Lasse Blom – Opfer ohne Gewissen

  • Ungewöhnlich, aber gut


    Buchmeinung zu Lasse Blom – Opfer ohne Gewissen


    „Opfer ohne Gewissen“ ist ein Kriminalroman von Lasse Blom, der 2020 im Maximum Verlag erschienen ist. Dies ist der zweite Fall für Caspar Munck und sein Team.


    Zum Autor:
    Lasse Blom ist das Pseudonym von Gerhard Fischer. Er liebt Stieg Larsson, Henning Mankell und wegen des Humors und der Spannung skurrile Krimis. Sein Wunsch ist es, seine Fantasie zu Papier zu bringen. Er schreibt dann am Nymphenburger Kanal, im Zug, im Kaffeehaus oder einfach Zuhause. Im richtigen Leben hat er Geschichte und Politik studiert, war Nordeuropa-Korrespondent der SZ und lebte einige Jahre in Stockholm. Inzwischen ist er Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung.


    Klappentext:
    Ganz Schweden wird von der Nachricht erschüttert, dass Rune Katt, der ehemalige Star-Fußballtorwart der Nationalmannschaft, in seiner Hütte nahe Grisslehamn erschossen wurde. Warum ist die tödliche Kugel farblich bemalt?
    Kommissar Casper Munk übernimmt den Fall. Als großer Fan des Torwarts muss er bald feststellen, dass Katt nicht der war, für den er ihn gehalten hat. Ihm war es offenbar ein großes Vergnügen, seine Nächsten gewissenlos zu quälen und zu demütigen...


    Meine Meinung:
    Dieses Buch hat für einen Kriminalroman einige ungewohnte Elemente. Die Handlung wird auf zwei Zeitebenen, einerseits in der Jetztzeit, betrachtet aus der Perspektive des ermittelnden Polizisten Casper Munck, andererseits im Jahr 1973 aus der Sicht eines Jungen, der meist mit einem Mädchen gegenseitige Rätselaufgaben löst. Nebenbei verfolgen die Kinder politische Diskussionen um die anstehende Richtungswahl zwischen dem Sozialdemokraten Palme und dem Konservativen Fjälldin. Die Kinder stellen sich Fragen über Fußball und über Pippi Langstrumpf. Dies vermittelt ein erstaunliches Zeitgefühl. In der Jetztzeit ist Rune Katt, das Fußballidol fast aller Schweden umgebracht worden. Auch Caspar Munck ist ein Fan dieses herausragenden Sportlers, muss aber im Laufe der Ermittlungen feststellen, dass Rune Katt etlichen Menschen Leid zugefügt hat, aber meist vor langer Zeit. Auch Beziehungsprobleme der Polizisten nehmen einen breiten Raum ein. Casper, Grip, Kajsa und Leila sind die Ermittler, die alle ihre Eigenarten haben, aber gut zusammen arbeiten. Als die Ermittlungen stocken, wählt Caspar einen mehr als ungewöhnlichen Ansatz, um die Dinge voranzubringen.
    Der Schreibstil ist klar und angenehm. Er überträgt viele Informationen und auch eine Menge Atmosphäre. Einzig Caspar wird detailliert geschildert, die übrigen Figuren werden nur skizziert. Caspar war zwar interessant, aber meine Sympathiewerte für ihn hielten sich in Grenzen. Zur Auflockerung dienten einige von Grip vorgetragene Witze und das umfangreiche Fußballwissen des Autors. Auch Fans von Astrid Lindgren können Neues über ihre Figuren und die Filme mit ihren Figuren erfahren. Spannung kommt erst spät auf, aber ich habe mich dennoch gut unterhalten gefühlt. Irgendwie ging ein Sog von der Erzählung aus.


    Fazit:

    Das Buch punktet mit einer ungewöhnlichen Mischung und hat mich gut unterhalten. Ich bewerte das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde ruhiger und atmosphärischer Erzählungen aus.

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln