Kazu Kibuishi – Die letzte Ratsversammlung / The Last Council

  • Klappentext /Verlagstext
    Emily und ihre Freunde glauben, dass sie in Cielis die Hilfe finden, die sie brauchen, aber irgendetwas stimmt da nicht. Einst belebte Straßen sind menschenleer, und die übrig gebliebenen Stadtbewohner leben in lähmender Angst. Emily wird zur Akademie eskortiert, wo von ihr erwartet wird, dass sie sich um einen Platz im Wächterrat, den mächtigsten Steinwächtern, bewirbt. Doch während die Zahl der Konkurrenten immer geringer wird, wird langsam ein schreckliches Geheimnis gelüftet - ein Geheimnis, das, wenn es begraben bleibt, die sichere Zerstörung all dessen bedeutet, wofür Emily kämpft.


    Der Autor
    Kazu Kibuishi wurde 1978 in Tokio geboren und zog als Vierjähriger mit Mutter und Bruder in die USA. Bereits ein Jahr später begann er mit dem Zeichnen. Zu seinen Erfolgen gehören die Reihen „Flight“ und „Copper“.


    Die Serie
    Von der „Amulett“-Reihe gibt es zurzeit acht Bände im Englischen, die es alle auf die New York Times Bestsellerliste geschafft haben. Band 9 ist angekündigt.



    Was vorher geschah


    Inhalt

    Emilys Erbe als Steinhüterin bereitet ihr so manchen Alptraum. Sie und Navin sind nicht immer einer Meinung, ob man Menschen oder phantastischen Figuren trauen darf. Max Griffin, der Emily im 3. Band als Mentor zur Seite gestellt wurde, begleitet sie durch ihre Ausbildung als Mitglied des Wächterrats. Ob sie Max trauen kann und welche Ziele er verfolgt, ist Emily noch immer unklar. Er macht ihr klar, dass ihr Amt in der Ratsversammlung ihr keine Entscheidungsfreiheit lässt und sie zu den folgenden gefährlichen Prüfungen verpflichtet ist. Max drängt Emily zunehmend, Entscheidungen zu treffen, die weder sie noch ihr Stein billigen können. Die Kandidaten, die mit Emily gemeinsam an der Prüfung in einem virtuellen Raum teilnehmen, deuten weitere Handlungsfäden an. Die Roboterfiguren Miskit und Cogsley erleben getrennt von Emily eigene Abenteuer und treffen einen weiteren Steinträger, während Navin, Leon und der Luftschiff-Kapitän-Enzo das Drachenbaby Dagno treffen, von dem ich mir noch interessante Szenen erhoffe.


    Fazit

    Kibuishis vierter Band hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Rein optisch bietet er eine Kombination aus beeindruckenden Illustrationen (besonders die Stadtansichten) und furchterregenden Ungeheuern. Eingeschoben wird die Legende der Stadt Cielis, unter der der Ur-Stein vergraben sein soll. Karten Von Cielis und den Katakomben darunter vertiefen die Vorstellung von Kibuishis Welt. Thema sind weiterhin das Heranwachsen und die Bewährung der jugendlichen Helden, Emilys Überwindung ihrer Ängste und Navins zunehmend sicherer Instinkt. Die Mutter der Kinder spielt wieder die Rolle der ängstlich-duldenden Zögerin, die Anpassung und Einhaltung bestehender Regeln predigt.


    Die Trennung in mehrere Handlungsstränge erschwert es, den Abenteuern der Kinder zu folgen. Wenn die jungen Leser mit der Serie wachsen sollen, würden sich die folgenden Bände an ältere Leser ab 10 richten. Doch auch für diese Altersgruppe sollten die Fäden wieder logisch miteinander verknüpft sein. Der deutsche Verlag hält sich in der Altersangabe der Zielgruppe bedeckt und kündigt inzwischen nur noch das Erscheinungsdatum des nächsten Bandes an.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Möller - Der entmündigte Leser

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow