Stephan Bierling - America First. Donald Trump im weissen Haus

  • Im November wird in den Vereinigten Staaten von Amerika ein neuer Präsident gewählt - vielleicht, denn eventuell bleibt es ja der "alte", Donald J. Trump. Die Welt wird am 3. November in jedem Falle sehr interessiert verfolgen, welchen Verlauf die Wahl nehmen und welches Ergebnis sie bringen wird. Die Blicke in das bislang mächtigste Land der Erde werden dabei mehr oder weniger bang in diese politisch tief gespaltene Nation gehen.
    Donald Trump polarisiert und er spaltet die politischen Lager. Freund oder Feind? Etwas dazwischen scheint es nicht zu geben, für ihn und mittlerweile auch für die beiden führenden Parteien der USA und somit auch für einen beträchtlichen Teil der Wählerschaft. "Die Wahlen" in den USA - damit ist eigentlich zumeist die Wahl des Präsidenten gemeint. Nimmt er doch, vorgesehen durch die amerikanische Verfassung, eine zentrale Stellung in der US-amerikanischen Politik ein, außen- wie auch innenpolitisch. Er ist der "Macher". Ein besonderes Amt in einem besonderen Land und Trump bekleidet dies Amt seit fast vier Jahren in der ihm eigenen, ebenso besonderen Art und Weise.

    Zeit für eine Bilanz; diesmal jedoch aus dem Blickwinkel eines Europäers, der Kenner der USA und seiner Politik ist. Stephan Bierling veröffentlicht sein jüngst erschienenes Buch im C.H.Beck-Verlag und widmet es einer Vielzahl von Aspekten der US-Politik unter der Führung Donald Trumps.
    "Hire and Fire" - noch nie gab es einen Präsidenten mit einer derart hohen Fluktuation in den Kreisen seines Führungspersonals. Wer nicht für ihn ist, der hat verspielt - und das haben die meisten seiner "Crew" offensichtlich zu spüren bekommen. Aber welche Ziele (ausser seiner Wiederwahl) verfolgt Trump - politisch?
    Die wesentlichen Innen- und Außenpolitischen Fragen werden dargestellt, in Bezug zum politischen Handels der US-Administration gesetzt, kommentiert und nicht zuletzt den Zielen bisheriger US-Präsidenten gegenüber gestellt (gleich, ob es sich dabei um Kandidaten der Demokraten oder Republikaner handelt). Klar wird: Trumps Politik ist nahezu "einzigartig".

    Das Buch von Stephan Bierling gleicht einer Rundum-Abrechnung mit dem amtierenden Präsidenten. Kaum ein gutes Haar bleibt, nur wenige tatsächliche Erfolge seiner Präsidentschaft, da kann er sie noch so laut verkünden und mit "alternativen Fakten" verschönern. Bleibt zu hoffen, dass diese Tatsachen der US-amerikanischen Wählerschaft nicht vorenthalten bleiben. Wir blicken ganz aus unserer Sicht über den Atlantik - entscheidend ist, wie die US-Bürger die Arbeit des derzeitigen Präsidenten bewerten werden.
    Mich haben die Taten und Worte Trumps in der Rückschau auf die Väter der ältesten Demokratie neuerer Prägung berührt. Der Spirit der ersten Präsidenten wird schleichend , aber mehr und mehr ad absurdum geführt.