Daphne du Maurier - Rebecca (ab 16.08.2020)

  • Dann frag ich nochmal nach:

    Rouge und Annett würdet ihr es schaffen wenn wir langsamer lesen?

    Oder wir überlegen doch nochmal auf ein Wochenpensum zu gehen. Die, die wollen können ja trotzdem jeden Tag lesen und posten. Aber vielleicht nimmt das den Druck raus.


    @Jessy1963 och man wie doof. :(

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • ach man, @Jessy1963 . Ich kann dich verstehen ein dösiger Reader ist furchtbar. ich freue mich auf unsere Buddenbrooks LR. :friends:

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Ich mich auch :friends:

  • Dann frag ich nochmal nach:

    Rouge und Annett würdet ihr es schaffen wenn wir langsamer lesen?

    Oder wir überlegen doch nochmal auf ein Wochenpensum zu gehen. Die, die wollen können ja trotzdem jeden Tag lesen und posten. Aber vielleicht nimmt das den Druck raus.


    @Jessy1963 och man wie doof. :(

    Ich bin zwar nicht gefragt, aber ich wäre auch mit einer Änderung des Lesepensums einverstanden, wenn es für die Teilnehmer einfacher ist. Ein Wochenpensum könnte ich mir auch vorstellen.


    @Jessy1963 sehr schade :cry:

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
    Heinrich Heine

  • Wir hatten ja am Anfang gesagt, dass wir diese Geschwindigkeit mal ausprobieren und dann aber jederzeit auf einen anderen Modus umschwenken können.
    Könntet ihr euch denn vorstellen, weiter mitzulesen, wenn es langsamer vorangehen würde?

    Wie wäre es, wenn wir für die "vorgegebenen" zwei Kapitel statt einen Tag, zwei Tage nehmen? Für mich wäre es dann auf jeden Fall einfacher, wenn wir zwei Tage für 2 Kapitel hätten. Nicht, weil ich mit der Lesegeschwindigkeit Probleme habe, sondern weil es einfach Tage gibt, an denen ich nicht oder nur wenig zum Lesen komme.


    Kapitel 10+11

    Mir gefällt es auch gar nicht, wie Maxim sie behandelt. Und wenn er verstimmt ist, würde sie alles tun, damit für ihn wieder alles ok ist. Für sie ist nur wichtig, dass er nicht diesen leeren Blick hat, dass es ihm gut geht. An ihrer Stelle hätte ich ja schon längst herausfinden wollen, was mit Rebecca passiert ist. Denn es muss ihr doch auffallen, dass Maxim immer dann grantig bzw traurig ist, wenn die Rede auf Rebecca kommt. Wobei sie das ja nicht wissen konnte, dass Rebecca sich oft in dem Bootshaus aufgehalten hat.

    Endlich wurden ihr vom Verwalter ein paar Fragen beantwortet. Auch wenn es ihm unangenehm war, darüber zu reden. Kann ich mir schon vorstellen, dass das nicht unbedingt toll ist, über die verstorbene erste Frau mit der blutjungen zweiten Frau zu sprechen. Aber in Frank hat sie jetzt jemanden gefunden, mit dem sie doch normal reden kann. Ich denke auch, dass es für sie einfacher ist, mit Frank zu reden und den Eindruck hat, mit ihm eher auf einer Stufe zu stehen als mit Maxim.

  • Unfassbar, was sie sich alles gefallen lässt.

    Zu Beginn der kleinen Auseinandersetzung dachte ich, na endlich macht sie den Mund auf! Endlich spricht sie mit ihm, also wirklich ihre Gedanken und nicht nur "Ja, Liebling, wie du möchtest, Liebling!" Leider gibt sie viel zu schnell nach und, noch viel schlimmer, entschuldigt sich und gibt klein bei.

    Dazu muss ich - leider - aus eigener Erfahrung sagen, dass sie wohl über ein so gut wie nicht vorhandenes Selbstbewusstsein verfügt. Mir kam das Ganze ver... bekannt vor, dass man auf seiner eigenen Meinung erstmal beharrt, und, kaum droht der Partner mit Liebesentzug, gibt man nach und sucht den Fehler bei sich selbst.



    Da sich bis jetzt niemand zu einer anderen Lesegeschwindigkeit geäußert oder einen neuen Vorschlag dazu gemacht hat, lese und schreibe ich erstmal einfach weiter.

    Bis jemand was anderes sagt, bleibe ich auch dabei, mit zwei Kapiteln täglich :ergeben:.

    Wie wäre es, wenn wir für die "vorgegebenen" zwei Kapitel statt einen Tag, zwei Tage nehmen? Für mich wäre es dann auf jeden Fall einfacher, wenn wir zwei Tage für 2 Kapitel hätten.

    Mit der Alternative kann ich mich auch anfreunden, die hatte ich ja auch bereits vorgeschlagen.

    Kapitel 12 und 13


    Im Verlauf von Kapitel 12 ist der Fremdschäm-Modus bei Stolperhäschen mal wieder besonders hoch :pale:.


    wie es im Buch heißt wie "ein Stubenmädchen" heimlich die Scherben einer zerbrochenen Figur in einer Schublade verschwinden lässt.

    Das fand ich ja wieder schlimm. Hallo, sie ist die Hausherrin (oder sowas ähnliches :lol:), und dann macht sie sowas :shock:. Andererseits, so wie sie hinterher von Maxim vorgeführt wird vor Mrs. Danvers, da ist mir fast die Hutschnur geplatzt. Das macht man nicht, vorm Personal. Geht gar nicht.


    Was wohl Mrs Danvers mit diesem Mr Favell (ein extrem unsympathischer Mensch) im Westflügel zu suchen hatte?

    Das frage ich mich allerdings auch :-k. Und den Kerl finde ich auch extrem unsympathisch :puker:. Zu dem wäre ich auch nicht ins Auto gestiegen. Gottseidank ist unser Stolperhäschen doch nicht so naiv und weltfremd wie befürchtet.

    Und was spielt Mrs Danvers dabei für eine Rolle, was hat die mit dem zu tun? Ist sie Rebecca so treu ergeben, noch über den Tod hinaus? Naja, so wie sie unser Stolperhäschen behandelt, kann man die Frage eigentlich nur mir "Ja" beantworten.


    Rebecca hat ihm sogar gedroht, dass er in ein Heim muss, sollte er etwas verraten.

    Rebecca macht gerade bei mir auch Minuspunkte, nicht nur wegen dieser Geschichte. Man könnte auch sagen, sie ist im freien Fall :lol:. Wenn das so weitergeht, wie sich das derzeit abzeichnet, kann ich sogar verstehen, dass Maxim als zweite Frau das Stolperhäschen geheiratet hat.

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • Und wieder überrascht mich Stolperhäschen (müssen wir uns bald einen neuen Namen ausdenken?)

    Das "Stolperhäschen" finde ich sehr süß und passend. :loool: Wenn ihr sie anders nennen wollt, wie wäre es denn mit "Daphne"? :wink: Ich habe heute die ersten Kapitel gelesen, in denen öfter von ihrem "wunderschönen" und "ungewöhnlichem" Namen die Rede ist, den Maxim auf seiner an sie adressierten Karte korrekt schreibt, was - ihren Worten zufolge - nicht häufig vorkommt. Da liegt es nahe, dass es ein für englische Ohren fremdländisch klingender Name ist.


    Ich bedaure echt, dass ich nicht mitmachen kann - schon zeitlich wird es schwierig. Aber ich verfolge mit Spannung eure Meinungen und wünsche euch weiterhin ganz viel Spaß.


    Der Schreibstil gefällt mir übrigens ausnehmend gut; richtig lebendig und gar nicht angestaubt. :thumleft:

  • Wenn ihr sie anders nennen wollt, wie wäre es denn mit "Daphne"? :wink:

    Nach der Autorin oder der Daphne der griechischen Mythologie, in die Apollon unsterblich verliebt war - ja, ok, vielleicht nur, weil ihn Erosˋ Pfeil traf :lol:- und die deshalb, da selbst nicht in Apollon verliebt, sondern eher genervt, darum bat, dass sie verwandelt werde? Ich weiß gerade nicht, wer ihr den Gefallen tat, aber sie wurde zu einem Lorbeerstrauch.
    Hm, ne, lass mal weiter überlegen. Du Maurier hat es nicht verdient als Namensgeberin zu dienen, dafür schreibt sie zu gut und unser Häschen hat sich noch keine Lorbeeren verdient. :twisted:


    Ich bedaure echt, dass ich nicht mitmachen kann - schon zeitlich wird es schwierig. Aber ich verfolge mit Spannung eure Meinungen und wünsche euch weiterhin ganz viel Spaß.

    Ich fände es auch toll, wenn du einfach zwischendurch deine Meinung einwirfst, auch wenn du nicht immer regelmäßig schreiben kannst. Egal, ob du Namensvorschläge oder dezente Hinweise (du kennst die Geschichte ja, richtig?) einstreust oder dich einfach mal amüsierst, ob der hanebüchenen Ideen, die hier so kommen, wer wohl was mit wem getan hat. :loool:

    Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.
    - Astrid Lindgren -

  • Wir hatten ja am Anfang gesagt, dass wir diese Geschwindigkeit mal ausprobieren und dann aber jederzeit auf einen anderen Modus umschwenken können.
    Könntet ihr euch denn vorstellen, weiter mitzulesen, wenn es langsamer vorangehen würde?

    Wie wäre es, wenn wir für die "vorgegebenen" zwei Kapitel statt einen Tag, zwei Tage nehmen? Für mich wäre es dann auf jeden Fall einfacher, wenn wir zwei Tage für 2 Kapitel hätten. Nicht, weil ich mit der Lesegeschwindigkeit Probleme habe, sondern weil es einfach Tage gibt, an denen ich nicht oder nur wenig zum Lesen komme

    Das könnte ich mir auch eher vorstellen. Mal schauen, was die anderen meinen.

    Ich versuche morgen wieder einzusteigen.

  • Mit zwei Kapiteln in zwei Tagen bin ich auch einverstanden.

    Kapitel 6

    Mrs. van Hopper ist ne Marke. Ich finde es zwar auch, dass es mit der Hochzeit vom Häschen und Maxim schnell geht, aber nun ja. Aber Madame muss ja wieder einmal Öl ins Feuer gießen.

    Über die Szene mit der herausgerissenen Seite schüttele ich noch den Kopf. Eifersüchtig auf eine Tote. Himmel, an ihrem Selbstbewusstsein muss sie arbeiten. Da nützt es erst Recht nicht, wenn man sie noch auf ihre Unzulänglichkeiten hinweist.

    Vermutlich hat die alte Hexe aber Recht, dass Maxim nur nicht mehr alleine auf Manderley sein will und deshalb sie heiraten will. Sie ist ja noch unbedarft und er denkt, das er sie sicher noch seinen Vorstellungen formen kann.

    Maxim ist mir nicht geheuer.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Ich bedaure echt, dass ich nicht mitmachen kann - schon zeitlich wird es schwierig. Aber ich verfolge mit Spannung eure Meinungen und wünsche euch weiterhin ganz viel Spaß.

    Ich fände es auch toll, wenn du einfach zwischendurch deine Meinung einwirfst, auch wenn du nicht immer regelmäßig schreiben kannst. Egal, ob du Namensvorschläge oder dezente Hinweise (du kennst die Geschichte ja, richtig?) einstreust oder dich einfach mal amüsierst, ob der hanebüchenen Ideen, die hier so kommen, wer wohl was mit wem getan hat. :loool:

    Ja, ich kenne die Geschichte. Angeregt durch diese Runde hier habe ich mir zum wiederholten Mal die Verfilmung von 1940 angesehen, und ich muss sagen, sie ist wohl neben der Jane Eyre-Miniserie von 2006 eine der besten, die ich kenne. Wobei es verblüffend ist, dass die Thematik beider Stoffe sich ähnelt; etwas, das mir erst jetzt auffällt.


    Ich freue mich, dass ich willkommen bin, auch wenn ich nicht direkt mitlese. Manchmal bin ich schon versucht, etwas zum Geschehen zu schreiben und zu sagen: Seid nicht so streng mit Stolperhäschen und Maxim. :wink: Der ist auch in der Verfilmung anfangs ein totaler Kotzbrocken, dem man ob der chauvinistischen Behandlung seines kleinen Frauchens an die Gurgel gehen möchte. Was die Erzählerin angeht, so nervt ihre Duldsamkeit gewaltig, und trotzdem kann ich sie verstehen und mich in einigen Szenen wiederfinden. Sie ist jung und verliebt in Maxim und hat keine andere Bleibe als Manderley. Was bleibt ihr anderes übrig, als zu meinen, ihm gefallen zu müssen, indem sie ihrem Status als neue Mrs. de Winter gerecht wird, zumal Frauen zu der Zeit wohl weniger selbstbewusst und selbständig waren als heute? Ich finde, es wird ihr schon ziemlich schwer gemacht, sich im neuen Leben zurechtzufinden. Da sie ohnehin kein unabhängiger Charakter ist, würde man ihr jemanden wünschen, der sie versteht, ihr sagt, dass es ok ist, Fehler in einem fremden Umfeld zu machen und ihr wenig vorhandenes Selbstvertrauen stärkt. Frank Crawley ist wohl der einzige, der sich wenigstens Mühe gibt.

  • Wie wäre es, wenn wir für die "vorgegebenen" zwei Kapitel statt einen Tag, zwei Tage nehmen? Für mich wäre es dann auf jeden Fall einfacher, wenn wir zwei Tage für 2 Kapitel hätten. Nicht, weil ich mit der Lesegeschwindigkeit Probleme habe, sondern weil es einfach Tage gibt, an denen ich nicht oder nur wenig zum Lesen komme

    Das könnte ich mir auch eher vorstellen. Mal schauen, was die anderen meinen.

    Ich versuche morgen wieder einzusteigen.

    Für mich wäre das in Ordnung.


    Kapitel 12 + 13

    Der zerbrochener Amor ... Ist das eine Vorsehung?

    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Danvers genau wusste, dass die Figur der Heldin dieser Geschichte zerbrochen ist und sie bewusst Frank beschuldigt hat, um Heldin vorzuführen.

    Ich frage mich auch, warum sie sich mit Mr. Fawell trifft, wenn keiner im Haus ist. Ich glaube nicht, dass sie was stehlen wollen.

    Dass sich unsere Heldin so frei fühlt, als Maxim für ein paar Tage wegfährt hat mich sehr überrascht. Kein Hündchen freut sich, wenn das Herrchen wegfährt. :twisted:

    Ich bin gespannt, ob sie bald erwachsen wird und ihr endlich egal ist, was sie Menschen von ihr denken.

    Ah mir fällt gerade noch was ein.

    Rebecca schein für Skandale gesorgt zu haben, so wie Maxim reagiert hat. Da hat mal unsere Heldin wohl ins Schwarze getroffen.

    Ist das der Grund für die Hochzeit? Eine graue Maus, die nie für Skandale sorgen wird.

    Ich gehe davon aus, dass die Erzählerin bewusst namenlos geblieben ist. Mich würde interessieren warum.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
    Heinrich Heine

  • Kapitel 12 & 13


    Ich finde das Geschenk von Beatrice richtig nett. Da hat sie sich wirklich Gedanken gemacht, was unserer Protagonistin gefallen könnte. Blöd, dass genau diese Bücher dazu führten, dass der Armor zerbrochen ist. Und das Duckmäuschen versteckt die Scherben, weil sie Angst hat. Ich verstehe, wieso Maxim diese Angst vor Mrs Danvers oder überhaupt diese Schüchternheit nicht nachvollziehen kann. Ich selbst kann sie schon nachvollziehen. Auch wenn es bei ihr schon extreme Ausmaße annimmt.

    Mr. Favell ... ja, das ist schon komisch, dass er genau dann kommt, wenn sonst niemand im Haus ist. Und dann redet er auch noch so komisch mit "ihr". Dabei weiß er doch, dass sie mit Maxim verheiratet ist. Auf jeden Fall kommt er ziemlich unsympathisch rüber.

  • Kapitel 14 und 15

    Zwei Kapitel, die ich beide recht in die Länge gezogen fand. Es geht mir nicht darum, dass inhaltlich nicht viel passiert - wundervolle Beschreibungen sind häufig die besten Seiten in Büchern, sondern dass einfach nur immer wieder dasselbe, das dem Leser gezeigt werden soll, wiederholt wird. Fand ich langweilig.


    Kapitel 14

    Der Inhalt ist kurz zusammengefasst: Erzählerin geht das erste Mal in Rebeccas Zimmer. Mrs Danvers benimmt sich völlig abstrus. :loool:

    Nun ja, warum aber Stolperhäschen einer Ohnmacht nah ist, weil das Zimmer noch so aussieht wie zu Rebeccas Lebzeiten erschließt sich mir nicht völlig. Natürlich ist es überraschend, dass sogar Nachthemd und Bürste noch an Ort und Stelle liegen - aber mal ehrlich, was hat sie denn gedacht? Der Westflügel war und ist Rebeccas Reich. Für sie wurden neue Zimmer fertig gemacht. Und ob nun weiße Laken über Möbeln liegen oder nicht, ändert zwar insofern etwas, weil es entweder bewohnt aussieht oder als wäre der Bewohner längere Zeit verreist, doch egal wie -Rebeccas Geist wird erhalten.

    Ungewöhnlich finde ich das Verhalten von Mrs Danvers. Sie hat Rebecca vergöttert und hält das Zimmer klinisch rein, als könnte Rebecca jederzeit wieder zurückkommen. Ich hätte nun eher damit gerechnet, dass sie das Stolperhäschen auf ihre charmante Art sofort aus dem Zimmer manövriert. Doch das Gegenteil ist der Fall - sie ist "triumphierend, verückt, auf seltsame Weise erregt" als sie die Erzählerin in Rebeccas Zimmer findet. Das Stolperhäschen soll regelrecht in Rebeccas Dingen baden, alles anfassen, alles riechen, alles in sich aufnehmen. Wozu? Natürlich geht es zum Teil wieder darum zu zeigen, was für eine schöne, große Frau (mit kleinen Füßen) Rebecca war und was für einen erlesenen Geschmack sie hatte. Aber die Reaktion und das Verhalten von Mrs Danvers finde ich irgendwie darüber hinausgehend.


    Zwischendurch blitzte der Gedanke auf, ob Rebecca wohl wirklich tot ist? Mrs Danvers erzählt ja, dass Rebeccas Gesicht unkenntlich geworden sei - was nach Wochen im Meer sehr wahrscheinlich ist. Die Leiche war nackt. Woran hat Mr de Winter Rebecca denn identifiziert?


    Mr Crawley ist Mr de Winters Alibi, denn angeblich haben die beiden zusammen Abend gegessen. Hm, ob das stimmt?


    Kapitel 15

    Inhalt wieder in kurz: Besuch bei der dementen Oma. Dafür waren mir 20 Seiten wirklich zu lang!

    Aber der Leser erfährt, dass Mr Favell Rebeccas Cousin ist. Castor, dann wohl doch nicht der Liebhaber. Also, natürlich schließt das eine das andere nicht aus, aber für die Geschichte würde es für mich keinen Sinn machen, den Cousin als Liebhaber zu präsentieren.

    Und wir wissen jetzt, dass auch Maxim nichts für Mr Favell übrig hat, denn er befiehlt Mrs Danvers, Mr Favell zu übermitteln, dass dieser in Manderley nicht mehr geduldet ist.

    Es ist demnach etwas Schwerwiegendes vorgefallen, aber wäre Mr Favell Rebeccas Liebhaber gewesen, dann würde ich mir Maxims Reaktion um einiges heftiger vorstellen.


    Ich hoffe, dass ab dem nächsten Kapitel die Geschichte wieder mehr an Fahrt aufnimmt.

    Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.
    - Astrid Lindgren -

  • Ich habe die Kapitel so eingeteilt, dass immer zwei Tage für zwei Kapitel zur Verfügung stehen.


    Kapitel 16, 17 bis 27.08.

    Kapitel 18, 19 bis 29.08.

    Kapitel 20, 21 bis 31.08.

    Kapitel 22, 23 bis 02.09.

    Kapitel 24, 25 bis 04.09.

    Kapitel 26, 27 bis 06.09.


    Wäre das in Ordnung? Dann hätten wir noch fast zwei Wochen für die verbleibenden 12 Kapitel.

    Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.
    - Astrid Lindgren -

  • Das Stolperhäschen soll regelrecht in Rebeccas Dingen baden, alles anfassen, alles riechen, alles in sich aufnehmen. Wozu?

    Das ist ein besonders perfider Schachzug von Mrs. Danvers. Offenbar hasst sie die neue Mrs. de Winter so sehr, dass sie alles tut, um sie neben der allseits beliebten, mondänen und weltgewandten Rebecca kleinzuhalten, was ihr ja gut gelingt. Sie betont auch mehrfach, wie vernarrt Maxim in sie war und mit welch teueren Geschenken er sie überhäuft hat. Da hat Stolperhäschen natürlich keine Chance. Und wahrscheinlich auch keine kleinen zierlichen Füße wie Rebecca. :wink:

    Aber der Leser erfährt, dass Mr Favell Rebeccas Cousin ist. Castor, dann wohl doch nicht der Liebhaber. Also, natürlich schließt das eine das andere nicht aus, aber für die Geschichte würde es für mich keinen Sinn machen, den Cousin als Liebhaber zu präsentieren.

    Favell stellt sich als Lieblingscousin vor. So windig, wie er ist, kann das alles heißen. Und die Erzählerin glaubt ihm, daher nimmt auch der Leser ein verwandtschaftliches Verhältnis zwischen ihm und Rebecca an. Ob seine wahre Identität aufgeklärt wird? Denn so, wie Maxim auf sein Erscheinen reagiert, steckt sicher mehr dahinter. Allerdings - so wirklich aufgebracht wirkt der gehörnte (?) Ehemann nicht, da hast du recht.


    Falls ich zu viel schreibe, sagt es mir bitte. Ich halte mich dann zurück.

  • Favell stellt sich als Lieblingscousin vor. So windig, wie er ist, kann das alles heißen.

    Da gebe ich dir völlig recht. Ich hatte aber weniger ihm geglaubt als Beatrice, denn auf die Frage, ob sie Favell kenne, antwortet sie, er sei Rebeccas Cousin.
    Jetzt habe ich die Stelle allerdings noch einmal gelesen und muss meine Meinung revidieren. Beatrice sagt, sie glaube, er sei Rebeccas Cousin. Vielleicht also auch nicht.


    Trotzdem passt er für mich nicht als Rebeccas Liebhaber. Die große, schöne Frau, die jeden be- und verzaubern konnte, hätte doch sicher etwas Besseres finden können. Er ist plump und alles andere als charmant, zumindest dem Häschen gegenüber. Aber vielleicht ist er unfassbar gutaussehend und diese Reize werden von der verschreckten Erzählerin einfach nicht erkannt. :lol:


    Und wahrscheinlich auch keine kleinen zierlichen Füße wie Rebecca. :wink:

    Sie muss wirklich eine Göttin gewesen sein. So groß, so schlank, so liebreizend - all das auf unvorstellbar zierlichen Füßchen. Nur Ben gegenüber war sie eine Schlange und ein regelrechter Alptraum.
    Und vielleicht Maxim gegenüber, wenn sie denn tatsächlich fremdgegangen ist.
    Auch wenn sich das Stolperhäschen langsam macht, mehr spricht und versucht, sich ein eigenes Bild von den Dingen zu machen, finde ich Rebecca nach wie vor den faszinierenderen Charakter. Bei ihr will ich wissen, was passiert ist und wieso.


    Falls ich zu viel schreibe, sagt es mir bitte. Ich halte mich dann zurück.

    Für mich schreibst du auf keinen Fall zu viel. So eine Leserunde lebt doch durch Diskussion, Dialog und Gedankenaustausch. Je mehr desto besser. Es haben sich auch viele zurückgezogen, also bin ich froh, wenn du noch mitschreibst. :)

    Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.
    - Astrid Lindgren -

  • Das ist von mir aus in Ordnung.


    Ich lese und schreibe morgen zu Kapitel 14 und 15 :pale:.

    Falls ich zu viel schreibe, sagt es mir bitte. Ich halte mich dann zurück.

    Nicht, was mich betrifft. Du bist gern hier willkommen :friends:.

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • Trotzdem passt er für mich nicht als Rebeccas Liebhaber. Die große, schöne Frau, die jeden be- und verzaubern konnte, hätte doch sicher etwas Besseres finden können. Er ist plump und alles andere als charmant, zumindest dem Häschen gegenüber. Aber vielleicht ist er unfassbar gutaussehend und diese Reize werden von der verschreckten Erzählerin einfach nicht erkannt.

    In der Verfilmung wird Favell von George Sanders verkörpert, der Originalstimme von Shere Khan, dem Tiger aus dem Dschungelbuch. Er ist durchaus nicht unattraktiv; elegant, groß und schlank und vor allem süffisant und sehr von sich eingenommen.