Beim Lesen im Gedanken versinken

  • Hallo zusammen!

    Ja ich schon wieder und ja schon wieder so ein seltsames Thema. :-k

    Wer kennt es nicht. A diskutiert grad noch heißblütig mit B:


    "Alle anzeichen deuten aber auf einen Mord hin!"

    "Ja aber nicht für mich! Ich sage: Es war Selbstmord!"...


    "Was koche ich heute Abend eigentlich?", "Wie ging nochmal der Text von dem Lied das ich heute gehört hab?"

    "Also irgendwie fand ich die Aussage von dem Arbeitskollegen heute sehr auswichend. Ob der was zu verstecken hat?"

    "Oh mist, wo war ich?"...


    "Herr B! Ihre Untersuchungen waren fabelhaft! Wer könnte sowas nur geahnt haben?"


    Und Seite nochmal lesen... Passiert euch das auch, das ihr beim Lesen gedanklich so weit abschweift das ihr mitunter mal eine ganze Seite nochmal lesen müsst? Habt ihr da Tipps gegen? Es passiert mir so oft. Mir wird das dann kurz wieder bewusst und dann lass ich das wieder und kurze Zeit später passiert mir das wieder. Dafür sind die Bücher aber zu schade. Gibt's da Übungen mit denen man das wegkriegt? Dieses gedankliche Abschweifen nervt mich ja schon so ein bisschen.

  • Ja, ab und zu kommt das vor, und zwar meist dann, wenn das, was ich lese, langweilige/langatmige Stellen hat oder es um etwas alltagsnahes geht. (Bei deutscher Lektüre passiert das häufiger, als bei englischer.)


    Teilweise drifte ich aber auch nicht komplett ab, sondern spinne so halbgare Ideenfäden für eigene Geschichten daraus weiter oder ziehe Parallelen zu anderen Büchern/Geschichten. Wenn ich online lese passiert es häufig, dass ich irgendwo innehalte und bereits gedanklich einen Kommentar verfasse.

  • Es ist mir zu einfach, die Schuld einfach auf das Buch zu schieben. Das Abschweifen kann auch bei sehr guten Büchern passieren. Oder dass man merkt: Hoppla, da ist mir irgendwas entgangen.


    Was mir hilft ist die Lesegschwindigkeit: ich drossele und lese quasi fast in normaler Redegeschwindigkeit. Wort für Wort. Sozusagen "betont", fast gar ausgesprochen. Ein gutes Lesen setzt auch Akzente, betont hier und da das hervorstechende, wichtige Wort etc.

  • Es ist mir zu einfach, die Schuld einfach auf das Buch zu schieben. Das Abschweifen kann auch bei sehr guten Büchern passieren. Oder dass man merkt: Hoppla, da ist mir irgendwas entgangen.


    Was mir hilft ist die Lesegschwindigkeit: ich drossele und lese quasi fast in normaler Redegeschwindigkeit. Wort für Wort. Sozusagen "betont", fast gar ausgesprochen. Ein gutes Lesen setzt auch Akzente, betont hier und da das hervorstechende, wichtige Wort etc.

    Das gefällt mir!

    Das scheint aber leider selten geworden zu sein in den Zeiten von speed reading und dem Bestreben, nach Möglichkeit so viele Bücher wie möglich im Monat zu "schaffen".


    @topic

    Ich schweife sehr oft ab mit den Gedanken beim Lesen. Ich kann mich eh sehr schlecht längere Zeit nur auf eine Sache konzentrieren. Stundenlang am Stück lesen geht bei mir, mal von den Augen abgesehen, so gar nicht. Da bin ich innerlich leider viel zu unruhig. Scheint wohl eine Frage des Alters zu sein, früher war ich nie so unstet. Das liegt aber nicht an den Büchern, das liegt an mir.

  • Ich versuche, genießerisch zu lesen. Speed reading ist nicht meins. Vielleicht lese ich recht viele Bücher, doch es sind seitenarme, und bei der verwendeten Lesezeit würde ich sagen, dass ich ein langsamer Leser bin.


    Natürlich schweife ich auch ab. Seltsamerweise - das mag einige erstaunen - war die Coronaernstfallzeit sehr lesegünstig für mich. Ich versuchte, die freigewordene Zeit ablenkungsfrei ua zu lesen. Ich meinte, dabei eine größere Dichte und Qualität erfahren zu haben.


    Man kann sich natürlich auch fragen, ob man insgesamt gesehen durch ein ruhiges, geregeltes, fast "meditatives", Leben, auch die Lesequalität anhebt...?!

  • Man kann sich natürlich auch fragen, ob man insgesamt gesehen durch ein ruhiges, geregeltes, fast "meditatives", Leben, auch die Lesequalität anhebt...?!

    Unbestritten hängt das Eine mit dem Anderen zusammen ! Es ist nicht so dass ich hier ein spektakulär aufregendes und aufreibendes Leben führe, wahrlich nicht, eher im Gegenteil, das hatte ich früher sehr viel mehr. Es sind einfach die Gedanken die ständig am rödeln sind, der olle Kopp der aus vielerlei Gründen oft nicht zur Ruhe kommen mag. :wink: Das hängt alles auch mit meiner Angststörung zusammen. Aber da kann man nur selbst dran arbeiten.

  • Mir passiert das eigentlich nur dann, wenn ich gerade viel um die Ohren habe oder es mir wegen etwas was vorgefallen ist nicht so gut geht und mich das beschäftigt. Mir hilft die Taktik von tom leo mit dem ganz bewussten Lesen dann auch manchmal wieder reinzukommen in den Lesefluss. Aber oft muss ich in den Momenten dann auch einfach abbrechen und einsehen, dass es gerade keinen Sinn für mich macht, zu lesen. Dann muss ich eben erst das Chaos in meinem Kopf beseitigen :)

  • Es ist mir zu einfach, die Schuld einfach auf das Buch zu schieben. Das Abschweifen kann auch bei sehr guten Büchern passieren. Oder dass man merkt: Hoppla, da ist mir irgendwas entgangen.


    Was mir hilft ist die Lesegschwindigkeit: ich drossele und lese quasi fast in normaler Redegeschwindigkeit. Wort für Wort. Sozusagen "betont", fast gar ausgesprochen. Ein gutes Lesen setzt auch Akzente, betont hier und da das hervorstechende, wichtige Wort etc.

    Natürlich ist nicht immer das Buch Schuld daran, aber etwas langatmige Stellen hat ja beinah jedes Buch.


    Die Lesegeschwindigkeit zu drosseln funktioniert bei mir leider nur schlecht. Klingt komisch, aber da geht mir dann der Lesefluss und teilweise auch der Zusammenhang verloren- ich krieg auch beim Vorlesen null mit, was ich da eigentlich lese. Langsames Lesen geht bei mir eigentlich nur, wenn es um wirklich komplexe Dinge geht :/

  • Ich habe Phasen, da passiert mir das beim Lesen ständig, dafür kann ich in diesen Zeiten wunderbar Filme/Serien/Nachrichten etc. gucken oder Hörspiele hören und andersrum Phasen, da kann ich keine Filme/Serien/Nachrichten etc. sehen ohne dass die Gedanken ständig abschweifen, aber dafür wunderbar lesen.


    Das geht aber meist auch mit stressigen Zeiten einher, sodass ich nicht komplett abschalten kann bei einer der Tätigkeiten. Warum es allerdings immer entweder oder ist, dahinter bin ich noch nicht gekommen. Das andere Medium hilft mir dann sogar beim Entspannen und Runterkommen. Momentan hab ich eine “nichts gucken”-Phase.


    Abseits davon kenne ich das aber auch, wenn ich schon zu müde bin und nichts mehr aufnehmen kann oder wenn ich gerade bei einer langatmigen Stelle oder einem für mich uninteressanten Kapitel/Charakter festhänge. Da muss ich mich dann ggf. bewusst zum konzentrierten Lesen zwingen. Folgendes hatte ich schon lange nicht mehr, da ich meist gar nicht lang genug zum Lesen komme, aber wenn ich zu lange am Stück lese, brauch ich auch irgendwann zumindest eine kurze Lesepause. Es reicht dann allerdings schon z. B. kurz nen Tee zu kochen. Danach kann ich wieder konzentrierter lesen und schweife nicht mehr mit den Gedanken ans

  • Ja, ich kenne solche Phasen auch. Manchmal liegt es einfach nur an Müdigkeit, in anderen Fällen an irgendetwas, das mich stresst oder überhaupt stark beschäftigt... Ab und zu hat es mir schon geholfen, die Sache, die durch meinen Kopf geistert und mich vom Lesen ablenkt, einfach auf einen Zettel Papier zu schreiben, also das ablenkende Thema erst mal dort zu "parken". Und wenn das trotzdem nichts hilft, breche ich ab und lasse ein paar Tage oder auch mal eine Woche vergehen, ohne das Buch aufzuschlagen. Oder ich geh raus, mache einen Spaziergang, fahr eine kleine Runde mit dem Fahrrad durch die Gegend und lasse dort die Gedanken laufen. Nach einer gedrehten Runde gelingt es mir dann doch oft, mich wieder besser auf das Buch zu konzentrieren.

  • Ja, ich kenne das auch. Meistens lasse ich es dann lieber und mache was anderes. Bei mir liegt es an verschiedenen Aspekten:


    - Wie interessant ist das Buch gerade? Ist es packend geschrieben oder langweilt mich es eher?

    - die eigene "Tagesform" ist eigentlich der Hauptpunkt: habe ich gerade viel um die Ohren und vielleicht etwas anderes im Kopf? Bin ich gerade gestresst und lese nur schnell 5 Minuten um die Wartezeit zwischen zwei Terminen zu überbrücken? Oder liege ich gemütlich auf dem Sofa? Wenn der Kopf nicht frei ist, kann das Buch noch so gut sein, dann funktioniert es einfach nicht.

  • Passiert euch das auch, das ihr beim Lesen gedanklich so weit abschweift das ihr mitunter mal eine ganze Seite nochmal lesen müsst?

    ich will nicht sagen, dass es mir nicht passiert, aber es passiert mir so gut wie nie. O:-) Wenn es mal vorkommt, dann ist das Buch uninteressant, und deswegen schweife ich gedanklich ab. :-,Aber ich will nicht so sein, es gibt Momente, wo ich unkonzentriert bin, aber die kommen bei mir so selten vor, während des Lesens, dass es gar nicht mal Wert ist drüber zu reden.


    Ich glaube, es könnte dran liegen, dass man an dem Buch kein Gefallen findet, oder die Stelle ist gerade langweilig, oder gar nicht spannend, deswegen schweift man in Gedanken ab. Natürlich gibt es Momente im Leben, wo man gedanklich nicht beim Lesen ist, weil zu vieles einen beschäftigt, aber dann sollte man auch am besten nicht lesen, denn es hilft nicht viel, wenn man der Handlung nicht folgen kann. Abwarten, bis man wieder gedanklich einem Buch folgen kann

    Habt ihr da Tipps gegen?

    Ja :D ein spannenderes Buch sollte da helfen. O:-) Ist das erste, was ich in so einem Fall denke.:) Oder halt eine Pause einlegen, und abwarten, bis man sich konzentrieren kann. Langsam lesen, bewusst lesen - das sollte auch helfen. :winken:

    2024: Bücher: 74/Seiten: 32 651

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Morris, Brandon Q. - Tachyon. Das Planet

  • Mir passiert das häufig, die Qualität des Buchs hat da keinen Einfluss. Manchmal ist sogar immer die gleiche Textstelle (keine Ahnung, woran das liegt) der Auslöser, so dass ich erstmal nicht weiterkomme.


    Ich finde das aber nicht schlimm und lese ein paar Zeilen vorher einfach nochmal und dann weiter, sobald ich über die Stelle komme, ohne abzuschweifen.

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)