T. Kingfisher - The Twisted Ones

  • Kurzmeinung

    Dave2311
    Mir hat es sehr viel Spaß gemacht Melissa und Bongo auf ihrer Odyssee zu begleiten.
  • Inhalt:

    When Mouse’s dad asks her to clean out her dead grandmother's house, she says yes. After all, how bad could it be?

    Answer: pretty bad. Grandma was a hoarder, and her house is stuffed with useless rubbish. That would be horrific enough, but there’s more—Mouse stumbles across her step-grandfather’s journal, which at first seems to be filled with nonsensical rants…until Mouse encounters some of the terrifying things he described for herself.

    Alone in the woods with her dog, Mouse finds herself face to face with a series of impossible terrors—because sometimes the things that go bump in the night are real, and they’re looking for you. And if she doesn’t face them head on, she might not survive to tell the tale.

    (Q Amazon)


    Meinung:

    T. Kingfisher - The Twisted Ones



    Melissas Großmutter war eine böse Frau. Niemand mochte sie. Selbst ihr zweiter Ehemann, Frederik Cotgrave, hatte unter ihr zu leiden. Melissa hat sich als Kind immer gewundert, wie er das nur aushalten konnte. Zum Glück ist er schon vor einiger Zeit verstorben. Nun ist auch die Oma in hohem Alter verstorben.

    Melissas Vater bittet Melissa, sich um das Haus der alten Frau zu kümmern. Vielleicht kann sie es herrichten, um es zu verkaufen. Natürlich macht Melissa sich direkt auf nach Pondsboro in North Carolina, um sich der Sache anzunehmen. Mit dabei ist ihr Hund und ständiger Begleiter Bongo. Nicht der hellste Stern am Nachthimmel, aber loyal.

    Als sie bei dem leerstehenden, abseits gelegenen Haus ankommt, erwartet sie schon der erste Schreck als sie die Tür öffnet. Ihre Großmutter war ein Messie. Melissa macht das Beste aus der Situation, immerhin hatte Oma keine Katzen oder sammelte Lebensmittel.

    Alles scheint recht beschaulich, das Häuschen, der Wald, die Abgeschiedenheit, das kleine Städtchen Pondsboro.

    Melissa findet bei ihrer Aufräumaktion das Tagebuch ihres Stiefopas. Sie glaubt starke Spuren der Demenz in seinem Tagebuch zu erkennen. Als sie sich aber, bei einem Spaziergang durch den Wald mit Bongo, plötzlich auf einer Bergformation wiederfindet, die hier überhaupt nicht sein sollte, nehmen die Geschehnisse langsam einen seltsamen Lauf.


    Die Geschichte wird von Melissa selbst erzählt und das auf sehr unterhaltsame Weise. Sie ist eine junge Frau irgendwas in der 30ern (das genaue Alter verrät sie in der Geschichte nicht) und sie hat eine sehr schräge Art von Humor, der mir äußerst gut gefallen hat. Gerade in der Vorgeschichte werden selbst banale Dinge, wie der Besuch im Kaffeehaus von Pondsboro oder die Aufräumaktion des Hauses, einfach nicht langweilig.

    Selbst als die Dinge immer merkwürdiger werden, verliert sie ihren Humor nicht und das fand ich sehr erfrischend.


    Zu Beginn der Geschichte ist alles sehr idyllisch und angenehm. Ich hatte erwartet, dass das abgeschiedene Haus, der Wald und vor allem das Zimmer mit den Puppen irgendwie anders dargestellt wird, aber nein, Melissa nimmt es so an, wie man es eben als klardenkender Mensch machen würde. Es ist einfach nur ein altes Haus, ein Zimmer mit hunderter Puppen (wenn das auch etwas gruselig ist) und eben ein dichter Wald. Ich fand es sehr gut, dass keine unheilschwangeren Andeutungen gemacht wurden. Die vielen sarkastischen, schwarzhumorigen Anmerkungen Melissas waren mir da schon weitaus lieber.


    Nur ganz langsam baut sich etwas wie Spannung auf und das auch nur durch das gefundenen Tagebuch des Stiefgroßvaters. Es wird in erster Linie geheimnisvoll, aber nicht wirklich bedrohlich für Melissa. Sie selbst ist fasziniert von ihrer Entdeckung. Spätestens nach ihrer Entdeckung des nichtexistierenden Bergs, ist sie aber gewillt hinter das Geheimnis zu kommen, denn scheinbar war Großväterchen nicht nur einfach verrückt. Allerdings legt sie auch hier Verstand an den Tag. Sie wird nicht besessen von der Idee. Melissa versucht einen klaren Kopf zu behalten. Zumindest bis zu der 'Installation' im Wald und dem nächtlichen Besuch.

    Ab hier glaubt sie kurz den Verstand zu verlieren, aber selbst jetzt verliert sie nicht ihren Galgenhumor.


    Im Großen und Ganzen also bin ich wirklich sehr zufrieden mit der Geschichte. Gerade Melissas Erzählweise hat mir direkt vom Start weg gefallen und sie ist mir schnell sehr sympathisch geworden.

    Allerdings bin ich nicht rundum glücklich mit der Geschichte. Am Ende sind mir doch noch einige Fragen offen geblieben, auch wenn viele Dinge geklärt und erklärt wurden, so hat mir das nicht gereicht. Durch die Idee mit dem Tagebuch und den anderen angesprochenen Aufzeichnungen sind die Erklärungen an sich ausreichend und man kann sich als Leser noch etwas den Kopf mit Spekulationen zerbrechen. Ich habe aber gern alles geklärt (schlechte Angewohnheit, ich weiß).

    Auch sollte man sich nicht zu sehr auf Schrecken und Horror einstellen. Es gibt durchaus Momente und Beschreibungen, welche recht erschreckend, abstoßend aber auch faszinierend sind. Hier spielt sich viel über das eigene Kopfkino ab, sofern man sich auf die Geschichte einlässt. Gerade zum Ende besticht die Geschichte durch die ausführlichen Beschreibungen der Umgebung und des von Melissa Gesehenen.


    Fazit:

    Mir hat es sehr viel Spaß gemacht Melissa und Bongo auf ihrer Odyssee durch Großmütterchens Haus, das Tagebuch Cotgraves und den Wald um Pondsboro. Die Erzählweise ist sehr unterhaltsam und Melissa eine durchaus sympathische Protagonistin. Bongo lockert die Geschehnisse auf eine etwas unschuldige, naive, recht hundemäßige Art und Weise auf. Der Horror hält sich weitestgehend in Grenzen. Mir blieben hinten raus leider aber zu viele Fragen offen, was sich wohl aber mit dem Nachwort der Autorin erklären lässt (worauf ich hier nicht weiter eingehen will). Das Buch überzeugt aber durch die Art und Weise der Darbietung.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn


  • Ein bische etwas zur Aotorin:


    T. Kingfisher – richtiger Name Ursula Vernon ist eine amerikanische freie Schriftstellerin, Künstlerin und Illustratorin. Sie ist bekannt für ihren mit dem Hugo Award ausgezeichneten Graphic Novel Digger und für die Kinderbuchserien Hamster Princess und Dragonbreath

    Geboren: 28. Mai 1977 (Alter 43 Jahre), Pittsboro, North Carolina, Vereinigte Staaten

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker: