Ken Follett - Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit / The Evening and the Morning

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon)
    England im Jahr 997. Im Morgengrauen wartet der junge Bootsbauer Edgar auf seine Geliebte. Deshalb ist er der Erste, der die Gefahr am Horizont entdeckt: Drachenboote. Jeder weiß: Die Wikinger bringen Tod und Verderben über Land und Leute.
    Edgar versucht alles, um die Bürger von Combe zu warnen. Doch er kommt zu spät. Die Stadt wird beinahe völlig zerstört. Viele Menschen sterben, auch Edgars Familie bleibt nicht verschont. Die Werft der Bootsbauer brennt nieder. Edgar bleibt nur ein Ausweg: ein verlassener Bauernhof in einem Weiler fern der Küste.
    Während Edgar ums Überleben kämpft, streiten andere um Reichtum und Macht in England. Unter ihnen: der gleichermaßen ehrgeizige wie skrupellose Bischof Wynstan, der idealistische Mönch Aldred und Ragna, die Tochter eines normannischen Grafen ...
    Edgar, Ragna, Wynstan, Aldred - ihre Schicksale sind untrennbar miteinander und mit ihrer Zeit verbunden. Ihr Land, das England der Angelsachsen, ist eine Gesellschaft voller Gewalt. Eine Gesellschaft, in der selbst der König es schwer hat, Recht und Gerechtigkeit durchzusetzen.
    Gemeinsam mit Edgar, Ragna, Wynstan und Aldred erleben wir den Übergang von dunklen Zeiten ins englische Mittelalter - und den Aufstieg eines unbedeutenden Weilers zum Ort Kingsbridge, den wir seit "Die Säulen der Erde" kennen und lieben.


    Autor (Quelle: Amazon)
    Ken Follett, geboren 1949 in Cardiff, Wales, gehört zu den erfolgreichsten Autoren der Welt. Berühmt wurde er mit den Romanen Die Säulen der Erde und der Fortsetzung Die Tore der Welt, die auch erfolgreich verfilmt wurden. Nach einigen Thrillern hat er mit Sturz der Titanen, Winter der Welt und Kinder der Freiheit eine groß angelegte Chronik des 20. Jahrhunderts vorgelegt. Zuletzt erschien Das Fundament der Ewigkeit, eine Fortführung der weltbekannten Kingsbridge-Reihe.


    Allgemeines
    Prequel zur Kingsbridge-Trilogie
    Titel der Originalausgabe: „The Evening and the Morning“, ins Deutsche übersetzt von Dietmar Schmidt und Rainer Schumacher
    Erschienen am 15. September 2020 bei Bastei Lübbe als HC mit 1024 Seiten
    Gliederung: Karte – Vorwort – Vier Teile mit insgesamt 43 Kapiteln – Danksagung
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
    Handlungsort und -zeit: Dreng´s Ferry, später King´s Bridge und Umgebung, 997 bis 1007


    Inhalt und Beurteilung
    Der Roman, der chronologisch vor der Kingsbridge-Trilogie angesiedelt ist, schildert die Entstehung dieser fiktiven Stadt aus der ärmlichen Siedlung Dreng´s Ferry zur Regierungszeit von König Ethelred (ca. 968 bis 1016).
    Im Mittelpunkt stehen drei junge Leute verschiedener Herkunft: der Bootsbauer und spätere Baumeister Edgar, der durch einen Wikinger-Überfall heimatlos geworden ist, die normannische Herzogtochter Ragna, die den Ealdorman Wilwulf heiratet und der Mönch Aldred, der über die Sittenlosigkeit in der Gemeinde Dreng´s Ferry empört ist und ein Kloster als Ort der Frömmigkeit und Gelehrsamkeit etablieren möchte.
    Diesen drei Personen, die zum Wohl der Gemeinschaft agieren, sind Gegenspieler gegenübergestellt, die sich durch Machtgier, Korruption, Bauernschläue, aber auch durch Brutalität und Dummheit „auszeichnen“. Hier wird eine gewisse überzeichnete Schwarzweiß-Malerei deutlich, aus der sich allerdings eine rasante, wechselvolle und höchst fesselnde Geschichte speist. Man kann nicht umhin, um Leib und Leben der ans Herz gewachsenen Protagonisten zu bangen.
    Der Erzählstil ist sehr anschaulich und spannend, trotz des gewaltigen Umfangs von mehr als 1000 Seiten fällt es schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Über die Dark Ages ist nicht allzu viel dokumentiert, der Leser erfährt aber doch einiges über die Rechtsprechung und Verwaltung während der spät-angelsächsischen Epoche, über die Rolle des Königs und über die ständige Bedrohung durch Überfälle der Wikinger auf die englische Westküste.


    Fazit
    Ein fesselnder Roman, der zu ausgedehnten Lesestunden auf dem heimischen Sofa verlockt, ideal zum Abtauchen aus dem Alltag!

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Meine Rezension bezieht sich auf die englische Originalausgabe, deshalb kann ich nichts zur Qualität der deutschen Übersetzung sagen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Es ist ja eigentlich gar nicht so "meine" Zeit, aber jetzt machst Du mir doch Appetit :D


    Dasselbe habe ich seinerzeit auch über "Säulen der Erde" gedacht und war dann ziemlich gefesselt ...

  • Es ist ja eigentlich gar nicht so "meine" Zeit, aber jetzt machst Du mir doch Appetit

    Es ist ein typischer Ken Follett und sehr gut für lange Herbstabende geeignet. Ich lese sonst auch eher ab Spätmittelalter bis in die Neuzeit, empfand dieses Buch aber als willkommene Abwechslung und könnte mir vorstellen, auch noch weitere Bücher über die angelsächsische Zeit zu lesen.

    Das englische E-Book kostet gerade mal 8,05 €, da hättest Du auch keinen großen Verlust zu beklagen, falls es Dir wider Erwarten nicht gefallen sollte.:wink:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Bisher hatte ich noch keinen Follett, den ich gar nicht mochte. Manche fand ich mehr, manche weniger gut, und ich könnte auch nicht mehrere hintereinander lesen, aber unterhaltsam sind sie ja eigentlich immer.

  • Tolle mittelalterliche Atmosphäre

    Wir schreiben das Jahr 997 n. Chr.. Die Geschichte beginnt mit dem Wikingerüberfall auf die Hafenstadt Combe. Der junge Bootsbauer Edgar sah das nahende Grauen im Morgengrauen als er auf seine Geliebte wartete. Er tat alles um die Bürger noch rechtzeitig zu warnen. Doch es war schon zu spät. Die Sadt ist nach dem Angriff fast völlig zerstört und auch seine Familie bleibt nicht ganz verschont. Der einzige Ausweg: ein verlassender Bauernhof nahe Drengs Ferry, meilenweit weg von Combe. Dorthin zieht er mit seiner Mutter und seinen zwei älteren Brüdern. Während die Familie ums Überleben kämpft, streiten sich andere über die Macht. Darunter der skrupellose Bischof Wynstan und seine Familie, der idealistische Mönch Aldred und Ragna, die Tochter eines normannischen Grafen. Deren aller Geschichten mit einander verwoben sind.


    "Der Morgen einer neuen Zeit" ist der 4. Band der Kingsbridge-Romane, spielt zeitlich jedoch noch vor "Die Säulen der Erde". Für mich war es der erste Roman dieser Reihe und mir fehlte zu keiner Zeit Vorwissen. Eher im Gegenteil, da es zeitlich noch vor den anderen Bänden spielt ist es viellicht empfehlenswert mit diesem Band zu starten.


    Die Geschichte konnte mich sofort in ihren Bann ziehen. Es war spannend und packend. Zwischendurch gab es auch mal eine Prise Humor zum Auflockern.

    Der Schreibstil lässt sich flüssig und angenehm lesen. Die Redensart war der damaligen Zeit gemäß angepasst, wodurch man das mittelalterliche Flair bekommen hat. Durch die sehr bildlichen und detailreichen Beschreibungen konnte ich mir alles sehr bildlich vorstellen und bin während des Lesen in eine dunkle, schmutzige, raue Zeit eingetaucht. Follett hat damit eine tolle mittelalterliche Atmosphäre geschaffen.


    Durch die unterschiedlichen Perspektiven der einzelnen Hauptcharakteren wurde es nie langweilig. Eher im Gegenteil. Ich habe immer weiterlesen wollen, weil ich wissen wollte wie die Geschichte der einzelnen Charakteren weitergeht.


    Die Hauptcharaktere waren lebendig gestaltet. Die guten Personen waren sympatisch und die Bösewichte waren mir unsympatisch. So wie es Follett vermutlich gewollt hat. Man begleitet die Charaktere ein Stück ihres Lebenswegs mit und schließ sie ins Herz und fiebert mit.


    Mein Fazit:

    Liebe, Hass, Macht, Elend und schmutzige Intrigen hier bekommt der Leser alles aus der dunklen Zeit Englands zu bieten. Ich war begeistert von dem Buch. Ein dicker Wälzer, der eine klare Leseempfehlung von mir bekommt.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Combe, 997: Edgar, jüngster und sehr talentierter Sohn eines Bootsbauers will seinen Heimatort mit der Frau, die er liebt, verlassen, ein gutes Arbeitsangebot hat er schon. Doch dann fallen die Dänen ein, töten Edgars Vater und Geliebte und lassen seine Familie mittellos zurück. Nur durch Glück erlangen sie die Möglichkeit, einen Hof in Dreng‘s Ferry bewirtschaften zu können.


    Cherbourg, 997: Ragna, Tochter des Grafen, ist im heiratsfähigen Alter, aber sie stellt gewisse Ansprüche an ihren zukünftigen Ehemann und hat noch keinen passenden gefunden. Hals über Kopf verliebt sie sich in den Aldermann Wilwulf aus England, der gekommen ist, einen Vertrag mit dem Grafen auszuhandeln. Doch Wilwulf reist zunächst ohne Ragna wieder ab. Erst später schickt er seinen Bruder Wynstan, den Bischof von Shiring, der für ihn um Ragnas Hand anhalten soll. Überglücklich nimmt Ragna das Angebot an, doch wirklich glücklich wird sie in England nicht.


    Zur selben Zeit weilt auch der Mönch Aldred in Cherbourg. Er hat für sein Kloster ein paar wertvolle Bücher beschafft und träumt davon, sein Kloster zu einem gelehrten und beliebten Ort zu machen, doch seine Prinzipien und Bischof Wynstan machen ihm einen Strich durch die Rechnung.


    Drei Protagonisten, ein Antagonist, und eine Vielzahl weiterer Charaktere bevölkern diesen Roman, der die Vorgeschichte zu „Die Säulen der Erde“ erzählt und den Leser wissen lässt, wie Kingsbridge zu Kingsbridge wurde. Die Wege der Vier kreuzen sich schnell und ihre Geschicke verzahnen sich. Edgar, der ein Talent hat, alles bauen zu können, neben Booten z. B. auch Häuser, ist mir sehr schnell sympathisch gewesen, bei Aldred war ich zunächst etwas unsicher, aber dann mochte ich auch ihn sehr, beide Protagonisten haben mich auch emotional berührt.


    Weniger gut gelang mir das mit Ragna, die sich zuerst als patente und selbstbewusste junge Frau präsentiert, die aber auch leichtsinnig und nicht immer vorausschauend handeln kann. Ihre Handlungen konnte ich nicht immer nachempfinden. Als Antagonist ist Wynstan schon fast zu überzeichnet, wie übrigens alle „Bösen“ in diesem Roman, die eine oder andere Grauschattierung hätte ihm gut gestanden. Viele der Charaktere sind im Grunde Klischees und in meinen Augen nicht immer überzeugend.


    Aufgeteilt ist der Roman in vier Teile, die alle mit einleitenden anschaulichen Illustrationen versehen sind. Erzählt wird in einem sehr einfachen, oft regelrecht naiven Ton, der mir immer wieder Probleme machte, in den Roman (zurück)zufinden. Ich habe schon einige Romane des Autors gelesen, solche Probleme hatte ich bisher aber nie. Außerdem ist der Ton oft sehr derbe, was größtenteils durchaus passt, wenn aber die adelige Ragna z. B. das „F-Wort“ benutzt, und das in nicht geringem Maße, dann spricht mich das überhaupt nicht an. Es gibt zudem zu viele Wiederholungen, man sollte dem Leser durchaus zumuten können, sich manches zu merken, und vieles wird übermäßig ausgewalzt. Ein paar hundert Seiten weniger hätten dem Roman kaum geschadet und die Geschichte knackiger gemacht. Vieles ist zudem vorhersehbar. Ich persönlich finde auch das viele Drama, das dieser Roman enthält, sehr ermüdend.


    Interessant sind die Ausführungen, wie damals gearbeitet und gebaut wurde, wie man lebte und sich kleidete und wie es mit dem politischen und sozialen Leben stand. Diese Zeit wurde die „Dark Ages“ genannt, da wenig überliefert wurde, so dass ein Autor gute Möglichkeiten hat, Dinge auszuschmücken. Leider hat der Autor kein Nachwort geschrieben, in dem er ausführlich darauf eingeht, was tatsächlich historisch überliefert und was reine Fiktion ist – sehr schade!


    Am Ende der Geschichte sind zehn Jahre vergangen, es hat sich viel verändert. Noch dauert es gute 100 Jahre bis zu den Ereignissen aus „Die Säulen der Erde“, aber der Leser hat eine Vorstellung erhalten, wie es um die Anfänge von Kingsbridge stand.


    Leider konnte mich der Roman wenig überzeugen, schon die Erzählweise machte mir Probleme, Geschichte und Charaktere sind zudem sehr klischeebehaftet. Interessant ist, wie auch schon im o. g. Roman die Erzählung der Arbeits- und Lebensweise und manche Charaktere kann man liebgewinnen. Ich vergebe 2,5 Sterne. Wer die Kingsbridge-Romane kennt, kann, aber muss nicht zugreifen.

  • Ein typischer Follet,gut erzählt aber die alten Schwächen.Die Protagonisten fallen zu oft aus der Zeit,sind liberal,weltoffen und frei von jedem Aberglauben,gehören aber wohl eher in die Zeit der Aufklärung!?

    Die Figuren wirken klischeehaft mit vorhersehbarem Verhalten.Das Detailwissen des Autors ist lobenswert,vor allem in kunsthistorischer Hinsicht,die Sprache kraftvoll,dennoch wirkt das ganze Gebäude des Romans nicht stimmig und überkonstruiert.Das soll den grossen Unterhaltungswert jedoch nicht schmälern.Kein Eco,aber dennoch vier Sterne.

  • Der letzte Teil aus der Reihe ("Das Fundament der Ewigkeit") hat mir nicht besonders gefallen, weswegen ich eigentlich dachte, ich belasse es dabei und lese die Reihe nicht weiter. Als "Der Morgen einer neuen Zeit" dann rauskam, konnte ich es dann aber doch nicht sein lassen, da ich die Bücher von Ken Follett in aller Regel sehr mag. Also hab ich es in der Bücherei vorgemerkt und konnte es nun lesen.


    Zuerst möchte ich ein paar Dinge anmerken:

    Zum einen ist mir aufgefallen, dass im Klappentext und auf der Buchinnenseite von einem Mönch namens Alfred gesprochen wird. Tatsächlich heißt dieser gute Mann allerdings Aldred. Sollte bei einem so teuren und gehypten Buch nicht passieren, meine ich. Eigentlich sollte es gar nicht passieren.

    Zum anderen hat das Buch zwar die bei Follett üblichen über 1000 Seiten, allerdings sind Schrift und Zeilenabstände bzw. Seitenränder größer als in seinen anderen Büchern. Man hat also doch im Endeffekt deutlich weniger zu lesen gehabt, als in den anderen Teilen und das habe ich auch deutlich gemerkt: die Seiten flogen nur so an mir vorbei. Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich das Buch in wenigen Tagen regelrecht inhaliert, denn es gefiel mir total gut :pray:


    Es war ein total typischer Follett-Roman. Toll geschrieben und sehr spannend, mit der typischen Charaktereinteilung in gut und böse, vielen Intrigen, Liebe, Freundschaft, und Figuren, die immer wieder aufstehen und es am Ende zu etwas bringen, egal, wie oft sie vorher hinfallen. Von der ersten Seite an hat sich für mich ein Sog entwickelt und ich konnte das Buch nur schwer unterbrechen. Ich habe es sogar beim Frühstück gelesen und mich dann jedes Mal geärgert, wenn ich los musste zur Arbeit :lol: Die Leben von Ragna und Edgar fand ich am interessantesten, von Wilwulf hätte ich gern mehr erfahren. Er ist mir viel zu blass geblieben.

    Insgesamt jedoch die perfekte Mischung aus allem oben genannten. Von mir gibt es eine Leseempfehlung, auch und besonders für Leute, die die anderen Bücher der Reihe noch nicht kennen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::thumleft:

  • Sehr fesselnd


    England im Sommer 997. Die Wikinger greifen den Küstenort Combe an. Trotz der frühen Warnung des Bootsbauer-Sohnes Edgar zerstören sie fast die ganze Stadt und ermorden Edgars Vater und auch seine Geliebte Sungifu mit der er auf dem Wege war durchzubrennen. Mit dem Rest der Familie versucht Edgar nun sich in Drengs Ferry, einem kleinen Dorf an einem Fluss mehr recht als schlecht ein neues Leben durch seine handwerklichen Talente aufzubauen. Ragna eine normannische Adelige lebt in der nahen Stadt und versucht sich als Frau gegen Rivalität, Eifersucht und bösartige Mitmenschen durchzusetzen. Nach und nach verbinden sich die Wege von Edgar und Ragna. Können die beiden sich gegen soviel Boshaftigkeit behaupten?

    Ken Follett hat mit "Der Morgen einer neuen Zeit" mit 1024 Seiten ein wahres Meisterwerk geschaffen. Die Story geht über einen Zeitraum von 10 Jahren und entführt den Leser ins dunkle Mittelalter, wo die Menschen unter Krankheiten, Entbehrungen und der Willkür der oberen Herren leiden mussten. Es geht um Intrigen, Skrupellosigkeit, Neid und der Gier nach Macht.

    Der Schreibstil ist überaus fesselnd, spannend und herrlich bildlich, aber auch gespickt mit grausamen brutalen Szenen, die teilweise sehr aufwühlend sind.

    Die Geschichte ist jeweils aus Sicht der drei Hauptcharaktere geschrieben, sodass hier für ein umfangreiches Handlungsspektrum gesorgt wurde. Die einzelnen Personen sind vielschichtig und wurden sehr gut beschrieben und geben so einen guten Einblick in die damalige schwere Zeit.

    Dieses Epos ist ein wahrer Lesegenuss und nicht nur für Fans von historischen Romanen zu empfehlen.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::thumleft:

  • An mir ist die "Fortsetzung" oder eher der Vorspann zu Die Säulen der Erde vollkommen vorbeigegangen, um so erstaunter war ich, als mir Kingsbridge in der Leseempfehlung vorgeschlagen wurde.
    Die knapp über 700 Seiten (e-book) versprechen wieder viel historisches- diesmal Frühmittelalterlich, wenn man diese Zeit so beschreiben kann. Dadurch spielen auch die Dänen eine große Rolle, die regelmäßig England heimsuchen.

    Zwar war viel Unterhaltung geboten und im Wesentlichen hat mir das Buch auch gut gefallen, aber leider war es sehr, sehr vorhersehbar und für meinen Geschmack zu viele Parallelen zu den anderen Büchern von Follett gegeben. Die Edelfrau, der arme, aber sehr begabte Schiffbauer/Baumeister, der fromme Mönch, der gierige Bischof. Fast von Anfang an weiß man daher, welche Richtung die Handlung haben wird.

    Die Vorhersehbarkeit der Geschichte hat mir viel Lesegenuss genommen, daher "nur"
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Da ich die Säulen der Erde von ken Follet noch nicht gelesen habe, war es für mich nahestehend, mir zuerst das Buch "Kingsbridge" vorzunehmen.

    Kurzgesagt, finde ich dieses Buch prima! Es passieren in diesem Buch so viele Dinge, dass man tagelang darüber schreiben könnte.

    Bei Kingsbridge, der Morgen einer neuen Zeit, begleitet man den Schifssbauer Edgar, die Edelfrau Ragna und den Mönch Aldred, sowie Bischhof Wynstan und seine "Gefolgsleute".

    Es finden aber auch viele Nebenfiguren ihren Platz, die der Geschichte immer mehr Tiefe verleihen, bis man der Sucht vollständig verfallen ist.


    Wer jetzt aber an romantische Mittelaltergeschichten wie aus einem Disneyfilm denkt ist weit gefehlt. In Ken Follets Welt geht es korrupt, rau, brutal und teilweise sogar sehr abstoßend zu, weshalb ich an dieser Stelle auch eine kleine Triggerwarnung loswerden möchte.


    Ich schließe mich meinen Vorschreibern an, dass die Geschichte nicht unbedingt unberechenbar geschrieben ist, aber dennoch haben mich manche Dinge überraschen können. Schnell wird einem beim Lesen dieses Buches bewusst, dass man es mit keinem "schönwetterbuch" zu tun hat, weshalb zumindest bei mir, die Lust nie verlorenging zu erfahren, wie sich unsere Protagonisten weiterentwickeln werden.


    Für mich war es eine wahre Freude und umsomehr freue ich mich auf das zweite Buch " Die Säulen der Erde".