Martin Haller - Alte Haus- und Nutztierrassen neu entdeckt

  • Kurzbeschreibung (Klappentext):

    Zahlreiche alte Haus- und Nutztierrassen sind bei uns selten geworden und gar vom Aussterben bedroht. Dass viele dieser Rassen nicht nur Liebhabertiere darstellen, sondern durchaus auch reizvolle Alternativen zu gängigen Nutztierrassen für Landwirte und Kleintierzüchter bieten, zeigt dieses reich bebilderte Buch. Die jeweiligen Stammformen, die bisherige Entwicklung, der aktuelle Status auf diversen roten Listen und vor allem die ganz besonderen Eigenschaften von 179 alten Haustierrassen des deutschsprachigen Raumes und der Länder der ehemaligen k. u.k. Monarchie werden ausführlich beschrieben.

    Aus den Rasseporträts:

    - Jütländer Kaltblut, Lewitzer Pony, Lipizzaner, Weißer Barockesel

    - Vom Hausbüffel über das Kärtner Blondvieh zum Wittgensteiner Blessvieh

    - Engadiner Schaf, Merino- oder Ostfriesisches Milchschaf

    - Steirische Scheckenziege, Erzgebirgs- oder Kupferhalsziege

    - Angler Sattelschwein, Manglaitza- und Turopoljeschwein

    - Harzer Füchse, Gelbbacken, Stumper und Landpinscher

    - Angora-Kaninchen, Rheinische Schecke, Blaue, Graue oder Weiße Widder

    - Von Sulmtaler Hühnern, Perlhühnern zur Cröllwitzer Pute


    Mein Eindruck:

    Martin Haller, einer der besten Hippologen und Pferderassenexperte im deutschsprachigen Raum, zählt zu meinen Lieblingsautoren. Und nun hatte er ein Buch nicht nur über Pferderassen geschrieben, sondern über alte Haus- und Nutztierrassen. Die Erhaltung vom Aussterben bedrohter Pferderassen hat mich schon immer brennend interessiert und da ich mich seit Jahren für die Erhaltung bedrohter Pferderassen einsetze, war dieses Buch ein absolutes Muss. Und was soll ich sagen: Ich wurde nicht enttäuscht. Das Buch ist super aufgebaut, die Beschreibungen der einzelnen Arten und ihrer Rassen sind super verständlich erläutert und das Buch glänzt durch hervorragende Farbfotos. Fast jede Haustierrasse ist mit mindestens einem Farbfoto beschrieben. Somit spricht das Buch auch interessierte Hobbyhalter und -züchter an, was sehr gut ist, denn diese haben über Jahrzehnte die meisten dieser bedrohten Rassen am Leben erhalten, da sie von den kommerziellen Zuchtbetrieben nicht mehr gehalten werden. Das Überleben dieser Rassen hängt stark mit den Hobbyhaltern und vor allem guter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zusammen und dieses Buch ist ideal, um vermehrt interessierte Halter und Züchter zu finden. Mein Highlight waren die Kapitel über die bedrohten Pferderassen und die Entenrassen, aber die Kapitel der anderen Haustierarten mit ihren Rassen sind ebenso beeindruckend.

    Ich vergebe hier vier einhalb Sterne, einen halben Stern Abzug gibt es, weil bei der Rasse des Lehmkuhlener Ponys, die ich seit Jahren in der Erhaltungsarbeit unterstütze, als Gründerhengst nicht "Marquis Ito" genannt wird, sondern irrtümlicherweise dessen Großvater "The Mikado", und weil der Einsatz von Arabern und Vollblütern auf dem Ursprungsgestüt beschrieben wird, obwohl diese Rassen nachweislich nie in der Zucht der Rassebegründerin Baronin von Donner eingesetzt wurden.


    Bewertung:

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