Tove Jansson – Fair Play/Rent spel

  • Original : Schwedisch, 1989


    INHALT :

    Mari ist Schriftstellerin, Jonna Grafikerin. Seit Jahrzehnten arbeiten, lachen, streiten sie miteinander, winters in ihren Ateliers nicht weit vom Hafen Helsinkis, sommers auf einer winzigen Schäreninsel, die recht schwer zugänglich ist. Komische Missverständnisse, monumentale Verstimmungen, rührende Rücksichtnahmen wechseln einander ab – eine beneidenswerte Form des Zusammenlebens, die man fast Glück nennen möchte. Wir erleben Mari und Jonna, wenn sie sich zusammen Fassbinder- oder Western-Filme ansehen, ihre neuesten Produktionen kritisieren, durch den Südwesten Amerikas oder Korsika reisen, sowie ihre Beziehung und ihr Altern reflektieren... (Quelle: amazon, leicht erweitert)


    BEMERKUNGEN :

    Die beiden Frauen stehen in einer fruchtbaren Beziehung im Künstlermilieu. Von anderen werden sie als 70-ig Jährige eingestuft. Jonna erscheint etwas « maskuliner », Mari « femininer ». Sie malen, zeichnen, skulptieren, filmen, scheinen freie Frauen zu sein. Sie streiten auch und philosophieren über alles und nichts. Meistens setzen die 17 betitelten, 4-14 seitigen Kapitel sie zusammen in Szene, eher weniger mit nur einer der Beiden mit einem anderen Protagonisten. Dann erscheint die « Andere » dezent im Hintergrund. Die Szenerie der kurzen Kapitel, der wenigen Protagonisten, erinnert an das Tove Jansson - Das Sommerbuch/Sommarboken . Auch die Mischung zwischen Ernst und Humor, kleinen Ereignissen aus dem Alltag und den Begegnungen erinnerten mich an das gelesene Buch, wenn auch hier kein Kind auf der Bildfläche erscheint.


    Aufgefallen war mir eine Parallele (die ich auch unter "merkwürdige Zufälle" hätte posten können): In einem Kapitel besuchen die beiden Frauen einen Friedhof in Porto Vecchio/Korsika, haben dort auch eine Begegnung. Dies erinnerte mich stark an die neuliche Lektüre von Sebalds « Campo Santo », siehe auch : RE: W.G.Sebald – Campo Santo . So findet man Bezüge in gemachten Leseerfahrungen in Büchern unterschiedlichster Herkunft…


    Es ist wohl offensichtlich, dass Jansson auch hier Erinnerungen aus ihrem eigenen Leben verarbeitet. Fiktionalisiert oder weniger – es ist stimmig ! Ich mag die einfache Art, Sprache, und doch Tiefe, von Tove Jansson, und könnte so dieses Buch den Interessierten ihrer Schreibe empfehlen !


    AUTORIN :

    Tove Jansson (* 9. August 1914 in Helsinki; † 27. Juni 2001 ebenda) war eine finnlandschwedische Schriftstellerin, Zeichnerin, Comicautorin, Graphikerin, Illustratorin und Malerin. Berühmt ist sie vor allem für die von ihr geschaffene Phantasiewelt der Mumins, sie schrieb aber auch Literatur für Erwachsene. Ein besonderer Reiz ihres Werks ist das vielseitige Zusammenspiel von Bildern und Texten. Sie wuchs in einer Künstlerfamilie auf. Jansson wuchs in Helsinki in einem überwiegend schwedischsprachigen Umfeld auf. In ihrer Kindheit verbrachte sie viel Zeit bei der Verwandtschaft ihrer Mutter in Schweden bei der Insel Blidö sowie auf der finnischen Schäreninsel Pellinge, dem Sommerdomizil der Familie. Die Eltern führten ein Leben zwischen Bürgerlichkeit und Bohème und lebten oft in unsicheren finanziellen Verhältnissen.


    Jansson ging ungern zur Schule und war keine gute Schülerin. Mit 16 Jahren brach sie die Schule ab und zog auf Betreiben ihrer Eltern zu ihrem Onkel nach Stockholm. An der Technischen Schule Stockholm, an der auch ihre Mutter studiert hatte, studierte Jansson von 1931 bis 1933 mit dem Schwerpunkt Illustration und Werbezeichnung. Mit der Zeit interessierte sie sich immer mehr für Malerei. 1934 reiste sie erstmals nach Deutschland und Frankreich, wo sie vor allem die Maler des Impressionismus studierte. 1938 und 1939 reiste sie erneut nach Frankreich und Italien. Ab den 1930er Jahren verdiente Jansson ihr Geld mit Karikaturen und Illustrationen, unter anderem für Buchumschläge und Postkarten. Ihre politischen Karikaturen richteten sich gegen den Nationalsozialismus und Stalinismus und stießen immer wieder auf Widerstand. In den 1940er Jahren wurde Jansson zunehmend als Malerin großflächiger Wandgemälde bekannt.


    Der Schriftsteller und Politiker Atos Wirtanen, mit dem Tove Jansson zwischen 1944 und 1951 liiert war, ermutigte sie, ihr erstes Kinderbuch zu veröffentlichen. Die Geschichte, die sie während des Winterkrieges geschrieben hatte, erschien 1945 unter dem Titel « Mumins lange Reise » und bildet den Vorläufer der Mumin-Reihe.


    Gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin Tuulikki Pietilä, mit der sie von 1964 bis zu ihrem Tod zusammenlebte, verbrachte Jansson immer mehr Zeit auf der kleinen Insel Klovharu im Finnischen Meerbusen. Sie lebten dort in einem bescheidenen Haus, das Pietiläs Bruder, der Architekt Reima Pietilä, für sie entworfen hatte.


    Am 27. Juni 2001 verstarb Jansson nach längerer Krankheit in Helsinki.

    (Quelle (und mehr) : https://de.wikipedia.org/wiki/Tove_Jansson )


    Taschenbuch: 121 Seiten

    Verlag: Urachhaus; Auflage: 1 (1. Juli 2014)

    Sprache: Deutsch

    ISBN-10: 3825178927

    ISBN-13: 978-3825178925


    Zur Information: Ich las das Buch auf Französisch.

  • Hier ein Link zu einer schwedischen Ausgabe (Originalsprache) :


    « Rent Spel »


    Unknown Binding: 114 pages

    Publisher: Schildts (1989)

    Language: Swedish

    ISBN-10: 9515004675

    ISBN-13: 978-9515004673


    Das Cover erscheint wohl nicht... Ich nahm eine Verlinkung von amaz.com.