Camilla Läckberg - Wings of Silver / Vingar av silver

  • Niveaulos und enttäuschend

    Ich kenne Camilla Läckberg als Krimiautorin und hatte mir von Wings of Silver ebenfalls einen spannenden Krimi erhofft. Leider ist die Story absolut fad und auch die expliziten Sexszenen können daran nichts ändern. Im Gegenteil, sie waren unnötig und niveaulos, stellenweise regelrecht ordinär.

    Die Geschäftsfrau Faye hat sich ein Kosmetikimperium aufgebaut und will in die USA expandieren. Just in dem Moment droht eine feindliche Übernahme. Fayes Reaktion darauf ist, die Frau, die ihr den Ehemann ausgespannt hat und als Bedienung in einem Café arbeitet, als Finanzchefin zu engagieren, die dann innerhalb kürzester Zeit einen Plan zur Rettung des Unternehmens aus dem Ärmel schüttelt. Sehr realistisch!

    Überhaupt ist Faye mehr an Männern als an der Leitung ihrer Firma interessiert. Sie wird irgendwann im Buch als „Ikone des Feminismus“ bezeichnet. Ich würde mal behaupten, es gehört mehr dazu, um als Feministin zu gelten als junge Barmänner abzuschleppen und eine Vorliebe für flotte Dreier zu haben!

    Was mir außerdem überhaupt nicht gefallen hat, war das ständige Erwähnen von Edelmarken.

    Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und auch die Sprecherin hat mich sehr genervt. Es gibt absolut nichts an diesem Buch, das mir gefallen hat. Nie wieder Camilla Läckberg! :bewertungHalb:

  • Mario

    Hat das Label Krimi/Thriller hinzugefügt.
  • Wow!


    Wenn ein Buch die Bezeichnung „Thriller“ verdient, dann ist es dieses hier. Es ist ein raffinierter Psychothriller. Dieses Buch ist die Fortsetzung zu „Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem“.


    Das erste Buch kenne ich nicht. Das schadet aber nichts, denn wir erfahren das Wichtigste gleich am Anfang, und zwar dass die Hauptfigur Faye ihren Ex-Mann ins Gefängnis gebracht hat, indem sie es vorzutäuschen geschafft hat, dass er ihre gemeinsame kleine Tochter umgebracht hätte.


    Jedoch lebt ihre Tochter, zusammen mit Faye und deren Mutter in einem sehr schönen Anwesen in Italien. Außer einer eng vertrauten Freundin, die ebenfalls ein Zimmer in diesem Haus bewohnt, weiß das niemand. Faye ist inzwischen eine überaus erfolgreiche Geschäftsfrau.


    Obwohl auf ausführliche Wiederholungen aus dem ersten Buch verzichtet wurde, ist irgendwie von vornherein klar, dass Ex-Mann Jack ein Monster ist und es nicht anders verdient hat. Allerdings ist Jack zusammen mit einem anderen Häftling aus dem Gefängnis geflohen. Das ist jedoch nicht das einzige Problem, das Faye hat, denn jemand versucht durch systematische Aktienaufkäufe, ihre Firma, die bezeichnenderweise „Revenge“ heißt, zu übernehmen.


    So macht sie sich auf nach Schweden, wo sie zusammen mit zwei anderen Frauen fast so etwas wie einen „Club der Teufelinnen“ gründet. Die eine war mit einem Freund von Jack verheiratet. Die andere ist ebenfalls eine Ex-Partnerin von Jack und damit eine frühere Rivalin. Die drei werden sogar Freundinnen und sind sehr einfallsreich, was die Lösung von Problemen angeht. Manche Szenen sind dabei direkt komisch.


    Faye lernen wir zwar als taffe Geschäftsfrau kennen, erfahren dabei jedoch sehr schnell, dass sie auch im Privatleben alles andere als ein Kind von Traurigkeit ist. Sie ist noch immer in der Lage zu leidenschaftlicher – nahezu bedingungsloser – Liebe, obwohl diese ihr in ihrer Ehe mit Jack fast zum Verhängnis wurde.


    Die Autorin Camilla Läckberg errichtet einen Spannungsbogen von Anfang bis Ende, indem sie geschickt zwischen Fayes Gegenwart und Kindheit wechselt. Aus den Schilderungen der Vergangenheit wird nach und nach verständlich, warum Faye heute „so tickt“. Dieser Effekt wird dadurch verstärkt, dass die Vergangenheit in der Ich-Perspektive geschrieben ist. Das gefällt mir besonders gut. Dadurch versetzen wir uns unmittelbar in die Hauptfigur. So ist es nicht schwer nachzuvollziehen, dass man automatisch „Richtig so!“ denkt, obwohl Faye über Leichen geht.


    Am Ende gibt es eines Showdown, der sich sehen lassen kann, und ganz zum Schluss einen regelrechten Schock, der auf eine geplante weitere Fortsetzung schließen lässt.


    Die Autorin erweckt mit ihrer Art zu schreiben alles zum Leben. Ich war praktisch einem Wechselbad der Gefühle ausgesetzt. Ich hatte die Hörbuch-Version dieses Thrillers als ungekürzte Lesung durch die Schauspielerin Vera Teltz. Sie liest das Buch nicht nur vor, sondern führt es unter Einsatz erstaunlicher Stimmvielfalt regelrecht auf.


    Sofern es eine Fortsetzung geben wird, werde ich mir diese wohl nicht entgehen lassen.


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