Joe Biden - Versprich es mir / Promise me, Dad

  • Kurzmeinung

    Jisbon(:
    Die Beschreibung der politischen Arbeit konnte mich nicht immer packen, aber das Buch war interessant und auch bewegend.
  • Kurzmeinung

    Dietmar58
    Ein beeindruckender Blick auf den neugewählten US-Präsidenten
  • Der Erscheinungszeitpunkt für dieses Buch ist gut gewählt: Joe Biden wurde mittlerweile durch das Electoral College als 46. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika durch die Wahlmänner und Wahlfrauen der US-Bundesstaaten bestätigt.
    In seinem Buch lernen wir also den neuen amerikanischen Präsidenten näher kennen: als erfahrenen Politiker und vor allem als (Familien-) Mensch.

    Joseph Robinette Biden Jr. gewährt einen Einblick in sein Leben als Politiker, hier insbesondere als Vizepräsident unter Barack Obama, darüber hinaus aber auch auf ihn selbst als Privatperson, die einige Schicksalsschläge wegstecken musste. Besonders ausführlich lernen wir seinem persönlichen Umgang mit dem bevorstehenden Tod seines Sohnes Beau kennen. Der weit zurückliegende Unfalltod seiner ehemaligen Frau und seiner Kinder hat er überwunden. Daraus und aus seinem Glauben, schöpft er die Hoffnung, auch die schwere Zeit während der unheilbaren Erkrankung seines Sohnes zu überstehen.
    Sein positives Verhältnis zu Barack Obama, sein Streben nach einer besseren Politik, die das Leben der US-Bürger verbessert und das private Schicksal versucht er in bewundernswerter Manier unter einen Hut zu bekommen. Und es gelingt ihm.

    Man darf auf den frisch gewählten US-Präsidenten gespannt sein. Einen Vorgeschmack auf seine politische Zielstrebigkeit bekommt man beim Lesen des Buches ohnehin. Der Leser lernt ihn jedoch auch in besonderer Weise sehr persönlich kennen. Joe Biden als Vollblut-Politiker auf der einen und als rühriger und sensibler Familienmensch auf der anderen Seite - eine durchaus beeindruckende Story, die eine breite Leserschaft verdient.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Joe Biden - Versprich es mir. Über die Hoffnung am Rande des Abgrunds“ zu „Joe Biden - Versprich es mir / Promise me, Dad“ geändert.
  • Aber ist das nicht genau so,wie ein amerikanischer Präsident von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden möchte?Wie anders hätte er sich darstellen sollen?Das klingt etwas zu gut.Nur mal unter uns.:wink::wink:

  • Autor: Joe Biden

    Titel: Versprich es mir

    Seiten: 250

    ISBN: 978-3-4067-6713-5
    Verlag: C.H. Beck

    Übersetzung: Henning Dedekind/friedrich Pflüger


    Autor:

    Joeseph "Joe" Robinette Biden Jr. wurde 1942 in Scranton, Pennsylvania geboren und ist ein US-amerikanischer Politiker, Mitglied der Demokratischen Partei. Von 1973 an gehörte er bis 2009 dem Senat an und war 2009-2017 Vize-Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. 2021 wurde er zum 46. Präsidenten der USA gewählt.


    Inhalt:

    Im November 2014 versammelten sich die Bidens in Nantucket, um gemeinsam Thanksgiving zu feiern - eine Familientradition seit vierzig Jahren. Aber diesmal fühlte sich alles ganz anders an. Bei Beau, dem ältesten Sohn von Joe Biden, war zuvor ein bösartiger Hirntumor diagnostiziert worden, und sein Überleben war ungewiss. «Versprich es mir», bat der kranke Sohn seinen Vater. «Versprich mir, dass du klarkommst, ganz egal, was passiert.» Joe Biden gab ihm sein Wort. Das darauffolgende Jahr stellte ihn auf eine schwere Probe. (Inhaltsangabe des Verlags)


    Rezension:

    Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten sind die Gräben tief und die Aufgaben, denen sich ein Präsident Biden gegenüber sieht, könnten schwieriger kaum sein. Klimaschutz, Rassismus, die Spaltung zwischen Bevölkerungsgruppen, marode Infrakstruktur, geerbte Konflikte auf unserem Planeten.

    Es gibt viele Baustellen für einen Präsidenten Biden, doch der langjährige Politiker sah sich 2014 vor der bis dato wohl größten Herausforderung in seinem Leben, und die stellte sowohl seines als auch das der Familie auf dem Kopf.


    Bei uns anlässlich der Wahl des Demokraten Joe Bidens zum US-Präsidenten übersetzt, erschien dieser sehr persönliche Blick in den Vereinigten Staaten bereits 2017. Die Ära Obama, an der der Politiker einen nicht ganz unerheblichen Anteil hatte, gerade vorbei, die Auswirkungen der Regierungszeit dessen Nachfolgers nicht absehbar, gibt diese Rückschau einen Einblick in das politische Denken, aber vor allem auch in den Menschen Joe Biden.


    Vorliegend ist dies keine Biografie, aber eine Rückschau, fokussiert auf bestimmte Ereignisse, die das Wirken Bidens als Senator und Vize-Präsidenten prägten, als auch dessen Verständnis von Familie, zumal der Autor schon 2016 die Chance hätte ergreifen können, sich als Kandidat für die US-Präsidentschaft aufstellen zu lassen.


    Detailliert erläutert Biden in dieser, nennen wir es Denkschrift, wie der Schicksalsschlag seines Sohnes ihn einerseits vorantrieb, andererseits determinierte, zumal den Trauerprozess nach dem Verlust eines geliebten Menschens. Inszenierung von Politik, wie sie im amerikanischen Raum üblich ist, hin oder her, hier erläutert der Mensch Biden seine Beweggründe und dies in einer sehr nachvollziehbaren Art und Weise.


    Große Politik spielt natürlich eine Rolle, so gibt Biden Einblick in die Ausgestaltung der Rolle eines Vize-Präsidenten. Dies jetzt zu lesen, lässt ahnen, was ein Präsident Biden anders machen würde als sein Vorgänger. Das ist jedoch nicht das, was hängen bleibt. Nachhaltig ist die Beschreibung seiner Selbst als Familienmensch, der trotz vollen Terminkalenders, immer auch den Biden-Clan im Blick behält, zumal in schweren Zeiten.


    Natürlich weiß der Autor um die Wirkung seiner Worte, weiß bestimmte Formulierungen einzusetzen und das ist gewollt. Wie denn auch nicht, bei einem Politiker.

    Die Schrift richtete sich hier an ein amerikanisches Lesepublikum, nach Obama und hat sicher für dieses einige offene Fragen geklärt, denn weder die Krebserkrankung seines Sohnes waren vor dessen Tod groß in der Öffentlichkeit bekannt, zurecht, noch die darauf fußende Entscheidung, nicht zu diesem Zeitpunkt nach dem Präsidentenamt zu streben, wo doch viele ihn neben Hillary Clinton für einen aussichtsreichen Kandidaten, schon 2016, gehalten haben.


    So ist "Versprich es mir", ein behutsames Puzzleteil, Denkschrift, Erklräungsversuch und Ausblick zugleich, und für einige Amerikaner, ja, vielleicht auch ein Stück Hoffnung.