J.Z. Foster - The Wicked Ones

  • Kurzmeinung

    Dave2311
    uch wenn es verdammt erdrückend war, so war es auch packend und mitreißend.
  • J.Z. Foster - The Wicked Ones


    Inhalt:

    They come for your children... and leave their own.


    You know, the best thing about nightmares is that they’re not real. It’s all just in your head, and as soon as you wake up, pop!

    It’s all gone. You’re safe.

    It’s not like they could crawl out, creeping from your mind with long, slender fingers and milky yellow eyes sunken into heads with pointed horns bursting out.

    That’d just be insane.


    Daniel Tanner’s life is insane. A mysterious disease came to claim his son, seemingly pulling him into the grave with cold fingers named misery and hopelessness.


    Now a stranger has come calling with an even stranger tale of monsters—horrible things that take children in the middle of the night and leave their own, things that crawled out of the faery tales our barbarous ancestors used to tell, things that they tried to warn us about.

    We didn’t listen.

    Because monsters aren’t real, are they? There’s no reason to fear the dark, no reason at all to believe the old tales about the creatures with a taste for human meat.

    That would be insane… wouldn’t it?

    (Q Amazon)


    Meinung:

    The wicked ones


    Daniel Tanner trägt seinen Sohn zu Grabe. Nach plötzlicher, kurzer Krankheit, deren Ursache die Ärzte nicht finden konnten, ist Sam verstorben. Daniel hat seinen Lebenswillen verloren, seine Aufgabe, selbst seine Frau. Er ertrinkt in Selbstmitleid. Den Revolver bereits gedanklich im Mund trifft er auf Larry, dieser will mit ihm über seinen Sohn reden. Daniel hat nichts mehr zu verlieren und stimmt einem Treffen zu. Er fährt sogar mit Larry zu einem verlassenen Haus. Was soll ihm schon noch passieren? In diesem Haus lernt er Jenna, Greg und Rebekah kennen und erfährt was das Team um Larry macht. Sie jagen Wesen, die so alt sind wie die Menschheit. Wesen der Dunkelheit. Wesen, welche sich in der Nacht Kinder holen und mit ihrer eigenen Brut austauschen. Das, was Daniel unter die Erde gebracht hat, war nicht sein Sohn. Es sah vielleicht so aus, doch war es eines der Geschöpfe der Nacht.

    Was die 5 Menschen nicht wissen, und auch niemand sonst in New Athens, ist, dass etwas Böses in die Stadt gekommen ist. Etwas hat sich hier niedergelassen und nichts Gutes mit den Menschen vor hat.

    Zusammen mit Daniel stehen diesem Ding nur eine Handvoll Menschen gegenüber und diese haben nicht die blasseste Ahnung was sie auf ihrem Weg erwartet.

    Daniel nimmt nicht nur den Kampf mit der Finsternis auf, er muss auch mit sich selbst kämpfen, der Trauer, der Wut und auch mit dem was er tief in sich selbst findet. Er blickt tief in den Schlund der Dunkelheit und sieht dort einen Teil seiner selbst.


    Bereits zum Start in die Geschichte bekommt man einen tiefen, deprimierenden Einblick in Daniel. Er kämpft mit dem Tod seines Kindes und den mysteriösen Umständen. Es ist erschreckend und niederschlagend.

    Schnell werden diese Gefühle aber abgemildert, denn er und der Leser erfahren um welche Bedrohung es sich in diesem Buch handelt. Oder sagen wir lieber wir erfahren eine Bedrohung. Dennoch bleiben die Trauer und die Wut Daniels, um den Tod seines Sohnes, die vorherrschenden Gefühle. Wir bekommen tiefe und ausschweifende Einblicke in Daniels Gedanken. Das gibt der Geschichte eine sehr, sehr erdrückende Atmosphäre. Man könnte jetzt meinen, dass Daniel, getrieben durch Wut und Rachegelüste, zu einer Art Supermonsterjäger wird, doch das wird er nicht. Er steht eher immer am Abgrund zum Wahnsinn. Das macht die Atmosphäre nicht freundlicher.

    Auch die anderen Darsteller haben alle ihr Päckchen zu tragen und nach und nach lernt man auch diese näher kennen, wenn auch nicht ganz so intensiv wie Daniel.


    Die Erzählung wechselt zwischen den Personen hin und her. Das lockert die Erzählung etwas auf, allerdings vergeht die düstere, erdrückende Stimmung nie. In jedem Kopf sieht es zwar etwas anders aus, aber im Grunde sind alle ziemliche Wracks. Was hier nicht negativ gemeint ist. Der Geschichte ist das durchaus zuträglich.

    Zu lachen hat hier nur einer etwas und das ist der Bösewicht und seine Schergen. Auch aus seiner Perspektive sehen wir Teile der Geschichte. Seine Gedanken aber bleiben im Verborgenen. Er ist einfach unsagbar böse.


    Die vielen Wechsel der Perspektive bringen neben der Abwechslung auch viel Dynamik in die Geschichte, denn wir erleben als Leser viele Ereignisse aus mehreren sich überschneidenden Blickwinkeln. So bekommt man einen wesentlich weiteren Blick für die Geschehnisse.


    Was mir nicht so gefallen hat, auch wenn es sicherlich vom Autor beabsichtigt war, ist das ausschweifende Rumreiten auf Gefühlen. Wenn die Darsteller mit sich selbst im Klinsch lagen, dann wurde stellenweise über Absätze hinweg darüber philosophiert wie düster alles ist, wie unnütz sie sind, wie viel sie ertragen müssen, wie hilflos sie sind, wie schlecht ihre Chancen stehen, usw. Ja, das macht die Geschichte erst so richtig schwer, aber mir war es an vielen Stellen einfach viel zu viel. Ich hatte das Gefühl, dieses Gejammere will gar nicht aufhören.


    Ich hatte mich bereits zum Start gefragt wie sich das Buch entwickelt, da die Bedrohung recht schnell beim Namen genannt wurde. Und der Großteil der Geschichte befasst sich mit den Kopfereignissen der Darsteller. Natürlich geht die Geschichte immer Langhin und nach und nach baut sich Spannung auf. Diese Spannung findet dann mit letzten Drittel der Geschichte ihren rasanten, hohen Anstieg zu einem durchaus ansehnlichen Finale. Die Darsteller finden einen Lichtpunkt in ihrem Kampf, eine Art Anker, an dem sie festhalten und aus dem sie neue Kraft ziehen, um ihren scheinbar verzweifelten, aussichtslosen Kampf anzunehmen.


    Fazit:

    The wicked ones ist ein düsterer, deprimierender, hoffnungsloser Horror, der keinen Spaß macht. Der Leser wird in den dunklen Abgrund der Darsteller mit hineingezogen und spürt die erdrückende, kalte, bedrohliche Dunkelheit.

    Lässt man sich auf dieses Buch ein wird man keine Freude haben, doch man wird mit einem außergewöhnlichen Leseerlebnis unterhalten/belohnt. Mir war es etwas zu viel deprimierende Gefühlsduselei, aber dennoch bin ich im Nachhinein wirklich zufrieden mit der Leseerfahrung. Auch wenn es verdammt erdrückend war, so war es auch packend und mitreißend.



    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn