Die Geschichte spielt im September in West Irland. Cal Hooper renoviert ein altes einsam gelegenes Haus, während er schon recht spartanisch darin wohnt. Die Suche nach einem Neuanfang hat ihn nach 25 Jahre Chicago PD und einer schwierigen Scheidung in diesen Landstrich verschlagen. Er wurde überraschenderweise sogar recht freundlich von den Bewohnern empfangen. Seit einiger Zeit fühlt er sich jedoch beobachtet, oder hat ihn sein früheres Leben übervorsichtig gemacht?
Cal ist einem schnell sympathisch. Die Beschreibung seiner Personen und Situation kann überzeugen. Er erinnert mich mit seiner Schreibtisch Renovierung an Gibbs aus NCIS mit seinem Boot im Keller.
Die Autorin nimmt sich Zeit die Geschichte aufzubauen. Man wird nicht gleich in eine Handlung geworfen, es gibt nicht als erstes einen schrecklichen Mord.
Nach einigem Hin und Her stellt sich heraus, dass ein Teenager Cal belagert. Nachdem sie sich zaghaft näherkommen, nötigt Trey ihn, nach seinem Bruder Brendan zu suchen, der seit dem Frühjahr verschwunden ist. Zögerlich lässt er sich darauf ein. Er dachte, er hat das alles hinter sich gelassen, aber nun ist er wieder mittendrin, ohne jegliche Unterstützung oder Verbündete. Aufgrund seiner Fragen werden die Einheimischen schon bald unruhig.
Und da die örtliche Polizei nach aller Meinung nichts taugt, hat er plötzlich auch noch das Rätsel um zwei getötete Schafe am Hals.
Mir war der Roman vom Tempo her zu bedächtig. Zunächst passte das noch gut zur Einführung in die kleine Dorfgesellschaft und die ländliche Atmosphäre, aber spätestens ab der Mitte hätte ich mehr Spannung erwartet. Es stehen ganz klar Land, Leute und die Stimmung im Vordergrund der Erzählung. Nur ganz langsam entfaltet sich die kriminalistische Arbeit von Cal.
Im letzten Fünftel nimmt die Geschichte dann doch noch Schwung auf und das Ende kann mit einigen Überraschungen überzeugen.