Julian Auringer - So rot wie Blut

  • Klappentext


    Manche Märchen sind nichts für zarte Gemüter

    Die Geschichte von der Leichenfresserin zum Beispiel oder die vom Patenkind des Todes; berühmte Schicksale wie Rapunzel in ihrem türlosen Turm oder entlegene Horrorstorys wie die vom wiederkehrenden Selbstmörder. Dieser mit dämonischer Lust zusammengestellte Band umfasst ältere Märchen und Sagen voller Gewalt und Gräuel, Schlechtigkeit und übler Tat. Erzählt von den Brüdern Grimm und Karoline Stahl, Christian August Vulpius, Charles Perrault und vielen anderen.


    Meine Meinung



    Gruselige Märchen - das klingt defnitiv nach meinem Geschmack, allerdings war ich auch nicht ganz auf das vorbereitet, was mich hier erwartet.

    Es sind wirklich klassische Märchen und Sagen, die auch im alten Stil geschrieben sind, also mit Bübchen und Mägdelein und den auch sonst typischen verschnörkelten Wörter und Satzeigenheiten der "älteren Sprache". Das muss man mögen oder sich reinlesen, für mich war es manchmal einen Tick zuviel, obwohl es natürlich den Charme dieser Zeit aufleben lässt.


    Es gibt eine Fülle an Geschichten, manche nur eine Seite lang, andere mehr, manche ähnlich wie wir sie kennen, viele aber eben auch etwas umgewandelt und neu erzählt und man merkt natürlich auch Unterschiede durch die verschiedenen Autoren.

    Es sind aber keine neu überarbeiteten Adaptionen mit romantischem Weichspüler, wie man sie ja oft sieht heutzutage, sondern wirklich getreu dem Prinzip Märchen von früher, mit gruseligen und teilweise brutalen Momenten.


    Im Nachwort erfährt man dazu, dass diese Geschichten früher auch nicht unbedingt für Kinder gedacht waren, sondern für die Erwachsenen, die sich abends am Feuer gerne mal mit diesen Erzählungen unterhalten haben. Fernseher gabs ja noch nicht ;)


    Manche davon haben die typische "Moral am Ende der Geschicht", bei anderen bleibt es offen und nicht jede davon konnte ich so wirklich einordnen, was jetzt damit gesagt werden sollte. Wobei es natürlich nicht immer einen Hintergrund geben muss, sondern einfach einen Unterhaltungscharakter haben kann, aber da konnte mich nicht jede Geschichte mitnehmen.

    Witzig ist auch wenn man sieht, wie manche Begebenheiten vermischt wurden: da wird zum Beispiel auf das Märchen Aschenputtel verwiesen, dabei enthält es auch wichtige Elemente aus Allerleirau. Das war bei einigen so und es scheint, als hätten sich damals viele Erzähler einfach der Vorlagen bedient und sich daraus ihre eigene Geschichte gestrickt...


    Es gibt auch viele schwarz-weiß Illustrationen im Buch, die die Atmosphäre noch unterstreichen. Im Nachwort erfährt man dann noch einiges über die Hintergründe der einzelnen Geschichten und auch die Autoren sind alle mit einer Kurzinformation erwähnt.


    Eine tolle Sammlung, wenn man die klassische Art der Märchen mag, man die grausigen Ideen der alten Geschichten mal gelesen haben möchte und sich an dem alten Stil der Schreibweise nicht stört.


    Mein Fazit: 3 Sterne

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Julian Auringer / So rot wie Blut“ zu „Julian Auringer - So rot wie Blut“ geändert.