Sylvain Prudhomme - Allerorten / Par les Routes

  • Klappentext:


    Es gibt zwei Arten von Menschen auf der

    Welt: die, die bleiben, und die, die gehen.


    Müde vom lauten Paris, zieht Sacha in die Provence. Dort trifft er auf einen Jugendfreund, der oft one Vorwarnung für Monate verschwindet, per Anhalter durch Frankreich reist. Sacha hingegen knüpft ein immer engeres Band zur Familie seines Freundes. Eine zarte Geschichte über Sehnsüchte und die Frage, was ein erfülltes Leben ausmacht.


    Eigene Beurteilung/Eigenzitat aus amazon.de:


    Sacha (kein Nachname) zieht in den Ort V. an der Rhone in der Provence, wo er hofft, seiner schriftstellerischen Tätigkeit besser nachgehen zu können, als in Paris, wo er sich ständig abgelenkt sieht. Bei einem Treffen mit anderen Bekannten, die diesen Schritt aus welchen Gründen auch immer schon eher gemacht haben, trifft er zunächst auf Jeanne und eine Ahnung, dass er vielleicht mit einer neuen Beziehung schneller neue Wurzeln findet.


    Da trifft er durch Zufall auf einen alten Freund, der das ganze Buch über nur als "Der Anhalter" bezeichnet wird und lernt auch bald dessen Frau Marie und den Sohn Agustin kennen. Und während er sich vor Ort an einem ganz neuen schriftstellerischen Projekt versucht, verschwindet der Anhalter immer wieder - nachdem er zuvor sichergestellt hat, dass Sacha sich in seine kleine Familie hineinfindet, als eine Art Ersatzvater für seine Sohn und was auch immer für seine Frau.


    Während seiner Reisen bleibt der Anhalter mit den Daheimgebliebenen über Briefe und Postkarten in Kontakt, wobei seine Reisen immer wieder neue Themen haben (alphabetische Reihenfolgen, Orte mit Sternzeichennamen etc.), was häufiger mal zu mehr oder weniger stark kommentierten Auflistungen französischer Ortsnamen führt.


    Das Ganze wird aus der Perspektive Sachas erzählt, der sich seiner selbst nicht sonderlich sicher ist und die Interpunktion, die ganz auf Fragezeichen und Redezeichen verzichtet, sowie mit den Kommata gelegentlich ein wenig irritierend umgeht lässt zumindest diesen Beurteiler mit einigen Fragezeichen zurück. Es fällt durch die eher über den Geschehnissen schwebende Sprache - und den fehlenden Namen für den Anhalter - schwer, sich mit den Protagonisten anzufreunden und man stellt sich immer wieder die Frage, warum einen dies alles interessieren sollte.


    Auf Seite 179 regt sich Sacha über Cormac McCarthys 'Grenzgänger' auf, das er als 'unglaublich künstlich und anstrengend' bezeichnet und mit dem Begriff 'Hirnwichserei' belegt, womit er mir einen Begriff gab um sein Buch einzuordnen, wie ich ihn normalerweise nicht in einer Besprechung verwenden würde.


    Und dazu noch etwas Seltsames. Am Ende gibt es einige Nachweise zur verwendeten Literatur, worin aber McCarthy, der paraphrasierte Kundera an einer anderen Stelle und der nacherzählte Text von 'Famous Blue Raincoat' an den ein Cohen-Fan bei dieser Geschichte sicher öfter denken muss nicht mit aufgeführt wird. Keine Empfehlung. [-(