Marc-Uwe Kling / Astrid Henn - Das NEINhorn

  • Kurzmeinung

    volatile
    Macht Spaß und regt zu kreativen Spielen und Mitmachen an.
  • Kurzmeinung

    Kapo
    Wunderbare lustige Einfälle! Nach dem 2. oder 3. Mal lässt die Wirkung allerdings nach

  • Marc-Uwe Kling / Astrid Henn - Das NEINhorn





    Inhalt:

    Im Herzwald kommt ein kleines, schnickeldischnuckeliges Einhorn zur Welt. Aber obwohl alle ganz lilalieb zu ihm sind und es ständig mit gezuckertem Glücksklee füttern, benimmt sich das Tierchen ganz und gar nicht einhornmäßig. Es sagt einfach immer Nein, sodass seine Familie es bald nur noch NEINhorn nennt.


    Eines Tages bricht das NEINhorn aus seiner Zuckerwattewelt aus. Es trifft einen Waschbären, der nicht zuhören will, einen Hund, dem echt alles schnuppe ist, und eine Prinzessin, die immer Widerworte gibt. Die vier sind ein ziemlich gutes Team. Denn sogar bockig sein macht zusammen viel mehr Spaß!

    (Q amazon)


    Meinung:

    Das NEINhorn


    Irgendwo im Land der Träume, zwischen der Zypressenanhöhe, dem Seifenblasensee und dem Sonnenhügel, liegt der Herzwald. In diesem Wald wohnt die Einhornfamilie. Eines Tages kommt eine superknuffiges kleines Einhorn auf die Welt, doch ist dieses Einhorn immer griesgrämig gelaunt und sagt zu allem nur 'NEIN'. Kurzum wird es von allen nur NEINhorn genannt.

    Eines Tages macht sich das NEINhorn auf den Weg die Welt zu erkunden und trifft auf noch andere merkwürdige Gesellen. Es lernt den WASbären, den NAhUND und die KönigsDOCHter kennen. Auch wenn das Leben in einer Gruppe nicht unbedingt einfach ist, so macht auch schlechte Laune zusammen viel mehr Spaß.


    Das Buch wurde für meine Tochter im (damaligen) Vorschulalter gekauft. Nach dem erstmaligen Lesen mit ihr, sagte sie, ihr habe das Buch gefallen. Allerdings musste ich ihr zwischendurch einige Gegebenheiten erklären. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob bei ihr die Geschichte und der Humor angekommen sind.


    Wie immer bei solchen Büchern, habe ich erst mal einen kurzen Blick des Durchblätterns riskiert und die Darstellungen haben mir gefallen. Die Bebilderung ist bunt, süß, knuffig, verspielt, rosa und herzallerliebst.

    Dann habe ich mit dem Lesen begonnen und hier hörte der Spaß direkt auf.

    Das Buch beginnt in Reimform. Es ist nicht das erste (Kinder)Buch in Reimform, welches ich gelesen habe. Hier sind mir aber die Reime direkt auf den Keks gegangen und ich wollte das Buch schon direkt wieder zuklappen. Wie man aber erfährt scheint das durchaus Absicht des Autors zu sein, denn auch dem NEINhorn, so erfährt man wenig später, geht dieses zuckersüße, kunterbunte Gereime ordentlich gegen den Strich. An dieser Stelle war ich dann wieder mit dabei bei der Geschichte. Scheint ja doch nicht so nervtötend zu werden.


    Im weiteren Verlauf halten sich die Reime dann in Grenzen und die Erzählung wird …. naja … nicht wirklich besser, nur anders. Zwar lassen wir jetzt das rosarote, regenbogenfarbene Gereime hinter uns, dafür dürfen wir uns jetzt durch eine sehr, sehr simple Erzählweise quälen, die versucht auf recht unterirdische Art humorvoll zu sein. Es wird versucht mit Aussprüchen, die wohl alle Eltern vom lieben Nachwuchs kennen, wie etwa 'Na und?', 'Was', 'Nein' und 'Doch', den Leser zum Lachen zu bringen.

    Als sich die Geschichte der ersten Bekanntschaft des NEINhorns nähert. Sah es noch kurz recht lustig aus und auch der Beginn mit dem NAhUND sah fast so aus, als würde aus der Geschichte doch noch eine recht unterhaltsame, witzige Geschichte werden, vielleicht sogar eine Moral am Ende zu Tage fördern und versuchen den kleinen Zuhörern/Lesern etwas über diese manchmal recht nervige Art zu sagen, doch das macht die Geschichte nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Kinder diese Art Humor wirklich erfassen können und für erwachsene Leser ist die Erzählung viel zu einfach und plump gehalten. Der Unterhaltungswert hält sich sehr in Grenzen.

    Die Moral wird übrigens am Schluss des Buches noch vom Autor angesprochen. Es wird klar gemacht, wieder mit einem recht einfachen Versuch witzig zu sein, dass es hier keine gibt und wer will, soll sich doch eine ausdenken. Was soll ich sagen? Humor hin oder her, so richtig gezündet hat der in dieser Geschichte nicht.

    Auch wenn die Geschichte nur ein paar wenige Seiten hat, so war ich froh, als ich es hinter mir hatte.


    Zugute halten kann ich der Geschichte aber die visuelle Präsentation. Die Bilder machen definitiv Spaß. Wie bereits oben erwähnt, gefällt meiner Tochter, laut ihrer Aussage, die Geschichte ganz gut. Begeisterung sieht bei ihr allerdings auch anders aus, aber immerhin will sie es wieder vorgelesen bekommen. Somit scheint das Buch nicht ganz am Ziel vorbei gegangen zu sein. Ich habe aber wirklich meine Zweifel, ob das nicht nur an den Bilder liegt.

    Mir ist es aber nicht möglich das Buch aus der Sichtweise eines Vorschulkindes zu bewerten. Mir bleibt nur meine Sicht der Dinge. Das Buch wäre für mich keines, welches ich weiterempfehlen würde.


    Mein Fazit:

    Das NEINhorn ist hübsch anzusehen, die Erzählung aber konnte mich nicht für sich gewinnen. Kinder können durchaus ihren Spaß mit den Bildern haben. Ich glaube aber kaum, dass ihnen der Humor in der Geschichte wirklich aufgeht. Mir war die Geschichte und der Humor zu flach.

    Schöne Verpackung und Präsentation, doch die Erzählung hat mich nicht gut unterhalten.



    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:



    Das zweite Fazit:

    Da ich aber nicht die Zielgruppe bin, hat hier meine Tochter das letzte Wort.

    Sie findet das Buch gut und ich will sie bei der Bewertung nicht übergehen, es ist ja schließlich ihr Buch.



    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn


  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass Kinder diese Art Humor wirklich erfassen können

    Ich habe nur mal kurz in der Buchhandlung reingeblättert, aber genau den Gedanken hatte ich dabei auch. Kleineren Kindern fehlt doch noch die Selbstreflexion, um das zu verstehen.

  • Ich habe jetzt meine ursprüngliche 5-Sterne-Bewertung auf 4 Sterne korrigiert. Ich finde den Humor nach wie vor echt super lustig und vor allem die erfundenen Tiere am Ende sind witzig und es macht auch Spaß eigene zu kreieren. Allerdings zeichnen sich derartige Bücher doch auch aus wenn sie eine Langzeitwirkung haben, denn man liest sie den Kindern ja öfter vor und die ist hier eher nicht gegeben. Das viele "Nein!", "Doch!", "Na und!" usw. beginnt nach dem dritten oder vierten Mal Lesen eher nervig zu sein, auch wenn wir beim Lesen die Rollen immer aufteilen. Deswegen greifen wir mittlerweile selten nach diesem Buch, als Gute-Nacht-Geschichte ist es sowieso ungeeignet.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Deswegen greifen wir mittlerweile selten nach diesem Buch

    Meine Meinung zu diesem Buch ist ja schon etwas älter ... ca. 10Monate *hust* (ja ich habe in den letzten Monaten nicht viele Rezis veröffentlicht ;) ) .... Bei uns ist es nicht anders. Zu Beginn wurde das Buch mehrfach zur Hand genommen, es war eben neu, aber mittlerweile verstaubt es im Regal. .... Ich dachte auch kurz daran meine Wertung, und die meiner Tochter, nach unten zu korrigieren, habe mich aber dagegen entschieden. ..... Wenn ich etwas bösartiger wäre, was ich natürlich mit keiner Faser meines Körpers bin, würde ich dem Buch vorwerfen, dass es nur durch die Bekanntheit und den Erfolg des Autor überleben kann.


    Meinungen sind aber zum Glück eher subjektiver Natur und jeder darf seine eigenen haben ;).

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn