Lisa Eckhart - Omama

  • Kurzmeinung

    Dandy
    Sprachwitz wirkt eher bemüht, als unterhaltsam. Handlung fehlt der rote Faden. Nach der Hälfte abgebrochen
  • Kurzmeinung

    Zesa2501
    Nachdem ich den unterhaltsamen Einstieg mit Lisas Stimme im Kopf gelesenen habe, bin ich aufs Hörbuch umgestiegen.
  • Manche Romane braucht man nicht lesen, dies zählt dazu

    Nicht jeder, der sich dazu berufen fühlt ein Buch zu schreiben sollte dies auch in die Tat umsetzen, diesen ihren eigenen Satz hätte die Autorin Lisa Eckhart lieber berücksichtigen soll. Indem Versuch eine Geschichte bzw. den Ansatz der Geschichte ihrer Großmutter zu erzählen scheitert sie kläglich. Denn dieser rote Faden wird von Seite zu Seite dünner bis er kaum noch zu erahnen ist. Lieber ergeht sie sich in seitenlangen philosophischen, psychologischen und soziologischen Betrachtungen, um sie dann amateurhaft zu deuten.



    Keine Ahnung was sich die Autorin gedacht hat. Schreib ich mal ein Buch und schreibe alles auf was mir so durch den Kopf spuckt? Warum nicht Emanzipation und Feminismus und die Rolle der Frau mal anständig durch den Schokopudding ziehen? Selten und das meine ganz ernst ist mein Frust für ein Roman von Seite zu Seite exponential gestiegen. Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich das Fenster öffnen und diesen Schicken des schlechten Geschmacks auf die Straße befördern hatte wollen.



    Obwohl die Autorin ja bereits im Prolog klar macht das sie keine nette Geschichte über ihre Oma schreiben will, ist selbst die Wortwahl und Themenwahl in diesem bereits grenzwertig. Und sie schafft es doch tatsächlich die Grenze des guten Geschmacks zu unterwandern. Vielmehr reiht sich nun ein Schlag unter die Gürtellinie an den nächsten. Dann kann sie sich offensichtlich nicht entscheiden ob sie ihren Kapiteln Überschriften oder Zahlen gibt. Alles im allen ein ganz schönes Durcheinander und wird für den Leser immer mehr zu einer Zumutung.



    Ganz ehrlich am Schluss war einfach nur noch genervt nicht nur wegen dem Sarkasmus nein es ging mir grundlegenderes gegen den Strich. Mag ja der ein oder andere Scherz anfangs noch lustig gewesen sein und man konnte schmunzeln, nehmen eben dieser Sarkasmus einen Zug an, der einfach nur noch schmerzt. Dermaßen frauenverachtend, das ist einfach nur noch niveaulos. Wenn die Autorin provozieren wollte, bitte das hat sie geschafft, für mich ist dieses Buch alleine durch ihre Wortwahl zum Flop des Jahres geworden. Wobei bei ich grad bei Wortwahl bin. Also ganz ehrlich wenn sie in ein und dem gleichen Satz untersten Gossenjargon nutz und dann in die Höhen der deutschen Sprache aufmacht und Fremdwörter nutzt bzw. mehr als gehobene Sprache nutzt, um sich zu produzieren und zu zeigen hey seht mal ich kann auch ganz anderes. Macht die Diskrepanz noch deutlicher. Auf der einen Seite Schlampe und dann ein Fremdwort, das man dann erstmal nachschlagen muss. Das sie ein Wortakrobat ist dürfte ja wohl jedem klargeworden sein.



    Selbst die Figuren schaffen es nicht einen ans Herz zu wachsen. Sie sind alles andere als sympathisch. Genaugenommen werden sie zu Figuren, die man auf gar keinen Fall näher kennenlernen will.



    Das schönste an diesem Roman ist wirklich dieses farbenfrohe Cover.



    Fazit: Nicht nur die Autorin sondern auch ihr Roman ist doch sehr speziell und das ist schon sehr wohlwollend formuliert. Ihr Sarkasmus sprengt den üblichen Rahmen eigentlich bräuchte man jede Scherztabletten, um diesen Roman einigermaßen ertragen zu können. Selten habe ich gegen ein Buch eine solche Aversion entwickelt, wie bei diesem hier. Für diesen Flop des Jahres gibt es von mir ausdrücklich keine Leseempfehlung. Manch einer sollte dann doch lieber Abstand nehmen vom Schreiben von Büchern jeglicher Art.

    :bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Darum gehts:

    „Helga, schnell, die Russen kommen!“ 1945 ist Oma Helga in der Pubertät und kämpft mit ihrer schönen Schwester Inge um die Gunst der Besatzer. 1955 schickt man Helga dann aufs Land. Den Dorfwirt soll sie heiraten. Sowohl Helga als auch die Wirtin haben damit wenig Freude. 1989 organisiert die geschäftstüchtige Oma Busreisen nach Ungarn, um Tonnen von Fleisch über die Grenze zu schmuggeln. Bevor sie – inzwischen schon über achtzig – in See sticht und mit der Enkelin im handgreiflichen Wettbewerb um den Kreuzfahrtkapitän buhlt. Lisa Eckhart unternimmt einen wilden Ritt durch die Nachkriegsgeschichte: tabulos, intelligent, böse, geschliffen – und sehr, sehr komisch. - Amazon

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Omama erzählt die Geschichte der Großmutter der Autorin und nimmt dabei wahrlich keinen Blatt vor den Mund. Großmutter Helga wächst als die weniger hübsche – dafür aber umso schlauere – jüngere Schwester der Inge auf und muss eine Weile ihres Lebens in deren Schatten bleiben. Ihre Pfiffigkeit (und diverse Eskapaden ihrer Eltern) bringt sie jedoch raus aus ihrem Heimatdorf und rein in diverse (Liebes-)Abenteuer...

    Die Charaktere dieses Buches sind mit viel Witz gezeichnet und erfreuen mit ihren vielseitigen Eigenschaften: Helga mit ihrem frechen Köpfchen, Inge mit ihrer charmanten Dummheit, die Eltern mit ihrer erschlagenden Einfachheit...

    Das Besondere an Omama ist definitiv der Humor: Dieser ist schonungslos, teils grenzwertig, leicht böse und nicht unbedingt immer geschmackvoll. Über Humor kann man schwer streiten, denn er ist Geschmackssache. Von Lachern bis zum Stirnrunzeln war für mich alles dabei.

    Was ebenfalls auffällt: Man merkt der Autorin das Germanistikstudium an. Kaum ein anderes Werk aus der jüngeren Vergangenheit forderte von mir so häufiges Nachschlagen von Wörtern – aber so lernt man wenigstens dazu. Ich persönlich empfinde es allerdings als etwas anstrengend, dass gerne und oft zwischen vollkommenem österreichischen Dialekt und recht komplexer (und teils gefühlt zu gewollt komplizierter) Sprache mitten im Absatz gewechselt wird.

    Das führt an einigen Stellen dazu, dass sich die Geschichte gefühlt unnötig in die Länge zieht. Man erfährt nun mal nicht nur etwas über Helgas Werdegang, sondern muss auch eine beinahe philosophische Ansicht über das Dasein eines Dorfdeppen über sich ergehen lassen. Trotz der vielen, vielen Abschweifungen bleibt man gerne dran, um herauszufinden, wie es Helga ergeht.


    Insgesamt ist das ein interessantes Werk, da es einfach irgendwie anders ist. Wer eine liebevolle Hommage an das Leben der Großmutter erwartet, den wird der schwarze Humor und die schonungslose Erzählweise hart treffen. Wer gerne seinen bösen Humor füttern möchte, ist mit Omama gut bedient.

  • Das Cover des Buches ist wunderschön und aufsehenerregend, sogar anlockend.

    Der Inhalt ist ungewöhnlich und entspricht nicht unbedingt den Erwartungen eines Lesers, der ein "normales" oder "Standard-" Buch lesen möchte. Dieses originelle Schreibwerk ist alles andere als "gewöhnlich".

    Es wird die Lebensgeschichte der Großmutter der Autorin erzählt. Die einzelnen Episoden sind in einer interessanten und manchmal skurrilen Ausdrucksart erleuchtet. Der Schreibstil ist etwas schroff. Diese Art findet man entweder gut oder nicht, aber sie hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Außerdem bleibt ein leichter Hauch der Verwirrung. Denn was man nicht versteht, gibt Futter für weiteres Nachdenken. Insgesamt ist es ein ausgefallenes Werk.