Julia Lindenmair - Schwarze Schwingen

  • Darcian (Schwarze Schwingen) - Julia Lindenmair


    Tagträumer Verlag

    328 Seiten

    Romantasy

    Einzelband

    September 2020


    Inhalt:


    Wenn Liebe und Hass kollidieren, bleibt nur noch Chaos …


    Darcian ist ein Todesengel. Als Portalwächter ist es seine Bestimmung, frische Seelen aus dem Diesseits ins Jenseits zu führen.

    Eine endlos scheinende Routine. Bis zu dieser einen Nacht, die alles verändert.

    Sie kann ihn sehen, obwohl sie lebt …


    Dieses Mädchen besitzt eine Fähigkeit, die alles außer Kraft setzt, was er bis dahin zu wissen geglaubt hat.

    Doch noch etwas anderes macht dem Todesengel das Leben schwer.

    Es verstößt gegen die Gesetze des Himmels, es dürfte nicht sein, dass sie sein Herz höherschlagen lässt!

    Gemeinsam wollen sie das Geheimnis ihrer Gabe entschlüsseln, doch weder Darcian noch White ahnen, welch fatale Folgen dies mit sich bringt.


    Der Fürst der Unterwelt will White besitzen, um jeden Preis.

    Als Himmel und Hölle in einen unheilvollen Konflikt geraten, gibt es für Darcian keinen anderen Weg, er muss sich entscheiden:

    Wird er sich selbst in tödliche Gefahr begeben, um White aus den Klauen der Dunkelheit zu befreien?


    Meinung:


    Eigentlich liebe ich Romantasy Geschichten.

    Und Geschichten über Engel, Himmel und Hölle.

    Bisher hatte ich von der Autorin nichts gelesen, aber dass die Story über Darcian und White in der Ich-Perspektive erzählt wird, war schon mal ein großer Pluspunkt. Ebenso wie die Grundidee mit den Todesengeln.

    Ich bin ohne viel Erwartungen an das Buch herangetreten und wurde dementsprechend auch nicht arg enttäuscht.


    Bis ungefähr zur Hälfte der Handlung war ich wirklich begeistert.

    Darcian ist ein mürrischer, leicht sarkastischer Todesengel, der einzig dafür lebt, seine Aufgabe zu erfüllen.

    Er war mir also direkt sympathisch.

    Vor allem, weil er seinen Boss regelmäßig zur Weißglut treibt und seine Freunde gern mal reizt, wenn ihm der Sinn danach steht.

    Und diese Freunde sind äußerst gelungen und bringen einen gewissen Charme mit sich, der mich überrascht hat.

    Vom loyalen Lucien und der geheimnisvollen Lady hätte ich gern noch mehr erfahren.

    Nachdem Darcian also in White jemanden gefunden hat, der als Mensch nicht nur Engel sehen, sondern auch den Himmel betreten konnte, schien das Chaos erstmal perfekt.


    Der Schreibstil der Autorin ist locker-leicht und sorgt mit einer Prise Humor und Unkenntnis über das Menschliche Dasein für ein angenehmes Lesen. Die ebenso wichtigen Emotionen werden von Darcian mehr oder weniger ausführlich analysiert.

    Denn seit White in seiner Nähe ist und ihm erklären will, was Liebe ist, stürzt einiges auf ihn ein.

    Das Tempo der Gefühle war zuerst genau richtig und danach wurde es leider immer unauthentischer.

    Wo ich mich zu Beginn noch in die Lage des Protagonisten hineinfühlen konnte, ist im Laufe der Handlung die Verbindung mehr und mehr abgebrochen.

    Einfach, weil es zu schnell vom Extrem „Keine Ahnung“ ins „Liebe öffnet alle Türen“ umgeschlagen ist.


    Doch nicht nur die Emotionen wirkten etwas deplatziert.

    Es wollte auch irgendwie keine Spannung aufkommen, obwohl mit dem Herrscher der Unterwelt genügend Potenzial da gewesen wäre. Mit den schwarzen Seelen und den unendlichen Weiten des Himmels.

    Irgendwie hätte ich mir da noch ein paar mehr Machtspielchen und Intrigen gewünscht. Die Hindernisse, die den Protagonisten in den Weg gelegt wurden, waren jedoch überraschenderweise gelungen und wurden auch nicht allzu schnell überwunden.


    Nichtsdestotrotz befand sich die Geschichte bei mir auf dem absteigenden Ast.

    Ich mag den Humor und die Charaktere an sich, aber je länger sich Darcian mit Gefühlen beschäftigte, desto chaotischer und unglaubwürdiger wurden seine Gedanken. Zudem hatte man auch kaum Zeit White richtig kennenzulernen.

    Den schwarzen Schwingen fehlte einfach ein wenig Raum, um sich gänzlich zu entfalten.


    Fazit:


    Im Grunde ist „Darcian“ auf einer tollen Idee aufgebaut.

    Die Charaktere sind alle mit humoristischen Seiten gesegnet und vielseitig genug, um zu begeistern.

    Alle interessanten Figuren agieren jedoch eher im Hintergrund, sodass man nicht viel von ihnen mitbekommt.

    Darcian, White und die Geschichte waren auf der ersten Hälfte gut ausgearbeitet, eine Tatsache, die sich jedoch schnell ins Gegenteil gekehrt hat. Der Kampf zwischen Himmel und Hölle war angenehm zu lesen, aber leider nicht spannend und authentisch genug, um dauerhaft zu fesseln.


    Bewertung:


    ⭐️⭐️⭐️💫 (3,5/5)