Fran Kimmel - Hannahs Gefühl für Glück / No Good Asking

  • Kurzmeinung

    Bartie
    Ein herzbewegender Roman, der lange in Erinnerung bleibt.
  • Kurzmeinung

    Bookdragon
    Wenn eine Familie wieder zusammen findet
  • Ich will dich nicht auch noch verlieren


    Als der ehemalige Mountie Eric Nyland kurz vor Weihnachten bei einer Fahrt in Schnee und bitterster Kälte auf eine kleine Ausreißerin trifft, bietet er ihr an, sie nach Hause zurückzubringen. Das völlig erschöpfte Mädchen lebt bei Nigel Wilson, dem ehemaligen Lebensgefährten ihrer verstorbenen Mutter. Dieser ist wenig erfreut, als er Eric, dem verhassten Feind seit Jugendtagen, die Türe öffnet. Die nachfolgenden Ereignisse erfordern rasches Eingreifen – und das Jugendamt benötigt über die Weihnachtsfeiertage dringend einen Pflegeplatz für die knapp zwölfjährige Hannah. Erics Frau Ellie ist zwar nicht begeistert, willigt jedoch ein. Und Hannah wird für die Nylands zu einem Sonnenschein in deren Leben. Doch die Zeit des Abschieds naht schneller, als allen Beteiligten lieb ist…


    Dieser Roman von Fran Kimmel hat durch den aussagekräftigen Klappentext mein Interesse geweckt, dennoch ist es der Autorin gelungen, mich zu überraschen. Ich hatte mit einer gefühlvollen Familiengeschichte gerechnet, mit der Geschichte über ein Waisenkind, das endlich eine Familie, Liebe, Wärme und Geborgenheit findet. Dieser Roman thematisiert jedoch weit mehr als nur Hannahs Schicksal. Zwar stellt dieses sympathische und sensible Mädchen die Protagonistin des Buches dar, großes Augenmerk lag jedoch auf den einzelnen Mitgliedern der Familie Nyland. In vielen Rückblenden erfährt man Details über die Vergangenheit und den übermäßig beanspruchenden Beruf des Ex-Mounties Eric sowie über seine Ehefrau Ellie, die sich mit ihrem Leben hoffnungslos überfordert fühlt. Ellie kümmert sich nach dem Umzug in die kanadische Kleinstadt Neesley nicht nur um ihren Mann und die beiden Söhne, ihr obliegt auch die Betreuung ihres verwirrten und unzurechnungsfähigen Schwiegervaters Walter, der ihre Geduld mit seinen abstrusen Äußerungen und Handlungen strapaziert. Während der fünfjährige Sammy durch sein kompliziertes Wesen und seine Andersartigkeit das Problemkind der Familie darstellt, macht sein aufsässiger und mürrischer vierzehnjähriger Bruder Daniel im Verlauf der Geschichte eine große Wandlung durch. Nigel Wilson fungiert als böser Antagonist, der gutherzigen Jugendarbeiterin Betty Holt und Erics verstorbener Mutter Myrtle wurden Nebenrollen zuteil. Während Hannah und Daniel meine favorisierten Figuren waren, stand ich dem Verhalten der Ellie Nyland oftmals ratlos gegenüber. Doch mit jeder einzelnen Seite durfte ich tiefer in ihre Gedankenwelt eindringen und es offenbarten sich langsam auch die Gründe dafür. Bei den beiden tierischen Nebendarstellern handelt es sich um Hannahs schwarze Langhaarkatze namens Mandy sowie Thorn, dem dicken alten Labradormischling der Nylands, der mit seinen Eigenheiten für humorvolle Momente verantwortlich zeichnete.


    Der Schreibstil der Autorin hat mir ausnehmend gut gefallen, sie verstand es hervorragend, die dramatischen Hintergründe dieser Familiengeschichte authentisch darzustellen. Die nach Hannahs Einzug veränderte Atmosphäre im Hause Nyland war für mich als Leserin förmlich zu spüren. Meine einzigen Kritikpunkte sind einige deftige Flüche und derbe Ausdrücke, dir mir das Lesevergnügen etwas verleideten sowie ein Ende, welches mir angesichts der langen Aufarbeitung dieser Familiengeschichte viel zu kurz und rasch abgehandelt wurde.


    FAZIT: „Hannahs Gefühl für Glück“ ist eine sehr berührende Geschichte über eine Familie, hinter deren heiler Fassade sich kleine Dramen abspielten. Ein einnehmender Schreibstil und sehr gut ausgearbeitete Charaktere sorgten dafür, dass ich dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.


    Gerne gebe ich hierfür eine Leseempfehlung!

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Hannahs Gefühl für Glück“ zu „Fran Kimmel - Hannahs Gefühl für Glück“ geändert.
  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Fran Kimmel - Hannahs Gefühl für Glück“ zu „Fran Kimmel - Hannahs Gefühl für Glück / No Good Asking“ geändert.
  • Gib und es wird Dir gegeben!

    Völlig unangemessen gekleidet für diese Wetterverhältnisse watet die 12-jährige Hannah bei extremer Kälte durch Eis und Schnee, als der Ex-Mountie Eric Nyland sie auf einer Fahrt aufgabelt und zurück nach Hause bringt. Dabei fühlt er sich allerdings ziemlich unwohl, denn der er kennt Nigel Wilson, den ehemaligen Lebensgefährten von Hannahs verstorbener Mutter schon lange und kann diesen nicht ausstehen. Schon bald wird Hannah aufgrund von Nigels Gewaltausbrüchen vom Jugendamt aus dessen Haushalt herausgeholt, jedoch ist es kurz vor Weihnachten und eine Pflegefamilie muss erst noch gefunden werden. Hannah möchte gern solange bei Eric wohnen, der sie deshalb in seine Familie einlädt, obwohl Ehefrau Ellie nicht gerade erfreut darüber ist, haben sie doch schließlich mit genügend eigenen Problemen zu kämpfen, die ein fremdes Kind nur noch verschärft. Aber dann kommt alles ganz anders, denn Hannah ist wie ein Lichtstrahl in dunkler Zeit, der die Familie Nyland wieder enger zusammenrücken lässt…


    Fran Kimmel hat mit „Hannahs Gefühl für Glück“ einen anrührenden Roman vorgelegt, der zwar in der Weihnachtszeit manifestiert ist, dessen Geschichte allerdings so ganz anders ist, als man anhand des Covers und des Klappentextes vermuten würde und somit eine angenehme Überraschung darstellt. Der flüssige, farbenfrohe und gefühlvolle Erzählstil der Autorin lässt den Leser rasch in die Handlung eintauchen, um voller Spannung auf die Ereignisse warten, die sich ihm hier offenbaren werden. War schon die Auffindung von Hannah und deren Lebensumstände eine herzzerreißende Angelegenheit, erwartet den Leser innerhalb der Nyland-Familie eine Achterbahn der Gefühle, denn hier gibt es so einige Baustellen, die das Miteinander zu einer dramatischen Zerreißprobe machen. Hat der Leser Ellies Ablehnung gegenüber Hannahs Einzug zuerst als hartherzig abgeurteilt, wird er schnell eines Besseren belehrt, denn Ellie hat so einiges am Hals, kümmert sich nicht nur um die beiden schwierigen Söhne und einen dementen Schwiegervater, sondern im Verlauf der Handlung kommt noch etwas aus den Tiefen hervor, das auf ihr Gemüt drückt. Sehr schön zu beobachten sind die Veränderungen innerhalb der Familie bedingt durch Hannahs Anwesenheit, die nach und nach zum Vorschein kommen. Mit behutsamer Hand laviert die Autorin den Leser durch die Nylandische Familiengeschichte, die mit Hannahs Hilfe einige neue Kapitel schreiben wird.


    Die Charaktere sind liebevoll und detailliert in Szene gesetzt, ihre lebendigen menschlichen Eigenschaften wirken glaubhaft und authentisch auf den Leser, der gleichzeitig interessiert und berührt an ihrer Wandlung teilnimmt. Waisenkind Hannah wirkt mit ihren 12 Jahren einerseits jung, andererseits aufgrund ihres Schicksals auch unendlich alt. Doch trotz all des Leids ist gerade sie die Wärmedecke, die die Familie Nyland braucht, denn Hannah ist sensibel, empathisch und vor allem wahnsinnig liebenswert. Ellie fühlt sich durch die Verantwortung für alle Familienmitglieder restlos überfordert, sie hat sich selbst unterwegs verloren und funktioniert eigentlich nur noch. Eric ist ein freundlicher Mann, der sich allerdings mehr mit sich selbst beschäftigt, als seine Frau zu entlasten. So fällt auch die Beaufsichtigung seines dementen Vaters Walter in Ellies Zuständigkeitsbereich. Zusätzlich spielen Nigel Wilson, Betty Holt, Sammy und Daniel gewichtige Rollen in dieser intensiven Geschichte.


    „Hannahs Gefühl für Glück“ ist ein schönes modernes Märchen, das zum Nachdenken anregt. Eine der Botschaften ist wohl „Gib und es wird Dir gegeben“, denn die Veränderungen innerhalb der Familie durch Hannahs Anwesenheit gehen ans Herz und machen einmal mehr deutlich, dass man seine Aufmerksamkeit mehr nach außen als nach innen richten sollte. Verdiente Leseempfehlung!


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    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Inhalt

    Im hohen Norden Kanadas ging niemand zu Fuß, schoss es Eric durch den Kopf – schon gar kein Kind in Turnschuhen und zu klein gewordener Kleidung. Das kleine Mädchen auf dem Weg erkennt den Ex-Mountie Eric Nyland sofort; denn Hannah lebt direkt gegenüber bei Nigel Wilson. Außer den Nylands und Wilson wohnt hier niemand. Hier oben fällt im Winter so viel Schnee, dass einige Bewohner ein Kabel zwischen Haus und Schuppen spannen, um sich nicht im Schneegestöber zu verirren und draußen zu erfrieren. Nyland war mit seiner Familie wieder in den Ort seiner Kindheit zurückgekehrt, weil seine Frau Ellie sich vom Landleben eine Art Heilung erhoffte. Mit Erics dementem Vater, dem pubertierenden Daniel und dem jüngeren Sammy samt dessen auffälligem Problem aus dem Autismus-Spektrum hat Ellie alle Hände voll zu tun. Vier Männer im Haus, die jeder ihren Kram neben sich fallen lassen, dazu die perfektionistische Ellie, der kaum jemand etwas gut genug machen kann – diese Konstellation kann über die Feiertage nur eskalieren.


    Als Eric Hannah aufsammelt, ist ihm sofort klar, dass sie traumatisiert sein muss. Eric kennt Nigel von früher und traut einem Kerl nichts Gutes zu, der offiziell Homeschooling für die Tochter seiner verstorbenen Lebensgefährtin beantragt, damit draußen niemandem auffällt, dass Hannah vernachlässigt und traumatisiert ist. Wie Eric seiner Ellie „nur über die Feiertage“ zu aller Last ein fremdes Kind aufschwatzt, das verrät viel über die Probleme in der Ehe der beiden. Wenn Ellie nicht endlich Grenzen setzt, wird sie bald zusammenbrechen. Hannah, voller Angst einen Fehler zu machen und dafür bestraft zu werden, erweist sich jedoch als Segen für die Nylands. Dass sie ein Mädchen ist und Sammys Zwangshandlungen unvoreingenommen gegenübertritt, tut allen Familienmitgliedern gut. Als am Tag nach einem aufregenden Weihnachtsfest die Sozialarbeiterin Betty zu Nylands kommt, um Hannah in eine Pflegefamilie zu bringen, kann sich keiner der Nylands vorstellen, das Mädchen gehen zu lassen …


    Fazit
    Fran Kimmels Weihnachtsmärchen baut über 6 Tage hinweg ein Szenario auf, das sich mit einem Blick erfassen lässt. In einer Familie mit derart vielen Problemen kann auch das perfekteste Weihnachtsfest die Risse nicht kitten, wenn das Elternpaar nicht miteinander spricht. Mit Focus auf wechselnden Personen erfahren Kimmels Leser, was die Beteiligten davon abhält, endlich auszusprechen, was sie sich erträumen. Dass Hannahs Bemühen, freundlicher, dankbarer und begabter sein zu müssen als andere Kinder, zu lange unwidersprochen bleibt, ist allerdings ein Wermutstropfen, der nicht mehr in die heutige Zeit passt. Auch im Märchen müssen Kinder nicht mehr ungewöhnlich begabt sein, um wahrgenommen zu werden.


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    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Naylor - Die Stimme der Kraken

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    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Klappentext

    Es herrscht tiefster Winter im Norden Kanadas, als der ehemalige Polizist Eric Nyland ein Mädchen entdeckt, das allein durch den Schnee wandert. Er nimmt das Kind für die Weihnachtstage bei sich zu Hause auf, obwohl seine Frau Ellie nicht gerade begeistert über den unerwarteten Zuwachs ist. Denn die Nylands haben ihre eigenen Probleme. Die Stimmung im Haus ist angespannt. Und alles andere als weihnachtlich. Aber mit Hannahs Ankunft verändert sich etwas, langsam und fast unmerklich. Niemand hätte es für möglich gehalten, niemand könnte es in Worte fassen - doch tatsächlich gelingt es diesem kleinen Mädchen, das völlig allein auf der Welt ist, wieder Wärme und Nähe in die Familie zu bringen.

    Meinung

    Tiefster Winter in Kanada und eine Menge Probleme in der Familie, dazu ein fremdes Kind. Irgendwie klingt es wie eine moderne Weihnachtsgeschichte.

    Fast alle Erwachsenen sind kräftig bemüht immer das Richtige zu tun. Egal ob als Sozialarbeiterin, Polizist oder als Eltern. Aber was ist das Richtige. Manchmal muss man aus dem Bauch heraus entscheiden, schwierig wenn man sich selbst nicht mehr traut.

    Die Gründe für die Verhaltensweisen kommen immer erst nachher raus, in kleinen Häppchen, denn im Ganzen würde man als Leser erschlagen von der Größe. Jeder der Protagonisten hat ein Problem, das geteilt viel leichter zu lösen wäre, aber alle wollen ihr Paket allein tragen aus Rücksicht auf dem anderen.

    Dann kommt das fremde Kind. Eigentlich ein weiteres Problem aber dadurch das es nichts fordert nur still , da ist, dankbar für das kleinste Gefühl ändert sich etwas. Die Menschen tauen auf, gehen wieder auf einander zu und nehmen uns Leser mit. Auf eine sehr kalte Reise ins weihnachtliche Kanada.

    Emotionaler geht es nicht. Aber es wird nicht auf die Tränendrüse gedrückt, bevor es zu rührselig wird passiert eine Unterbrechung. Alles auf Anfang bis zum schönen Ende.

  • Eric Nyland , ein Expolizist , ist mit seinem Auto unterwegs . Als er die fast zwölfjährige Hannah Finch auf der verschneiten Straße findet , die völlig unpassend angezogen ist , nimmt er sie kurzerhand in seinem Auto mit . Hannah behauptet , dass sie bei Wilson lebt , dem Nachbarn von Eric . Aber er hat Hannah noch nie gesehen . Dann überschlagen sich die Ereignisse und Hannah kommt über die Weihnachtsfeiertage in die Obhut von Eric's Familie .


    Die Kapitel wechseln zwischen den einzelnen Protagonisten ab . Sie sind alle glaubwürdig dargestellt mit allen ihren Problemen , Schwächen und Ängsten . Besonders gut hat mir dabei Eric gefallen . Die Spannung fängt schon auf den ersten Seiten an und steigert sich allmählich . Der Spannungsbogen ist so wie er sein sollte . Der Schreibstil ist fesselnd , flüssig und bildhaft geschrieben . Er ist in meinen Augen fast schon sanftmütig und unaufdringlich , das hat mir sehr gefallen und es passt hervorragend zu dieser Geschichte .


    Fazit : Unterteilt wird dieser Roman in sieben Teile , dazwischen gibt es jeweils ein bis vier Kapitel . Die Handlung spielt in Kanada an einem einsamen Ort mitten in der Natur . Es ist kurz vor Weihnachten und um die 30 Grad minus . Der Beginn des Buches ist voller Emotionen . Eric's Frau und seine zwei Kinder kommen authentisch mit ihren Alltagssorgen und Problemen herüber . Schon auf den ersten Seiten habe ich gemerkt dass das Buch Tiefgang besitzt zudem ist es spannend geschrieben . Ich war sofort gefesselt von diesem Buch . Dieser Roman ist zu Beginn aufwühlend und sehr spannend wird dann ab der Mitte eher ruhig und hat für mich doch einige Längen vorzuweisen . Das Ende ist emotional und hat mich sehr berührt . In diesem Buch ist die ganze Palette der Gefühle aufgeführt .

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  • Eine mal etwas andere Weihnachtsgeschichte. Ein kleines Mädchen, das allein im Schnee in leichter Kleidung aufgegabelt wird und zu einer Familie kommt, die selbst auch mit ihren Problemen zu kämpfen hat.


    Die Charaktere sind hier wirklich sehr gut beschrieben. Außerdem wechselt auch immer wieder die Perspektive, sodass man Einblick in die Gedanken der verschiedenen Protagonisten bekommt und somit besser nachvollziehen kann, warum sie so handeln, wie sie es tun.

    Jedoch habe ich mir doch stellenweise gedacht, dass man diese Probleme mit einem klärenden Gespräch schon länger hätte aus dem Weg räumen können. Nichtsdestotrotz hat die Autorin hier eine schöne und berührende Geschichte verfasst. Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen und das Buch war sehr locker und flüssig zu lesen.

    Schön hätte ich es noch gefunden, wenn das eigentliche Weihnachtsfest noch ein bisschen mehr Raum eingenommen hätte und auch beim Ende hätte ich mir noch das ein oder andere weitere Kapitel oder zumindest einen Epilog gewünscht.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel. Und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen."
    (Walt Disney)









  • Hannahs Gefühl für Glück – ein modernes Wintermärchen über ein elfjähriges Mädchen, das allein auf der Welt ist.


    Hannah irrt durch die winterliche Kälte, unpassend angezogen, mit Tränen in den Augen, sichtlich verstört. So findet sie der Ex-Polizist Eric Nyland und schon kurze Zeit später bleibt Hannah über die Weihnachtstage bei seiner Familie.


    Eric riskiert damit einiges, denn seine Frau Ellie ist bereits mit ihren zwei Söhnen: dem Teenager Dan und dem autistisch veranlagten fünfjährigen Sammy, sowie dem dementen Schwiegervater total überfordert. Und Eric widmet sich gerne seinen beruflichen Pflichten, ist bereit bei jeder Krise außerhalb des eigenen Hauses zu helfen.


    In diesem chaotischen Durcheinander der Familie Nyland soll Hannah zuerst Zuflucht finden, ihre seelischen Wunden heilen lassen, an eine bessere Zukunft glauben. Aber dann ist es gerade Hannah - tapfer und warmherzig - die in dieser kurzen Zeit die Familie Nyland zusammenbringt und die Herzen der Familienmitglieder erobert. Sogar der Hund Thorn trottet Hannah ständig hinterher und lässt sie keinen Augenblick allein.


    Der Roman ist eine wunderschöne Geschichte, die mich von Anfang an in ihren Bann gezogen hat. Sie wurde aus verschiedenen Sichten erzählt; dadurch wurde das Verhalten der Protagonisten für mich als Leserin leicht verständlich und nachvollziehbar. Die einzige Ausnahme bildet hier die Ehefrau und Mutter Ellie, ständig unzufrieden und wechselhaft, deren Handlungen und Reaktionen mich oft verwundert haben.


    Sehr spannend sind die meisterhaft skizzierten Porträts der Romanfiguren sowie die ausdruckstarken Bilder des Lebens einer ungewöhnlichen Familie. Ich habe das Gefühl gehabt selbst mittendrin im Geschehen zu sein.


    Hannahs dramatisches Schicksal, ihr Mut und die Charakterstärke, haben mich tief berührt. Bei ihrer Geschichte musste ich immer wieder die eine oder andere Träne wegdrücken. Ein herzbewegender Roman, der an das Gute in Menschen glauben lässt und lange in Erinnerung bleibt.


    Eine märchenhafte Geschichte, die die Seele der Leser*innen erwärmt.