Daphne du Maurier - Rebecca (ab 16.08.2020)

  • Kapitel 16-17


    Besser hätte ich es nicht ausdrücken können nur möchte ich noch hinzufügen, dass Maxim überhaupt nicht zu würdigen weißt, dass Stofperhäschen wieder zum Fest zurückkehrt. Ich hätte das nicht gemacht [-(

    I.Ü. wäre das ganze nicht passiert, wenn unsere Heldin mehr über die Vergangenheit und Rebecca gewusst hätte.

    Maxim wird mir immer unsympathischer und Beatrice kann ich momentan nicht einschätzen. Viel Verständnis hat sie ja nicht gezeigt.


    Sorry, dass ich ein wenig hinterherhinke. In den letzten Tagen war einfach zu viel los bei mir.


    Pinguinchen ich wünsche Dir eine baldige Genesung.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
    Heinrich Heine

  • Kapitel 18-19

    Ja ihr seid mir recht begeistert von der großartigen Erzählkunst, die uns hier zuteil wird. Bei der Szene mit Mrs Danvers bekam ist richtig Gänsehaut. Hier erfahren wir ja, dass Rebecca in Wahrheit total anders war als unsere Heldin gedacht hat. Warum Mrs Danvers so begeistert von ihr war/ist kann ich mir nicht erklären. Sie scheint ein absoluter Luder gewesen zu sein.

    Und dann erfahren wir, dass Maxim Rebecca erschossen hat. Diese Tat passt absolut nicht zu Maxim, der immer sehr gefasst wirkt und eher kalt als emotional. Ich gehe davon aus, dass wir noch erfahren werden was sich ereignete.

    Immerhin ist er jetzt ehrlich zu seiner Frau und diese Situation erinnerte mich an die ersten Kapitel wo sie sagt


    Zitat

    Wir haben keine Geheimnisse voreinander.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
    Heinrich Heine

  • So heute bin ich wieder zum lesen gekommen und habe einiges aufgeholt.


    Bis Kapitel 19


    (also "Danny" passt wirklich nicht zu ihr :totlach: )

    Ne so garnicht. Oh man. :totlach:

    Auch das geschilderte Verhalten von Mrs Danvers zähle ich zu einer großen Erzählkunst. Nie wird platt gesagt, was sie erreichen will oder denkt, sondern der Leser erlebt es mit. Die Art und Weise wie es ihr gelingt, dass sie die Erzählerin dahingehend manipuliert, eben dieses Kleid für den Ball zu wählen, zeugt von einer derart durchdringenden Bösartigkeit, dass es mich schüttelt. Und auch hier gelingt es du Maurier, dass ich als Leser mitleide, mitempfinde und nicht plump mit der Nase darauf gestoßen werde.

    Ja das sehe ich auch so. Alles sehr vage aber doch sehr klar in dem wie es rüber kommt und was die Autorin sagen will.

    Übrigens, dieser Monolog hat mir Rebecca nicht wirklich sympathischer gemacht. Dass sie ihren Mann betrogen hat (wie vermutet) - geschenkt. Aber dass sie Tiere misshandelt hat, wie ihr Reitpferd, das geht definitiv zu weit :wuetend: .

    Eine ganz, ganz furchtbare Frau. :evil: Betrügt ihren Mann, prahlt damit auch noch und dann das mit dem Pferd. Da geht mir ja die Hutschnur hoch, wenns darum geht das Tiere gequält werden. :wuetend:

    De Winters Mord an Rebecca war demnach mit ziemlicher Sicherheit ein Mord aus Leidenschaft. Bis jetzt erschien er mir nicht wie jemand, der überhaupt leidenschaftlich - egal ob im positiven oder negativen Sinne - sein könnte.

    Ja das hab ich auch gedacht als ich deine Worte las. Er ist ja doch irgendwie sehr zugeknöpft.

    Das fand ich auch sehr beeindruckend, wie sie sagt, dass sie innerhalb von 24 Stunden erwachsen geworden ist. Hat sich was mit Stolperhäschen :lol: .

    Das fand ich ehrlich gesagt etwas komisch. Obwohl es ja wohl sowas geben soll, das ein Erlebnis plötzlich das Fass zum überlaufen bringt und sich plötzlich was ändert. Mir war das zu krass und wieder etwas kindisch gedacht. Mal gucken wie sich das so in den kommenden Kapiteln und vorallem nach Maxims Enthüllung entwickelt.


    Ich hab, bevor ich Rebecca gelesen habe, eine Rezi auf Amazon gelesen die mich gespoilert hat. Allerdings kam das was mich da gespoilert hat noch nicht vor deswegen behalte ich das jetzt mal auch für mich.

    Aber deswegen fiel es für mich schon in den Bereich der Möglichkeiten, das Maxim sie umgebracht hat. :(


    Ich find es immer schwer zu sowas Stellung zu beziehen. Rebacca war ja scheinbar kein Engelchen und auch kein netter Mensch. Sie hat Maxim sicher auch nur um ihren Finger gewickelt und ihm ist irgendwann vielleicht einfach ihr wahres Inneres aufgegangen und er hat sie umgebracht.

    Ich finde ja es gibt eigentlich nichts was einen Mord rechtfertigt.

    Allerdings, auch wenn das was ganz anderes ist, würde jemand einem Menschen den ich liebe etwas antun könnte ich auch für nix garantieren.

    Deswegen bin ich mal gespannt was er noch zu erzählen hat und ob das wirklich ein Mord us Leidenschaft war, oder noch mehr dahinter steckte.


    Den Teil in dem Mrs.Danvers unserer Erzählerin so zusetzt und ihr einreden will sich aus dem Fenster zu stürzen fand ich sehr eindrücklich... Genrell dieser "Zusammenbruch" von ihr fand ich sehr gut beschrieben. Ich behaupte mal, das Rebeccas Tod sie in einen leichten Wahnsinn getrieben hat. Wie schnell sie auch umschlägt, nachdem die Rakete hoch gegangen ist... Da läuft mächtig was schief in ihrer Murmel. 8-[

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Kapitel 18 & 19


    Ja, die Erzählweise ist wirklich beeindruckend. Vor allem bei dem Teil als Mrs Danvers die Erzählerin dazu nötigen wollte, hinunter zu springen, hatte ich auch Gänsehaut.
    Im Musical ist es der Teil mit meinem Lieblingslied. Das Lied Rebecca gibt es zweimal. Hier jedoch mit mehr Atmosphäre.


    Wer weiß, ob unser Häschen nicht noch gesprungen wäre, wenn nicht plötzlich die Leuchtraketen explodiert wären. Komisch fand ich, dass sie Maxim dann gar nicht mehr gesucht hat, sondern sich einfach auf den Fels gesetzt und zugesehen hat.

    Dass Rebecca noch in dem Boot war, wusste ich natürlich. Allerdings war es im Musical ein Unfall. Dass Maxim Rebecca erschossen hat, war auch für mich eine Überraschung. Ich bin gespannt, wie das im Buch erklärt wird.

  • Ich behaupte mal, das Rebeccas Tod sie in einen leichten Wahnsinn getrieben hat.

    Du meinst Mrs. Danvers, oder? Und damit hast du vermutlich absolut recht. Abgesehen davon, dass "Danny" ohnehin unheimlich und durchtrieben wirkt (ihr solltet unbedingt die Verfilmung ansehen, wenn ihr das Buch gelesen habt - Judith Anderson ist großartig in der Rolle!), hat sie Rebeccas Unabhängigkeit und coole Weltgewandtheit anscheinend maßlos bewundert und sich in eine Idealisierung und Vergötterung reingesteigert, die tatsächlich an Wahnsinn grenzen. Und nicht nur einen Hauch davon, sondern wirklich so, dass alle anderen (und letztendlich auch sie selbst) darunter zu leiden haben.

    Komisch fand ich, dass sie Maxim dann gar nicht mehr gesucht hat, sondern sich einfach auf den Fels gesetzt und zugesehen hat.

    Im Film sucht sie ihn ebenfalls und findet ihn dann ja im Bootshaus, wo er ihr das Geständnis macht.

    Dass Maxim Rebecca erschossen hat, war auch für mich eine Überraschung. Ich bin gespannt, wie das im Buch erklärt wird.

    Ich auch. Denn eigentlich hätte man den Täter durch das damals schon gängige Fingerabdruckverfahren ermitteln können. Es sei denn, Maxim hat den Revolver ins Wasser geworfen oder im Boot gelassen, was naheliegt. Dann wären die Spuren durch das Wasser ja nicht mehr ausfindig zu machen.

  • Ich auch. Denn eigentlich hätte man den Täter durch das damals schon gängige Fingerabdruckverfahren ermitteln können. Es sei denn, Maxim hat den Revolver ins Wasser geworfen oder im Boot gelassen, was naheliegt. Dann wären die Spuren durch das Wasser ja nicht mehr ausfindig zu machen.

    Das stimmt. Aber spätenstens jetzt, wo die Leiche gefunden wurde, müssen am Skelett Spuren der Schusswunde zu sehen sein. Er sagt ja, er hat ihr ins Herz geschossen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kugel genau zwischen den Rippen hindurchging, dann durch das Herz, um wiederum zwischen den Rippen am Rücken auszutreten. Sobald ein Arzt die Leiche untersucht, muss klar sein, dass Rebecca ermordet wurde. Ich bin gespannt.

    Ich habe die nächsten beiden Kapitel gelesen, aber gerade ist nicht genug Ruhe, um dazu zu schreiben. Ich schwafel ja immer was mehr. :-,

    Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.
    - Astrid Lindgren -

  • Ich auch. Denn eigentlich hätte man den Täter durch das damals schon gängige Fingerabdruckverfahren ermitteln können. Es sei denn, Maxim hat den Revolver ins Wasser geworfen oder im Boot gelassen, was naheliegt. Dann wären die Spuren durch das Wasser ja nicht mehr ausfindig zu machen.

    Das stimmt. Aber spätenstens jetzt, wo die Leiche gefunden wurde, müssen am Skelett Spuren der Schusswunde zu sehen sein. Er sagt ja, er hat ihr ins Herz geschossen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kugel genau zwischen den Rippen hindurchging, dann durch das Herz, um wiederum zwischen den Rippen am Rücken auszutreten. Sobald ein Arzt die Leiche untersucht, muss klar sein, dass Rebecca ermordet wurde. Ich bin gespannt.

    Ich habe die nächsten beiden Kapitel gelesen, aber gerade ist nicht genug Ruhe, um dazu zu schreiben. Ich schwafel ja immer was mehr. :-,

    Ich weiß zwar nicht wo ihr gerade lest, aber @Yael ... warum hätte man vorher eine Waffe nach Fingerabdrücken untersuchen sollen, wenn man nicht mal wusste, dass jemand erschossen worden ist? Immerhin ging man davon aus, dass es ein Unfall war.

    Und ob man 1920 nach so vielen Monaten im Wasser überhaupt noch was erkennen kann, wird sich im laufe des Romans sicher zeigen :wink:

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
    Heinrich Heine

  • Isa-Moonlight Stimmt. Aber jetzt, wo feststeht, dass die Frau in der Familiengruft nicht Rebecca ist und eine weitere Leiche gefunden wurde, wird der Fall neu aufgerollt werden. Es ist ja schon ziemlich verdächtig (finde ich), dass Maxim damals die falsche Frau identifiziert hat. Selbst mit zerstörtem Gesicht bilde ich mir ein, müsste es einem Mann möglich sein, seine Frau an anderen Merkmalen zu erkennen. Hätte Maxim jetzt irgendwo im Haus eine Waffe herumliegen, würde ein guter Kriminalbeamter sie doch genauer untersuchen. Doch schlau, wie er ist, hat Maxim sie vermutlich mit Boot und Frau versenkt. Denn im Wasser würde man nach so langer Zeit, glaube ich, auch heute keine DNA-Spuren mehr finden.

    Er sagt ja, er hat ihr ins Herz geschossen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kugel genau zwischen den Rippen hindurchging, dann durch das Herz, um wiederum zwischen den Rippen am Rücken auszutreten. Sobald ein Arzt die Leiche untersucht, muss klar sein, dass Rebecca ermordet wurde.

    Nicht unbedingt. Ich bin aber auch gespannt, wie hier die Lösung aussieht.

  • Kapitel 20 und 21


    Interessant, wie sich plötzlich die Rollen verschieben. Jetzt ist es Maxim der nur noch einsilbig mit Ja antwortet und unsere Erzählerin entwickelt Ideen.

    Tja, sie will für ihn lügen. Ich weiß immernoch nicht wie ich Maxim einschätzen soll. Er sagt jetzt, dass er sie liebt. Wie ernst kann man das nehmen? Vielleicht sagt er das auch nur, um sie nicht zu verlieren. Weil er sie braucht... :-k Werde aus ihm nicht schlau.

    Unser Häschen freuts. :lol:

    Und es liest sich ja fast so, als würde er sie zum ersten mal küssen. :shock:


    Die Katze ist dann aus dem Sack, die Presse meldet sich und bald wird sicher auch die Gerüchteküche brodeln. Vorallem, wenn raus kommt das da Rebecca im Boot liegt. :-? Das kann ja noch was werden.

    Jedenfalls wissen wir jetzt wohl auch, warum die beiden nicht auf Manderley bleiben werden.


    Wie unser Häschen sich plötzlich behauptet find ich ja mal... Also mir fehlen die Worte. ich war richtig stolz auf sie, vorallem ggü Mrs. Danvers lässt sie sich nicht mehr einschüchtern und "steht ihren Mann". Wahnsinn. Ich kann nur Beifall klatschen.

    Sie sagt sinngemäß, kann ja sein das Mrs. de Winter das so gemacht hat, ich mach es anders. Finden Sie sich damit ab, :lol: Klasse! :bounce::loool:

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Bis einschließlich Kapitel 19


    Es tut mir so Leid, dass ich mich jetzt erst wieder melde. Die letzten Tage ging es bei mir drunter und drüber und dann funktionierte das Internet zeitweise nicht. Ich hab jetzt bis einschließlich Kapitel 19 gelesen. Und es ärgert mich, dass ich nicht eher schreiben konnte, weil ja so viel im Roman passiert ist! Mit dem Ball und allem. Und jetzt geht es ja richtig zur Sache. Mit der Wendung hatte ich nicht gerechnet. Ich dachte eher, dass die zweite Person, die gefunden wurde, einer ihrer Liebhaber war. Wobei das hätte auffallen müssen, wenn plötzlich jemand vermisst wird. Und mir ging es wi euch, dass ich mich vorher die ganze Zeit gewundert habe, wie Maxim die Leiche identifizieren konnte, nachdem sie zwei Monate im Wasser gelegen hat. Aber das hat sich damit ja dann auch geklärt.

    Ich werde noch mal in Ruhe alle eure Beiträge lesen und die nächsten zwei Kapitel und mich dann wieder melden. Entschuldigt, dass ich so lange nicht geschrieben habe.

  • Kapitel 20 und 21


    Und die hatten es wirklich in sich :shock:. Maxim erzählt der Erzählerin endlich, endlich die Wahrheit - erstens über seine Ehe mit Rebecca, und zweitens über den Mord.


    Maxim liebt Manderley so sehr, dass er alles gemacht hat, sogar Rebecca zu heiraten. Alles nur wegen Manderley! Dass das mehr oder weniger ein Pakt mit dem Teufel war, hat er erst später gemerkt. Gut, nicht soviel später, eigentlich gleich am Anfang der Flitterwochen (auf dem Felsen von Monte Carlo).


    Rebecca war wirklich ein widerliches Frauenzimmer. Am Anfang hat sie sich noch mehr oder zusammengenommen, aber dann ist sie - wie soll ich sagen - leicht eskaliert. Dass sie sich am Bootshaus "amüsiert" hat, wussten wir ja schon, aber wie sehr 8-[:shock:. Und natürlich war dieser schmierige Jack daran nicht ganz unbeteiligt :-,.

    Die Erzählerin interessiert daran allerdings (fast) nur, dass Maxim Rebecca nie geliebt hat...

    Woran natürlich keiner gedacht hat, dass Rebecca schwanger werden kann. Was - ebenso natürlich - passiert.

    Und die Szene, die dann folgte, ließ mich mit offenem Mund zurück. Was war die Rebecca doch für eine Hexe. Ehrlich, als Maxim sie danach erschießt, das hat sie mehr als verdient. Also ich würde ihn freisprechen :-,.

    Ja, Maxim ist der typische Landedelmann (ohne Cricket Affric:wink:) voller Stolz - niemals hätte er akzeptiert, dass ein Spross von Rebecca, der nicht sein Sohn ist, Manderley erben wird. Andererseits, so richtig wohl fühlt er sich in Manderley auch nicht mehr, schließlich erinnert ihn aber auch alles an die verhasste Rebecca. Und daran, dass er sie umgebracht hat.


    Die Atmosphäre bei dem Essen ist ja sehr angespannt, wenigstens von Seiten Maxims und der Erzählerin. Da wäre ich auch ein Nervenbündel. Aber wenigstens kommt raus, dass keiner weiß, dass Rebecca erschossen wurde. Die Kugel hat den Knochen nicht gestreift...

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • Kapitel 20 und 21

    Interessant, wie sich plötzlich die Rollen verschieben. Jetzt ist es Maxim der nur noch einsilbig mit Ja antwortet und unsere Erzählerin entwickelt Ideen.

    Tja, sie will für ihn lügen. Ich weiß immernoch nicht wie ich Maxim einschätzen soll. Er sagt jetzt, dass er sie liebt. Wie ernst kann man das nehmen? Vielleicht sagt er das auch nur, um sie nicht zu verlieren. Weil er sie braucht... :-k Werde aus ihm nicht schlau.

    So wie die Entwicklung der Charaktere vor sich geht und wenn ich an die Hotelszene am Anfang des Buches zurückdenke oder auch an die Schilderungen der Flitterwochen, bin ich sehr geneigt zu glauben, dass Maxim sie wirklich liebt. Er hat sich in dieses naiv-liebenswerte Stolperhäschen verliebt, hat sie in den Flitterwochen lieben gelernt und konnte diese Liebe auf Manderley nicht zeigen, weil das Geheimnis seines Mordes zwischen ihnen stand.

    Aber! All das macht ihn nun wahrlich nicht zu einem guten Menschen, denn mMn rechtfertig nichts einen Mord und schon gar nicht eine gescheiterte Ehe, aus der er nicht entfliehen kann, weil eine Scheidung für zu viel Klatsch und Tratsch gesorgt hätte.

    Unfassbar, wie er es vor sich selbst rechtfertigt, sie umgebracht zu haben. Sicher, sie war augenscheinlich bösartig, hatte unzählige Liebhaber und war nun von einem von diesen schwanger - aber erschießen, weil er sich im Grunde nicht zu helfen weiß und in seinen Augen eine Scheidung nicht in Frage kommt, da er Angst davor hat, dass die Leute mit dem Finger auf ihn zeigen?

    Er empfindet auch keine Schuld und bereut seine Tat nicht, zumindest nicht die Tatsache, dass er Rebecca erschossen hat, sondern lediglich die Auswirkung, die diese Tat nun auf seine neue Ehefrau hat.

    Zitat von Maxim

    Ich bin froh, dass ich Rebecca getötet habe. Ich werde es nie, nie bereuen, niemals. Außer um deinetwillen. Ich kann nicht vergessen, was du deswegen zu ertragen hattest. ... Dieser fröhliche, junge, verträumte Blick, den ich so geliet habe, er ist für immer verschwunden. ... Du bist jetzt so viel älter...

    Ob er die ältere Version der Erzählerin auch noch liebt? Wie gesagt, ich glaube schon.


    Die Verwandlung vom Stolperhäschen in die Herrin von Manderley wird vor allem in diesen beiden Kapitel herausragend erzählt. Zunächst erlebt der Leser die Veränderung der Beziehung zwischen Maxim und der Erzählerin. Endlich küsst er sie, wie er sie noch nie geküsst hat, sagt ihr, dass er sie liebe und (!!!) spricht sie mit ihrem Namen an (auch wenn der Leser diesen nicht erfährt). Er sagt nicht mehr "mein Kind" oder "liebes Kind" und schickt sie auch nicht mehr mit dem Pfirsich in die Ecke.

    Sie spricht offen an, dass sie ihre Schüchternheit und Zurückhaltung ihm gegenüber nicht abglegen konnte, da sie in dem Glauben lebte, er würde immer noch Rebecca lieben. Dass er diese nie geliebt und sogar so sehr gehasst hat, dass er sie umbrachte, "erlöst" das Stolperhäschen von seiner Eifersucht und von dem Gefühl, von Rebeccas Geist verfolgt zu werden.

    An dieser Stelle fällt es mir aber schwer, die Gefühle der Ich-Erzählerin nachzuempfinden oder zu verstehen. Ihr wurde soeben gesagt, dass ihr Mann seine erste Ehefrau kaltblütig ermordet (vor Gericht wäre es sicherlich Totschlag und nicht Mord gewesen - wobei eindeutig ein Motiv vorlag, jedoch, zumindest laut seiner Erzählung, die Tötung nicht geplant war) hat und diese Tatsache interessiert sie im Grunde nicht? Schreckt nicht jeder gesunde Mensch zurück? Bekommt nicht jeder erst einmal Angst, wenn man erfährt, dass ein Mensch, den man liebt zu solch Grausamkeiten fähig ist?

    Nun, die Erzählerin streift den Mord einfach ab. Für sie zählt nur, dass Maxim Rebecca nie geliebt hat. Sie sagt sogar, dass ihr "Herz (...) so leicht wie eine schwebende Feder" war - kurz nachdem sie erfahren hat, dass Maxim Rebecca erschossen hat.

    Das liebenswerte und unschuldige Mädchen streift Schüchternheit und Unsicherheit ab, aber nur zum Guten führt diese Entwicklung nicht. Sie will für Maxim lügen, den Mord vertuschen und wenn nötig einen Meineid leisten.

    Wozu Eifersucht - und selbst wenn es die Eifersucht auf eine Tote ist - und Liebe den Menschen nicht bringen können.


    Die Ich-Erzählerin weiß, dass Frank über den Mord Bescheid weiß. Ich glaube aber nicht, dass Frank eine Gefahr darstellt, dass die wahren Geschehnisse ans Licht kommen werden. Erstens hat Rebecca versucht ihn zu verführen und gewiss nicht besonders feinfühlig behandelt, zweitens hat er auch damals, als der Mord geschah nichts gesagt und drittens unternimmt er alles, um die Zweifel, die Colonel Julyan kommen, zu zerstreuen und Erklärungen zu finden.


    Aber ich bin gespannt, ob es für Maxim und die Erzählerin tatsächlich so einfach und glatt geht und die Geschichte geglaubt wird, dass er die Unbekannte aus Versehen für Rebecca hielt und dass Rebeccas Tod weiterhin als Unfall eingestuft wird.

    Ich glaube es nicht, denn wieso hätten sie dann Manderley verlassen sollen? Wozu ins "Exil" gehen, wenn nicht doch irgendetwas herausgekommen wäre?

    Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.
    - Astrid Lindgren -

  • Ich bekomme die Krise. Unser Internet wackelt dermaßen. Ich versuche die Tage nachzuschreiben. Wenn ich mich mit dem Magentariesen fertig auseinandergesetzt habe.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Naja, grade wegen dieser Emotionslosigkeit die Maxim an den Tag legt, zB in keiner Weise zu bereuen was er getan hat, zweifel ich an Gefühlen die er dem Häschen entgegen bringen könnte. Ob er überhaupt Gefühle für irgendwen oder irgendwas außer seinem Anwesen hat? :-?

    Letztlich würde es mich nicht wundern wenn er unser Häschen jetzt genau so benutzt wie Rebecca, nur im Sinne von Manderley.

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • An dieser Stelle fällt es mir aber schwer, die Gefühle der Ich-Erzählerin nachzuempfinden oder zu verstehen.

    Ja, das geht mir auch so. Natürlich ist sie unheimlich erleichtert, euphorisch fast, dass Rebecca nun nicht mehr zwischen ihnen steht in der Art, wie sie die ganze Zeit geglaubt hat. Aber wirklich beruhigen würde mich so ein Geständnis auch nicht.

    Naja, grade wegen dieser Emotionslosigkeit die Maxim an den Tag legt, zB in keiner Weise zu bereuen was er getan hat, zweifel ich an Gefühlen die er dem Häschen entgegen bringen könnte. Ob er überhaupt Gefühle für irgendwen oder irgendwas außer seinem Anwesen hat? :-?

    Letztlich würde es mich nicht wundern wenn er unser Häschen jetzt genau so benutzt wie Rebecca, nur im Sinne von Manderley.

    Anfangs dachte ich auch, Maxim ist Rebecca irgendwie ähnlich in seiner Egomanie. Aber Manderley ist ihm gar nicht so wichtig, denke ich. Nur noch mit schrecklichen Erinnerungen behaftet. Was viel wichtiger ist, sind Familienehre und Korrektheit, und die hat Rebecca zu ihren Zwecken aufs Schamloseste ausgenutzt, lächerlich gemacht und in den Dreck gezogen. Das Häschen würde an so etwas im Traum nicht denken. Maxim wirkt zwar kühl und zugeknöpft, aber wie Affric bin ich der Meinung, dass er sie auf seine Weise aufrichtig liebt. Zu dem, was Rebecca getan hat, wäre sie nie fähig, und das weiß er sicher. Da er sich zudem das krasse Gegenteil von Rebecca erwählt hat und von jener bereits ständig gedemütigt wurde, während seine neue Frau ihn trotz seiner Beichte anbetet und ihm helfen möchte, weiß er hoffentlich, was er am Häschen hat.

    Ja, Maxim ist der typische Landedelmann voller Stolz - niemals hätte er akzeptiert, dass ein Spross von Rebecca, der nicht sein Sohn ist, Manderley erben wird.

    Da legt Rebecca sich noch mal tüchtig ins Zeug. Im Prinzip provoziert sie ihn mit dieser Behauptung so sehr, dass sie es evtl. sogar darauf angelegt hat, dass er die Waffe auf sie richtet. Das ist aber nur eine Vermutung meinerseits.

  • Was viel wichtiger ist, sind Familienehre und Korrektheit, und die hat Rebecca zu ihren Zwecken aufs Schamloseste ausgenutzt,

    Da legt Rebecca sich noch mal tüchtig ins Zeug. Im Prinzip provoziert sie ihn mit dieser Behauptung so sehr, dass sie es evtl. sogar darauf angelegt hat, dass er die Waffe auf sie richtet.

    Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Wollte sie sterben? Natürlich hätte sie das auch "einfacher" haben können, aber ihrem Charakter würde es entsprechen. Sie tritt mit einem großen "Knall" ab und reißt - so hätte sie sicherlich gedacht - ihn mit ins Verderben, weil er nun ja ein Mörder ist und somit nicht nur verurteilt werden würde, sondern seine Ehre endgültig dahin wäre.

    Aber mir fehlt dafür ein Motiv. Wieso sollte sie sterben wollen?

    Es passt jedoch ein wenig zu einigen Andeutungen, die Maxim während seiner Erzählung über den Mord macht. Rebecca wusste, dass er einen Revolver hat, er sagte ihr ja, dass er Favell erschießen würde, träfe er ihn an. Außerdem macht diese Aussage stutzig:

    Zitat von Maxim

    Sie zuckte die Schultern. Sie vergaß zu fluchen. Und mir fiel auf, dass sie blasser aussah als gewöhnlich, nervös und ziemlich mitgenommen.

    Wäre sie tatsächlich schwanger und glücklich darüber, würde diese Beobachtung nicht so richtig dazupassen.

    Kapitel 22 und 23

    Da ich morgen eine Ganztagskonferenz habe, schiebe ich das Schreiben zu den Kapiteln schon heute ein.

    Es sind die ersten beiden Kapitel, bei denen ich keine unzähligen Zettel mit Notizen auf irgendwelche Seiten geklebt habe. Um ehrlich zu sein, es klebt kein einziger. Nicht weil ich finde, diese Kapitel wären irrelevant oder schlecht erzählt. Es gibt nur nichts, was die Geschichte weiter vorantreibt oder worüber ich länger nachgrüble, was das nun für die weitere Handlung bedeuten könnte.

    Die Gerichtsverhandlung läuft nicht ganz so rund wie erwartet, weil der Bootsbauer seine Zweifel sehr deutlich macht. Da jedoch nichts auf Maxim hindeutet, wird der Tod Rebeccas als Selbstmord eingestuft und Maxim fährt nach Hause. Die Erzählerin konnte sich alles, was gefragt und gesagt wurde, anhören, aber als es um die Beziehung zwischen Maxim und Rebecca geht, fällt sie gnädigerweise in Ohnmacht, um das nicht miterleben zu müssen. Diese Ohnmacht fand ich zunächst unnötig, sie weiß doch, wie es wirklich zwischen Maxim und Rebecca war - wozu sich in eine Ohnmacht flüchten. Als aber Maxim zu Hause erzählte, dass diese Ohnmacht ihn dazu brachte, wieder ruhiger zu werden und den Richter nicht zu beschimpfen, machte es für den Handlungsverlauf wieder Sinn.

    Im nächsten Kapitel versucht nun Favell, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Jetzt wissen Maxim, Frank und die Erzählerin, dass der jeweils andere die Wahrheit kennt. Colonel Julyan kommt, nimmt Favells Vorwürfe zunächst nicht ernst, was Favell scheinbar halb wahnsinnig macht, so dass seine Vorwürfe als das Gerede eines Betrunkenen angesehen werden.


    Ich bin gespannt, ob noch erzählt wird, warum - falls Rebecca es auf ihren Tod angelegt hatte - sie sterben wollte. Wie aufgelöst wird, warum Maxim und die Erzählerin nicht mehr auf Manderley leben und nicht nur nicht mehr dort, sondern selbst das Land verlassen haben.

    Viele Kapitel sind nicht mehr übrig. :shock:

    Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.
    - Astrid Lindgren -

  • Wäre sie tatsächlich schwanger und glücklich darüber, würde diese Beobachtung nicht so richtig dazupassen.

    Ja bei der Beschreibung könnte man auch vermuten das sie einfach krank ist und das wäre dann auch eine Möglichkeit das sie deswegen vielleicht wirklich sogar sterben wollte und es drauf angelegt hat. Um ihm nochmal eins auszuwischen.

    Wenn sie auch viele Geschlechtspartner hatte könnte sie auch eine entsprechende Krankheit bekommen haben. Wie stands denn zu der Zeit mit Verhütung?


    Wenn Affric schon die 2 Kapitel gelesen und darüber geschrieben hat werd ich das wohl auch tun ich bin nämlich echt gespannt wie es weiter geht.

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Wenn Affric schon die 2 Kapitel gelesen und darüber geschrieben hat werd ich das wohl auch tun ich bin nämlich echt gespannt wie es weiter geht.

    Sorry! :pale:

    Ich will damit ganz bestimmt niemanden drängen! Morgen ist bei mir nur einfach ein komplett voller Tag und ich bin mir recht sicher, dass ich weder zum Lesen noch zum Schreiben komme.

    Deshalb schreibe ich auch immer die Überschriften dick drüber, damit jeder aufhören kann zu lesen, was ich so von mir gebe, damit ich niemanden spoilere. O:-)

    Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.
    - Astrid Lindgren -