Klappentext/Verlagstext
Ein kleines Mädchen, zur falschen Zeit an der falschen Kreuzung. Ein Umzugswagen, der nicht an sein Ziel kommt. Eine viel zu traurige E-Mail, eine Frau, die auf ihre Möbel wartet, und ein Abend in Rom mit zu viel Gin im Tonic. Nur ein paar Sommer-Sekunden verändern und verbinden die Lebenswege von Greta, Victor, Eva und all den anderen. Irgendwo zwischen Bochum, Boston und Köln glauben sie an ihre Träume, an die Zukunft oder an das Glück, einmal die Hauptrolle im Leben eines anderen zu spielen. Und jeder Sommer-Abend kann das unvergessliche Kapitel eines richtigen Lebens werden.
Der Autor
Volker Jarck, geboren 1974, ist ein Geschichten-Mensch. Er hat im Buchhandel gejobbt, in Bochum Literatur studiert und Theater gespielt. In Berlin und Frankfurt hat er bei großen Buchverlagen als Lektor und Programmleiter gearbeitet. Begeisterungsfähig bei Sport, Serien und Spaghetti-Eis lebt Volker Jarck mit seiner Frau in Köln.
Inhalt
Im Sommer 2018 wird die kleine Greta Opfer eines Verkehrsunfalls. Ein Moment, der das Leben von weit mehr Personen verändern wird, als nur das der betroffenen Eltern. An anderer Stelle wartet Eva, eine Frau in mittleren Jahren, auf den Möbelwagen, um nach dem Tod ihres Vaters in Köln noch einmal neu anzufangen. Nun völlig ungebunden, kann sie tun, was sie will. Ein Mann besucht seinen Sohn in Boston, obwohl er selbst noch in einer unvollendeten Trennung von seiner Frau gefangen ist. Eine junge Frau will sich nicht entscheiden, ob sie mit ihrem Partner zusammenbleiben will. Einige Personen sind nur zufällig am Rande mit Gretas Schicksal verbunden; und doch knüpft Volker Jarck daraus ein kunstvolles Netz. Jarcks Figuren sind seit ihrer Schulzeit miteinander verbunden und haben sich nicht aus den Augen verloren. Das Figurenarsenal ihrer Clique wechselte zwar die Rollen, aber es vergrößerte sich seit damals kaum.
Effektvolle Schnitte treiben die Handlung voran. Genaue Beobachtungen am Rande ließen mich darüber rätseln, ob die Figuren mitten in ihrem persönlichen Drama dafür überhaupt einen Blick gehabt hätten. Eine tröstliche Wirkung geht m. A. davon aus, dass mehrere Beteiligte tatsächlich noch einen Neuanfang schaffen könnten. Schließlich marschiert die Handlung forsch weiter in die Zukunft. Und die Bedeutung des Mammuts auf dem Buchcover wird deutlich.
Fazit
Dass zehn direkt Betroffene und weitere Personen so dicht und mehrfach miteinander verbandelt sein können, scheint zunächst märchenhaft. Trotz der kompliziert wirkenden Konstruktion empfinde ich Volker Jarcks vernetzten Roman über die Macht des Zufalls als leichte, ermunternde Lektüre.