Lucie Castel - Die Magie von Schokolade / La guerre des papilles

  • Süße Verführungen

    Obwohl sie den ersten Platz als Patissière Frankreichs gewonnen hat für ihre exzellenten Tortenkreationen, war das glück nicht auf Catalina Palazzos Seite. Als sie ihr Geschäft in der Bretagne verliert, kehrt sie in ihre Heimat Korsika zurück, wo sie von ihrem Großvater nach dessen Tod einen kleinen Laden geerbt hat, mit dem ihr der Neuanfang gelingen soll. Catalina war seit ihrer Kindheit nicht mehr auf Korsika, insofern kennt sie weder ihre Großmutter Elena gut genug, noch weiß sie um die alte Fehde zwischen den Palazzos und den Castellis. Ausgerechnet Luca Castelli hat seine berühmte Schokoladenmanufaktur genau gegenüber ihrer Patisserie, was schon bald zu einem Konkurrenzkampf führt, die der alten Familienfehde geschuldet ist und weder an Catalina noch an Luca spurlos vorbeigeht…


    Lucie Castel hat mit „Die Magie von Schokolade“ einen wunderschönen Roman vorgelegt, der nicht nur mit einer unterhaltsamen und tiefgründigen Geschichte punkten kann, sondern mit der Fülle von erwähnten Köstlichkeiten dem Leser regelrecht den Blutzucker nach oben treibt. Der flüssige, bildhafte und gefühlvolle Erzählstil lässt den Leser abwechselnd an Catalinas oder an Lucas Seite gleiten, um die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden genau mitverfolgen zu können. Die Autorin lässt nicht nur ernste Themen wie Betrug, Kinderlosigkeit und Vertrauensbruch in ihre Geschichte mit einfließen, sondern setzt den Leser auch bildreich über die Aktivitäten in den Küchen der beiden Läden ins Bild. Zudem spielt eine alte Fehde eine doch erhebliche Rolle, wobei der Kleinkrieg zwischen den Familien recht kuriose, teils sogar absurde Ausmaße annimmt, indem es den Ort in zwei Lager spaltet, weil beide Familien recht einflussreich sind. Da wird es Zeit, dass die junge Generation weniger Vorbehalte hat und sich lieber in wirklicher Konkurrenz misst, wer in seinem Fach der Beste ist. Die Namen der vereinzelten Köstlichkeiten sind ebenfalls skurril zu nennen, doch hat man als Leser durch die Beschreibungen diese genau vor Augen und möchte sie am liebsten sofort kosten.


    Die Charaktere sind lebendig in Szene gesetzt, mit menschlichen Eigenschaften ausgestattet, die sie glaubwürdig und authentisch wirken lassen, so dass es dem Leser nicht schwer fällt, sie ins Herz zu schließen und Anteil an ihrem Schicksal zu nehmen. Catalina hat schon einiges durchgemacht und hofft, die Vergangenheit mit dem Neuanfang in Korsika hinter sich zu lassen. Aber als gebranntes Kind kann sie nur schwer wieder Vertrauen fassen. Als Patissière ist sie unschlagbar, beweist sie doch viel Einfallsreichtum und Empathie für ihre Mitmenschen. Luca ist von Natur aus ein ehrgeiziger Kerl, der manchmal recht arrogant wirkt. Er lebt für seine Kreationen und sorgt für den Lebensunterhalt seiner Familie. Elena Palazzo ist die Grand Dame und Catalinas Großmutter, die noch in der Vergangenheit verortet ist ebenso wie Luca Castellis Mutter. Die beiden schenken sich nichts und halten mit ihren Rachegedanken das Dorf in Atem. Dom Castelli ist ein sympathischer Teddybär, der nicht nur gutmütig, sondern auch weise wirkt. Aber auch Nebenprotagonisten wie Marc-Antoine geben der Handlung zusätzlich Farbe.


    „Die Magie von Schokolade“ ist ein wahrer Pageturner mit tollem Kopfkino, denn ständig ist man in der Erwartung, dass die Lage eskaliert oder die Nebenprotagonisten für einen Knall sorgen. Wunderschön und gefühlvoll erzählt ist hier eine absolute Leseempfehlung mehr als verdient!!!


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    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Lucie Castel - Die Magie von Schokolade“ zu „Lucie Castel - Die Magie von Schokolade / La guerre des papilles“ geändert.
  • Tortenschlacht


    Die Magie von Schokolade, Roman von Lucie Castel, Ebook erschienen bei Piper ebooks.


    Durch eine Erbschaft findet Catalina die große Liebe.


    Catalina ist eine großartige Zuckerbäckerin, doch durch Intrigen verliert sie die Liebe und ihre Patisserie in der Bretagne. Als ihr korsischer Großvater stirbt, erbt sie dort einen kleinen Laden, sie beschließt kurzerhand, ein neues Leben auf Korsika zu beginnen. Voller Elan stürzt sie sich in die Arbeit um die neue Patisserie in Schwung zu bringen. Dies wird leider durch eine uralte Familienfehde erschwert. Ihrem Lokal gegenüber stehen die Leute vor der Chocolaterie Castelli Schlange, die gehört dem Spross der verfeindeten Familie Luca Castelli. Kann die Liebe alle Grenzen beseitigen?
    Eine Geschichte die mir das Lesen ziemlich versüßt hat, ständig war von leckeren Kuchenkreationen und raffinierten Schokoladenschöpfungen zu lesen. Von diesen Szenen in Küche und Backstube hätte ich mir viel mehr gewünscht. Die Autorin schreibt in einem frischen und fröhlichen Stil, schlagfertige Dialoge beleben das Werk, da konnte ich mitunter nur schmunzeln. Das Highlight als Cousin Marc-Antoine einen Hund wiederzubeleben versuchte. Sätze wie: „Der Scheuerlappen. Der meiner Mutter als Hund dient, schnüffelt begierig an meinem Bein.“
    Lucie Castel hat ihren Roman im Ich-Stil verfasst, abwechslungsweise aus der Sicht der beiden Hauptfiguren Catalina und Luca. Deshalb sind die 34 Kapitel die das Buch umfasst, auch mit dem jeweiligen Handlungsort überschrieben. Sie wechseln sich so geschickt ab, dass man nicht aus dem Lesefluss gerissen wird.


    Leider ist die Autorin auf das Setting kaum eingegangen, etwas Lokalkolorit hätte ich mir schon gewünscht, die Handlung hätte an jedem x-beliebigen Ort stattfinden können.

    Auch sind die Charaktere blutleer und blass geblieben, gerade die Gedankengänge von Luca hätten mich brennend interessiert. Ich konnte mich mit der Protagonistin nicht identifizieren. Alle andern Akteure blieben mir leider auch fremd. Sie handelten nicht immer nachvollziehbar. Ich hatte immer wieder das Gefühl, dass die Geschichte an einigen Stellen einfach ein paar erklärende Seiten mehr nötig gehabt hätte. Das Potential zu einer mitreißenden Romanze wäre da gewesen.

    Alles in allem jedoch habe ich mich ganz gut unterhalten gefühlt. Ein Satz der mich nachdenklich gemacht hat: „Die Zukunft galoppiert voran, ohne sich umzudrehen, nie fängt man sie ein. Und unterdessen vergeht die Zeit und nimmt das Leben unserer Liebsten mit sich.“(S.11)
    Eine eingeschränkte Empfehlung, für ein paar entspannte Lesestunden, ohne Dramatik und großes Kino. Von mir 3 Sterne. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon