Kathinka Engel - Love is bold

  • Rezension: „Love is bold“ von Kathinka Engel


    Autor/in: Kathinka Engel

    Titel: Love is bold

    Reihe/Band: Love is, Band 2

    Genre: New Adult

    Erscheinungsdatum: Oktober 2020

    ISBN: 978-3-492-06225-1

    Preis: 12,99 € als Paperback


    Klappentext

    Sie liebt ihn schon ihr halbes Leben. Doch ihre Liebe darf nicht sein.

    Seit sie ihn zum ersten Mal gesehen hat, ist Bonnie, die Kontrabassistin der Band After Hours, in ihren Bandkollegen Jasper verliebt. Eine gefühlte Ewigkeit ist das nun her, viele Jahre, in denen sie ihre Gefühle für sich behielt, sich für ihre Liebe schämte. Denn Jasper war mit Bonnies bester Freundin verheiratet, bis diese an Krebs starb. Der junge Witwer ahnt nichts von den Gefühlen seiner Bandkollegin, und als alleinerziehender Vater zweier Kinder bleibt ihm kaum Zeit für seine eigenen Bedürfnisse. Doch immer öfter schleichen sich ungewohnte Gedanken in Jaspers Alltag, unterdrückte Sehnsüchte melden sich zurück. Und er merkt, dass er bereit ist. Bereit für eine neue Liebe. Stünde da nicht dieser eine Moment zwischen Bonnie und Jasper, der die Chance auf eine gemeinsame Zukunft zu zerstören droht.


    Buch-/Reihentitel und Coverdesign

    Das Cover von „Love is bold – Du gibst mir Mut“ ist passend zum ersten Band der „Love is“-Reihe gestaltet, abgesehen mal von einem Farbwechsel von rot zu grün auf silbernem Untergrund. Es ist somit einheitlich gehalten und verdeutlicht die Reihenzugehörigkeit. In Anbetracht des Inhalts der Geschichte kann ich den Untertitel „Du gibst mir Mut“ sehr gut verstehen, auch wenn ich leider nicht fand, dass er auf die komplette Story bzw. alle relevanten Personen gepasst hat.


    Charaktere

    Bonnie spielt den Kontrabass in der Band ‚After Hours‘ und eins ihrer außergewöhnlichen Markenzeichen sind neben dem Instrument ihre Beads. Sie scheint seit Jahren kein wirkliches Interesse an Männern oder einer Beziehung zu haben, aber tief in ihr brodeln die Gefühle seit vielen Jahren, nur dass sie diese nicht rauslässt. Sie lebt mit ihrer Schwester zusammen in einem Haus und wirkt auf mich, mal abgesehen von ihren Bandkollegen, seit dem Tod ihrer besten Freundin Blythe vor einigen Jahren ziemlich einsam.

    Jasper ist Witwer und der alleinerziehende Vater seiner beiden Kinder Maya und Weston. Er ist der Klavierspieler bei ‚After Hours‘ und versucht vier Jahre nach dem Tod seiner Frau Blythe endlich wieder ins Leben einzusteigen. Neben seinem Job bei der Band arbeitet er noch als Klavierlehrer an einer Musikschule, um seinen Kindern möglichst ein halbwegs gutes Leben zu ermöglichen, denn sie sind sein Ein und Alles. Er neigt dazu, ziemlich stur zu sein und möchte am liebsten alles alleine schaffen, obwohl er ganz offensichtlich auf Unterstützung angewiesen ist.


    Schreibstil und Handlung

    Vom Schreibstil her war ich direkt von der ersten Seite an sehr begeistert. Kathinka Engel erzählt die Geschichte in „Love is bold“ in der ICH-Perspektive in abwechselnder Sichtweise der Protagonisten Bonnie und Jasper. Ein wenig Verwirrung ist bei mir jedoch aufgetaucht, denn neben den wechselnden Perspektiven, was ich grundsätzlich immer sehr gut finde, gab es eine Menge Zeitsprünge in verschiedene Jahre vor den aktuellen Geschehnissen, wo teilweise so viele Menschen auftauchten, die ich weder erfassen, noch vernünftig zuordnen konnte. Die Wortwahl ist sehr angenehm und ließ mich die Geschichte recht gut lesen, besonders herausragend war allerdings die hervorgerufene Intensität und Emotionalität, mit der mich die Story mitreißen konnte. Ich konnte mich sehr gut in die Gefühle und Gedanken der Protagonisten hineinversetzen, habe sie vom Grundsatz her verstanden, auch wenn ich mich mit einigen Inhalten eben dieser sehr schwergetan habe.

    Von der Handlung zwischen Bonnie und Jasper hatte ich vermehrt das Gefühl, dass es ein ewiges sich im Kreis drehen gewesen ist. Annäherung – abblocken – annähern – abblocken – etc. Auf Dauer hatte ich kein Verständnis mehr für Bonnies, meiner Meinung nach, mehr als kindisches Verhalten und ihre scheinheiligen Begründungen, warum was wie nicht geht oder nicht richtig ist. So kam es dementsprechend auch, dass ich nur bei Jasper im Laufe der Geschichte eine wirkliche Weiterentwicklung beobachten konnte – vom trauernden Witwer hin zu jemandem, der wieder ins Leben einsteigt und anfängt weiterzumachen.

    Inhaltlich gesehen fand ich das meiste vorhersehbar, was dann auch schnell dafür gesorgt hat, dass das Buch für mich an Spannung verlor und ich einfach nur noch wollte, dass es zu Ende war. Es gab einige Inhalte, die ich nur als platzfüllend empfand, ohne dass sie die Geschichte in irgendeiner Form weitergebracht haben, weshalb ich auch denke, dass man das Buch um einiges hätte kürzen können. Außerdem kam das letztliche Ende viel zu schnell und war als Lösung viel zu einfach gedacht, wenn man sich das ganze vorhergehende Gefühlschaos so ansieht.


    Fazit

    Da ich über die „Love is“-Reihe wahnsinnig viel Werbung gesehen und auch einen gewissen Hype verspürt habe, muss ich gestehen, dass ich inhaltlich etwas anderes erwartet hatte. Dieses Buch ist an sich eine schöne Lovestory gewesen, die aber auch einige Mängel mit dabeihatte. Sie konnte mich leider nicht so überzeugen, wie ich es mir erhofft hatte und so werde ich wohl auf die anderen Bände der Reihe verzichten.


    Bewertung: 3 YYY von 5 Sternen

  • Nachdem wir die Band "After Hours" aus New Orleans bereits im ersten Band der "Love is"-Reihe kennenlernen durften, erleben wir hier nun die Geschichte von Bonnie und Jasper, welche das Buch abwechselnd aus ihren Perspektiven erzählen. Neben der Handlung in der Gegenwart gibt es auch zahlreiche Rückblenden, in denen man Bonnie und Jaspers Verhältnis zueinander besser erleben kann.


    Beide spielen gemeinsam in ihrer Band und sind seit vielen Jahren befreundet. Bonnie war vom ersten Augenblick an in Jasper verliebt, doch dieser interessierte sich - vielleicht auch wegen des Altersunterschieds - eher für Bonnies beste Freundin Blythe. Seither sind viele Jahre vergangen, Jasper und Blythe haben geheiratet, zwei wundervolle Kinder miteinander bekommen und seit Blythes tragischen Tod zieht Jasper diese allein groß. An Bonnies tiefen Gefühlen für Jasper hat sich noch immer nichts verändert; doch leider auch nicht an Jaspers Gefühlen für Bonnie, die noch immer rein freundschaftlicher Natur sind. ... Oder?


    Beide Protagonisten - sowie sämtliche Nebencharaktere - hatte ich bereits im ersten Band kennen und lieben gelernt. Jasper hat eine bescheidene, freundliche, liebenswerte und offene Art an sich, mit der er jeden um den Finger wickelt. Trotz seiner zahlreichen Sorgen bemüht er sich, seinen Kindern eine glückliche Kindheit zu ermöglichen und ihnen zugleich Vater und Mutter zu sein. Bonnie ist etwas reservierter, was aber hauptsächlich an der Fassade liegt, die sie vor anderen aufzieht um ihre Gefühle für Jasper nicht preis zu geben. Sie hat schreckliche Schuldgefühle und ist unglücklich, versucht jedoch dies niemandem zu zeigen. Ich mochte vor allem die Szenen, in denen Bonnie mit ihren Freundinnen zusammen ist und sie selbst sein kann.


    Ich mochte, wie Bonnies und Jaspers gemeinsame Geschichte durch Rückblenden erzählt wurde, während man parallel in der Gegenwart das Dilemma miterleben konnte. In der Gegenwart haben sich die beiden etwas voneinander entfernt, was wahrscheinlich Bonnie zuzuschreiben ist. Mir hat gefallen, wie Jaspers Gedanken und Gefühle beschrieben wurden und wie man die Veränderungen an ihm nicht nur nachvollziehen, sondern sogar begleiten konnte. Und durch seine Aktionen und Worte hat er mich nicht nur einmal zum Schmelzen gebracht. :love:


    Insgesamt fand ich diesen Teil dennoch etwas schwächer als seinen Vorgänger.

    Zum Einen lag dies an dem wunderschönen, behaglichen Gefühl, das ich während des Lesens des ersten Bandes hatte. Man fühlte sich frei und lebendig, als ob man ebenfalls in New Orleans wäre und durch die Straßen schlendern würde. In dieser Geschichte hatte ich dieses Gefühl auch vereinzelt, aber leider nicht in einem ähnlichen Maß wie in Band eins, sodass diese Geschichte insgesamt schwerer im Magen lag.

    Zum Anderen lag dies an der Auflösung des großen Konflikts. Schon nach wenigen Seiten war absehbar, was ein Umdenken bei Bonnie hervorrufen würde und leider kam es dann auch genau so. Hätte man diese "große Offenbarung" an das Ende, vielleicht sogar in den Epilog gelegt, hätte es großartig gepasst. Leider war sie jedoch der Grund für das weitere Handeln von Bonnie, und da hätte ich mir eher ein natürliches Umdenken von ihr gewünscht.


    Fazit:

    Eine schöne Liebesgeschichte mit tollen, liebenswerten Protagonisten. Typisch für die Bücher von Kathinka Engel geht es zum Ende hin sehr kitschig zu, aber wer das mag, sollte es auf jeden Fall mal mit der Reihe probieren. Empfehlenswerte :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne.

    Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen. Kurt Tucholsky :wink: