Lukas Maisel – Buch der geträumten Inseln

  • Klappentext/Verlagstext
    Beinahe jede Kultur Asiens kennt das Wesen mit Namen - als Yeren in China, Chemo in Tibet oder als Orang Pendek auf Sumatra. Seit Jahrhunderten hat es einen festen Platz in Mythen und Imaginationen. Nur die Wissenschaft will nichts wissen vom "missing link" zwischen Mensch und Tier.
    Robert Akeret ist fest entschlossen, das zu ändern. Auf Geheiß einer kryptozoologischen Gesellschaft bricht er auf zu einer Expedition ins Innere Papua Neuguineas. An seiner Seite: ein Mann von der Volksgruppe der Bugis; am Steuer des Bootes steht einer, der sich Jonah nennt. Und dann ist da noch Blum, sein Schweizer Assistent, ein Mittzwanziger mit schwachen Nerven, aber ausgeprägtem Bewusstsein für korrekte Umgangsformen. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Fahrt ins wohl bemessen Ungewisse. Mit einem handgeschweißten Käfig auf dem Bug …
    Lukas Maisel ist womöglich das "missing link" zwischen Claude Lévi-Strauss und Karl May. Sein Romandebüt, „Buch der geträumten Inseln“, ist ein literarisches Abenteuer, leichthändig und intelligent, eine fesselnde Verbindung von Kulturgeschichte, Ethnographie und erzählerischer Phantasie.


    Der Autor
    Lukas Maisel, geboren 1987 in Zürich, machte eine Lehre zum Drucker, bevor er am Literaturinstitut in Biel studierte. Für das Manuskript seines ersten Romans, "Buch der geträumten Inseln", erhielt er 2017 einen Werkbeitrag des Kantons Aargau und 2019 den Förderpreis des Kantons Solothurn. Er lebt in Olten.


    Inhalt
    Mit dem gesunden Menschenverstand einer Hebamme bemerkte Robert Akerets Mutter schon bald, dass ihr Sohn lieber allein ist als unter anderen Menschen und Probleme damit hat, die Mimik anderer zu interpretieren. Sie übt mit ihm gezielt, Gesichtsausdrücke zu lesen. Sein überragendes Gedächtnis lernt der Junge schon früh zu verbergen. Dass Robert sich von Landkarten faszinieren lässt und sich als Kind wünscht, Kartograf zu werden, wirkt bei einem Sonderling wie ihm nur folgerichtig. Als Robert beschließt, auf einer Expedition nach Papua-Neuginea einen „Homo Akereti“ zu entdecken, habe ich mich gefragt, ob ein Sonderling auf einer Expedition evtl. sogar besondere Stärken einzusetzen hat. Robert findet drei weitere Expeditionsteilnehmer, mit denen er ein Boot bemannt. Von Mansur verspricht er sich besonders viel, weil er Nachfahre des Seefahrervolk der Bugis ist. Jonah wird sogar später damit herausrücken, dass er schon unter einem Piratenkapitän gedient hat. Das Verhältnis zwischen den vier Männern im Boot in fremder Umgebung könnte interessante Einblicke bieten, verläuft jedoch irgendwie im Sande. Als nach einigen Wochen an anderem Ort eine Frau Akeret „verschollen“ melden will, verblüffte mich das zwar, es änderte jedoch nichts an dem sonderbaren Gefühl, dass mit Robert Akeret grundlegend etwas nicht stimmt …


    Fazit

    In leicht altertümlich klingender Tonlage und mit nüchtern spöttischem Ton erzählt Lukas Maisel von einem wahrhaftigen Sonderling. Obwohl stilistisch ein bemerkenswerter Roman, konnte der Text nicht ganz die Erwartungen erfüllen, die das dschungelgrüne Buchcover bei mir weckte.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Ravik Strubel - Blaue Frau

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Buchdoktor

    Hat den Titel des Themas von „Lukas Meisel – Das Buch der geträumten Inseln“ zu „Lukas Maisel – Buch der geträumten Inseln“ geändert.