Piers Torday - The Lost Magician

  • Piers Torday - The Lost Magician


    Inhalt:

    1945. They have survived the Blitz, but when Simon, Patricia, Evelyn and Larry step through a mysterious library door, it is the beginning of their most dangerous adventure yet. They discover the magical world of Folio, where an enchanted kingdom of fairy knights, bears and tree gods is under threat from a sinister robot army.

    The many stories of the Library are locked in eternal war, and the children's only hope is to find their creator - a magician who has been lost for centuries.

    What they find will change not just their own lives, but the fate of the world, for ever ...

    (Q Amazon)


    Meinung:

    Piers Torday - The Lost Magician


    Jugendbuch, Fantasy, Nachkriegszeit, Drama, England, Narnia

    Der 2. Weltkrieg ist vorbei. Die 4 Geschwister Larry (8), Evelyn (10), Patricia (13) und Simon (14) haben die Schrecken des Krieges in London am eigenen Leib gespürt und diese Schrecken haben ihre Wunden bei den Kindern hinterlassen. Von ihren Eltern werden sie zu einer Bekannten Wissenschaftlerin der Eltern, auf deren Landsitz, geschickt, um Abstand zu London zu bekommen.


    Das alte Herrenhaus ist schon einige Jahrhunderte alt und für die Kinder gibt es dort viel zu entdecken. Prof. Diana Kelly weist die Kinder nur an sich vom Dachboden fernzuhalten. Dort oben finden die Kinder eine merkwürdige Tür. Diese Tür passt überhaupt nicht zum Haus und als sie sie durchqueren glauben die Kinder ihren Augen nicht, denn sie finden dahinter eine riesige Bibliothek, die merkwürdig sortiert ist. Doch ist das noch lange nicht alles, denn diese Büchersammlung birgt noch ein weiteres, viel größeres Geheimnis. Die Kinder dachten, sie haben den Krieg hinter sich lassen können, doch nun finden sie sich in einem ebenso brutalen, neuen Krieg wieder und dieses Mal stehen die Kinder zwischen den Fronten.


    Ich muss ehrlich sagen, dass mich Herr Torday mit diesem Buch nicht überzeugen konnte. Der Anfang sah noch recht vielversprechend aus. Die kleine Vorbemerkung mit dem geheimen Militärprojekt, die Vergangenheit der Kinder und das mysteriöse Herrenhaus machen zu Beginn wirklich sehr neugierig auf das Buch. Spätestens als die Kinder in die 'andere Welt' eintauchen, sieht es noch recht vielversprechend aus. Leider konnte mich aber die Geschichte nicht fesseln, was wohl auch an den Parallelen der Erzählung zu einem ähnlichen Buch(einer Verfilmung) liegt, welche sehr schnell offensichtlich werden und der Autor auch im Nachwort anspricht. Das spreche ich aber weiter unten noch kurz an.


    Was mich im Laufe der Geschichte am meisten gestört hat, war das Drücken auf die Tränendrüse. Die 4 Protagonisten haben immer wieder an die Kriegsleiden gedacht und das wurde recht breit ausgewalzt. Natürlich ist Krieg nicht witzig und ich bin froh, dass ich bisher keinen erleben musste, doch war mir das hier einfach zu viel. Das ganze Drama hat sich sehr auf die Stimmung im Buch niedergeschlagen und so lag bereits zu Beginn der Erzählung ein tiefer, schwerer, grauer Schleier über dem Buch, der sich nicht wirklich heben konnte.


    Ich war auch mit der Sortierung der Bücher, den daraus ergebenden Trennungen der Fantasywelt und der Motivation des Konflikts nicht einverstanden. Hier will ich aber keine Details nennen. Ich will nichts vorwegnehmen. Natürlich mussten irgendwie die Konfliktparteien getrennt werden, das kann ich ja noch einsehen, aber die Motivation hätte durchaus sinnvoller sein können. Aber wie dem auch sei: Das Ganze ergibt irgendwie am Ende ja doch einen Sinn, allerdings konnte ich mich einfach nicht richtig dafür erwärmen. Es hat sich einfach nicht richtig angefühlt.


    Und dann war da auch noch das Ende der Geschichte. Na ja, auch hier kann ich nicht sagen, dass ich wirklich glücklich war. Es hat sich nicht fertig angefühlt.


    Was das Buch aber durchaus lesenswert macht, ist aber eben doch auch die angesprochene Melancholie im Buch. Von Fröhlichkeit sind wir hier weit weg. Allerdings muss man das mögen und sich vielleicht darauf einstellen.


    Spannend ist es ebenfalls durchgehend. Der Konflikt beherrscht die Geschichte und wird stellenweise spektakulär in Szene gesetzt.


    Auch die Auseinandersetzung der Kinder mit sich selbst und in der Gruppe haben mir sehr gut gefallen und die aufgezeigten Kriegsmotivationen und -verhalten fand ich sehr gelungen und auch durchaus lehrreich.


    Bereits sehr zeitig im Buch sind Parallelen zu Narnia unverkennbar und das spricht der Autor auch klar im Nachwort an. Im Grunde soll dieses Buch eine Art Hommage sein und das ist ihm auch gut gelungen. Nur muss ich sagen, dass ich Narnia nur als Film kenne und mir dieser auch nicht so sonderlich gut gefallen hat. Er ist gut, keine Frage, aber mir persönlich eben auch zu drückend. Aber Geschmäcker sind ja verschieden.


    Fazit:

    The Lost Magician ist durchaus zu empfehlen, wenn man mit der recht drückende Stimmung klarkommt, Narnia mochte und sich mit dem Thema Krieg auseinandersetzen möchte. Die Erzählung hat etwas, das möchte ich ihr nicht absprechen, aber sie konnte mich nicht überzeugen, vielleicht auch weil ich etwas anderes erwartet habe.



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    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn