Charles Dickens - Harte Zeiten (ab 11.01.2021)

  • Zu Kapitel 18 & 19

    Buch II, 2 & 3

    Heuchler, unbeherrscht und lasterhaft, und so benimmt er sich auch. Völlig rücksichtslos und verächtlich gegenüber seiner Schwester, absolut egoistisch,

    Das ist für mich der widerlichste Charakterzug: dass er so verächtlich seiner Schwester gegenüber ist, ausgerechnet Louisa gegenüber :evil:

    Auf jeden Fall nichts Gutes, wenn man vom Schlusssatz des Kapitels ausgeht, in dem Dickens andeutet, dass Tom mit seinen Enthüllungen (seiner Schwester?) einen ganz üblen Dienst erwiesen hat. :shock:

    Nein, wenn man es genau liest (was ich gerade getan habe, heut nacht im Bett hab ich das wohl nicht mehr genau wahrgenommen), ist die Anspielung überdeutlich

    Das Buch übt in seiner komischen Art eine Faszination auf mich aus. :lol:

    Siehste, selbst auf Dich, obwohl Dir der Schreibstil nicht liegt. Dickens kann das gut :lol:


    Ich glaube er ist nicht die hellste Kerze auf der Torte und das macht ihn wohl so gefährlich. Er redet dummes Zeug, vorallem mit Menschen die er garnicht kennt über Dinge, die man nicht so herumposaunen sollte.

    Ich hab kurz überlegt warum Du und die andren Thomas als so gefährlich einstufen, da ich Harthouse als den gefährlicheren ansehe. Aber klar - er ist nicht der hellste und er ist ganz leicht manipulierbar, wie wir grad gesehen haben. Dadurch wird er gefährlich, aber halt nicht von der aktiven Seite her. 8-[ Aktiv gefährlich ist Harthouse und da wird noch so einiges passieren, befürchte ich.

    Bitzer. Mir geht es bei dieser Figur wie bei Uriah: irgendwo tut er mir leid. Er versucht den sozialen Aufstieg, er will einen klitzekleinen Anteil am Wohlstandskuchen. Kann man ihm das verdenken?

    Er (bzw. der Erzähler) hat erkannt, dass das allein mit anständiger Arbeit und Gesetzestreue nicht möglich ist, da mag der dicke Bounderby so viel herumtönen wie er will.

    Also probiert Bitzer es auf seine Tour.

    Also mein Mitleid hält sich noch in Grenzen, aber prinzipiell geb ich Dir recht. Und noch hat Bitzer keine rechtlichen Grenzen überschritten, er spitzelt nur einfach und tratscht es an Mrs Sparsit weiter. Das macht ihn unangenehm, aber nicht zum Verbrecher (bisher)

    Hat Harthouse da ein wenig nachgeholfen? Ein wenig Laudanum im Kraut?

    Das halte ich für sehr gut möglich, denn es ist sehr auffällig, dass Tom so abbaut. In den Jahren, die er jetzt schon eigenständig lebt, wird das nicht das erste Glas Alkohol gewesen sein, also kann es nicht mit rechten Dingen zugehen.

  • Kapitel 20

    Buch II, Kapitel 4


    Welch ein rasanter Themenwechsel, wow. Dickens lenkt den Blick fort von den familiären Entwicklungen der Gradgrinds und Stephen Blackpools hin zur Gewerkschaftsbewegung und den Umwälzungen der Zeit. Ich bin gespannt, inwieweit das noch tragendes Thema wird oder ob es ein kurzes Einbinden bleibt, um gewisse Verbindungen herzustellen zwischen den beiden Klassen. Aber in diesem Kapitel werden die ständigen Anspielungen darauf, dass die Arbeiter "turtle soup and golden spoons" fordern, endlich klar.


    Wir stehen mitten in einer Gewerkschaftsversammlung, an deren Spitze ein typisch einheizender Demagoge steht - der vermutlich nicht wirklich etwas von den Menschen vor ihm versteht. Er ist bezahlter Redner und Funktionär, aber entstammt er wirklich der Arbeiterklasse? Ich hab meine persönlichen Zweifel. Und ihm gegenüber steht Stephen, der als einziger aus persönlichen Gründen nicht der Gewerkschaft beigetreten ist. Dabei ist ihm offensichtlich bewusst, dass er für die Entscheidung einen hohen Preis zu bezahlen hat: komplette Ächtung durch all seine Kollegen. Seine männlichen Kollegen, wohlgemerkt, denn es sind nur Männer anwesend. Und trotzdem steht er dort oben und bleibt dabei, und nicht jeder im Saal verdammt ihn dafür. Trotzdem werden sie alle zusammenstehen und Stephen ausgrenzen - fürchterlich. Das kennt man sonst ja nur bei religiösen Gruppen, seien es die Zeugen Jehovas oder auch (meines Wissens) die Amish People.

    Dem letzten Kapitel konnte ich jetzt (bin auch schon bissl müde) nicht so ganz folgen. Was hat Steffen denn getan?

    Arbeitskampf in England war etwas anderes als bei uns. Du bist zu jung um Dich an die schweren Streiks in England während der 70er und 80er Jahre erinnern zu können, die Monate und manchmal Jahre andauerten. Aber vielleicht kennst du den Film "Billy Elliot" - er gibt tatsächlich ein sehr reales Bild der damaligen Situation wieder. Gewerkschaften haben sich in UK viel früher gebildet als bei uns, wohl schon Ende des 18. Jahrhunderts (ich weiß echt nicht viel darüber, muss ich zugeben). Aber es waren heftige Kämpfe und die Gewerkschaften gewannen langsam an Macht. Stephen stellt sich hier der Gewerkschaft in seiner Fabrik entgegen - er tritt nicht bei. Damit macht er sich in den Augen der Gewerkschafter zum Verräter und zahlt einen hohen Preis.


    Kapitel 21

    Buch II, Kapitel 5


    Und der Preis wird noch höher als zuvor. Stephen schützt Rachael indem er den Kontakt meidet, aber nur 4 Tage Ächtung setzen ihm schon sehr zu. Und dann wird es heikel in der Konfrontation mit Bounderby.

    Wäre Stephen doch nur bei seinem anfänglichen Schweigen geblieben. Aber er lässt sich von Bounderby treiben obwohl Louisa ihm mit Blicken zu deuten scheint, dass er lieber schweigen und gehen solle. Stephen bleibt seinen Kollegen treu, vertritt er sie hier tatsächlich eindeutig. Doch ist das natürlich nicht das, was Bounderby von ihm hören wollte. Ich fand Stephen hier fast ein wenig zu klug und klar in der Art, wie er am Ende die gesellschaftlichen Zusammenhänge und Probleme zusammenfasst und auf den Punkt bringt.:

    "to make one side unnaturally always and forever right and the other side unnaturally always and forever wrong, won't do it!"

    Das mit der Zusammenfassung, dass man Menschen nicht als Maschinen abstempeln und behandeln kann, ist absolut auf den Punkt gebracht wo die Probleme liegen, ohne auf die detaillierten Einzelheiten in den Fabriken einzugehen.

    Die Konsequenz daraus? Jetzt ist Stephen auch noch seinen Job los ohne die Chance, bei jemand anderem in Coketown Arbeit zu finden.


    Die Anspielung auf das Versprechen, dass Stephen gegeben hat, erklär ich Euch wenn Ihr alle so weit seid. Ansonsten spoilere ich vielleicht noch ungewollt so wie ich mich auf den ersten Seiten des Herausgeber-Kommentars gespoilert habe. Ich hab den Kommentar daraufhin echt nicht viel weiter gelesen. :uups:

  • Bis Zweites Buch

    Die Mahd

    Zweites Kapitel


    Meine Güte ihr habt aber viel geschrieben. :lol: Habe jetzt alles nachgelesen.

    Ich bin ja am Wochenende meist offline und durfte auch gerade eine Menge nachlesen :lol:


    Aber bitte, erklärt mir mal den "Kartenjux" - im Original find ich nichts, was auch nur annähernd dazu passen würde ?(

    :pale: War glaube ich ein Tippfehler von mir. Da steht:


    Zitat von Insel Ausgabe S. 168

    Ist das nicht ein Jux, ein Kapitaljux, wie man ihn nicht alle Tage erlebt!?


    Dickens nutzte die Chance und koppelte oft kritische Themen der Zeitung mit dem Roman. So gibt es gleich zu Beginn im Kapitel 17 die Inspektoren in den Fabriken, wenige Wochen vorher erschien ein Artikel in der Zeitung, die von einem verheerenden Unfall eines Mädchens (also eines Kindes, keiner jungen Frau) in der Weberei berichtete, die in eine Maschine fiel. Sie überlebte zwar, aber verlor u.a. einen Arm dabei.

    #-oJetzt wird mir Kapitel 17 immer klarer. Ist ja interessant wie Dickens da aktuelles in den Roman mit hineinbringt.



    Tja, so schnell holt einen Dickens wieder auf den Boden der Tatsachen. In diesem Buch hab ich den Eindruck, dass Dickens besonders oft Kapitel mit diesen Betrachtungen eröffnet. Selbst in Tale of Two Cities hab ich das nicht so empfunden. Geht Euch das auch so?

    Ich könnte mich jedenfalls nicht mehr daran erinnern. Hier empfinde ich die Düsternis als sehr stark. Zack, wird man hier wieder -wie du ja schriebst- auf den Boden der Tatsachen gebracht.



    Der Spott ging hauptsächlich gegen die Fabrikbesitzer, die hier als "feinste zerbrechliche Porzellanware" dargestellt werden, die zerbricht wenn auch nur die kleinste Forderung an sie gestellt wird wie z.B. die Schulpflicht für Kinder bis 10 Jahre, die sie billige Arbeitskräfte kostet, oder die Inspektoren, die für mehr Sicherheit in den Fabriken sorgen sollen oder gegen die Luftverschmutzung, gegen die tatsächlich 1853 ein Gesetz verabschiedet wurde. Nur wie Sunniva im Zitat hier deutlich schreibt: die Fabrikanten haben sich zu wehren gewusst und so änderte sich nichts an den Bedingungen in den Fabriken. :wuetend:

    Danke dir für die Erklärung :kiss: Bei Gelegenheit werde ich mir das Kapitel noch einmal vornehmen.


    Nun, so kann die Intrigantin (und vermutlich Erpresserin, wie wir hier ja alle spekulieren) immer behaupten, sie habe ja von nichts gewusst und Bounderby deshalb unmöglich vor irgendeiner Entwicklung warnen können :-,

    #-oNatürlich! Daran habe ich nicht gedacht. Was für eine :-# Person.



    Jetzt am Ende des Kapitels glaube ich, sie meint sich selbst. Sie sitzt ja nach diesem seltsamen Besuch stundenlang da und sinniert vor sich hin. Und irgendwas muss ihr dann schließlich aufgefallen sein, was sie vorher vielleicht gespürt hatte, aber noch nicht den Fehler entdecken konnte.

    Das passt! Studentine hat ja noch geschrieben, dass ihr klar wurde, das sie von Harthouse um den Finger gewickelt wurde.



    Der Roman mag düster und zynisch

    wirken, aber es ist auch ungeheuer spannend und interessant Dickens brillant gewebten

    Handlungsfäden zu folgen.

    Ich finde den Roman auch total spannend.



    Im Original wird Thomas übrigens als Welpe bezeichnet :twisted:

    Welpe :lol: Noch grün hinter den Ohren und mit viel Luft nach oben in der Entwicklung. Wobei ich für seine Entwicklung ziemlich schwarz sehe :roll:

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


    SuB-Leichen-Challenge 2024: Alle Bücher bis inkl. 2022 [-X

    Klassiker-Challenge 2024


  • Zweites Buch

    Drittes Kapitel

    Der Lümmel



    Zitat von Insel Ausgabe S. 203

    Es war eine sehr befremdliche Sache, daß ein junger Mann aus vornehmer Familie, der sein ganzes Leben lang niemald auf fünf ganze Minuten sein eigner Führer hatte sein dürfen, zuletzt der Fähigkeit verlustig gehen mußte, sich selbst zu lenken und zu regieren.

    Da hat sich Gradgrind doch wahnsinnig an seine Kinder versündigt, indem er ihnen keine einzige Minute mal das selber denken zugestanden hatte. Das wird er bestimmt noch bereuen, falls er überhaupt versteht was seine Erziehung da angerichtet hat.


    Was für ein nettes Paar! Der großmäulige, rotzfreche Lümmel, Tom. der allerdings nicht

    übermäßig mit Verstand ausgestattet ist und der adelige Schwätzer, der aber, im Gegensatz

    zu Tom, intelligent und manipulativ ist. Da findet wohl jemand seinen Meister.

    Und Tom plappert in seiner Dummheit und vermeintlichen Überlegenheit alles schön aus. Ich weiß gerade nicht, wen ich schlimmer finden soll, Tom oder Harthouse. Beide sind auf ihre Art nicht ohne. Dummheit kann eine Menge anrichten, Manipulation gepaart mit Intelligenz genau so viel.


    Ich denke auch, dass Harthouse ihm irgendwas ins Kraut oder Getränk gegeben hatte.

    Und was für eine Aussicht am Ende des Kapitels :|



    Viertes Kapitel

    Menschen und Brüder


    Wir stehen mitten in einer Gewerkschaftsversammlung, an deren Spitze ein typisch einheizender Demagoge steht - der vermutlich nicht wirklich etwas von den Menschen vor ihm versteht. Er ist bezahlter Redner und Funktionär, aber entstammt er wirklich der Arbeiterklasse?

    Ich denke mal nicht, jedenfalls so wie er beschrieben wird.

    Mir war übrigens gar nicht bewusst gewesen, dass sich in England schon so früh Gewerkschaften gebildet haben. Danke für die Information!

    Und ihm gegenüber steht Stephen, der als einziger aus persönlichen Gründen nicht der Gewerkschaft beigetreten ist.

    Ich fand das ja unglaublich mutig von Steffen sich den anderen nicht anzuschließen, gerade wegen des vollen Bewusstseins, dass er zukünftig von seinen Nachbarn, Arbeitskollegen und Freunden verstoßen wird.



    Trotzdem werden sie alle zusammenstehen und Stephen ausgrenzen - fürchterlich. Das kennt man sonst ja nur bei religiösen Gruppen, seien es die Zeugen Jehovas oder auch (meines Wissens) die Amish People.

    So extrem kenne ich das auch nur von den beiden dir genannten Gruppen. Bist du nicht für uns, dann bist du gegen uns und Tschüss. Schrecklich.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


    SuB-Leichen-Challenge 2024: Alle Bücher bis inkl. 2022 [-X

    Klassiker-Challenge 2024


  • Hier ist so still :-k


    Kapitel 19/20 - Buch 2, Kapitel 3/4

    Ich glaube bei "North and South" spielt das auch ne Rolle mit den Streiks. Das hab ich mal gesehen (BBC Verfilmung).

    Das ist gut möglich, zeitlich jedenfalls passt es sehr gut. :wink:

    War glaube ich ein Tippfehler von mir.

    Der Kapitaljux macht die Übersetzung nicht besser 8-[ Im Original steht da einfach:

    Zitat
    I say, my dear Loo! An't it uncommonly jolly now!

    Allerdings würde heute niemand mehr so einfach Loo schreiben :mrgreen:


    Welpe :lol: Noch grün hinter den Ohren und mit viel Luft nach oben in der Entwicklung.

    Ich finde diese Bezeichnung sowas von treffend 8)

    Und Tom plappert in seiner Dummheit und vermeintlichen Überlegenheit alles schön aus. Ich weiß gerade nicht, wen ich schlimmer finden soll, Tom oder Harthouse. Beide sind auf ihre Art nicht ohne. Dummheit kann eine Menge anrichten, Manipulation gepaart mit Intelligenz genau so viel.

    Beides ist gefährlich, aber wenn wie hier die Intelligenz auf die Dummheit trifft und diese auszunutzen weiß, dann wird es richtig unfein.

  • zu Kap. 20, Buch 2, Kap. 4

    Stephen stellt sich hier der Gewerkschaft in seiner Fabrik entgegen - er tritt nicht bei. Damit macht er sich in den Augen der Gewerkschafter zum Verräter und zahlt einen hohen Preis.

    Danke für deine ausführlichen Erläuterungen, denn ich war mir auch nicht ganz sicher, wieso Stephen von der gesamten Arbeiterschaft geächtet werden soll. Zwischendurch dachte ich, er ist Streikbrecher, aber nun ist ja klar, weswegen er ausgeschlossen wird. Bei der Beschreibung der anwesenden Arbeiterschaft wurde deutlich, wie leicht die Menge eigentlich zu lenken ist, wenn nur ein motivierter Anheizer vorne steht. Da gehen auch individuelle Vorbehalte ganz schnell in der Masse unter. Gut gefallen hat mir Stephen, der für seine Überzeugungen einsteht und selbst in seiner ruhigen und sehr besonnenen Art dem Anheizer Slackbridge seine Meinung sagt. :thumleft:


    zu Kap. 21, Buch 2, Kap. 5

    Oh Mann, Stephen wird immer mehr zur tragischen Figur des Buches. :( Da hat seine Offenheit und Aufrichtigkeit ihn aber so richtig reingeritten. #-o

    Stephen bleibt seinen Kollegen treu, vertritt er sie hier tatsächlich eindeutig.

    Stephen wirkte bei dem Gespräch wirklich wie der geborene Gewerkschaftsanführer, so punktgenau wie er die Probleme und Interessen der Arbeiterschaft dargelegt hat, da kann sich Slackbridge noch eine Scheibe von abschneiden. Bei Stephen ist Inhalt drin und nicht nur Schall und Rauch. :applause: Und trotz seiner Ächtung ist er loyal seinen Kollegen gegenüber und schwingt sich zu ihrem Fürsprecher auf.

    Ich fand Stephen hier fast ein wenig zu klug und klar in der Art, wie er am Ende die gesellschaftlichen Zusammenhänge und Probleme zusammenfasst und auf den Punkt bringt.:

    Ja, irgendwie wirkte er in diesem und im vorherigen Kapitel viel weiser und klüger, als noch in den früheren Szenen. Oder hat ihn die Beinahe-Vergiftung seiner Frau irgendwie geläutert? :scratch: Ich fand aber trotzdem gut, wie besonnen und sachlich Stephen das Gespräch führt, aber in seinen Antworten und Ansichten ganz viel Ironie steckt (wobei es ihm vermutlich total fern liegt, ironisch sein zu wollen). Z. B. als Bounderby über Slackbridge herzieht und Stephen über die Führer des Volkes antwortet:

    Zitat

    Man nimmt die, die sich anbieten. Vielleicht ist es nicht das geringste Unglück, dass das Volk keine besseren Führer haben kann.

    :loool: Wo er Recht hat...

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Taylor Jenkins Reid - Daisy Jones & The Six

  • Bis Kapitel 19/20 - Buch 2, Kapitel 3/4


    Hier ist so still :-k

    Ich war vorgestern und gestern nicht zum lesen gekommen. Das werde ich aber gleich nachholen :dance::study:



    Der Kapitaljux macht die Übersetzung nicht besser 8-[ Im Original steht da einfach:

    :shock: Es wäre wohl zu einfach gewesen nur das zu übersetzen was da steht. #-oDa fehlen einem die Worte.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


    SuB-Leichen-Challenge 2024: Alle Bücher bis inkl. 2022 [-X

    Klassiker-Challenge 2024


  • Ich war vorgestern und gestern nicht zum lesen gekommen. Das werde ich aber gleich nachholen :dance::study:

    Mir geht`s ähnlich. Habe zur Zeit drölfzig Nachhilfeschüler/innen und bin dauernd unterwegs.

    Abends raucht der Kopf. Wenn ich also hier irgendwann anfange unter einem Kapitel ein

    paar Mathe- oder Englischaufgaben einzustellen, wisst ihr das ich raus bin....:ergeben:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Ich und die anderen

  • Zu Kapitel 20

    Buch II, 4

    Er ist bezahlter Redner und Funktionär, aber entstammt er wirklich der Arbeiterklasse?

    Ist er nicht ein Abgeordneter oder will er einer werden? Ich habe es so verstanden, dass es ihm nur um sein politisches Amt geht.

    Und entsprechend unsympathisch wird er auch vom Erzähler gezeichnet!

    Noch bleibt aber unklar, wieso Stephen der Gewerkschaft nicht beitritt; er begründet es mit einem Versprechen, aber das bleibt unklar. Aber Squirrel hat die Auflösung schon. Vielleicht hängt sein Versprechen (Gewaltlosigkeit?) mit seiner Ehesituation oder mit der überirdischen Rachael zusammen.


    Zu Kapitel 21

    Buch II, 5

    Ich fand Stephen hier fast ein wenig zu klug und klar in der Art, wie er am Ende die gesellschaftlichen Zusammenhänge und Probleme zusammenfasst und auf den Punkt bringt.:

    Das finde ich auch. Das ist der Erzähler bzw. Dickens, der hier spricht. Und er legt seine Kritik einer Figur in den Mund,, die dem Leser nur sympathisch sein kann. Das macht seine Kritik noch eindrücklicher, v. a. weil sie ohne jede Ironie, ohne Wortspielereien und dergleichen daherkommt. Da gibt es kein befreiendes Lachen des Lesers mehr!


    Stephens Hilflosigkeit und Rechtlosigkeit verschärft die Kritik noch. Dem kann sich kein Leser verschließen, denke ich...

    Wie Bounderby ihn seinem Gast Harthouse vorführt! Wie ein Zirkuspferd, das nun seine Kunststückchen vorführen soll! Stephen wendet sich an Luise, ihr Gesicht ist eine "Zufluchtsstätte". Heißt das, dass ihr Gesicht Empfindungen spiegelt? Auch ohne Bezug zu Thomas? Das wäre ja was Neues.


    Warum ist Stephen gegen die Gewerkschaft? Ich habe den Eindruck, dass er Streiks und andere gewerkschaftliche Maßnahmen ablehnt, weil sie auf Konfrontation abzielen und die Gräben zwischen den Schichten/Klassen vergrößern. Er plädiert für eine Annäherung in dem Sinn, dass Bounderby und Kollegen das Mensch-Sein der "Hände" anerkennen und entsprechend handelt.


    Damit schlägt der Erzähler/der Autor einen Lösungsversuch der Sozialen Frage vor, der in Deutschland ansatzweise auch umgesetzt wurde durch privatwirtschaftliche und kirchliche Maßnahmen.

    Wie war das in England?

    :study: Percival Everett, James.

    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Also ihr Lieben, ich habe mich wirklich bemüht. Aber ich quäle mich durch dieses Buch, komme nicht vorwärts und es ist so gar nicht meins. Deshalb habe ich mich entschlossen auszusteigen. Ich werde weiter mitlesen, aber keine Beiträge mehr einstellen. Vielleicht ist es einfach für mich nicht der richtige Zeitpunkt für dieses Buch.

    Entschuldigt. Eure Beiträge fand ich übrigens sehr gewinnbringend!:pray:

  • Aber ich quäle mich durch dieses Buch, komme nicht vorwärts und es ist so gar nicht meins.

    Dann macht es ja gar keinen Spaß. So schade es ist, so kann ich dich gut verstehen, lesen soll doch Spaß machen und Freude bringen. :friends:


    rumble-bee und Nungesser sind uns ja auch irgendwie verlustig gegangen :-k

    Habe zur Zeit drölfzig Nachhilfeschüler/innen und bin dauernd unterwegs.

    Abends raucht der Kopf.

    Ich dachte, Du genießt Dein lustiges Rentnerdasein? :lol: Klingt irgendwie nicht danach. Aber den rauchenden Kopf kenne ich - ich lese hauptsächlich am Wochenende, nach und vor. Was ich bis letzten Donnerstag geschrieben hab, hab ich fast alles am WE davor gelesen, da mein Hirn abends nach 7-9 Stunden Homeoffice sich wie Brei anfühlt :pale:

  • Kapitel 21 = Buch 2, Kapitel 5

    Bei der Beschreibung der anwesenden Arbeiterschaft wurde deutlich, wie leicht die Menge eigentlich zu lenken ist, wenn nur ein motivierter Anheizer vorne steht. Da gehen auch individuelle Vorbehalte ganz schnell in der Masse unter.

    Ja, der richtige Demagoge und es geht rund. Wobei ja schon betont wird, dass nicht alle so blind dem Demagogen folgen - sie wollen in Ruhe hören, was Stephen zu sagen hat. Das ändert dann zwar nichts am Ergebnis, aber es ist fair.

    Doch wir sollten dran denken, wie wichtig die Gewerkschaft damals für die Arbeiter war und unter welchen Umständen die Menschen bis zum Umfallen schuften mussten. Da war Einigkeit untereinander natürlich sehr wichtig.

    Ist er nicht ein Abgeordneter oder will er einer werden? Ich habe es so verstanden, dass es ihm nur um sein politisches Amt geht.

    Das ist gut möglich, dass ich da was überlesen habe. Und er handelt ja genau so, das passt.

    Das ist der Erzähler bzw. Dickens, der hier spricht. Und er legt seine Kritik einer Figur in den Mund,, die dem Leser nur sympathisch sein kann. Das macht seine Kritik noch eindrücklicher, v. a. weil sie ohne jede Ironie, ohne Wortspielereien und dergleichen daherkommt. Da gibt es kein befreiendes Lachen des Lesers mehr!


    Stephens Hilflosigkeit und Rechtlosigkeit verschärft die Kritik noch.

    Da bin ich ganz deiner Meinung - hier wendet sich Dickens deutlich an den Leser. Denn auch wenn im Dialekt gesprochen wurde (was stellenweise echt schwierig zu lesen ist bei Stephen), so sind seine Worte und sein abschließendes Statement nicht passend zu Stephen als Charakter. Und diese Rechtlosigkeit kann einen rasend machen. :evil:

    Stephen wendet sich an Luise, ihr Gesicht ist eine "Zufluchtsstätte". Heißt das, dass ihr Gesicht Empfindungen spiegelt? Auch ohne Bezug zu Thomas? Das wäre ja was Neues.

    So liest es sich teils. Kurz bevor Stephen seine "Abschlussrede" hält, deutet Louisa ihm mit den Auge an, es sei besser zu gehen.

    Zitat von Dickens

    Reverting for a moment to his former refuge, he observed a cautionary movement of her eyes towards the door.

    Also hat sie die Szene aufmerksam mitverfolgt, hat wohl wirklich Augenkontakt mit Stephen gehabt und wohl auch Mitgefühl mit ihm.

    Warum ist Stephen gegen die Gewerkschaft? Ich habe den Eindruck, dass er Streiks und andere gewerkschaftliche Maßnahmen ablehnt, weil sie auf Konfrontation abzielen und die Gräben zwischen den Schichten/Klassen vergrößern. Er plädiert für eine Annäherung in dem Sinn, dass Bounderby und Kollegen das Mensch-Sein der "Hände" anerkennen und entsprechend handelt.

    Er fürchtet wohl die harte Konfrontation und den Kampf, wohl in der Gewissheit, dass dabei niemand gewinnt, aber die Arbeiter mehr verlieren als die Magnaten. Doch der Hauptgrund ist ein privater und da warst du mit deiner Vermutung, dass es an Rachael liegen könnte, gut dabei. :lol:

    Bereits in Kapitel 20 = Buch 2, Kapitel 4 taucht ja dieses Versprechen auf, dass auch in der nächsten Szene eine Rolle spielt. Dummerweise hat Dickens die Szene dieses Versprechens aus Kapitel 13 vor der Veröffentlichung wieder rausgestrichen.

    Ich hab doch diesen grauenhaften Unfall mit dem Kind erwähnt, der wirklich passierte und dokumentiert ist. Darüber hatte Dickens wenige Wochen vor Kapitel 13 in seinem Magazin geschrieben. Und in Kapitel 13 selbst wird kurz Rachaels kleine Schwester erwähnt, die nun bei den Engeln ist. Dickens hatte dieser Schwester einen ähnlichen Unfall zugeschrieben mit ebenso fehlenden Folgen für die Bosse, die eine Einhausung der gefährlichen Maschinen als "unreasonable, inconvenient, troublesome" abtaten. Stephen sollte wohl in Kapitel 13 darüber eine flammende Rede halten, in deren Folge Rachael ihm das Versprechen abnahm, sich nicht im Arbeiterkampf zu engagieren, da zuviel Wut nur zu Verletzungen führen könne. Deshalb tritt Stephen nicht der Gewerkschaft bei.


    So kommt es, dass Dickens "Vorzeigearbeiter" Stephen für den Leser ziemlich abrupt sehr alleine dasteht und die Stadt verlassen muss, ohne dass der Grund ersichtlich wird. Dank des Vorworts von Kate Flint wissen wenigstens wir jetzt darüber Bescheid. :wink:

  • Ich dachte, Du genießt Dein lustiges Rentnerdasein? :lol: Klingt irgendwie nicht danach.

    Das ist alles aufgrund des fehlenden Präsenzunterrichts entstanden. Sobald die Schulen wieder

    öffnen lege ich meine Ämter nieder.............:wink:

    Ich bleibe auf jeden Fall dabei. Herrn Dickens kann ich mir nicht entgehen lassen.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Ich und die anderen

  • aber keine Beiträge mehr einstellen.

    Schade. Ich habe Deine Beiträge gerne gelesen, weil Du die Sache so auf den Punkt bringen konntest.

    :study: Percival Everett, James.

    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Zu Buch 2 - Kapitel 5


    so sind seine Worte und sein abschließendes Statement nicht passend zu Stephen als Charakter.

    Anfangs war ich völlig fasziniert von Stephens Ansprache, bis mir dann auch klar wurde

    das da Dickens spricht, denn das ist so auf den Punkt und klar dargestellt, das es un-

    möglich von Stephen kommen konnte. Zu einer solch differenzierten Darstellung wäre

    er nicht fähig.

    Zitat

    Aber ich kann ihm sagen, was, wie ich weiß, diese Mißstände niemals bessern wird. Die

    feste, schwere Faust wird`s niemals bessern. Sieg und Triumph wird`s niemals bessern.

    Sich zu verständigen, die eine Partei unnatürlicherweise immer und für ewig im Recht

    und die andere Partei unnatürlicherweise immer und für ewig im Unrecht sein zu lassen,

    wird`s niemals niemals bessern.

    Diese Diskrepanz zwischen Rede und Redner die Dickens hier schafft, könnte ja auch ein Hinweis, einen Wunsch von Dickens darstellen. Ein Redner, der in der ausbeuterischen

    Arbeitswelt groß geworden ist, glaubwürdig für die anderen Arbeiter ist und sich so klar

    ausdrücken kann, wäre ein Möglichkeit die Arbeiterklasse in ihrem Kampf zu leiten. Eben

    ein Gegenstück zu Slackbridge, der nur für sich selbst kämpft und nicht für die, die er

    vertreten soll.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Ich und die anderen

  • Deshalb habe ich mich entschlossen auszusteigen. Ich werde weiter mitlesen, aber keine Beiträge mehr einstellen.

    Ach wie schade, ich habe deine Beiträge auch so gerne gelesen, aber wenn du mit dem Buch nicht klar kommst, hat es wohl nicht so viel Sinn weiterzumachen.


    rumble-bee und Nungesser sind uns ja auch irgendwie verlustig gegangen :-k

    Und auch noch Eleonorah :|

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


    SuB-Leichen-Challenge 2024: Alle Bücher bis inkl. 2022 [-X

    Klassiker-Challenge 2024


  • Letzte Nacht war für mich eine recht kurze gewesen. Das dürfte sich gleich ziemlich in meinem Beitrag widerspiegeln. :uups:



    Kapitel 21

    Buch II

    Fünftes Kapitel

    Menschen und Herren


    Wie sich Bounderby in diesem Kapitel aufplusterte um sich vor Harthouse aufzuspielen war fast unerträglich.

    Wie ich lese sind wir uns ja alle einig, dass hier nicht Steffen sondern Dickens gesprochen hatte. Das war ja eine wahrhaft flammende Rede gewesen, die vieles auf den Punkt gebracht hatte.


    Heißt das, dass ihr Gesicht Empfindungen spiegelt? Auch ohne Bezug zu Thomas? Das wäre ja was Neues.

    In dem Punkt war ich auch recht überrascht. Steffen suchte immer wieder Blickkontakt mit ihr. Steffen scheint irgendwas in ihr auszulösen, dass sie wieder so etwas wie Gefühl für jemanden anders als Thomas entwickelt.


    Leider hat Steffens Aufrichtigkeit seinen Job gekostet.


    Bereits in Kapitel 20 = Buch 2, Kapitel 4 taucht ja dieses Versprechen auf, dass auch in der nächsten Szene eine Rolle spielt. Dummerweise hat Dickens die Szene dieses Versprechens aus Kapitel 13 vor der Veröffentlichung wieder rausgestrichen.

    Ich hab doch diesen grauenhaften Unfall mit dem Kind erwähnt, der wirklich passierte und dokumentiert ist. Darüber hatte Dickens wenige Wochen vor Kapitel 13 in seinem Magazin geschrieben. Und in Kapitel 13 selbst wird kurz Rachaels kleine Schwester erwähnt, die nun bei den Engeln ist. Dickens hatte dieser Schwester einen ähnlichen Unfall zugeschrieben mit ebenso fehlenden Folgen für die Bosse, die eine Einhausung der gefährlichen Maschinen als "unreasonable, inconvenient, troublesome" abtaten. Stephen sollte wohl in Kapitel 13 darüber eine flammende Rede halten, in deren Folge Rachael ihm das Versprechen abnahm, sich nicht im Arbeiterkampf zu engagieren, da zuviel Wut nur zu Verletzungen führen könne. Deshalb tritt Stephen nicht der Gewerkschaft bei.

    Danke dir! Jetzt ist mir sein Versprechen gegenüber Rahel klar geworden. Vorher hatte das für mich überhaupt keinen wirklichen Sinn ergeben.


    Kapitel 22

    2. Buch

    Sechstes Kapitel

    Wie es verwelkt


    Und wen trifft Steffen vor Bounderbys Tür? Rahel und die ältere Frau, die in diesem Kapitel endlich einen Namen erhält, Frau Pegler. Steffen kämpft wieder bei ihrer Begegnung mit ihr mit seinem Gefühl der Abneigung.

    Frau Pegler hat ein unglaubliches Interesse daran die Ehefrau von Bounderby kennenzulernen. Durch eine Bemerkung in diesem Kapitel, dass sie einen Sohn und ihn verloren hatte, tippe ich darauf, dass wir mit unserer Vermutung, dass sie höchstwahrscheinlich Bounderbys Mutter ist, gut liegen. Sonst macht ihr besonderes Interesse an ihn und seine Ehefrau einfach keinen Sinn.


    Rahel und Steffen nehmen Frau Pegler mit in Steffens Wohnung. Und dann kommt die zweite Überraschung in Form von Luise und dem Lümmel, sprich ihren Bruder hineinspaziert. Hier spürt man Luises starkes Interesse an Steffen. Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie auf jemanden seines Standes getroffen, sah ihn nicht nur als Zahl sondern als Menschen an. Sieht die Umstände wie er wohnt.


    Luise beeindruckt mich in diesem Kapitel ob ihrer Sanftheit und ihres aufrichtigen Interesses. Sie versucht Steffen auch mit Geld zu helfen, aber er nimmt nur eine recht kleine Summe an.


    Seltsam empfand ich die Hilfe von Thomas. Es kommt mir recht merkwürdig vor, dass er Steffen darum bittet bis zu seinem Weggang am Wochenende eine Stunde lang vor der Bank zu warten bis Bitzer ihm eine Nachricht zukommen lassen würde.

    Man muss sich das mal von einem anderen Blickwinkel her vorstellen. Da sieht man jeden Tag für einen längeren Zeitraum diesen Steffen, der entlassen wurde, vor diese Bank stehen. Das sieht ja fast schon aus, als würde er etwas ausspionieren wollen. Was immer Thomas damit bezweckte, das wird kein gutes Ende nehmen.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


    SuB-Leichen-Challenge 2024: Alle Bücher bis inkl. 2022 [-X

    Klassiker-Challenge 2024


  • Kapitel 22 - 6. Kapitel


    Durch eine Bemerkung in diesem Kapitel, dass sie einen Sohn und ihn verloren hatte, tippe ich darauf, dass wir mit unserer Vermutung, dass sie höchstwahrscheinlich Bounderbys Mutter ist, gut liegen.

    Ich denke da können wir sicher sein. Ihr ganzes Verhalten als sie nach einem Sohn gefragt

    wird und ihre Panik als sie glaubt, dass Bounderby in die Stube kommt spricht Bände.

    Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie auf jemanden seines Standes getroffen, sah ihn nicht nur als Zahl sondern als Menschen an. Sieht die Umstände wie er wohnt.

    Schon interessant ist der Vergleich von dem was ihr bisher über die "Hände" gelehrt

    wurde und nun die Begegnung mit der tatsächlichen Welt dieser Leute. So langsam

    bekommt die Mauer die sie um sich aufgebaut hat feine Risse. Da kommt wohl doch

    etwas Licht durch den Riss. Zumindest was die Erkenntnis betrifft, wie diese Menschen

    leben müssen und sich doch ihren freundlichen und ehrlichen Charakter bewahrt haben.

    Das sieht ja fast schon aus, als würde er etwas ausspionieren wollen. Was immer Thomas damit bezweckte, das wird kein gutes Ende nehmen.

    Da klingeln wohl sämtlich Alarmglocken. Ich fürchte Tom benutzt den gutgläubigen

    Stephan für eine ganz miese, abgekartete Sache.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Ich und die anderen