Daniel Krinke - Jenseits der Welten

  • Jadami ist ein Kräuterkundler auf dem Planeten Echidna. Nichts liebt er mehr, als mit seinem persönlichen Schutzgeist durch die Wälder zu streifen, um eines Tages der beste Heilkundige seines Dorfes zu werden.

    Doch nach dem Angriff eines "Schlächters" - furchtbare, mörderische Insektenwesen - gerät seine Welt vollkommen aus den Fugen. Als dann auch noch einer der schweigsamen Himmlischen im Dorf landet, endet sein Leben als Bodenweltler.

    Von nun an ist er ein Elegierter, der dem Himmlischen Palast zu Diensten ist.

    Jadami begreift, dass ihm eine Aufgabe zufällt, die das Wesen der Realität selbst betrifft. Sein einziger Hinweis ist eine uralte Prophezeiung, die nicht weniger als das letzte große Rätsel des Universums beschreibt.

    Doch nur mit der Hilfe höchst ungewöhnlicher Freunde kann Jadami diese größte aller Reisen überstehen.

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    Die erste Enttäuschung traf mich bereits beim Prolog: es vergehen mal eben 1000 Jahre.


    Im Anschluss treffen wir Jadami auf Echidna und ziemlich schnell hatte ich den Eindruck, David 3.0 auf Nede 2.0 zuzusehen. Trotz des Ich-erzählens kam Jadami mir kein Stück näher, er war einfach nur da, ein Erzähler, der in der Zukunft diese Geschichte zu erzählen scheint. Ich hätte mir tatsächlich weniger einen kleinen Intelligenzbolzen und vielleicht mal mehr jemanden mit „Wumms im Arsch“ gewünscht. Sicher, Jadami stellt eine Menge- teils ungewöhnlicher- Fragen, aber dennoch passt er gut in die Mitläuferschiene.
    Zu den „höchst ungewöhnlichen Freunden“ gehört Dajus. Dessen Schicksal war im zweiten Teil ja nicht explizit dargestellt und dementsprechend hat mich sein Auftauchen nicht sonderlich überrascht, aber doch gefreut. Bis er anfing, mit seiner charakterlichen Art wirklich anstrengend zu werden.
    Der Himmlische Karuna ist anfangs noch irgendwie knuffig, rutscht dann aber in die Rolle des (bemitleidenswerten) Sidekicks.



    Da man als Leser ja bereits mehr weiß als Jadami, ergeben sich daraus zwei Probleme. Erstens muss man sich gewisse Dinge zum x-ten Mal anhören und zweitens hämmerte in meinem Kopf die ganze Zeit „What the f*ck, Thares, warum??“, während es mir einerseits zu schnell ging und andererseits nicht schnell genug. Aber dieses „zu schnell“ gab es ja bereits vorher schon, der Protagonist darf kaum mal durchatmen oder sich vernünftig weiterentwickeln.

    Tja. Nachdem sich die große Frage nach dem Warum nun endlich klärt, hätte der Autor aufhören sollen. Ein nettes Ende, für die eigene Fantasie nicht übermäßig explizit, nicht komplett offen. Aber: es kommt immer noch was und noch was, es wird immer noch mal eins draufgesetzt und zwischendurch noch mal alter Kram aufgewärmt.


    Das Nachwort ist dann allerdings noch mal ganz nett.





    Fazit: mit ein wenig Abstand betrachtet ist die große Erklärung phantastisch/krass/cool/genial, aber die mauen Charaktere und das hinausgezögerte Ende sind zu anstrengend. Leider nur 2,5 von 5 Sternen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: