Kate Clayborn - So schreibt man Liebe / Love Lettering

  • Reicht gerade so als Lückenfüller

    Über die Jahre hat sich 26-jährige Meg eine Karriere als Handlettering-Künsterin aufgebaut und ist mit Hilfe eines Zeitungsartikels in New York gefragt wie nie. Bei der Gestaltung von Schriftstücken und Auftragsarbeiten hat sie sich zur Gewohnheit gemacht, kleine versteckte Botschaften zu hinterlassen. So auch bei dem Hochzeitsprogramm für ein junges Paar. Nach längerer Zeit steht plötzlich der ehemalige Kunde und damalige Bräutigam Reid in der Papeterie und konfrontiert sie damit, dass er ihre Botschaft entdeckt hat und die Hochzeit geplatzt ist. Meg sieht schon ihre Karriere den Bach runtergehen, aber dann kommen sie und Reid sich langsam immer näher...


    Kate Clayborn hat mit „So schreibt man Liebe“ ihr Debüt vorgelegt und einen Liebesroman vorgelegt, der sich aufgrund des flüssig-leichten und gefühlvollen Erzählstils recht unterhaltsam und kurzweilig lesen lässt. Der Leser heftet sich an Megs Fersen und erlebt die Geschichte aus ihrer Sicht. Die Autorin hat eine recht seichte Liebesgeschichte verfasst, die viel zu vorhersehbar und ohne jegliche Spannung auskommen muss. Dafür ergeht sich sich ausufernd und detailverliebt in der recht ausführlichen Beschreibung über das Handlettering, so dass der Leser oftmals versucht ist, das Buch vorzeitig zu beenden. Überhaut wirkt die gesamte Handlung sehr konsturiert und unwirklich, im wirklichen Leben geht es einfach anders zu. Gegen Märchen und Happy Ends hat niemand etwas, doch sollte die Geschichte spritzig, würzig oder überraschend sein. All dies trifft hier leider so gar nicht zu. Auch die Annäherung der beiden Protagonisten wirkt merkwürdig und irgendwie unbeholfen, so dass das Gefühl für eine romantische Liebesgeschichte schnell verloren geht, hat man doch eher den Eindruck, zwei Teenager vor dem ersten Date zu erleben anstatt erwachsene Menschen.


    Die Charaktere sind auch recht eindimensional gestrickt, eine Annäherung an sie fällt dem Leser schwer, er steht mehr oder weniger am Rand, um sie zu beobachten. Meg ist eine völlig verkopfte Frau, die jeden Buchstaben dreißig mal umdreht und jeden Gedanken immer wieder aufs Neue zerlegt und verdreht. Manchmal wirkt sie humorvoll und offen, doch meist kommt sie unsicher und irgendwie gehemmt rüber, zu sehr in ihrer eigenen Gedankenwelt verhaftet, als dass sie die Realität wahrnehmen würde. Reid ist ein Mathegenie, der eher wie ein Elefant im Porzellanladen wirkt. Nüchtern und distanziert betrachtet er die Welt, lässt die Menschen kaum seine richtige Natur erkennen. Aber auch Sibby und weitere Protagonisten haben ihren Auftritt in dieser Geschichte, können sie aber mit ihren Auftritten nicht groß anheben.


    „So schreibt man Liebe“ ist eine seichte Liebeskomödie, die sich zwischendurch gut konsumieren lässt, aber kaum im Gedächtnis bleibt, weil es ihr an Tiefe und Realitätssinn mangelt. Verschenktes Potential, keine Empfehlung!


    :bewertung1von5::bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Kate Clayborn - So schreibt man Liebe“ zu „Kate Clayborn - So schreibt man Liebe / Love Lettering“ geändert.
  • Rezension: „So schreibt man Liebe“ von Kate Clayborn


    Autor/in: Kate Clayborn

    Titel: So schreibt man Liebe

    Genre: Liebesroman

    Erscheinungsdatum: Juli 2020

    ISBN: 978-3-95967-429-4

    Preis: 12,00 € als Taschenbuch


    Klappentext

    Manchmal reicht ein kleines Wort aus, um die große Liebe zu finden …

    Meg ist auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Ihre Handlettering-Künste sind in aller Munde. Doch sie hat ein Geheimnis: Gelegentlich versteckt sie in ihren Werken eine Botschaft. Wie vor einem Jahr bei der Gestaltung des Hochzeitsprogramms für den attraktiven, leicht nerdigen Reid und seine Verlobte. Ihr war sofort klar, dass diese Frau nicht die richtige für ihn ist. Kurzerhand hat Meg das Wort „Fehler“ eingearbeitet. Bisher hat niemand die Nachrichten entdeckt, und Meg ahnt nichts Böses, als Reid in der kleinen Papeterie auftaucht. Dann sieht sie genauer hin: Er trägt keinen Ehering und hält das Programmheft in der Hand. Ist ihrer Karriere jetzt vorbei? Oder sendet ihr diesmal das Schicksal ein Zeichen?


    Buchtitel und Coverdesign

    Das Cover ist in einer Art Handlettering, passt zur Geschichte, wenn man den Klappentext bedenkt, designet und weist am unteren Rand eine Stadtsilhouette, wahrscheinlich New York, auf. In der Mitte der Buchfront ist der Titel „So schreibt man Liebe“ in vier Zeilen schriftlich künstlerisch dargestellt. Farblich ist das Cover in einer Bandbreite verschiedener Rot-, Bordeaux- und Lilatönen gehalten. Für mich klang der Titel in Kombination mit der Darstellung schon sehr kreativ, sodass ich an einer Handlung dachte, die viele Inhalte eines Handwerks vorstellt, gepaart mit einer kleinen Liebesgeschichte.


    Charaktere

    Meg Mackworth ist Handlettering-Designerin und die Beste in ihrem Bereich im New Yorker Umkreis. Trotz ihrer verschlossenen und steifen Art hat sie es geschafft, sich mit ihrer Kreativität einen Namen zu machen, sodass sie davon recht gut leben kann. Sie ist von Lettern regelrecht fasziniert und flüchtet des Öfteren ins Designen, wenn sie z.B. Probleme mit ihrer eigentlich besten Freundin Sibby hat oder mal wieder die ein oder andere Wahrheit nicht wahrhaben möchte.

    Reid Sutherland ist Analytiker an der Wall Street. Er ist fasziniert von Zahlencodes und wirkt auf mich auch ziemlich steif und emotionslos. Sein an den Tag gelegtes Verhalten erinnerte mich zeitweise an einen Autisten. Reid ist in einer sehr großen und überaus herzlichen Familie aufgewachsen, aber irgendwie scheint er schon immer etwas anders als alle anderen gewesen zu sein.


    Schreibstil und Handlung

    „So schreibt man Liebe“ ist in der ersten Person durchgehend aus der Sichtweise von Meg geschrieben. Ich konnte das Buch sehr schnell lesen, auch wenn ich den Schreibstil selbst nicht sonderlich gut fand. Viele beschriebene Szenen oder auch nur einzelne Ereignisse sind übertrieben ausschmückend erzählt worden, teilweise auch wiederholt, sodass ich eher ein langwieriges und langweiliges, als ein entspanntes und mitreißendes Leseerlebnis hatte.

    Die Handlung selbst konnte mich leider auch nicht sonderlich überzeugen. Ich hatte mir Kreativität erhofft, sowohl in der Geschichte als auch in den Charakteren, denn irgendwie haben Cover und Klappentext so etwas für mich impliziert. Leider leidet Protagonistin Meg an absoluter Inspirationslosigkeit und das auch den größten Teil der Geschichte. Die Phasen, in denen sie aufblüht und kreativ wird, sind wesentlich kürzer und schmuckloser beschrieben als die genannten anderen. Durch diesen Arbeitsunmut in der Protagonistin hat auch der kompletten Geschichte eine gewisse Grundnegativität angehangen, die sich nicht so einfach vertreiben lies. In jeglichen Bereichen schien es schlecht für Meg zu laufen: Arbeit, Freunde, Familie, Liebe, etc.

    Dadurch bedingt bin ich auch nicht mit ihr oder dem männlichen Protagonisten Reid sonderlich gut warm geworden. Beide waren mir zu steif, sehr negativ behaftet und kamen kaum aus sich raus, geschweige denn, dass man wirklich eine charakterliche Entwicklung bei ihnen ausmachen konnte.

    Auch fand ich den Aufhänger der Story etwas merkwürdig bzw. realitätsfern. Ein Fremder kommt in einen Laden mit ein paar Fragen und da sie ihn schon bei der ersten Begegnung scharf fand, schreibt sie ihm und bittet ihn um Hilfe, obwohl sie eigentlich sein Leben ‚zerstört‘ hat. Freunde werden sie dadurch nicht, sehen sich aber öfter und auf einmal, ohne dass man groß Gefühle bei den beiden bemerken konnte, abgesehen von einem eventuell zwanghaften Wahn ihrerseits, haben sie eine Beziehung. Wow – also sorry, aber das hat alles für mich überhaupt nicht zusammengepasst.

    Auch ging es den Großteil der Geschichte immer um dasselbe Problem, bis am Ende dann endlich mal ein bisschen Action reinkam, wobei jedoch viele Erklärungen fehlten, und es für die wenigen letzten Seiten viel zu gehäuft wirkte.

    Leider hatte ich von der Geschichte ganz etwas anderes erwartet und bin somit wirklich enttäuscht worden. Dieses Buch hatte für mich weder etwas mit Kreativität, noch mit Leidenschaft oder gar einer Liebesgeschichte zu tun.


    Fazit

    „So schreibt man Liebe“ war für mich das erste Buch der Autorin und hat meine Erwartungen an die Geschichte leider überhaupt nicht erfüllt. Ich empfand dieses Buch als ziemlich langweilig und nichtssagend.


    Bewertung: 2 YY von 5 Sternen