J.D.Barker - Das Haus der bösen Kinder / The Sixth Wicked Child

  • Kurzmeinung

    Jasminh86
    Ein brillianter, gut durchdachter, fesselnder, spannungsgeladener und wendungsreicher Thriller!
  • Kurzmeinung

    Emili
    Leider hat mich der Roman nicht überzeugt. Der Funke sprang einfach nicht über. Es war langweilig.
  • DAS HAUS DER BÖSEN KINDER ist ein sensationeller Triller, der letzte Band einer Trilogie. Wer die ersten zwei nicht gelesen hat, sollte dies auf jeden Fall nachholen. Es steigert das Verständnis, wenn man die Charaktere und die zum Teil unübersichtlichen und chaotischen Handlungsstränge, der ersten beiden Bände kennt.


    DAS HAUS DER BÖSEN KINDER im Original „The Sixth Wicked Child“, Kinder in einem Waisenheim, unter ihnen der zwölfjährige Anson Bishop, der nun erwachsen ist und sein mörderisches Werk betreibt.


    J. D. Barker beschreibt mit Anson Bishop - AB - einen intelligenten Serienkiller, der mit der Polizei, und in Speziellen mit Detective Sam Porter von der Chicagoer Metro ein Spiel spielt und immer einen Schritt voraus zu sein scheint. Sam Porter ist in Schwierigkeiten. SARS-Virus, verbreitet von Bishop. Das Stroger Hospital unter Quarantäne, Porter mitten drin in den Fängen des FBI.


    Seit über fünf Jahren ist Porter wie ein Besessener auf der Spur von Bishop und damit auch mit seiner eigenen schmerzhaften Vergangenheit konfrontiert. Porter hat nur wenige Kollegen, die ihm vertrauen und noch weniger Vorgesetzte; er vertraut nur zwei Kollegen, den Detectives Brian Nash und Clair Norton. Er ist dennoch davon überzeugt, ‚sie kriegen ihn (AB) ohne mich nicht. Sie kriegen keinen von denen.‘ Ist Bishop ein krankes, wahnsinniges Hirn, ein Stück Scheiße, ein selbstherrlicher Killer? (Zitat) Oder ist Porter nur ‚jemand, den sich ein verkorkstes Gehirn ausgedacht hat. Ein Hirngespinst.‘


    Jedes einzelne 4MK-Opfer konnte mit kriminellen Machenschaften in Verbindung gebracht werden. Für diese Art von Rache konnte man „Verständnis“ aufbringen und über diese Selbstjustiz von Bishop diskutieren, doch beim folgenden tödlichen Rundumschlag zweifelt man daran und Porter gerät in eine fast ausweglose Situation.


    Einer der besten Triller einer Trilogie je gelesen, Hochspannung bis zur letzten Seite mit einem unerwarteten Überraschungscoup, großartiges Lesevergnügen.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „J.D.Barker - Das Haus der bösen Kinder / The Fourth Monkey“ zu „J.D.Barker - Das Haus der bösen Kinder / The Sixth Wicked Child“ geändert.
  • Eine Obdachlose findet auf dem Friedhof von Chicago die Leiche einer Frau, deren Augen, Zunge und Ohren entfernt und in kleine weiße Schachteln verpackt wurden. Neben der Toten liegt ein Schild mit der Aufschrift »Vater, vergib mir«. Kurz darauf tauchen weitere, ähnlich zugerichtete Opfer auf. Für die Polizei von Chicago und das FBI ist klar, dass die Morde die Handschrift des immer noch flüchtigen Four Monkey Killers Anson Bishop tragen. Doch Detective Sam Porter glaubt nicht daran – die Tatorte liegen zu weit entfernt voneinander, als dass nur ein Täter infrage kommen könnte. Zudem stimmt auch etwas mit der Haut der Leichen nicht. Als sich Bishop aus heiterem Himmel stellt und beteuert, keines der Verbrechen begangen zu haben, die ihm zur Last gelegt werden, fällt der Verdacht auf Sam Porter selbst – denn er hat kein Alibi, dafür aber ein verheerendes Geheimnis … (Klappentext)


    ❆❆❆❆❆


    "Jemand, der Fragen stellt, ist wie ein unendlich großes Warenhaus, wie ein Erinnerungspalast mit unendlich vielen Stockwerken und Zimmern und glitzernden, schönen Dingen. Manchmal jedoch nimmt jemand Schaden; dann bröckelt eine Wand, Zimmer verfallen, der Palast der Erinnerungen muss renoviert werden. Ich fürchte, Sie gehören genau dieser Kategorie an."

    (S. 13)


    Das ist der dritte und finale Band der Sam Porter-/Fourth Monkey-Reihe. Diese Reihe ist eine jener, welche man tatsächlich von Beginn an lesen sollte, denn nur so kann man die Zusammenhänge verstehen ohne böse gespoilert zu werden und nur so kommt man in den vollen Genuß der Story. Ich versuche die Spoiler hier in Grenzen zu halten, wer diese Reihe jedoch nocht nicht kennt, sollte vorsorglich nicht weiterlesen und sich lieber die Rezension zum 1. Band "The Fourth Monkey - Geboren, um zu töten" gönnen.


    Seit den letzten Ereignissen liegen nur wenige Wochen zurück und die Kacke ist ordentlich am dampfen.

    Der Chefermittler Sam Porter steht nun selbst unter Verdacht mit dem Serienkiller Anson Bishop, besser bekannt als 4MK (Fourth Monkey Killer) zusammenzuarbeiten, diesem zur Flucht verholfen und auch noch eine Frau ermordet zu haben.

    Während Porter scheinbar völlig verstört und nicht Herr seiner Sinne im Vernehmungsraum wartet, wird die Leiche eines Mädchens entdeckt - scheinbar tiefgefroren, wie eine betende Statue in Szene gesetzt und mit einem weißen Pulver bestäubt. Als ob dieser Anblick nicht schon verstörend genug wäre, trägt diese Leiche die unverwechselbare Handschrift des 4MK - drei kleine Schachteln, mit einer schwarzen Kordel verschnürt und mit dem üblichen blutigen Inhalt.

    Der Fourth Monkey-Killer trägt nicht umsonst diesen Namen, was die Zahl in seinem Namen betrifft und das bedeutet weitere Leichen.


    "Diese krasse, diese allumfassende Blässe wurde von einer dünnen roten Linie durchzogen, die vom Haaransatz über die Wange nach unten verlief ... und da war noch eine Linie, die vom Winkel des linken Auges auszugehen schien, eine rote Träne ... und eine dritte, aus dem Mundwinkel, und die hatte die Lippen leuchtend rot gefärbt... Auf ihrer Stirn stand etwas geschrieben."

    (S. 12)


    Die Polizei und selbst das FBI sind völlig überfordert, denn Anson Bishop hat auch noch das SARS-Virus auf Chicago losgelassen. Ein zusätzliches "Goodie" sozusagen.

    Special Agent Frank Poole muss sich nun entscheiden in welche Richtung er nun zuerst ermittelt, um Anson Bishop endlich das Handwerk zu legen. Doch dieser stellt sich plötzlich und hat eine völlig andere Geschichte zu erzählen.

    Ist etwa Sam Porter der wahre Fourth Monkey Killer?


    Es wird wieder aus mehreren Perspektiven erzählt, wie z.B. von Clair und Nash, Ermittler des ehemaligen Teams von Porter, welche versuchen die Unschuld von Porter zu beweisen und selbst zu zweifeln beginnen. Frank Poole - Special Agent des FBI, der in seinen Ermittlungen scheinbar absichtlich ausgebremst wird und auch in Porters Sicht erhält man Einblicke und diese führen einem nicht nur in die Vergangenheit, sondern sähen zusätzliche Zweifel - selbst bei Sam Porter.

    Natürlich sind auch wieder die Tagebücher von Anson Bishop ein großer Bestandteil. Diese geben Einsicht in die Jugendjahre von Bishop, welche er in einem Kinderheim verbrachte, fördern schockierendes zu Tage und lassen Mitleid, Sympathie und Verständnis für den kleine Anson aufkommen.


    ">>Ob sie nun echt oder gefälscht waren ... Diese Bücher sind die Brotkrumen, an denen sich einer der beiden gerade orientiert - oder vielleicht sogar beide. Irgendetwas aus der Vergangenheit drängt da ans Licht.<<"

    (S. 301)


    Man ist hier sofort mitten im Geschehen und der Autor gibt von Anfang an ein ungeheures Tempo vor. Dies kann er auch bis zum Ende hin und ohne auf die Bremse zu steigen halten.

    Zum Luftholen bleibt kaum Zeit, denn die Ereignisse scheinen sich immer wieder aufs Neue zu überschlagen. Cliffhanger und überraschende Wendungen wechseln sich gekonnt ab und ich blätterte nach Luft schnappend jede einzelne Seite gespannt um, ohne nur zu ahnen was mich wohl auf der nächsten erwartet.

    Es tun sich hier Abgründe auf und Szenen, welche mich zweifeln und zugleich hoffen ließen, während mich die eisige Winterluft Chicagos umwehte und nicht nur die ließ mir die Gänsehaut den Rücken hinunterlaufen.

    Ich steuerte somit auf diesen 600 Seiten im rasanten und unglaublichem Tempo dem Ende und der Auflösung entgegen, welche nochmal überraschen konnte.


    "Dieses verdammte Virus, dieser Fremdling, dieser Eindringling, der sich in ihr breitmachte und das Kommando über ihre Kräfte und ihre Energie übernahm und sie dem Hungertod preisgab. Sie hatte es aufgegeben, sich weiter einzureden, dass am Ende alles gut würde."

    (S. 429)


    Fazit:

    Das ist die einzige Buchreihe, bei der jeder einzelne Band für mich ein Lesehighlight war und das will bei einem Reihen-Junkie wie mir was heißen.

    Tatsächlich schafft es der Autor jedes Buch mit dem nächsten Band zu toppen - egal ob bezogen auf Story, Spannung oder überraschende Wendungen. Das soll ihm mal jemand nachmachen.

    Diese Reihe eignet sich aufgrund des Settings hervorragend, um sie im Winter vor dem (imaginären) Kamin zu lesen, falls man langweiligen Winternächten nichts abgewinnen kann. Man kommt hier nämlich ordentlich ins schwitzen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    © Pink Anemone (inkl. Leseprobe und Autoren-Info)

  • Hallo,


    Spoilerwarnung!! Geht auf die Auflösung ein!!

  • Mir hat dieses Buch der Reihe weniger gefallen. Ich hatte schon mit dem 2. Buch der Reihe meine Probleme. Damals gab es schon :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne von mir, weil ich fand, dass der Autor zu viel gewollt hat, zu viele Protagonisten und zu viele Nebensächlichkeiten. Nun bei dem 3. Buch erging es mir nicht viel anders. Die ersten 100 Seiten waren sehr gut, unerwartete Wendungen, Spannung. Doch später zog sich der Roman, wie Kaugummi. :sleep: Keine Spannung mehr vorhanden. Die Geschichte fand ich langweilig, da es durch unnötige Handlungsmomente zu sehr in die Länge gezogen worden ist. Sogar die Tagebucheinträge, die in der Regel in meisten Thrillern super gelingen, waren gegen Mitte nur noch langweilig. Im Großen und Ganzen konnte mich die Geschichte nicht fesseln, ich habe mich dadurch gequält. Ehrlich gesagt, habe ich mich so gelangweilt, dass mir letztendlich schon egal war, wer denn jetzt der Mörder ist... O:-) Scheinbar bin ich hier im BT mit meinem Empfinden eine Geisterfahrerin.

    Von mir gibt es nur :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne.

    2024: Bücher: 90/Seiten: 39 866

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Lese gerade:

    Scalzi, John - Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster

  • 🌟Ein brillianter, gut durchdachter, fesselnder, spannungsgeladener und wendungsreicher Thriller, den man gelesen haben muss!🌟



    Erneut tauchen Leichen auf, die die Handschrift des Four Monkey Killers tragen. Doch als der Mörder sich stellt und behauptet, keine der Taten begangen zu haben, fällt der Verdacht auf Detective Porter selbst …


    Eine Obdachlose findet auf dem Friedhof von Chicago die Leiche einer Frau, deren Augen, Zunge und Ohren entfernt und in kleine weiße Schachteln verpackt wurden. Neben der Toten liegt ein Schild mit der Aufschrift »Vater, vergib mir«. Kurz darauf tauchen weitere, ähnlich zugerichtete Opfer auf. Für die Polizei von Chicago und dem FBI ist klar, dass die Morde die Handschrift des immer noch flüchtigen ,,Four Monkey Killers" Anson Bishop tragen. Doch Detective Sam Porter glaubt nicht daran – die Tatorte liegen zu weit entfernt voneinander, als dass nur ein Täter infrage kommen könnte. Zudem stimmt auch etwas mit der Haut der Leichen nicht. Als sich Bishop aus heiterem Himmel stellt und beteuert, keines der Verbrechen begangen zu haben, die ihm zur Last gelegt werden, fällt der Verdacht auf Sam Porter selbst – denn er hat kein Alibi, dafür aber ein verheerendes Geheimnis …



    ,,The Fourth Monkey – Das Haus der bösen Kinder" (Originaltitel: ,,The Sixth Wicked Child") von J.D. Barker ist das Finale seiner Sam Porter-Trilogie, welches am 27. Juli 2020 im Blanvalet-Verlag erschienen ist und dessen 670 spannungsgeladene Seiten mich komplett gefesselt haben. In dieser Geschichte wusste ich bis zum Schluss nicht, wem oder was ich glauben konnte. Ein Polizist und ein gesuchter Serienmörder, die sich gegenseitig jagen, spielen in dieser rasanten Handlung die Hauptrollen. Beide wollen der Welt beweisen, dass sie unschuldig sind und zu Unrecht grausamer Morde verdächtigt werden. Wer von den beiden lügt und wie die Wahrheit Stück für Stück ans Licht kommt, hat der Autor in einen genialen, filmreifen Thriller umgewandelt. Mich hat dieser hinterhältige, spannungsgeladene, wendungsreiche, raffinierte und böse Plot mit unvorhersehbaren Wendungen bestens unterhalten. Dies ist ein Thriller, der wirklich alle Kriterien für unterhaltsame Spannung erfüllt. Besonders gut habe ich die Schrecken und Frustrationen der Protagonisten gespürt, eine komplett dichte und beklemmende Atmosphäre hat den Inhalt perfekt abgerundet. Dies war für mich von Anfang bis Ende ein gut durchdachter Thriller mit einem genialen Ende.


    Bevor ich in die Handlung eingetaucht bin, sind mir die 670 Seiten anfangs ziemlich viel vorgekommen. Doch diese waren dann im Nachhinein leider viel zu schnell durchgelesen. Mir sind Lesepausen unheimlich schwergefallen, am besten nimmt man sich für dieses Buch ausreichend und ungestört Zeit. Von den kurzen Kapiteln kam ich schlecht weg, denn sie waren unter anderem der Grund, warum ich dieses Buch einfach nicht an die Seite legen konnte. Auch zahlreiche, gekonnt gesetzte Cliffhanger, haben mich meine Umwelt vergessen lassen und komplett in den Bann gezogen. Ich war gefesselt von den durchtriebenen Spielchen, die hier gespielt wurden. Die Gefahr, die an vielen Stellen gelauert hat, konnte ich in dem hier beschriebenen Ausmaß überhaupt nicht vorhersehen. Immer wieder wurde ich mit neuen Ereignissen konfrontiert, die mich überrascht und zum Miträtseln animiert haben. Viele Fragen haben sich zu Beginn angehäuft, die während der Handlung nicht verloren gegangen sind. Kleinigkeiten und Details, denen ich anfangs keine große Beachtung geschenkt habe, haben für ein rasantes und fulminantes Geschehen gesorgt. Das schnelle Tempo der Geschichte sorgt für abwechslungsreiche Stränge, besonders der clevere und hinterhältige 4MK beschert extrem viel Gänsehaut. Hinterhältige, aber gut durchdachte Pläne, die er geplant hat, haben mich schockiert. Diese habe ich in diesem Ausmaß nicht kommen sehen, weshalb ich durch einige Hergänge umso überraschter war. Denn der Killer, der ein Katz und Mausspiel mit der Polizei veranstaltet, ist ihnen immer einen Schritt voraus. Auch die CIA gehört zu seinen Marionetten, dessen Fäden er in aller Ruhe in seinen Händen hält. Bis zum Ende beteuert er seine Unschuld, sodass er die ihm vorgeworfenen Morde in aller Seelenruhe an Sam Porter übertragen konnte. Der Polizist ist deshalb auf dem besten Weg, ein gebrochener Mann zu werden. Denn er weiß selbst nicht mehr, was er denken, glauben und wem er überhaupt noch vertrauen kann. Da sein eigener Verstand ihn im Stich zu lassen droht, kommt er dem Wahnsinn immer näher. Ob er hinter den grauenvollen Taten des Fourth Monkey Killers steckt, hat mich bis zum Schluss mitfiebern lassen. Auch wenn Sam seine Unschuld beteuert, gibt es zahlreiche Beweise für seine Schuld. Ich war hin- und hergerissen und mitten in der Gefühlswelt eines Polizisten, dessen Frau vor nicht allzu langer Zeit brutal ermordet wurde und der nun auch noch von seinen Kollegen als Verbrecher gesucht wird. Ob sein angegebener Gedächtnisverlust der Wahrheit entspricht oder ob was ganz anderes dahinter steckt, hat für eine Menge Nervenkitzel gesorgt. Seine Erinnerungen, die plötzlich wieder aufgetaucht sind, haben mich sprachlos gemacht.


    Ich kenne die beiden Vorgängerbände leider noch nicht, trotzdem kam ich schnell mitten ins Geschehen rein und ich konnte der Handlung gut folgen. Sie ist wirklich hervorragend strukturiert. J.D. Barker hat wirklich an jedes kleinste Detail gedacht, sodass eine logische und schlüssige Geschichte wie diese hier entstanden ist. Der Schreibstil ist sehr bildlich, flüssig, authentisch und lebendig, langatmige Erzählungen sind mir auf den 670 Seiten nicht ein einziges Mal begegnet. Alle offenen Fragen wurden bis zum Ende hin perfekt zusammengebunden, der Wechsel zwischen zwei Strängen aus der Vergangenheit und der Gegenwart haben den Spannungsbogen die ganze Zeit über sehr hochgehalten. Der 4MK und Sam Porter sind fantastisch ausgearbeitete Protagonisten. Sie werden tiefgründig beschrieben, sodass ich dessen Gedanken, Handlungen und Gefühle im Laufe der Zeit sehr gut nachvollziehen konnte. Je mehr ich aus deren dunkle Vergangenheiten erfuhr, desto besser konnte ich mich in dessen Situationen hineinversetzen. Ihre Hintergründe und miteinander verflochtene Vergangenheit wurde sehr gut herausgearbeitet, sodass am Ende jedes Puzzleteil an seinem richtigen Platz lag. Auch konnte ich aus verschiedenen, abwechselnden Perspektiven der Protagonisten lesen, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat.


    Zahlreiche Charaktere begleiten diese spannende Geschichte, einen Überblick über sie zu behalten fiel mir trotzdem nicht schwer. Einige haben mich durch ihre Handlungen sehr überrascht, womit ich von alleine nicht drauf gekommen wäre. Plötzliche und überraschende Wendungen haben diesen spektakulären Fall zu einer atemlosen Hetzjagd gemacht. Für Sam Porter beschwören die Worte „Vater, vergib mir“ längst vergessene Erinnerungen herauf, eine absichtlich begrabene Vergangenheit. Für Anson Bishop verbinden diese drei Worte eine Kindheit mit der Gegenwart, während er eine Wahrheit entfesselt, die seit Jahrzehnten verborgen ist. Während sich das Chicago Metro und das FBI im Chaos befinden, muss ein Krankenhaus einen strengen Lockdown miterleben, dessen Situation mich an die aktuelle Corona-Situation erinnert hat. Auch in dem Krankenhaus werden Leichen aufgefunden, die die Unterschrift von 4MK tragen. Wie der 4MK und Sam darin verwickelt sind, hat mich die ganze Zeit beschäftigt. Doch die Auflösung hat eine Wahrheit ans Licht gebracht, dessen Abgründe ins Unermessliche gestiegen sind.


    Als sich Anson Bishop freiwillig stellt, enthüllt er eine völlig unerwartete Geschichte, die nicht nur die aktuellen Ermittlungen auf den Kopf gestellt , sondern auch das Leben aller Beteiligten verändert hat. Ich wusste bis zum Ende hin nicht, wem ich glauben konnte. Mit unerbittlicher und pulsierender Spannung entwirrt sich die Vergangenheit in halsbrecherischer Geschwindigkeit, als die Wahrheit hinter dem Motiv des Vier-Affen-Killers in diesem meisterhaft gestalteten Finale endlich enthüllt wird.

    🌟🌟🌟🌟🌟