Erstes Buch
Kapitel 11 und 12
Ist die Baeuerin, die Stephen trifft, vielleicht die Mutter von Bradbury?
Da sind wir uns wohl mittlerweile ja alle einig, diese ältere Frau wird noch eine interessante Rolle spielen. Entweder ist sie die Mutter oder Großmutter von ihm oder gar seine ehemalige Ehefrau (ich bin auf alles gewappnet ). Wie sie auch vor dieser Fabrik steht, so voller inniger Bewunderung, vor dem was Bounderby geschaffen hat.
Vielleicht wurde sie von ihm ausbezahlt und hat eine Art Kontaktverbot.
Ich frage mich, woher Bounderby so genau Bescheid weiß über den Rechtsweg bei einer Scheidung? Ist er geschieden?
Darüber habe ich mich auch gewundert und bin zur gleichen Überlegung gekommen.
Muss nicht unbedingt sein! Solche gesellschaftlichen "Ereignisse" sprechen sich ganz schnell herum!
Oder werden mit viel Geld vertuscht
Mich ineressiert noch, wenn seine Geschichte stimmt, woher kommt sein jetziger Reichtum? Auf ehrliche Weise geht das wohl nicht!
An ehrlich und hart verdientes Geld glaube ich auch nicht.
Das Gespräch zwischen den beiden hat mich sehr verwundert. Zum einen, dass Steffen dem Herrn Bounderby so vertrauensvoll all seine Sorgen offen darlegt (wer würde das schon bei seinem Chef tun?) und zum anderen, dass Bounderby so oft das "Heiligtum" der Ehe anspricht, was beinahe - moralisch anständig herüberkommt?
Darüber war ich auch gestolpert, dass Steffen so ohne weiteres zu seinem Arbeitgeber gegangen war um Rat einzuholen und sogar noch problemlos eingelassen wurde.
Ich kann mir nicht helfen, aber in dieser Szene fand ich Bounderby gar nicht mehr so abstoßend. Das was er sagte, hatte zumindest Hand und Fuß.
Für mich war er da sehr selbstgefällig. Er verfügt über so viel Geld mehr als Steffen und könnte sich eine Scheidung locker leisten.
Warum gibt er sich da so edel und verteidigt das Recht der Frau in der Ehe?
Mir ist gerade ein Spruch eingefallen: Ein getroffener Hund bellt.
Mich würde es immer noch nicht wundern, wenn er schon mal geschieden wurde oder unmittelbar bei einer Scheidung dabei war um dieses ganze Procedere so genau zu kennen.
Frau Sparsit scheint auch sehr ärgerlich über Steffens Reden zu sein.
Mir kam da moralisierend überheblich in den Sinn. Die beiden würden ein wunderbares Paar abgeben, wenn ich nicht eher auf Luise als zukünftige Frau an seiner Seite tippen würde.
Ich fand es ja herrlich beschrieben wie Sparsit da gesessen hatte, den Fuß fest im Steigbügel der Wolle.
Am Anfang hatte ich noch Mitleid mit Steffen, aber mittlerweile hat sich das gelegt.
Vielleicht jammert er ein Stückchen des Guten zu viel, aber mir tut er nach wie vor leid. Ich denke auch nicht, dass er am liebsten seine Frau persönlich den Hals umdrehen würde, mir kam da seine Rede eher ironisch vor. So als wüsste er einfach keinen weiteren Ausweg mehr, wie er ohne Probleme aus dieser nicht gerade sehr erfreulichen Ehe herauskommen könnte. Auf guten und in schlechten Zeiten heißt ja nicht, dass man mit Maus und Faden gemeinsam untergehen soll, wenn es gar kein Miteinander mehr gibt und möglich ist Was früher oder später mit einer Frau, die Gegenstände in Alkohol umsetzt, ohnehin unvermeidlich geschehen würde.
Ich bin äußerst neugierig darauf, wie Dickens dieses Dilemma lösen wird.
Mhm...ich finde, wenn man sich so verrennt wie Steffen, kann das schnell ungesund werden. Ein bisschen schwärmen, fantasieren...okay. Aber er denkt ja tatsächlich darüber nach seiner Ehefrau etwas anzutun, damit er dann eine neue Frau ehelichen kann.
Nein, wie gesagt, für mich klingt es nicht so als wäre ihr Leben in Gefahr. Und ich kann ihn auch irgendwo verstehen, dass er sich in eine Frau wie Rahel verliebt hat und sich ein schöneres Leben vorstellt.