, Verlust und Verzweiflung wechseln sich in dieser Geschichte ab. Und natürlich kommt noch ein Negativereignis mit hinein: die Brautwerbung. Puh, das Ganze entwickelt sich so nach und nach in ein kompliziertes Konstrukt, so langsam scheint die Zukunft des ganzen Königreiches auf ihren schmalen Schultern zu liegen.

    Man trifft natürlich auf altbekannte Charaktere aber auch auf neue.
    Mit Galizia und Riggs kommen 2 tolle neue Figuren mit in die Geschichte, bin mal gespannt, was man noch mit ihnen erleben wird. Auch Chloe nimmt einen immer größeren Platz in Emilias Leben ein.

    Man sieht Emilia dabei zu, wie sie so langsam in ihre neue Rolle hineinwächst. Sie wird zum Aushängeschild der königlichen Familie und übernimmt immer mehr Repräsentationsaufgaben. Wunderschön und anrührend ist auch die Geschichte rund um die kleine Annie. Aber auch die „Prinzessinengarde“ ist klasse beschrieben. Hier erkennt man auch, wie stark Emilia eigentlich ist, und wieviel Gutes sie bewirken kann.

    Es bricht einem fast das Herz, wenn man Emilias Gefühlswelt und das ganze Hin und Her mit Carter erlebt. Die Aussprache zwischen ihnen ist ja herzzerreißend. Da leidet man ja schon fast mit.

    Was ich aber sehr bedauere ist, dass Carter hier keine so große Rolle spielt und dass er auch wieder nicht zu Wort kommt. Die wenigen erotischen bzw. gefühlvollen Momente dagegen sind wirklich toll beschrieben aber mir leider zu wenig.

    Spannend ist auch, dass die Gegner der Monarchie einen immer größeren Raum einnehmen. Das ist sehr beklemmend und eindrucksvoll erzählt. Auch hier hat sich die Autorin so einiges einfallen lassen, mir stockte der Atem, als ich den Verräter erkannt habe.

    Und wenn man dann denkt, die Situation für Emilia könnte sich ins Positive ändern ….. genau, dann kommt alles ganz anders. Dann kommt der große Knall – und das Buch ist schon wieder zu Ende – natürlich mit einem Cliffhanger.


    Fazit
    Dieser 2. Teil ist noch spannender als der 1. Band. Ich habe mit Emilia gelitten, gelacht und gezittert und das Buch in kürzester Zeit verschlungen. Es ist Unterhaltung pur und diesmal geht die Autorin auch in die Tiefe. Ich freue mich schon jetzt auf den Abschlußband.

    Eigentlich wollte ich nur 4,5 Sterne vergeben, aber dafür ist die Geschichte dann doch zu spannend und berührend. Daher gibt es von mir eine glasklare Leseempfehlung und 5 glitzernde Sterne.
    Ferner möchte ich mich bei Netgalley sowie beim LYX Verlag sehr herzlich für das kostenlose Rezensionsexemplar bedanken. Meine ehrliche Meinung wurde dadurch aber nicht beeinflusst. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Julie Johnson - Golden Throne“ zu „Julie Johnson - Golden Throne / Torrid Throne“ geändert.
  • Ich weiß gar nicht, wie ich das Buch rezensieren soll. Ich habe rund 6 Wochen am zweiten Band gelesen und kam absolut nicht vorwärts. Wenn ich nicht in meiner Euphorie über Band 1, den ich wirklich sehr gut fand, Band 3 schon vorbestellt hätte, dann hätte ich wohl Band 2 nicht beendet. Nun kam aber vor wenigen Tagen Band 3 überraschend hier an, also habe ich mich durch das letzte Viertel von Band 2 gequält.


    Emilia, die starke junge Frau aus dem ersten Band. Wo ist sie hin? Eine Marionette, die sich nach dem Willen der Krone richtetet. Sie ist nichtmal besonders ängstlich, denn sie sagt bei öffentlichen Auftritten bei Weitem nicht immer das, was von ihr erwartet wird, sie ist einfach nur völlig emotionslos und willenlos. Dass sie am Ende anfängt, sich mit ihrer Rolle als zukünftige Königin zu arrangieren habe ich ihr nicht abgekauft. Für mich wirkte das wie Resignation. Emilia wird immer blasser als Figur. Sie wirkt wenig authentisch und sowas von langweilig. Langweiliger geht es kaum.


    Carter, der verschmähte Liebhaber mutiert zum Weichei. Er verhält sich wie eine beleidigt Leberwurst, ohne Rückgrat, ohne für die Liebe der beiden zu kämpfen. Dann aber wird er immer wieder übergriffig gegenüber Emilia, zwar nicht zwingend in Taten, sondern “nur” in Worten. Passt aber auch nicht wirklich zusammen. Ansonsten ist er halt “so da”. Eine eigene Entwicklung macht er leider auch nicht durch. ist für ihn vermutlich aber auch nicht vorgesehen.


    Die Beziehung oder Nicht-Beziehung der beiden Protagonisten ist nicht authentisch. Sie lieben und sie hassen sich. Angeblich… Keines der Gefühle konnte die Autorin mir auch nur ansatzweise näher bringen. Ich habe nur immer wieder mit den Augen gerollt. Die Liebesgeschichte wirkt wie gewollt und nicht gekonnt. Ich glaube, sie muss da sein, damit wenigstens irgendetwas die Geschichte voran treibt. Emilia und ihre Aufgabe als zukünftige Königin tut es nämlich nicht.


    Dann fragt man sich die gesamte Zeit über: Wo ist Owen geblieben? Verschollen? Er scheint nicht mehr wichtig zu sein, ebenso wie andere Nebenfiguren. Sie kommen so gut wie nicht vor. Was ist mit der Giftspritze Octavia? Sie hätte noch ein bisschen Würze in die Geschichte bringen können. Na gut, zum Ende hin werden sie nochmal wichtig, aber auch nur, damit Emilia Menschen, die ihr bisher wohl gesonnen vor den Kopf stoßen kann. Da fasst du dir als Leser an den Kopf…


    Der Schreibstil von Julie Johnson ist weiterhin gut zu lesen. Das ist aber auch der einzig positive Punkt, den ich an diesem Buch finden kann.


    Ich vergebe 1 Stern und bin echt gespannt, ob Band 3 wieder an Band 1 heran reichen kann. Was dieses Buch sollte kann ich euch beim besten Willen nicht sagen. Die Handlung aus Band 1 entwickelt sich einfach nicht vorwärts. Die Geschichte stagniert total.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)